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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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03.05.2023, 18:41 | #1 |
Olympias‘ Empfängnis
Olympias‘ Empfängnis
Über Pellas hellen Sternen tönten leis', aus weiten Fernen, freud- und jubelvolle Klänge: Der Geladenen Gesänge. Aus dem leichten Schlaf erwachte in der milden Hochzeitsnachte ein verführerisches Weib. Gänzlich hüllenlos: Der Leib. Recht ermattet von der Feier döste vis-à-vis der Freier: Der von Volk und Gott geweihte König Philipp selbst. Der Zweite. „Sind es nicht des Mannes Hände, der da schläft am and‘ren Ende, deren zärtliche Berührung fordern Wollust und Verführung?“, sprach das Weib, schon ganz bewegt, und im Innersten erregt. Doch es streifte ihre Wange eine mörderische Schlange, kroch hervor zu üblem Zwecke aus gewebter Hochzeitsdecke. Die Begrüßung lief recht flott: „Guten Tag, ich bin ein Gott.“ Amon-Zeus, das wär' sein Name. Und versprach der holden Dame, dass ein Sohn, aus jener Nacht, bliebe Sieger in der Schlacht. „Also schön“, sprach die Gekrönte, und mit einem Schlag versöhnte, „nur: Dass Philipp nicht erwacht!“ Schließlich sei es Hochzeitsnacht... Und so blieb am Ende lange: Zeus - im Körper einer Schlange – mit der Königin vereint. Einvernehmlich – wie es scheint. PS: So - in jenen fernen Tagen - hatte sich’s wohl zugetragen. Sieg und Ehre war der Lohn (nach Olympias‘ Version). Anmerkung: Der Bericht über die „Schlangenzeugung“ Alexanders stammt aus der Feder des antiken Biographen Plutarch. Die Mutter Alexanders des Großen brachte diese Version der göttlichen Vaterschaft selbst in Umlauf. Olympias war Königstochter aus dem benachbarten Epeiros, sie war Priesterin des Dionysos und galt im Umgang als schwierig und aufbrausend. Eine Verstrickung in die spätere Ermordung ihres Ehemannes ist wahrscheinlich, konnte aber nie nachgewiesen werden. Hörversion: https://youtu.be/zmbZnh9mB-8 |
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03.05.2023, 20:37 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Georg,
und wieder glänzt Du mit Versen, bringst uns dazu, einzutauchen in die Mythen der Väter und Mütter der europäischen Kultur und bringst mich dazu, sandalenbeschuht den Olymp, nicht Olympia, da war Zeus Amon schneller, zu besteigen. O mein Freund, wie tief tauchst du ein in die Mythen Hellas, fast verwirrst du die Sinne des Lesers, beinahe verloren hätt ich den roten Faden, doch dann fiel mir ein: In Pellas wurde der Welt Alexander dank göttlicher Zeugung geboren. Ich ziehe meinen Hut, verbeuge mich vor Deiner Kennerschaft. Fabelhaft im wahrsten Sinn des Wortes ist das, was Du uns in bekannter Manier präsentierst! Liebe Grüße, Heinz |
04.05.2023, 18:52 | #3 | |
Zitat:
von Deiner wunderbaren Reimkunst im Kommentar einmal abgesehen, trieben mir bereits Deine ersten Zeilen (siehe oben) die Lachtränen in die Augen. Eines steht fest: Gegen Deine Eleganz hätte Amon Zeus nicht den Hauch einer Chance gehabt! Salve, Georg |
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04.05.2023, 19:22 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Georg,
was gab es denn da zu lachen? Was sich da abgespielt hat, war ja kein Wettrennen zwischen dem Wolkenverschieber und mir. Die Olympia wars, die ihre Schenkel in die falsche Richtung ausgebreitet hat. Was mein unverhohlenes Lob angeht: Ehre, wem Ehre gebührt. Deine Freundschaftsanfrage ist selbstverständlich mit Freude gelesen und positiv beantwortet. Liebe Grüße, Heinz |
04.05.2023, 19:30 | #5 |
Lieber Georg, so macht Geschichtsunterricht Spaß! Deine Hörversionen gelingen dir ebenfalls immer prächtig.
LG Faber |
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05.06.2023, 20:40 | #6 | |
Zitat:
wie ich heute feststellen durfte, hast Du dem "Wolkenverschieber" (Zeus) in einem anderen Gedicht ein wunderbares Denkmal gesetzt! Ehre, wem Ehre gebührt? DITO! Herzliche Grüße, Georg |
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05.06.2023, 20:44 | #7 | |
Zitat:
ich freue mich sehr über Deinen Kommentar! Da sich das Geschichts- Bewusstsein etwas im Sinkflug befindet, freue ich mich immer, wenn ich durch heiteren Geschichtsunterricht ein wenig gegenlenken kann. Danke auch fürs Anhören und das Lob! Viele Grüße von Georg Geändert von Georg C. Peter (05.06.2023 um 22:24 Uhr) |
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09.06.2023, 10:56 | #8 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Lieber Georg,
wieder einmal ein informatives Werk von dir, sozusagen erste Sahne, meisterhaft verdichtet und vertont - und humorvoll und kurzweilig ist es obendrauf. Lieben Gruß Nöck |
18.09.2023, 13:38 | #9 | |
Zitat:
Die Sahne ist schon leicht geronnen, da der Stoff bereits über 2300 Jahre alt ist, aber um so größer ist die Freude, dass die Wonnen der Olympias humorvoll und kurzweilig rüber kamen. Liebe Grüße zurück, Georg |
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