Urlaub
„Mach Urlaub auf der Algarve“, haben sie mir gesagt. „Das wird dir gut tun und du wirst dich sicherlich gut erholen“. „Gut“, dachte ich mir, „es kann meinem Asthma nicht schaden - schauen wir mal.“ So, und ich wusste nichts besseres zu tun als in den nächsten Supermarkt zu laufen und mir so ein „Schnäppchenangebot“ zu kaufen. 300 Euro hat es gekostet. 299 um es genau zu nehmen. Das Bild vom Strand hat Eindruck gemacht. Kristallklares Wasser, weiße Sandstrände die sich über das ganze Bild zogen. Und Bikinis. Zugegeben die Bikinis haben mich weniger beeindruckt, aber die jungen Schnitten die sie trugen. „Da kann ich es mir gut gehen lassen“, sinnierte ich. „Und wenn die jungen Dinger einmal nicht über den heißen Sandstrand hopsen, dann könnte ich ja immer noch die Landschaft genießen“.
So und nun liege ich da. Im Flieger habe ich mich ausgekotzt, hab noch nicht einmal ein Drittel meines Urlaubs hinter mich gebracht und leuchte rot in die Welt hinaus wie ein Hummer es im Kochtopf macht. Weiß nicht auf welche Seite ich mich wälzen soll und die Haut löst sich in Streifen von meinem Fleisch. Die jungen Dinger gibt es hier nicht. Die sind auf der anderen Seite der Insel. Weit weg vom „El Boso“ Urlaubsressort. Aber Landschaft gibt es hier. Ja, Landschaft. Aber nicht in Form von idyllischen Berghängen in denen die „Eingeborenen“ sich eingenistet haben. Nein, sie manifestiert sich in Form einer Riesenqualle. Vielleicht weniger manifestierend, eher bedrohlich aufbauend. Klara ist ihr Name und wiegt zehn Zentner. Der Stringtanga ringt in der pickeligen Arschfalte um Luft. Woher nehmen diese Menschen bloß ihr Selbstvertrauen? Urlaub. Sicher das letzte Mal aus dem Supermarkt!
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