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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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29.12.2011, 03:06 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Ach, ach ... in Anlehnung an ein Gedicht von Wieland (?)
Er warf sie in das taubenetzte Gras:
"O pfui", rief Susi, "das ist nass!" Mit einem Lächeln im Gesicht sprach Hans zur Susi: "Zier dich nicht, im nassen Gras macht 's sicher Spaß!" "Und wie wird meine Mutter meckern? Du Unhold wirst mich noch bekleckern, das schmälert meinen Hochgenuss. Komm, gib mir einen feuchten Kuss, das andre, lieber Hans - ach lass es sein! Im nassen Gras ist 's gar zu krass." |
29.12.2011, 10:18 | #2 |
R.I.P.
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Fingerübung?
Parodie? |
29.12.2011, 13:51 | #3 |
abgemeldet
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mir kommt vor: autobio aus Heinzs jugend.
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29.12.2011, 14:00 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Ach was, kurzzeitiger Aussetzer. Nix Wieland, Lessing war es und irgendein saublödes Gedicht meines fleischgewordenen Blutdruckerhöhers HP. Lieber Thing, Du liegst mit Parodie ziemlich richtig; Ralfchen, in meiner Jugend war kein Gras, nur öder Wüstensand.
Gruß, Heinz |
29.12.2011, 14:05 | #5 |
abgemeldet
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aha...klang so na ner süssen jugendsache. Wüstensand? wo hast du als junger mensch gelebt?
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29.12.2011, 15:17 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.877
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Nach langer Suche hab ich das Lessing-Gedicht gefunden und finde es deswegen so niedlich, weil einem bei Lessing sonst immer Hochkarätiges einfällt.
Gotthold Ephraim Lessing Der über uns Hans Steffen stieg bei Dämmerung (und kaum konnt er vor Näschigkeit die Dämmerung erwarten) in seines Edelmannes Garten und plünderte den besten Apfelbaum. Johann und Hanne konnten kaum vor Liebesglut die Dämmerung erwarten und schlichen sich in ebendiesen Garten von ungefähr an ebendiesen Apfelbaum. Hans Steffen, der im Winkel oben saß und fleißig brach und aß, ward mäuschenstill vor Wartung böser Dinge, daß seine Näscherei ihm diesmal schlecht gelinge. Doch bald vernahm er unten Dinge, worüber er der Furcht vergaß und immer sachter weiteraß. Johann warf Hannen in das Gras. "O pfui!, rief Hanne, welcher Spaß! Nicht doch, Johann! - Ei was? O schäme dich! - Ein andermal - o laß - O schäme dich! Hier ist es naß." Naß oder nicht; was schadet das? Es ist ja reines Gras. Wie dies Gespräche weiterlief, das weiß ich nicht. Wer braucht's zu wissen? Sie stunden wieder auf, und Hanne seufzte tief: "So, schöner Herr, heißt das bloß küssen? Das Männerherz! Kein einzger hat Gewissen. Sie könnten es uns so versüßen. Wie grausam aber müssen wir armen Mädchen öfters dafür büßen! Wenn nun auch mir ein Unglück widerfährt! - Ein Kind - ich zittre. - Wer ernährt mir denn das Kind? Kannst Du es mir ernähren?" "Ich?, sprach Johann, die Zeit mag's lehren. Doch wird's auch nicht von mir ernährt: Der über uns wird schon ernähren; dem über uns vertrau." 'Dem über uns.' Dies hörte Steffen. 'Was', dachte er, 'will das Pack mich äffen? Der über Ihnen? Ei, wie schlau!' "Nein, schrie er, laßt euch andere Hoffnung laben! Der über euch ist nicht so toll. Wenn ich ein Bankbein nähren soll, so will ich es auch selbst gedrechselt haben." Wer hier erschrak und aus dem Garten rann, das waren Hanne und Johann. Doch gaben bei dem Edelmann sie auch den Apfeldieb wohl an? Ich glaube nicht, daß sie's getan. Also, keine süße Jugendsache, eher eine geklaute Story, die aufgrund eines jämmerlichen HP-Werks von mir in Reime gesetzt wurde. Dem Mangel an Gras in meiner Jugendzeit, den hast Du falsch übersetzt. Macht aber nix, denn Wüstensand war in diesem Zusammenhang eher metaphorisch gemeint. Gruß, Heinz |
29.12.2011, 15:34 | #7 |
R.I.P.
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Ist das drollig!
Ich hatte es nicht gekannt. Und die Moral von der Geschicht? Trau dem über Dir im Grase nicht! Auf der andern Seite sagt mir Lessings Dezenz natürlich sehr zu, nebst seinem Wortwitz. |
29.12.2011, 16:11 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.877
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Lieber Thing,
ich kannte den Lessing ja auch nur als Dichter der Minna von Barnhelm, der Ringparabel, Natham, den Weisen und anderen Werken (u.a. auch seinen sehr kritischen Schriften zur Religion und unübertroffenen "Interpretationen" von Kunstwerken anderer Künstler. Und dann kommt mir so etwas Neckisches in die Finger. Grüßle, Heinz |
29.12.2011, 16:24 | #9 |
R.I.P.
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Warum soll ein Aufklärer den fingerübungen so abhold bleiben?
Aber wie lecker Deine Travestie! |
31.12.2011, 13:44 | #10 |
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Beiträge: 7.877
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...deine Travestie" - die ja eigentlich eine spöttische Antwort auf ein HP-Gedicht war.
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31.12.2011, 13:58 | #11 |
R.I.P.
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Du tust dem Stümper zu viel Ehre an!
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31.12.2011, 20:46 | #12 |
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Lieber Thing,
Du weißt, wovon Du redest. Wohl wahr, aber manchmal juckt mir das Fell und ich muss ihm wieder paar zwischen die Hörnchen geben. Dies sind meine letzten Zeilen in diesem Jahr. Ich wünsche Dir einen geglückten Übergang ins neue und alles Gute für 2012! Liebe Grüße, Heinz |
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