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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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08.02.2013, 18:29 | #1 |
R.I.P.
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An den Wassern von Babylon
Es kam im letzten Jahrhunder ein neuer Mann,
der griff gar "garstig" und ungeschönt die Elite Mit fremden Federn sehr gekonnt an. Ab Jahr dreiunddreißig war er verpönt. Er hat schlechte Werke aufgespießt, hat sie bis auf die Knochen entblößt. Das hat er beinah mit dem Leben gebüßt. Die "Family" wurde vergast und entkröst. Heut, denk ich, würd er als Mobber gescholten. Denn Parodie - die bekommt manchem schlecht. Aber was soll's : Die immer so grollten, wähnen sich besser. Pochen auf Recht. 08.02.2013 |
11.02.2013, 18:03 | #2 |
Hallo Thing,
der Titel hat schon einige Bedeutungen hinter sich, es bleibt deshalb offen, auf welche Du dich beziehst.
Welchen Kritiker, dessen "Familie" in der NS-Zeit mit dem Tode bestraft worden ist, Du genau meinst weiß ich nicht, aber das ist vermutlich nicht so wichtig, denn es geht in deinem Text (3. Strophe) wohl mehr ums Prinzip der Satire. Ob es im Rahmen einer Ironie allerdings "tragbar" ist, eine Beschreibung wie "Die "Family" wurde vergast und entkröst." zu verwenden, musst Du selber beurteilen. LG Perry PS: Jahrhundert |
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11.02.2013, 18:23 | #3 |
R.I.P.
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Oha -
das "t" ist mir im Eifer des Gefechts entschlüpft. Korrigieren läßt sich das leider nicht mehr. Es ist die Rede von Robert Neumann, der die etablierten "Literaten" in seinem Bändchen "Mit fremden Federn" aufspießte und genialisch gekonnt parodierte. Er stammte aus gutbürgerlichem Haus in Wien. Nach dem "Anschluß" stand er schnell auf der berüchtigten Liste. Er mußte zusammen mit seiner Frau - ohne Hab und Gut - ins Exil; es gelang ihm, ach was - ich zitiere aus Wikipedia: Robert Neumann (* 22. Mai 1897 in Wien; † 3. Januar 1975 in München) war ein Schriftsteller und Publizist deutscher und englischer Sprache. Er veröffentlichte weit mehr als hundert Bücher, zahlreiche Theaterstücke und Hörspiele sowie einige Drehbücher. Durch seine Parodiensammlungen Mit fremden Federn (1927) und Unter falscher Flagge (1932) – erweiterte Gesamtausgabe in drei Bänden 1969 – gilt er als Begründer der „Parodie als kritischer Gattung in der Literatur der 20er Jahre“. Rudolf Walter Leonhardt schrieb über diesen Publikumserfolg: „Zwei schmale Bändchen haben ein Lebenswerk von fünfzehn dicken Bänden begraben“. Mein Titel bezieht sich auf seinen gleichnamigen, sehr bitteren Roman über die Judenverfolgung, der seine Familie auch Generationen vorher ausgesetzt war. (An den Wassern von Babylon, 1945 (engl. Ü. 1939)) Mein Gedicht sollte eher zum Grübeln anregen, aber das habe ich wohl verfehlt. Das "family" bezieht sich darauf, daß er sehr viel englische Literatur geschrieben hat - notgedrungen. Bis heute ist er mir sprachlich und charakterlich Vorbild geblieben. LG Thing |
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