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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.08.2016, 22:21 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Sohnesliebe (aus gegebenem Anlass)
Der blühende Eisenhut beidseits des schwierigen Steiges
versucht ganz vergeblich die Schritte des Sohnes zu hemmen. Mit wachsamen Augen erspäht er die Spuren des Orpheus und nähert sich furchtlos dem grausigen Tore zum Hades. Was treibt ihn, den Styx zu durchqueren, dem griechischen Sänger ins schattige Reich der Gestorbnen zu folgen und allen Gefahren des Weges und lähmenden Ängsten zu trotzen? Aus dreifacher Kehle des höllischen, geifernden Wächters am Eingang wird selbige Frage mit drohendem Knurren gestellt, - und die Antwort verwirrt das gefürchtete Untier: Ich such meine Mutter, die jüngst mir gestorben und werde sie finden. Und Kore, die Gattin des Herrschers der Hölle, wird helfend dem liebenden Sohn zu der Mutter geleiten und später die Rückkehr in lichtere Auen gewähren. Moraste durchwatend, verschlungene Wege im Dunkel der Höhle betretend, bedroht von den Felsen, die manchmal in rötlichen Farben erglimmen, erkennt er am Ende des endlos ihm dünkenden, schlängelnden Pfades ein Leuchten - dort wartet die Mutter in strahlender Schönheit und lächelnd begrüßt sie ihr liebendes Kind mit geöffneten Armen, und alle Beschwernis und Nöte des Sohns sind vergessen. Die tröstenden Küsse der schönsten der Frauen beleben die trauernden Sinne des Sohnes, der immer zu bleiben sich wünscht in der Nähe der, ach, so geliebten Vermissten. Erwacht aus dem Traume, den lächelnd ein gütiger Morpheus ihm schenkte, berührt seine Seele der Hauch eines Kusses - geformt aus den Düften des blühenden Flieders am Ufer des Flusses, der brausend den Frühling begrüßt und dem Träumer die zärtlichsten Worte der Mutter verrät mit dem Plätschern der Wellen; die Weiden verbeugen sich tief wie die Tannen mit Anmut - und jubelnde Lerchen verzaubern den Himmel. Geändert von Heinz (07.08.2016 um 22:26 Uhr) Grund: Absatz |
07.08.2016, 22:30 | #2 |
abgemeldet
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Jetzt weiss ich auch wie Analphabeten sich das Dichten vorstellen.
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07.08.2016, 23:17 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Sohnesliebe
Du bist kein Po, Du bist ein Arsch!
F. |
09.08.2016, 05:14 | #4 |
R.I.P.
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Hallo, Festival -
Das kann ja auch nur ein Traum sein!
Wenn auch in noch so wohlgesetzten Worten, es bleibt ein Traum. Die Realität hast Du auch in der letzten Strophe außen vor gelassen. Das hexametrische (?) Gedicht ist großartig. Lieben Gruß von Thing |
09.08.2016, 06:42 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Sohnesliebe
Hallo, Thing
dass wir heute noch von Orpheus Gattenliebe wissen, verdanken wir einen ganz Großen der Dichtergilde und vielen fällt auch noch R.M. Rilke mit seinem großartigen Gedicht über Orpheus, Eurydike und Hermes ein; dass wir Faust bei seiner Suche nach dem Ursprung und Angelpunkt der größten Geheimnisse in die Unterwelt begleiten und er dort mit Ergriffenheit und Schaudern erkennt "die Mütter sind es" und Schiller der Freundschaft zweier Männer mit seiner "Bürgschaft" ein Denkmal setzt, liebe Thing, das sind keine Träume, vielmehr Versuche, uns mit poetischen Mitteln gewichtige Themen auf unterhaltsame und begreifbare Weise nahe zu bringen. Wie bringe ich es fertig, die Liebe eines Sohnes zu seiner Mutter zu verdeutlichen ohne platt zu reimen "zu deinem Feste/wünsch ich dir das Beste"? Ich lass mir eine Geschichte einfallen (und klaue ungeniert (wie wir es alle tun) aus dem Schatzkästchen der größten Dichter. Wenn jemand dann z.B. bei der Erwähnung des "Eisenhutes" auf die Idee kommt, sich selbst über die Bedeutung dieser Pflanze schlau zu machen, stößt er auf unglaubliche Erklärungen (und hat gleich ein Thema für ein neues Gedicht). Ich selbst "glaube" nicht an eine Unterwelt, an Götter oder die Eigenschaft des Styxwassers, das Achilles weitgehend unverwundbar machte (wobei die Suche nach dem Styx für mich sehr spannend war und das Wasser von mir für die Zubereitung von Tee in einer großen Flasche mitgenommen wurde). Ich verpacke das Thema Sohnes-/Mutterliebe in eine unglaubliche Geschichte, "klau" mir auch noch Versfüße (nein, es sind keine Hexameter, sondern mehr oder weniger gelungene fünffüßige Daktylen, die dadurch nicht gleich zu Pentametern werden. Das Gedicht erzählt eine völlig unglaubliche Geschichte (irreal, wenn Du so willst), die Realität - die Liebe des Kindes zur Mutter - ist dennoch darin verborgen. Für Dein Lob danke ich Dir sehr! Ob das Gedicht "großartig" ist, wage ich zu bezweifeln, es ist, wie manches von mir, ein Versuch, am Styx vorbei ein Stückchen näher zu einer anderen Sehenswürdigkeit Griechenlands zu kommen. Liebe Grüße, Heinz |
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