Festivalfreiheit

[Anaximandala]

Fernab aller Ländergrenzen
zelebriert ein kleiner Kreis
Freiheit mit verschiednen Tänzen,
dumpfe Rhythmen wechseln leis.

Bässe dringen durch, massierend,
Seelen, sich in sie versenkend,
in Extase meditierend,
heimatlose Heimat schenkend.

Augenblicke von Bedeutung
sind hier, außerhalb der Zeit.
Zu der Wirklichkeit nur ein Sprung
von hier scheint er jedoch weit.

Kleiner Kosmos großer Liebe,
in ihm wirken starke Bande
im Geist wachsen Freiheitstriebe,
barfuß tanzend hier im Sande.

Fünf am morgen, geistig Leichen,
die Gespräche intensiv,
Wir, der Schein kann nicht mehr reichen
authentisch nun werden, tief.

Keine Grenzen zieht urteilen
Mauern reißen in uns nieder
uns're Ängste vor Unheilen,
sehn wir in der Heimat wieder.

Manche, and're werden bleiben,
sicher vor Verletzung heilen
wir gemeinsam kleine Leiden,
ohne sie zu treiben, eilen.

Alte Freunde lernt man kennen,
in verschiedenen Facetten,
wo vergess'ne Schmerzen brennen
lösen wir nach Mauern Ketten.

Heilung plant hier niemand, Liebe,
Freude in Verletzlichkeit,
seelisch nackt schlägt beides Triebe,
sind gedüngt von Sicherheit.

Seelenbalsam diese Tage
für den Körper eher Qualen,
später hat er Zeit zur Klage
uns're Herzen lieben, strahlen

Uns're Augen zieren Ränder
und die Kleidung eingesaut,
zwar gibts nirgends einen Sender
doch die Sendung voll reinhaut.

Wunderbar die Freiheit spüren
Maß und Regeln fallen lassen,
Atem tief zur Seele führen,
Liebe fest im Herzen fassen.

Schweben frei von schwerem Krempel,
luftig leicht, doch richtig dicht,
Unsre Körper, unsre Tempel?
Sehen aus wie... frag mal nicht!