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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.08.2011, 10:13 | #1 |
Blüten lesen...
Blüten lesen in der S-Bahn
Ihre Brust hob und senkte sich, was sie beim Atmen nun mal tut. Sie tut es sicher nicht für mich, doch steht es ihr unheimlich gut. Sie atmet ein und wieder aus, wobei ihr Blick im Buche ruht. Sie holt tief Luft, lässt sie auch raus. Doch, Atmen kann sie gut! Bin ich das Buch auf ihrem Schoße und blättert sie in meinen Seiten? Verachten wird die Ahnungslose, welch' Teufel mich zuweilen reiten. Sie hat wohl meinen Blick gespürt, denn lächelnd hebt sich ihr Gesicht. Beinah' hat sie mein Herz berührt, doch in das Dunkel dringt kein Licht. Ja, schau ihn an, den armen Tropf, dem Zorn und Not sind Spießgesellen! Doch ein verschweißter Suppentopf lässt sich von keinem Strahl erhellen. Sie steht nun auf und lächelt scheu. „Blitz schleudert Deckel in die Luft!“ Zu spät erwacht mein Herz jetzt neu. Sie geht! Noch lange bleibt ihr Duft. |
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02.09.2011, 21:59 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Und es blieb beim vielleicht...
Gefällt mir sehr. Ich fahre auch oft mit der S-Bahn CDP |
02.09.2011, 22:10 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Martho -
das Gedicht ist selbst eine Blüte; wunderschön melancholisch, zauberhaft und anrührend. Ich war dabei, habe alles sehen und spüren können. Kostbar. Thing |
02.09.2011, 22:19 | #4 |
abgemeldet
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Sehr gut! Vor allem das Ende ist beispielhaft gelungen.
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02.09.2011, 23:05 | #5 |
Danke, ihr macht mich fertig. Bald glaube ich selbst noch an mich...
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09.11.2011, 13:09 | #6 |
Hi Martho,
auch mir gefällt dein Gedicht sehr...ein Schuss Erotik in der Bahn und das noch wunderbar formuliert. Liebe Grüße von Rena |
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09.11.2011, 23:52 | #7 |
Danke, liebe Rena!
Schön, daß Du in dieser dunklen Jahreszeit eine Kerze für mich angezündet hast... Ja, ich mag Frauen die lesen können - ich meine lesen, keine Modezeitschriften oder so. Sie hatte ein echtes Buch dabei! Keins aus Pappe, sondern so ein richtig hartes Ding mit unglaublich viel Papier im Bauch. Vielleicht sollte es ihr auch als Waffe dienen. Gegen Leute wie mich... "Oh mein GOHOHOTT! Sie hat ein Buuch!" Lalüülalaa... laalüülaala..."Legen Sie das Buch ganz vorsichtig auf den Boden und schieben Sie es mit der linken Fußspitze in meine Richtung... treten Sie langsam einen Schritt zurück..." megdw, Martho |
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10.11.2011, 12:34 | #8 |
wunderschön!
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11.11.2011, 01:11 | #9 |
13.11.2011, 17:41 | #10 |
gesperrt
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Hallo Martho,
auch von mir ein Kompliment! Warum zweifelst Du nur immer an Dir? Humor, Reimkunst und Stil - was willst Du mehr?! Jeronimo |
13.11.2011, 18:19 | #11 |
abgemeldet
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Hallo Martho,
auch mir gefällt Dein Gedicht sehr. Unschuldig und schuldig zugleich. V.a. die ersten beiden Strophen sprühen vor Charme und Liebreiz - sich selbst und seine Beobachtung und Naivität ironisierend. Und traurig ist der Schluss. Liebe Grüße Encki |
13.11.2011, 19:54 | #12 |
Hallo Martho,
na das ist doch gut - an sich glauben ist immer gut ;-) Eine wunderschöne, poetische Geschichte... ich fahre selber S- und U-Bahn, da kann ich das nachempfinden, was einem da so manchmal durch den Kopf geht... Das Bild mit dem Suppentopf habe ich noch nicht ganz verstanden, jedoch werde ich das Gedicht noch ein paarmal mehr lesen - dann werd ichs wohl nachvollziehen können. Dafür war mir "Zorn und Not sind Spießgesellen" sofort klar ;-) Positiv ist auch: Ich persönlich mag nicht so laaaaaaaaaange Texte, doch deiner hielt beim Lesen fest, und das will was heißen ;-) Lieben Gruß Carita |
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14.11.2011, 00:06 | #13 |
Hallo,
man merkt, daß Weihnachten, das Fest der Liebe naht. Ihr seid alle so gut zu mir. btw "naht": Beinah hätts mir vor Stolz die Naht meines Hemdes gesprengt. Carita: Was den Topf betrifft könnte man sagen: Der Topf in dem sich sämtliche Gefühle befinden. Wem sind sie nicht schon einmal übergekocht? Da bietet sich das Bild eines Topfes an. Meine waren zur Entstehungszeit des Gedichtes eingeschlossen. Nichts hereinlassen, nichts herauslassen. Dieses "Blitz schleudert Deckel in die Luft!" ist eine kleine Anspielung an die Schlagzeilen einer großen deutschen Tageszeitung, die auch Sonntags erscheint, deren Namen ich hier aber nicht erwähnen werde, weil die mir nix dafür zahlen. Außerdem müßte ich René was davon abgeben und ich bin doch Schwabe... In öffentlichen Verkehrsmitteln ist jedenfalls immer mindestens einer da, der diese Zeitung liest. megew, Martho |
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14.11.2011, 04:36 | #14 |
Huhu,
von mir ebenfalls, Kompliment! Man bekommt beim lesen der charmant, aufregenden Atmosphäre des LI´s selbst als Leser Herzklopfen , sowas kommt selten vor... LG |
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16.11.2011, 09:58 | #15 |
Hallo Martho,
danke für die Erläuterung - beim wiederholten Lesen habe ich mich gefragt, wieso ich das Bild nicht gleich verstanden habe... Jetzt bekommt dieser Text für mich noch eine ganz andere Bedeutung; das L.I. hat mit dieser Begegnung etwas sehr Entscheidendes für sich selbst erlebt - Gefühle zuzulassen ist ja manchmal wirklich nicht so einfach... Lieben Gruß dir Carita |
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