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16.03.2017, 01:50 | #1 |
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Lyrik-Wettbewerb: "Schwein gehabt" - Die Drabbles
Trommelwirbel für den großen Moment: die Beiträge. 14 Drabbles wurden eingereicht. Einige wenige User waren fleißiger als andere, was ihre Chancen, den 1. Platz zu machen, natürlich erhöht. Wir werden sehen ...
Alle interessierten User dürfen abstimmen und je einen Punkt für drei Drabbles vergeben. Teilnehmer am Wettbewerb dürfen nicht für ihr eigenes Drabble abstimmen. Abgestimmt wird über Kennwort und per PN an mich. Ich selbst bin von der Abstimmung ausgeschlossen. Abstimmungsbeginn: sofort - Abstimmungsende: MI, 22.03.2017, 24:00 hrs. Am Ende werde ich die Plazierung der Drabbles bekanntgeben. Wer dabei als Autor anonym bleiben will, teile mir das bitte mit. VIEL GLÜCK ! ____________________________________________ KW: Freundin Für meine Freundin, das Schwein Meine Geliebte ist stolz darauf, im chinesischen Horoskop unter dem Zeichen des Schweins zu stehen. Sie hat mir das damals gleich mitgeteilt: „Ich bin übrigens ein Schwein, weißt du?“ „Das gefällt mir!“ „Nicht das! Du Schwein! Nein, das ist mein Sternzeichen!“ „Na, siehst du?! Du bist ein Schwein, ich auch, wir passen wunderbar zueinander!“ Das tun wir im Übrigen tatsächlich: Sie besitzt keine schweinische Eigenschaft und alle Schwächen, die einen Menschen zu einem liebenswerten Menschen machen. Durch sie, und ihre schweinische Auskunft damals, bin ich tatsächlich horoskopgläubig geworden. Ganz in diesem Sinne kann ich behaupten: Ich habe wahrlich Schwein gehabt! KW: Strand Wettbewerb II - 2017 Wir fuhren über den staubigen Schotterweg. Hier draußen sollte es einen schönen Strand geben. Wirklich, da lag er. Weißer Sand, türkisfarbenes Meerwasser, starke Brandung. Ich tauchte durch die schäumenden Wellen. Dahinter ließ ich mich vom Wasser sanft wiegen, bis ich merkte, wie weit das Ufer schon war. Nun begann der Kampf gegen den Sog. Auf die anrollende Welle warten, um dann mit aller Kraft aufs Ufer hin zu kraulen. Doch wie in einer Zentrifuge wurde ich gedreht, auf den Sandboden geklatscht und zurück ins Meer gesogen. Luft schnappen, wieder untertauchen, festkrallen im fließenden Boden. Davongekommen, wenn auch lädiert – Schwein gehabt. KW: Harald Schwein gehabt - nach einer wahren Begebenheit Harald freute sich aufs Volksfest. Mit seinem neuen Mercedes fuhr er los. Er parkte den Wagen am Stadtrand. Dann mischte er sich unters Volk. Auf dem Marktplatz war viel los. Es gab eine Tombola. Harald kaufte ein Los, die Nummer zweiunddreißig. Bis zur Auslosung war noch eine Stunde Zeit. Harald schaute überall umher. Dann war es soweit. Seine Nummer wurde aufgerufen. Er gewann ein Ferkelchen. Schnell zum Wagen, Ferkel in den Kofferraum und ab nach Hause. Elke würde sich freuen. Daheim angekommen öffnete Elke den Kofferraum. Gestank kam heraus. Das Ferkel hatte sich ins Hemd gemacht, der Wagen war versaut. KW: Babe Schwein gehabt Na ja, ich war mit Bob und Chris befreundet, sonst hätte ich nicht so viel Glück gehabt. Killer waren hinter mir her und ich hatte mächtig Muffensausen gehabt. Bei Hoggett war ich noch misstrauisch und erst recht bei seiner Frau - die sah mich so eklig an, als hätte sie nichts Gutes vor, irgendwie taxierend. Arthur war bereit, mich einzustellen. Er hatte ne Farm mit ner Menge Viehzeug. Schlafen musste ich im Stall. Zur Zuchtausstellung fuhr ich mit. Was soll ich sagen: seine blöden Schafe machten den ersten Preis. Hoggett blinzelte mir zu: "Na, da haste mal richtig Schwein gehabt, Babe!" KW: Boss Schwein gehabt – in flagranti Zwei Kumpels unterhalten sich: „Atze, Du glaubst nicht, was mir heute passierte. Ich habe die Frau von meinem Boss flach gelegt. Eigentlich wollte mein Boss erst morgen von seiner Dienstreise zurück sein. Dann stand er plötzlich auf der Matte und erwischte uns in flagranti.“ „Ach Du Scheiße, und?“ „Der hat mich zur Sau gemacht und warf mich raus.“ „Alter, da hast Du aber Schwein gehabt, dass er Dir keine auf die Fresse gehauen hat.“ „Es kam viel schlimmer. Vor der Tür drückte er mir einen Hunderteuroschein in die Hand und flüsterte, es sei die Anzahlung für die Abnahme seiner Frau.“ KW: Gustav Schwein gehabt – Gib niemals auf Storch Gustav schreitet hungrig mit eingetauchtem Schnabel durchs seichte Wasser. Endlich stößt er auf Nahrung. Ruck zuck hat er Frosch Kunibert in seinem Schnabel. Gerade wollte Gustav ihn verschlingen, doch plötzlich spürte er einen eisigen Griff um seinen langen Hals: „Bist Du verrückt? Lass meinen Hals los. Ich kriege kaum noch Luft.“ „Das könnte Dir so passen. Spuck mich wieder aus und such Dir eine Wühlmaus zum Abendessen. Mal sehen, wer hier den längeren Arm hat.“ Schließlich gab Gustav den Kampf auf: „Na gut, Du hast Schwein gehabt. Ich habe sowieso keine Zeit mehr, muss Frau Dingsda ihr Baby bringen.“ KW: Klugscheißer Schwein gehabt Nele spuckte ein großes, zerkautes Stück Fleisch auf Ihren Teller und verzog angewidert das Gesicht. Manfred schaute sie entgeistert und etwas verurteilend an, immerhin saßen sie gerade in einem der besten Restaurants der Stadt und Ausspucken gehörte nun wirklich nicht zum guten Ton. Doch dann nickte er wissend und bemerkte:" Nele, meine Liebe, ich habe gleich gesehen, dass das Rind von minderer Qualität ist. Die Maserung, die Färbung… vermutlich nicht genug abgehangen. Das kannst du eigentlich nur noch wegwerfen. Das arme Tier ist umsonst gestorben. Nele verdrehte kopfschüttelnd die Augen bevor sie ihm antwortete: "Manfred, du Klugscheißer. Ich hatte Schwein!" KW: Familie Familie Paarhufer Mensch und Schwein sind sich ähnlich; das stelle ich an meiner Familie immer wieder fest. Mein Vater ist ein typischer Vertreter eines Hängebauchschweins, meine Mutter ist ein dänisches Protestschwein. (Auch sie protestiert laut grunzend...) Mein Onkel wäre gerne eine stolze deutsche Landrasse. Es ist ihm ein Dorn im Auge, dass wir „nur“ von dem Cerdo Ibérico abstammen; „Nicht reinrassig genug!“, wie er zu sagen pflegt. Wir haben auch Lettische Weißschweine in der Familie. Ich habe mich weiterentwickelt: nachdem ich meine Phase als Warzenschwein hinter mich gebracht hatte, wollte ich etwas Sinnvolles, dem Menschen Nutzbringendes sein – ich wurde ein gelernter Hackbraten! KW: Epidemie Schwein gehabt Prolog „Der kleine Dolfi wird die Bißwunden überleben, Frau Eichmann. Die Hundetollwut kann vom Ferkel nicht auf Menschen übertragen werden. Mit diesem Virostatika ist er nach zwei Wochen top.“ *** Wir saßen entsetzt vorm Screen und verfolgten den Verlauf der Meteor-Katastrophe. Die Networks verglichen diese mit der von Tunguska im Jahr 1908. *** Natürlich verkaufte ich ihnen meine Antikörper. Seit Beginn der Epidemie waren 3 Milliarden an der Schweinegigapest gestorben. Pharmakonzerne hatten mich mit 5 Milliarden entschädigt. *** Vergeblich. Nach einem Jahr war der Planet menschenbefreit. Epilog Traurig graulte ich das Fell meiner Geliebten. Sie blökte leise. Die Herde graste friedlich. Schwein gehabt – aber wofür? KW: Enkel Schwein gehabt Im sicheren Gefühl des ausufernden Erinnerungsvermögens bildet sich das eigene Geburtsdatum um weit über fünfzig Jahre zurück ein. Eigener Großvater werden fällt eingebildet leicht - umso schwerer das Sein. Mit neunzehn in Weltkrieg eins Schwein gehabt. Gerade noch so, dass es bei Weltkrieg zwei noch für das letzte Aufgebot gereicht hat - überlebt - doppelt Schwein gehabt. Geburt des Enkels 1952 erlebt, noch etliche Jahre mitgelebt. Enkel konnte damals nicht wissen, wieviel mehr Schwein als sein Großvater er in seinem Leben haben sollte. Ist noch in Erinnerung - bescheiden, freundlich, angenehm großväterlich war der Großvater - wo er doch nur so wenig Schwein gehabt hatte. KW: Gassi Schwein gehabt – Die Wahrsagerin Es wird etwas Schlimmes geschehen, wenn wir heute noch raus gehen, meinte die Wahrsagerin. Teddy wird es aber nicht gefallen, wenn ich nicht mehr mit ihm Gassi gehe. Vorsichtshalber trage ich Schutzkleidung und Sturzhelm. Man kann ja nie wissen und ein bisschen abergläubisch bin ich auch. Wir gehen in den Park. Plötzlich bellt Teddy und zieht mich hinter sich her. An einem Busch bleibt er stehen. Ich schaue auf einen nackten Arsch. Wie peinlich, aber der kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Der Typ dreht sich erschrocken um, unter ihm liegt die Wahrsagerin. „Komm Teddy, wir haben ein Schwein gehabt.“ KW: Speckschwarte Glücksschwein gehabt Heute selten in unseren Breiten Suhlen und Wälzen im Dreck wer hat schon noch Schwein in diesen Zeiten und wer welches hat der sperrt es weg Verschont von Natur Hygiene pur viel Fleisch und wenig Speck zuschauen verboten wo sind sie nur Schweine mit Speck im Dreck Hatte welche im Garten sie wälzten die Schwarten ausgelassen im Schlamm Schweineglück Gramm für Gramm Ihr sicherer Tod war tägliches Brot dennoch tat es nicht Not sie zu quälen wie des Menschen Saft ist auch Schweineblut rot das wollte ich mal erzählen Hab mal Schwein gehabt vor Zeiten konnt mit Würde es begleiten KW: Glas-Bassin Der Wettkampf Die Planeten-Wettkämpfe waren immer unbeliebter geworden. Die Regel, den Gewinn erst nachdem Sieg bekanntzugeben, wurde fortwährend verhasster. Die Teilnehmerzahl sank anno 2458 auf 12. Es war ein Boxkampf bis zum Tod. Der Überraschungspreis: Die öffentliche Hinrichtung des Gewinners durch Brennen-Sengen-und-Vierteilen. 2459: Zwei Teilnehmer. Wir mussten auf einem Seil zu tanzen. Links und rechts je ein Glas-Bassin mit einer Mittel-Trennwand. Eines mit Jauche, das andere mit Honig gefüllt. Mein Pech war in die Jauche zu fallen. Meinen Rivalen hatte ich misslungenerweise in das Honigbassin geschubst. Der Preis war – und da hatte ich Schwein gehabt - wir mussten einander öffentlich gegenseitig abschlecken. KW: Muse Schwein gehabt – Die Muse Es klingelt. Ich öffne die Haustür und die Muse steht vor mir. „Sie wünschen?“ frage ich sie höflich. „Ich möchte Sie küssen.“ „Ich lasse mich doch nicht so einfach küssen. Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee? Verschwinden Sie wieder!“ Die Muse wirkt etwas bedrückt und ist im Begriff wieder zu gehen. „Ich wollte nur helfen, dass Sie da auch mitmachen können.“ sagte sie. “Wie meinen Sie das?“ „Na ja, da läuft doch dieser Wettbewerb „Schwein gehabt“. Plötzlich geht mir ein Licht auf. „Na klar, Sie sind die Muse für das Schwein. Kommen Sie rein, wir lassen die Sau raus.“ |
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