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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 08.11.2022, 21:32   #1
männlich Dionysos von Enno
 
Benutzerbild von Dionysos von Enno
 
Dabei seit: 07/2021
Alter: 47
Beiträge: 274

Standard Gott aus der Flamme

Die Flamme fasst summend an die Dinge
Tanzt und verwandelt wie das flüsternde Gesinge
meiner kleinen blinden Nachbarin
die bei der Flamme sitzt und singt

Manchmal krieche ich zum Fenster hin
mit nichts als einer Hand an meinem Ohr
Dann öffne ich die Brust dem Wind
Und ganz behutsam trägt er sie empor
in mich hinein
Bis ihr Gesang in meinen Adern brennt

Dann wird mir so, als wär ich blind
Für alles Schwere, alles Kalte in der Welt
Für Eis und Schnee und Winterdinge
Ich werde ganz warm, wie ein Kind
und Trug um Trugbild fällt
will ich doch bloß, dass sie nur weitersänge

Ja sing, ach singe
Mit deiner aufflackernden Stimme
die so in Flammen schwimmt
In der die Leidenschaft noch brennt

doch noch viel mehr vom Sein,
Vom Feuerschein,
Vom Flamme-Sein
Noch etwas tiefer, tiefer in die Brust hinein
Wo etwas flackert, etwas brennt
Das Gott noch aus der Flamme kennt

Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2022, 13:51   #2
männlich Georg C. Peter
 
Benutzerbild von Georg C. Peter
 
Dabei seit: 03/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Zitat:
Zitat von Dionysos von Enno Beitrag anzeigen

Dann wird mir so, als wär ich blind
Für alles Schwere, alles Kalte in der Welt
Für Eis und Schnee und Winterdinge
Ich werde ganz warm, wie ein Kind
und Trug um Trugbild fällt
will ich doch bloß, dass sie nur weitersänge
Lieber Dionysos,

das ist wirklich sehr poetisch und schön in Worte gefasst.
Da bekommt der Gesang der blinden Nachbarin fast religiöse oder mythologische Züge.

Insofern haben AUCH Deine Worte die Seele des Lesenden erwärmt.

Viele Grüße von Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2022, 16:00   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Dionysos von Enno,
ein Werk, das verspricht, nach Überarbeitung ein großartiges Gedicht zu werden.
Beispiel:

Die Flamme fasst summend an die Dinge
Tanzt und verwandelt wie das flüsternde Gesinge
meiner kleinen blinden Nachbarin
die bei der Flamme sitzt und singt

Bei meiner "Prosaprobe" kommt folgendes raus:
Die Flamme (welche Flamme, Ursprung, Zweck hat sie?) fasst summend an Dinge (summende Flamme?), tanzt und verwandelt (sie?) wie das Gesinge meiner Nachbarin, die bei der Flamme sitzt und singt.
Verwandelt die Flamme die Dinge, tanzt mit ihnen und ---- dann?
Vielleicht habe ich nicht alles verstanden, aber ich spüre viel Geist im Hintergrund.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2022, 18:39   #4
männlich Dionysos von Enno
 
Benutzerbild von Dionysos von Enno
 
Dabei seit: 07/2021
Alter: 47
Beiträge: 274

Zitat:
Zitat von Georg C. Peter Beitrag anzeigen
Lieber Dionysos,

das ist wirklich sehr poetisch und schön in Worte gefasst.
Da bekommt der Gesang der blinden Nachbarin fast religiöse oder mythologische Züge.

Insofern haben AUCH Deine Worte die Seele des Lesenden erwärmt.

Viele Grüße von Georg
Hi Georg, ja natürlich Exodus 3,2 - Carlos hatte bereits zurecht darauf hingewiesen. Dass der Text Dich erreicht hat, freut mich besonders ! Merci !
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2022, 18:43   #5
männlich Dionysos von Enno
 
Benutzerbild von Dionysos von Enno
 
Dabei seit: 07/2021
Alter: 47
Beiträge: 274

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Lieber Dionysos von Enno,
ein Werk, das verspricht, nach Überarbeitung ein großartiges Gedicht zu werden.
Beispiel:

Die Flamme fasst summend an die Dinge
Tanzt und verwandelt wie das flüsternde Gesinge
meiner kleinen blinden Nachbarin
die bei der Flamme sitzt und singt

Bei meiner "Prosaprobe" kommt folgendes raus:
Die Flamme (welche Flamme, Ursprung, Zweck hat sie?) fasst summend an Dinge (summende Flamme?), tanzt und verwandelt (sie?) wie das Gesinge meiner Nachbarin, die bei der Flamme sitzt und singt.
Verwandelt die Flamme die Dinge, tanzt mit ihnen und ---- dann?
Vielleicht habe ich nicht alles verstanden, aber ich spüre viel Geist im Hintergrund.
Liebe Grüße,
Heinz
Hi Heinz,

Du stellst dem Stück Fragen, die ich sehr spannend finde, fast spannender als die Antwort, derer man viele aus dem weiten Interpretationsspielraum geben könnte. Mir steht es nicht zu, den Eindruck des geneigten Lesers zu bewerten oder meine Interpretation über die des Lesers zu stellen. Ich selber wäre daher vermutlich der falsche Adressat für Deine hintergründigen Fragen. Ich glaube, die richtigen Fragen zu stellen, ist schon ganz nah dran, ist jedenfalls etwas, nach dem ich immer strebe, wenn mich ein Stück berührt, etwas "mir mir gemacht" hat. Meine Schreibe ist ja sehr bildhaft-symbolisch, sicher verspielt, ein bisschen wie Träume.. das alles rational aufzulösen ist vermutlich gar nicht möglich Nun wirken ja texte, einmal entlassen, bei jedem auch anders (nach). Hier scheint mir Dein Hinweis auf "Geist im Hintergrund" wunderbar harmonisch, jedenfalls etwas mit dem ich selber das Stück sehr gut identifiziert begreife.

mes compliments

Dionysos
Dionysos von Enno ist offline   Mit Zitat antworten
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