Das Lied der Straße

[Ilka-Maria]

Der Staub der Straße wispert mir
sein schmutzig Lied von Leid und Not,
von Vandalismus, Wandgeschmier
und Billigschnaps zu trocken Brot,

von eines Bettlers hohler Hand
und eines Berbers leeren Hut,
von Läden voller Schund und Tand
und Menschen ohne Lebensmut,

von Herzen, hart wie ein Tresor,
und Augen, kalt wie Fensterglas,
vom Alten, der im Frost erfror,
vergessen von der Caritas.

So klebt der Staub mir Vers um Vers
an beide Sohlen, und sein Lied,
zuvor als Siff und Dreck dispers,
ist ganz und rein wie ein Quarzit.

10.10.2022

[dunkler Traum]

... überall nur das Schlechte zu sehen, ist mir immanent. Hier aber wird die Straße sehr einseitig, aber gut beschrieben. Also wenn dein Straßenlied so ganz und rein wie ein Quarzit ist, dann ist es eben nicht rein.
Hab ich dies richtig verstanden?

wünsche schöne Träume