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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 11.07.2012, 06:17   #1
männlich Twiddyfix
 
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Standard Pamplona

PAMPLONA

Du liebliche Stadt im spanischem Land,
du Hölle auf Erden im heißen Sand,
du tödliches Ghetto für jeden Stier,
ihr Mörder, hinter der Arena Tür.

Gejagt von dem Mob, der sich Menschen nennt,
der mit euch durch die engen Gassen rennt,
der schreit, der brüllt im trunkenen Wahn,
oh mein Gott, was hat man euch angetan.

Abends, in der lauen Sommernacht
werdet ihr in der Arena umgebracht.
Die Menschen sie lachen und singen dabei,
welch eine Freude, heidideldei.

Stier für Stier wird hereingeführt,
bis er dann die Lanze des Toreros spürt,
er fällt in den Sand, der rot ist vom Blut,
das Sterben ist schwer, doch jetzt ist es gut.

PAMPLONA du Stadt ohne Gnade,
du Moloch der Schande im Land,
um jeden der Stiere ist es schade
der hier seine Qual und sein Ende fand.
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Alt 12.07.2012, 13:02   #2
männlich Walter
 
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Lieber Twiddy,

diese Verse könntest Du dort, wo es vonnöten ist, an jede Litfass-Säule kleben. Das müssten alle lesen - wie ein Pamphlet. Wie ein Aufschrei gegen diesen mörderischen Pöbel, gegen diese hirnlose Masse Mensch, was bereits der Dramatiker Ernst Toller Anfang des 20. Jahrhunderts auf seine Weise erkannt hat ("Masse Mensch", Drama von Ernst Toller).
Bisher hat keiner nur ein Wort geschrieben!!! Wie freut es mich der Erste zu sein.
Twiddy, eine gelungene Poesie der Anklage,
die hoffentlich noch viele, noch viele lesen..............!!!!!

Liebe Grüße
Walter
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Alt 12.07.2012, 13:49   #3
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Walter Beitrag anzeigen
gegen diesen mörderischen Pöbel, gegen diese hirnlose Masse Mensch,
Bevor man sich über Dinge auslässt, von denen man keine Ahnung hat, sollte man sich besser erst mal informieren.

Ich empfehle:

"Der Stierkampf: Eine kleine Kulturgeschichte"
von Rolf Neuhaus

Bekommt ihr bei Amazon schon für 12,00 €.

http://www.amazon.de/Stierkampf-klei...2093435&sr=1-1

So preiswert kann eine Erweiterung des eigenen, begrenzten Horizontes sein!

CDP
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Alt 12.07.2012, 14:46   #4
männlich Martand
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Hallo @alle

@Twiddyfix: erstmal, deine Gedicht trifft es ! Thematisch gut, wenn auch ein paar Ecken und Kanten drin sind. Beispielsweise finde ich das unschöne "Ghetto" in einem solchen Poesiegedicht nicht besonders grazienhaft. Und das Ende von Strophe 3 könnte glatt aus dem Zirkus stammen:

Zitat:
Die Menschen sie lachen und singen dabei,
welch eine Freude, heidideldei.
Dein Gedicht ist verbesserungswürdig, ich finde, mit der Überarbeitung weniger Zeilen könnte es gewinnen.

@Corazon
Zitat:
Bevor man sich über Dinge auslässt, von denen man keine Ahnung hat, sollte man sich besser erst mal informieren.
Zitat:
So preiswert kann eine Erweiterung des eigenen, begrenzten Horizontes sein!
Wieso keine Ahnung? Sicherlich, das Stierkampfgeschäft lebt von den Geldeinnahmen und den Besuchern, aber es ist unmoralisch.

Viele Grüße Martin
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Alt 12.07.2012, 15:22   #5
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Sicherlich, das Stierkampfgeschäft lebt von den Geldeinnahmen und den Besuchern, aber es ist unmoralisch.
Na klar.
Die typisch deutsche Arroganz, Kultur und Traditionen anderer Völker nicht zu respektieren, sondern ohne jegliches Hintergrundwissen zu verurteilen, ist manchmal schwer zu ertragen.

CDP
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Alt 12.07.2012, 15:44   #6
männlich Martand
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Zitat:
Die typisch deutsche Arroganz, Kultur und Traditionen anderer Völker nicht zu respektieren, sondern ohne jegliches Hintergrundwissen zu verurteilen, ist manchmal schwer zu ertragen.
Stierkampf ist aus meiner Sicht immer unmoralisch - egal welches Volk.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 17:36   #7
männlich Twiddyfix
 
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Standard Lieber Walter

danke für Deine mitfühlenden Worte für die arme Kreatur.
Ja, es ist eine Schande was dort geschieht und gehört vor den "Voksgerichtshof" für Tiere.
Über Traditionen lässt sich streiten, nur sollte man Dinge des 18.Jahrhunderts nicht mit Tradition vergleichen. Hier hat sich eine Personengruppe gefunden, die Tradition mit Mord und Totschlag hochleben lässt und jetzt zu Jammern anfängt, weil man auch in Spanien über Verbote nachdenkt. Dass es hier um "Tradition" geht, die man nicht so einfach abschaffen kann. (Hierbei geht es auch um Politik) ist gelinde gesagt -Blödsinn-.
Und wer sagt, Stierkampf hätte auch mit Kultur zu tun...na ja, da braucht man dann nichts weiter dazu zu sagen.
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Alt 12.07.2012, 17:48   #8
männlich Twiddyfix
 
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Standard Hallo Martand

auch Dir ein -Dankeschön-, ja, das mit dem Korrigieren ist so eine Sache.
-Grazienhaft- paßt zu diesem Thema sowieso nicht, aber auch das "Zirkushafte" in Strophe drei ist korrekt.
Stierkampf ist vieler Orts immer noch eine große "Gaudi", leider, und das Jubeln der Massen, wenn der Stier endlich fällt, ist wie der Beifall in einer Zirkusmanage.
Er gilt dem Mann mit dem Todesdegen...nicht dem tapferen Stier.
Vielleicht erleben wir noch in diesem Jahrzehnt das Verbot der Stierkämpfe.
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Alt 12.07.2012, 17:57   #9
Thing
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Standard Pamplona oder Der Stier in der Arena

Halli Hallo, Twiddyfix -

jetzt kann ich kommentieren.

Ich stimme Walter Voigt und Martand zu:

Stierkämpfe und Stierhetze (wie z.B. in Pamplona) sind Tierquälerei und sollten verboten sein.
Tierquälerei (ob öffentlich oder nichtöffentlich, wozu u.A. auch Hahnenkämpfe gehören) bedient die niedersten sadistischen Instinkte, ganz gleich, wo auf der Erde sie stattfindet.

Stierkämpfe dienen nicht der Nahrungsgewinnung. Ein Stier stirbt im Schlachthof ohne vorherige Quälerei und Qualen.


Eine Nebenbemerkung dazu:
Es ist keinZufall, daß Torquemada ein Spanier war. Sein "Geist" fiel auf fruchtbaren Boden.


Subjektiv:
Thing


PS an Twiddyfix:
Doch, solche Themen wurden hier in poetry auch bedichtet. Aber selten.
Ich danke Dir für das Gedicht.
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Alt 12.07.2012, 19:34   #10
männlich Twiddyfix
 
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Standard Hallo Thing

ein herzliches -Dankeschön-.
Ich hatte gelesen, dass Du wg. Zahnbechwerden zum Arzt musstes, du hast mein Mitgefühl.
Ich bin z.Zt. in der -Ulmer Uni-Zahn-Klinik-in Behandlung, na ja, bald kannn ich wieder Lachen.

Da müssen wir uns Durchbeißen.
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Alt 12.07.2012, 21:22   #11
männlich Walter
 
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Meine liebe Corazon,
Tierquälerei ist nunmal Tierquälerei und keine Streicheleinheit, und die Rollen werden getauscht: das in der freien Natur jagende Tier wird zum Gejagten, wird einer jagenden Masse von Menschen ausgesetzt, wird von dem hetzenden Pöbel durch die Gassen getrieben und schließlich dem Torero an die Klinge geliefert. Da brauche ich keine kulturhistorischen Abhandlungen zu lesen, Corazon, wirklich nicht. Das ist genauso wie mit der Todesstrafe: was sollen Bücher, Schriften etc. - ich werde immer gegen die Todesstrafe sein. In beiden Fällen, liebe Corazon, macht mein Gewissen nicht mehr mit und wehrt sich.
Den Rest haben Thing, Martand und Twiddy selbst mit seinen treffenden und Gott sei Dank einschlagenden Versen längst schon gesagt.

Lieber Twiddy, lieber Martand,und lieber Thing
noch einmal vielen Dank für Eure klaren Worte!
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Alt 12.07.2012, 21:54   #12
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
...Ein Stier stirbt im Schlachthof ohne vorherige Quälerei und Qualen...
hahahahahahahaha...bissu schon mal auf nem todestransport mit den hörnigen im 1sterKlasseAbteil mitgefahren, ROMUtschi?


es gibt für nen stier keinen eleganteren tod als in der arena. und ich liebe es wenn die jungs ihre hörner in die weichteile der torreros versenken. besser als eine arme kuh, die im schlachthof in den schußapparat gucken muss.
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Alt 12.07.2012, 22:28   #13
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
es gibt für nen stier keinen eleganteren tod als in der arena.
Da hast du Recht.
Frag mal einen Stier ob er lieber in einen deutschen Schlachthof möchte oder in eine spanische Arena....
Da wird jeder Stier der ehrenvollen Tod wählen...

CDP
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Alt 12.07.2012, 22:30   #14
männlich Ex-Ralfchen
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genau. ich kann mit den stierkampfgegner nix anfangen. einerseits lassen sie hamster in den tretmühlen untergehen. sperren vögel in käfige, schlagen häselchen mit der handkante das genick durch. aber: wer von den knackerInnen würde sich in ne arena wagen?

(ich auch nicht)
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Alt 12.07.2012, 22:57   #15
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
ich kann mit den stierkampfgegner nix anfangen.
Ich auch nicht. Heuchelei. Da werden Millionen Katzen z.B. als "Hauskatzen" gehalten, ihr Leben lang eingesperrt...da sagt keiner was...aber man muss sich über Stierkämpfe echauffieren...albern.

CDP
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Alt 12.07.2012, 23:05   #16
männlich Ex-Ralfchen
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ja und alle hier ausser uns sinn fans von pitbull-hahnen- und damenschlammkämpfen. ich kann nur sagen:

viva torro! viva la muerte!

http://www.youtube.com/watch?v=bVGPoaGhRyE

http://www.youtube.com/watch?v=WtMWm...eature=related
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Alt 12.07.2012, 23:07   #17
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Zitat:
a werden Millionen Katzen z.B. als "Hauskatzen" gehalten, ihr Leben lang eingesperrt...da sagt keiner was...aber man muss sich über Stierkämpfe echauffieren...albern.
Dem Vorwurf der Doppelmoral und Heuchelei muss ich zustimmen. Es kommt immer darauf an, ob ein Tier artgerecht, d.h. keine Tierquälerei, gehalten wird. Ich bin grundsätzlich gegen das Töten oder Misshandeln von Tieren, wie vielleicht einige andere auch, die sich deswegen über brutal aussehende Stierkämpfe entrüsten, dann aber genüsslich bei McDonalds essen gehen. Bei Hauskatzen lässt sich ganz klar nachweisen, dass diese nicht unter dem Menschen oder der vielleicht eingeschränkten Freiheit leiden (in freier Wildbahn hätten sie sowieso auch keine Chance zum Überleben, also war das auch ein ziemlich dummer Kommentar). Stierkämpfe sind aber allein aus dem Grund, dass Tiere nicht in den Zirkus, Zoo oder sonstwie zur Schau gestellt gehören, unmoralisch, wenngleich der Anblick eines blutenden Torreros sicherlich für viele mit Genuss verbunden sein mag.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 23:23   #18
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Bei Hauskatzen lässt sich ganz klar nachweisen, dass diese nicht unter dem Menschen oder der vielleicht eingeschränkten Freiheit leiden
Ja? Wie denn?
Wurde eine representative Umfrage unter Hauskatzen gemacht?
Manche Kommentare hier, nee das ist schon unfreiwillige Komik...

CDP
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Alt 12.07.2012, 23:32   #19
männlich Martand
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Zitat:
Ja? Wie denn?
Wurde eine representative Umfrage unter Hauskatzen gemacht?
Manche Kommentare hier, nee das ist schon unfreiwillige Komik...
Das nennt man Verhaltenspsychologie und -analyse. Erkennen Tierpsychologen z.B. einen erhitzten oder erregten Gemütszustandes des Tieres, so kann man daraus schließen, dass es dem Lebewesen wohl nicht gut geht. Ändert sich dieser Zustand an einem anderen Standort, so ist das Verhalten des Tieres an den ortsspezifischen Bedingungen gebunden.

Du hast damit angefangen, in dem du folgendes Statement zum Besten gabst:
Zitat:
Ich auch nicht. Heuchelei. Da werden Millionen Katzen z.B. als "Hauskatzen" gehalten, ihr Leben lang eingesperrt...da sagt keiner was...aber man muss sich über Stierkämpfe echauffieren...albern.
Mit dem Prädikat "eingesperrt" stellst du hier ganz klar dein Empfinden und Denken über das Halten von Haustieren klar. Ich frage: wie kommst du zu dieser Erkenntnis, wenn "Reden" oder das Beobachten von Tieren deiner Meinung nach doch bloß reine Komik, anstatt wissenschaftlicher Untersuchung darstellen?
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.07.2012, 23:55   #20
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Bei Hauskatzen lässt sich ganz klar nachweisen, dass diese nicht unter dem Menschen oder der vielleicht eingeschränkten Freiheit leiden
Da kann man nur hoffen, dass den Katzen das auch mitgeteilt wurde.

CDP
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Alt 12.07.2012, 23:57   #21
männlich Martand
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Zitat:
Da kann man nur hoffen, dass den Katzen das auch mitgeteilt wurde.
CDP
Das kannst du ja übernehmen.
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Alt 13.07.2012, 00:35   #22
Thing
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Meines Wissens hat man bisher keine Katzen in eine Arena jedwelcher Art geschickt, damit sich ein an Publikum, das sich an ihren Qualen weidet, zuschaut. Dafür sind (Haus-Katzen zum Glück zu klein).
Außerdem wären sie zu wendig, ergo nicht so hilflos den Toreros ausgeliefert.

Wie einem Stier, dem ein Recht auf sein Leben zusteht, in einer Corrida der Garaus gemacht wird, kann man hier nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf

Erbärmlich, wer sich d a r a n ergötzen kann!
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Alt 13.07.2012, 10:40   #23
männlich Ex-Ralfchen
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schazzerle komm. ein stierkampf vermittelt auch eine gewisse ästhetik. und denke einmal daran wie tiere in massenhaltung leben müssen, bevor sie auf grausamste art und weise in den todeshäusern dem animalozid anheimfallen. weißt du was für ein leben ein stier 4 jahre lang hat, der für den stierkampf gezüchtet wird? und nicht alle qualifizieren, leben aber danach doch in den wunderbaren first-class-gehegen von andaluˈθi.a*) weiter und werden zur deckung verwenden, also ein luxusleben mit den schönsten rinderdamen andalusiens. zeig mir einen stier oder oxen in unserer heimat, schazzi, der, nachdem er gequält und gestresst ein letzten blick in den schußapparfat wirft, bevor er auf den grill oder ins goulasch kommt, eine derart wunderschöne vergangenheit hatte.

*)Auf den Weiden - wie etwa jenen der Familie Guardiola - erreichen gegenwärtig pro Jahr an die hundert Kampfstiere die Arena-Reife und werden zu einem Stückpreis von durchschnittlich 20.000 Euro an die Veranstalter von Corridas verkauft. Nur hin Andalusien, wo der Stier die idealen Lebensbedingungen vorfindet und wo man das Wesen des Stieres versteht, blieb er, was er sein soll: ein wild lebendes Herdentier von edlem Charakter. Derlei Weltsicht zur persönlichen Lebensform zu machen, ist zuvörderst ein Privileg andalusischer Latifundisten, denen es zum Ruhm gereicht, Stiere zu züchten, die dann in der Arena tapfer, zäh und beweglich agieren, die entschlossen und geradlinig angreifen, die durch archaische Schönheit ihres gewaltigen Körpers bestechen. Die meisten Guardiola-Stiere kommen erst im vierten Lebensjahr, wenn sie als ausgewachsene Kampfstiere gelten, oder als Dreijährige, wenn sie wegen geringfügiger Fehler (etwas zu tief nach unten und innen gekrümmter Hörner beispielsweise) nicht für eine Corrida de Toros, sondern nur für eine Novillada geeignet sind, bei der angehende Matadores – Novilleros – gegen Jungstiere kämpfen. Die Finca El Toruno ist gewissermaßen die Verkaufsboutique dieses Zuchtbetriebs – geleitet vom Mayoral, dem Chef der Stallknechte, der Luis Saavedra heißt. Ein Mann, der mit den Stieren sprechen kann und die Geduld besitzt, die Freundschaft seiner Stiere zu erringen.
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Alt 13.07.2012, 10:51   #24
Thing
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
schazzerle komm. ein stierkampf vermittelt auch eine gewisse ästhetik. und denke einmal daran wie tiere in massenhaltung leben müssen, bevor sie auf grausamste art und weise in den todeshäusern dem animalozid anheimfallen. weißt du was für ein leben ein stier 4 jahre lang hat, der für den stierkampf gezüchtet wird? und nicht alle qualifizieren, leben aber danach doch in den wunderbaren first-class-gehegen von andaluˈθi.a*) weiter und werden zur deckung verwenden, also ein luxusleben mit den schönsten rinderdamen andalusiens. zeig mir einen stier oder oxen in unserer heimat, schazzi, der, nachdem er gequält und gestresst ein letzten blick in den schußapparfat wirft, bevor er auf den grill oder ins goulasch kommt, eine derart wunderschöne vergangenheit hatte.

*)Auf den Weiden - wie etwa jenen der Familie Guardiola - erreichen gegenwärtig pro Jahr an die hundert Kampfstiere die Arena-Reife und werden zu einem Stückpreis von durchschnittlich 20.000 Euro an die Veranstalter von Corridas verkauft. Nur hin Andalusien, wo der Stier die idealen Lebensbedingungen vorfindet und wo man das Wesen des Stieres versteht, blieb er, was er sein soll: ein wild lebendes Herdentier von edlem Charakter. Derlei Weltsicht zur persönlichen Lebensform zu machen, ist zuvörderst ein Privileg andalusischer Latifundisten, denen es zum Ruhm gereicht, Stiere zu züchten, die dann in der Arena tapfer, zäh und beweglich agieren, die entschlossen und geradlinig angreifen, die durch archaische Schönheit ihres gewaltigen Körpers bestechen. Die meisten Guardiola-Stiere kommen erst im vierten Lebensjahr, wenn sie als ausgewachsene Kampfstiere gelten, oder als Dreijährige, wenn sie wegen geringfügiger Fehler (etwas zu tief nach unten und innen gekrümmter Hörner beispielsweise) nicht für eine Corrida de Toros, sondern nur für eine Novillada geeignet sind, bei der angehende Matadores – Novilleros – gegen Jungstiere kämpfen. Die Finca El Toruno ist gewissermaßen die Verkaufsboutique dieses Zuchtbetriebs – geleitet vom Mayoral, dem Chef der Stallknechte, der Luis Saavedra heißt. Ein Mann, der mit den Stieren sprechen kann und die Geduld besitzt, die Freundschaft seiner Stiere zu erringen.
Na und?
Das fällt alles unter "Tierquälerei".
Eventuell machen die Zuchtanstalten und Schlachthöfe demnächst auch Zuschauerränge auf, Eintritt natürlich nicht kostenlos.
Pfui über die Mißhandler der hilflosen Kreatur.
Ich warte nur auf die Strugatzkische Fliegenklatsche!!!

PS
Es geht nicht um die Aufzucht (obwohl ne miese Absicht dahintersteckt), es geht um die Abschlachterei der hilflosen Kreatur durch das schlimmste aller Säugetiere.
Und niemand soll mir erzählen, daß sowas unserer Versorgung mit Nahrungsmitteln dient!
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Alt 13.07.2012, 11:12   #25
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Na und?
Das fällt alles unter "Tierquälerei".
laß es mich mal so sagen: ab dem augenblick wo es auf diesem planeten keinerlei tierquälerei mehr gibt, werde ich für die abschaffung des stierkampfes stimmen - ok mit dir, schazzi?


ps.: na ja wenn du die aufzucht von kampfstieren als tierquälerei siehst, stehen wir in diesem punkt lichtjahre von einander entfernt.
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Alt 13.07.2012, 14:37   #26
männlich Twiddyfix
 
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Standard ach ja,

zu diesem Thema wurde auch von "typischer Deutcher Arroganz " gesprochen, es schéint, da hat jemand mit Deutschland Probleme.
Na ja, das ist nicht mein Problem.
Auch von -Kultur und Traditionen- wurde geschrieben...wenn man einmal weit zurück denken kann, so etwa ins Mittelalter, da wurden -nicht nur in Deutschland- Hexen verbrannt.
Manchmal möchte man alte Traditionen wieder aufleben lassen und all diejenigen Beführworter "alter Traditionen" durch eine enge Gasse laufen lassen, rechts und linkst stehen kräftige Männer mit Ruten und schlagen immer fest drauflos.
Hexenbverbrennungen, glaube ich, sollten auch weiterhin verboten bleiben.
Einzelne Ausnahmefälle sollten aber streng geprüft werden.

Liebe Grüße an alle von Twiddy...
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Alt 13.07.2012, 14:53   #27
Thing
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Ja,

ich stimme vehement zu:
Für manche Zeitgenossen, die eine typisch deutsche Arroganz als Argument für Corridas anführen, sollte der Spießrutenlauf andeutungsweise wieder eingeführt werden, um Pamplona spürbar zu machen.

LG an
Twiddy
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Alt 13.07.2012, 15:34   #28
weiblich Ilka-Maria
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Dieses Thema ist so stark ideologisch besetzt, dass es mir kaum möglich erscheint, es nüchtern und wertfrei zu diskutieren. Deshalb habe ich ich beim Kern der Sache herausgehalten, denn in jedem Kommentar steckt eine Teilwahrheit, egal auf welcher Seite der Kommentator steht.

Einer Nebensache möchte ich aber widersprechen: Zum einen war die Hexenverfolgung ein Phänomen der Neuzeit mit Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert, im Mittelalter spielte sie kaum eine Rolle. Zum zweiten ist der Vergleich der Hexenverbrennungen mit heute stattfindenden Tiermißhandlungen, gleich welcher Art, weit hergeholt, denn wir haben inzwischen das Zeitalter des Humanismus und der Aufklärung hinter uns und es gibt zahlreiche Organisationen für den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt. Man sollte beim Heranziehen von Vergleichen die Kirche im Dorf lassen und lieber versuchen, das Thema weniger ideologisch und emotional anzugehen. Der Aspekt, daß es auch in Spanien zunehmend Gegner des Stierkampfes gibt und dies immerhin schon einen Fortschritt zeigt, wird zu wenig beachtet.
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Alt 13.07.2012, 15:35   #29
Thing
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nüchtern und wertfrei, also wirklich objektiv, k a n n sich ein User nicht äußern.

Ist er wirklich objektiv, bleibt er weg vom Text und kommentiert erst gar nicht.
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Alt 13.07.2012, 15:38   #30
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Zitat:
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nüchtern und wertfrei, also wirklich objektiv, k a n n sich ein User nicht äußern.

Ist er wirklich objektiv, bleibt er weg vom Text und kommentiert erst gar nicht.
Ich kommentierte nicht den Ausgangstext, sondern den Kommentar mit dem Vergleich "Hexenverbrennungen". In die Diskusson selbst werde ich nicht eintreten.
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Alt 13.07.2012, 15:44   #31
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Verzeih.
Hatte ich überlsen.
Aber was haben Hexenverbrennungen mit Stierkämpfen und -Treiberei zu tun?
Hab ich was versäumt?
Ich geh mal auf meinen Balkon und schaue den Überlebenskämpfen der Drosophila zu. Da sind keine entsprechenden Matadore zu finden.
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Alt 13.07.2012, 15:52   #32
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In die Diskusson selbst werde ich nicht eintreten.
Ich auch nicht.
Guck mal, zur Info:

"Die Corrida ist kein Kampf, nicht einmal ein Wettkampf. All die Klagen, daß der Stier keine Chance habe - er hat keine, aber er kann sie nutzen und den Torero töten oder verletzen -, gehen von einer falschen Vorstellung der Corrida aus, die oft irreführenden Bezeichnungen, wie sie außerhalb Spaniens üblich wurden - Stierkampf, bullfighting - geschuldet sind. Es ist kein Treffen zweier gleichwertiger Gegner; der Stier ist Mittel zu einem einzigen Zweck: die mit Risiko verbundene Fähigkeit des Menschen, sich ungebändigte Natur zu unterwerfen, und diese Fähigkeit nicht theoretisch zu fassen, sondern im Tun selbst zu zeigen."

Karl Braun: Der Tod des Stiers - Fest und Ritual in Spanien, C.R.Beck, München, 1997

Das ist auch interessant:

James A. Michener: Mexiko, Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach, 1994

Rolf Neuhaus: Fiestas - Spanien im Festrausch, Verlag W. Jenior, Kassel, 1999

José Luis Acquaroni: Der Stierkampf, Editorial Noguer, S.A., Barcelona, 1959

Tom Lea: Der Torero, Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag GmbH, Berlin, 1952

Pierre Imhasly: Corrida - Der spanische Stier und sein Fest, Edition Erpf, Bern und München, 1982

Leslie Charteris: Stierkampf - Eine Erklärung, in: Haining, Peter (Hrsg.): Nicht nur Hemingway, Kindler Verlag GmbH, München, 1972

Gunzelin Schmid Noerr und Annelinde Eggert: Die Herausforderung der Corrida - Über den latenten Sinn eines profanen Rituals, Seite 99-162 in:
Kultur-Analysen - Psychoanalytische Studien zur Kultur, hrsg. von Alfred Lorenzer, Fischer Wissenschaft, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, November 1986



Liebe Grüsse

CDP
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Alt 13.07.2012, 16:17   #33
männlich Jeronimo
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Es ist doch wurscht, ob man seine Lust am Töten mit Geschichte, Kultur, Religion oder einer Liste ganz toller Namen begründet, und dann noch von Anderen Hintergrundwissen erwartet: Moral braucht kein Hintergrundwissen.
Wer erdreistet sich eigentlich womit zur "Befähigung" ein anderes Lebewesen nach seinem Belieben töten zu wollen?
Intellligenz kann es kaum sein ...

Im übrigen ist dieser ganze Kommentarschrott Spam und hat nichts mit dem Gedicht zu tun. Darauf wird ja sonst von den Moralaposteln hier immer hingewiesen.

Jeronimo
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