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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 31.12.2022, 15:36   #1
männlich Alfredo
 
Dabei seit: 12/2022
Ort: Wels
Beiträge: 121

Standard Ratzingers Heimgang

Der alte Mann im Vatikan,
trat seine Himmelfahrt nun an.
Sein Erdenwallen ist vorüber,
er verließ die Stadt am Tiber.

Ratzi war Papst Benedikt,
nun ist der dieser Welt entrückt.
Er war mit sich selbst im Reinen,
darf nun vor seinem Chef erscheinen.

Doch der legt die Stirn in Falten:
Es gibt Kritik an deinem Walten.
Du hast den Laden schlecht regiert.
du warst kein guter Oberhirt.

Ich hab' mich niemals drum gerissen
und den Job auch hingeschmissen.
Ich bin darob nicht sehr beglückt,
nun steh ich da und bin geknickt.

Da legte sich des Gottes Zorn:
Steh' jetzt bei den Heil'gen vorn.
Frohlocke dort in Ewigkeit,
im Himmel hast du dazu Zeit

Geändert von Alfredo (31.12.2022 um 18:19 Uhr)
Alfredo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2022, 16:25   #2
männlich klaatu
 
Benutzerbild von klaatu
 
Dabei seit: 12/2015
Beiträge: 3.353

Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass der Text noch eine andere Wendung nimmt. Aber beim Ende habe ich mir dann doch - mit Verlaub - ein kleines bisschen in den Mund erbrochen...

Frohlockend
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2023, 11:48   #3
weiblich Donna
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 406

Hi Alfredo,

Herr Ratzinger hatte unglaubliche Angst vor Relativismus und Beliebigkeit.
Als Präfekt der Glaubenskongregation wird man vermtl. eher zum Hardliner, als zum Mittler. Mit dieser Vorgeschichte stellt sich die Frage, ob die päpstliche Unterbreitung von Dogmen des Katholizismus den Schäfchen wegweisende Richtschnur und Nächstenliebe oder Fanatismus beibringt. Fakt ist, dass unter dieser Hirtenführung viele vom Glauben abgefallen sind und noch fallen. Solange an der päpstlichen Unfehlbarkeit festgehalten wird, kann an dieser Frage aber auch nicht weiter gerüttelt werden, weil sich jegliche Kritik durch diese Lehre verbietet.
Die frohlockende himmlische Einkehr ist dann wohl die einzig denkbare Disziplinarmaßnahme und Gott die einzige Instanz, welche der menschlichen Hybris durch den "Heimgang" Einhalt gebieten kann. Interessant wird an dieser Stelle der Vergleich zu den anderen Wüstenreligionen, wenn die Schäfchen plötzlich anfangen, für ihren Kulturglauben einzustehen und in dogmatischer Verblendung sich gegenseitig zu bekämpfen, anstatt Nächstenliebe walten zu lassen.
Im Christentum steht der Fisch als Zeichen für Jesus und Gott. Die Nachfolger seiner Verkündigung sind die Nachfolger von Petrus: die Päpste. Man sagt, der Fisch fängt am Kopf an zu stinken. Sind es der Papst, samt jüdische oder islamische Glaubensführer? Dein Text will an dieser Stelle nicht weiter in die Tiefe gehen, und es in Andeutungen belassen. R.I.P.
Hallelujah , Donna
Donna ist offline   Mit Zitat antworten
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