Phöenix

[Anaximandala]

In Armut reich, durch Zweifel klug,
es wächst im Licht vom Seelenschmerz
der Glaube, der die Liebe trug,
die voller Kraft erfüllt das Herz.

Von seinem Leid wird man erlöst,
wenn man sich ihm entgegenstellt,
so kommts, dass sich der Knoten löst,
der uns in unsren Ängsten hält.

Ich glaube fest, das hellste Licht,
das ist die tiefe Dunkelheit,
wenn unser Herz in Scherben bricht,
dann öffnet es sich und wird weit.

Die Seele, die durch Feuer lief,
zur Klarheit brennt ihr Leid sie hin
und erst, als sie die Flammen rief,
da fand sie ihren Anbeginn.

Ich wünsche jedem tiefe Nacht
in der er selber sich erkennt
und dazu wünsch ich ihm die Macht,
dass er als Phöenix hell verbrennt.

[dunkler Traum]

... gut zu lesen, gut rezitieren, bis auf den letzten Stolpervers der 3. Strophe.
Beim Inhalt gehe ich nicht mit dir d'accord. Ich stelle mich dem Leid nicht entgegen, ich nehme es an. Ich möchte nicht aus meiner eigenen Asche wieder auferstehen, lasst mich liegen, bitte.

Frohe Weihnacht

[Anaximandala]

Danke für deine Rückmeldung, dunkler Traum
Die letzte Zeile der dritten Strophe ist wirklich nicht sauber, das hab ich ehrlich gesagt nicht einmal bemerkt...

Ich würde spontan sagen, vielleicht wäre

dann öffnet es sich, wird es weit

eine schöne Lösung, aber ich glaube da schaue ich am besten nochmal in Ruhe drüber. Ich wollte dem Gedicht eventuell auch noch eine zusätzliche Strophe geben, weil bisher die eigentliche Eigenschaft des Phöenix, das auferstehen aus der Asche, ja garnicht im Text steht...

Ich dachte sowas in die Richtung

im eignen Feuer niedergeht

und aus der Asche aufersteht

aber ich kämpfe noch mit den beiden ergänzenden Zeilen

Vielen lieben Dank für den Hinweis!

[ganter]

Guten Morgen Anaximandale,

paradox bis zur Verbrennung,
Du lässt Deinen Phoenix ziemlich schmoren,
aber die Zeit nach der Asche
schimmert aus Deinen Zeilen hoffnungsfroh

ich wünsche Dir einen guten Rutsch
bei freiem Phoenix-Flug

-ganter-

[Anaximandala]

Guten Morgen lieber Ganter,

es stimmt wohl, ich lasse ihn wirklich ziemlich schmoren... aber es soll ja schlussendlich auch nichts halbgares aus der Asche auferstehen

Die Bilder sind zwar wirklich recht drastisch, ichvglaube der Text hätte auch in Düsteres gepasst, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist er denke ich auch sehr hoffnungsvoll, das Leben hält teile schlimme Leiden in der Hinterhand, aber wie es (hoffentlich zumindest) auch in der Realität endet... lässt man sein Leid hinter sich und ist an ihm gewachsen.
Zumindest das wünsche ich jedem... nicht das Leid nstürlich, aber die Kraft es zu überwinden

ich wünsche Dir einen guten Rutsch
bei freiem Phoenix-Flug

Hab vielen Dank mein Lieber! Das wünsche ich dir auch

Viele liebe Grüße
Delf