Anblick der Liebe

[lœn arius]

Der Rauch, der aus ihren dunkelroten Lippen strömt
bahnt sich den Weg gen Himmel
Dein Haar: schlicht, elegant, wunderschön
es trotzet dem Winde
Jede deiner Bewegungen scheint so
unbedacht und leicht
Wie du deine Hände führst und die meinen berührst
Dein Blick, wenn er den meinen trifft,
lässt mich erstarr'n
Ich so kalt, du so warm

[dunkler Traum]

... ich wollt schreiben, jaaaa, so ging es mir auch immer wieder. Und dann, jaaaa, so auch, weil es scheinbar doch mehrere Sichten/ Deutungen gibt.
"Ich so kalt, du so warm."
Gefällt mir, gut umgesetzt.

wünsche Träume

[Heinz]

Hallo lœn arius,
du hast, wie mir scheint, die Zigarettenmarke vergessen.
Eine seltene Huldigung, aber wenn Rauch strömt, dann nicht aus den Lippen sondern aus dem Mund. Das dem Wind trotzende Haar erinnert mich an die Bienenkorbfrisuren (die viel Haarspray benötigten).
Gut gemeint das Ganze, aber ein bisschen neben der Spur.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Vorab willkommen bei Poetry, lœn arius, und viel Spaß hier.

Zu deinem Debut-Gedicht: Wenn man sich für das reimlose Dichten in freien Rhythmen entscheidet, kommt es auf jedes Wort und jeden Ausdruck an, deshalb gilt ordentlich abzuwägen, ob es für einen Gedankengang griffigere Wörter und Wendungen gibt. Mein Tipp: Lange Wörter mit mehr als drei Silben vermeiden und nach kürzeren suchen.

Zum Beispiel: Der Rauch, der von ihren Purpurlippen [optional: Rubinlippen] strömt ...

"...bahnt sich den Weg gen Himmel ..." könnte man kürzer, griffiger schreiben: "... schwebt zum [gen] Himmel ...".

Vers 3, das Haar betreffend: zuviele Adjektive, "wunderschön" ist obendrein nichts, unter dem man sich etwas Konkretes vorstellen kann. Außerdem ist wohl mehr die Haartracht bzw. Frisur gemeint.

Zitat von lœn arius

Wie du deine Hände führst und die meinen berührst

Dieser Vers irritiert mich ein wenig, denn in einer Hand muss die bedichtete Frau ja die Zigarette halten. Da könnte die Berührung schmerzhaft werden, entweder für die Hand des Lyrischen Ich oder für die Zigarette .

Zitat von lœn arius

Dein Blick, wenn er den meinen trifft,
lässt mich erstarr'n

Okay, Blicke können aufeinandertreffen, das versteht jeder. Poetischer wäre vielleicht: "... Dein Blick, wenn er in meinen taucht ...".

Bei "erstarre'n" hätte ich auf den Apostroph verzichtet und das Wort ausgeschrieben, denn für eine Auslassung des "e" besteht keine Notwendigkeit.

Fazit: Der poetische Gedankengang ist spürbar, man könnte an dem Text aber noch arbeiten.

VG
Ilka

[lœn arius]

Hallo zusammen,
zunächst einmal ein Danke für das Lob. Heinz' Kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen um ehrlich zu sein. Spielt die Marke eine Rolle? Das Haar trotzt bloß dem Winde, da sie nicht mehr so lang sind wie früher: nicht mal mehr schulterlang.
Zu Ilka-Maria: Die dunkelroten Lippen gefallen mir persönlich besser als die Rubinlippen. Die Verse zu verkürzen finde ich nicht so schön, aber das mag geschmackssache sein."wunderschön" ist tatsächlich etwas nichtssagend, da hast du recht! Mir ist da allerdings kein besseres Adjektiv eingefallen...
Die Zigarette kann sie ja auch im Mund halten
Ich persönlich finde "aufeinandertreffen" die schönere Formulierung auch wenn sie nicht so poetisch erscheinen mag. Das Apostroph habe ich dort verwendet, da es sich mmn. dadurch rythmischer liest bzw. besser über die Lippen geht.

Danke für eure Kritik!

Liebe Grüße