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Alt 11.12.2022, 09:18   #1
Hera Klit
 
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Dabei seit: 12/2021
Beiträge: 193

Standard Angst vor Dreiunddreißig Zwo Punkt null

Hundert Jahre sind fast rum
und die braune Soße steht
uns schon wieder bis zum Hals.

Die Ingredienzien sind ähnlich,
eine schwache Regierung, mit Flausen im Kopf
und ohne Sensibilität für die Sorgen der Menschen.

Ein zynischer Kanzler, der 300 € gönnerhaft gibt,
wenn 3000 fehlen, und der unverhohlen
unterdessen mit Russland flirtet.

Das Sammelbecken für die
Verzweifelten schwillt wieder an
und droht den Bundestag zu ersäufen.

Ich hab Angst vor der magischen Dreiunddreißig.
Wird sie uns wieder einen Hetzer bringen,
der die Massen endgültig verführt.

Eine neue Volksgruppe, genannt Asylanten,
als Projektionsfläche und Hassobjekt,
die an allem Unglück schuld sind.

Und der Bürger nickt und sagt ja,
so ist es, die sind unser Untergang,
die müssen weg, dann geht es uns gut.

Die USA liegen im Todeskampf
und können uns kaum helfen,
100 Jahre Freiheitstraum ausgeträumt.

Wohin das Herz der Polizisten
und Soldaten schlägt, ist spätestens
seit der NSU äußerst fraglich.

Der deutsche Adel, mit
Turn und Taxis und Konsorten,
war niemals demokratisch.

Die sitzen in den Startlöchern,
für die Ämterübernahme
des neuen braunen Reiches.

Mit einer Justizministerin
aus deren lumpigen Reihen
ist der Anfang vom Ende gemacht.

Europa ist schwach und käuflich
und wird sich letztlich als
zahnloser Papiertiger entpuppen.

Kein Italiener, Franzose, Belgier oder Deutscher,
wird je etwas fühlen in seinem Herzen,
wenn er eine europäische Hymne singt.

Und unsere Enkel werden uns fragen,
wieso wir die Zeichen der Zeit nicht erkannten,
und warum wir mitmarschierten, treu und brav?

Und wir werden lügen, wir hätten
doch nichts gewusst und außerdem
sei doch nicht alles schlecht gewesen.

************************************************** *********
Ein echter Protestsong, auf der Höhe der Zeit, eingespielt in einem Take, von
der einzig ernst zu nehmenden deutschen Punkrockerin Hera Klit.
Da können sich die Ärzte mal eine Scheibe abschneiden, die monatelang im
Studio tüfteln, dabei Millionen verbraten und dann noch glauben, das sei Punkrock,
was sie da abliefern an seichtem Zeug. Mann!

https://youtu.be/uGS6dP9xBXw

Geändert von Hera Klit (11.12.2022 um 12:16 Uhr)
Hera Klit ist offline  
Alt 11.12.2022, 16:11   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Hallo Hera Klit,
wie gern würde ich dir den Titel "Spottdrossel" verleihen, aber leider reichen deine Versuche, bissig und der Wahrheit dienend nicht aus.
Mir den Song anzuhören hat meine ästhetische Duldung überfordert. Musikalisch fragwürdig, gesangsmäßig grauenhaft.
Ein paar Strophen will ich mit kurzen Kommentaren versehen:

Hundert Jahre sind fast rum
und die braune Soße steht
uns schon wieder bis zum Hals.

Hast du etwa nicht mitbekommen, dass die Staatsgewalt gerade prächtig zugeschlagen hat? Ich unterschätze keineswegs die Gefahr, die von braun Angepinselten ausgeht und engagiere mich seit Jahrzehnten für unsere Demokratie.

Die Ingredienzien sind ähnlich,
eine schwache Regierung, mit Flausen im Kopf
und ohne Sensibilität für die Sorgen der Menschen.

Ich übersehe keinesfalls, dass in der Regierung Leute sitzen, die nicht zur
Crème de la Crème gehören. Aber verantwortlich dafür sind die Wähler und Wählerinnen in einem demokratischen System. Wenn es allerdings zutrifft,
dass du die einzig ernst zu nehmende deutsche Punkrockerin bist, wundert mich gar nichts mehr.


Ein zynischer Kanzler, der 300 € gönnerhaft gibt,
wenn 3000 fehlen, und der unverhohlen
unterdessen mit Russland flirtet.

Ja, ich habe schon bedeutendere Bundeskanzler erlebt. Aber dem Olaf Zynismus zu unterstellen, der "gönnerhaft" für bestimmte Menschen 300 € locker macht und mit Russland flirtet, ist tumbe Stimmungsmache.

Das Sammelbecken für die
Verzweifelten schwillt wieder an
und droht den Bundestag zu ersäufen.

Das Sammelbecken der Verzweifelten suchst du in diesem Land vergebens. Wie sollte dieses imaginäre Becken den Bundestag ersäufen?

Ich hab Angst vor der magischen Dreiunddreißig.
Wird sie uns wieder einen Hetzer bringen,
der die Massen endgültig verführt.

Was ist an der Jahreszahl "magisch"? Du verschiebst den Tag der Massenverführung um elf Jahre. Der Trick hat Methode: Schwarz- oder Braunmalerei in prophetischer Art in die Zukunft zu verlegen hat den Vorteil, dass sie heute von niemand kontrolliert werden kann.

Eine neue Volksgruppe, genannt Asylanten,
als Projektionsfläche und Hassobjekt,
die an allem Unglück schuld sind.

Das nenne ich Hetze, Gleichmacherei und Fremdenhass. Schäm dich.

Und der Bürger nickt und sagt ja,
so ist es, die sind unser Untergang,
die müssen weg, dann geht es uns gut.

"Der" Bürger nickt und sagt ja - welchen Bürger meinst du? Ich nicke nicht und sehe durchaus mancherlei Probleme. "Die müssen weg" - wohin denn?
Zurück in die Kriegsgebiete, zurück zu den Mullahs?


O Gott, ich könnte es mir leicht machen und Schiller zitieren (Gegen die Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens), singe aber lieber seine Verse "Freude, schöner Götterfunken" mit zigtausend Menschen auf dieser Welt.

Heinz
Heinz ist offline  
Alt 11.12.2022, 20:17   #3
Hera Klit
 
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Beiträge: 193

"Hast du etwa nicht mitbekommen, dass die Staatsgewalt gerade prächtig zugeschlagen hat?"

Ist es deswegen gelöst, das Problem?


"Das Sammelbecken der Verzweifelten suchst du in diesem Land vergebens. Wie sollte dieses imaginäre Becken den Bundestag ersäufen?"


Das ist die AfD Heinz. Ein bisschen Fantasie sollte man schon haben Heinz, wenn man einen Text liest.


"Das nenne ich Hetze, Gleichmacherei und Fremdenhass. Schäm dich."

Das ist doch genau andersrum gemeint. Mensch Heinz, du raffst nix, glaubst aber alles besser zu wissen, das ist immer so bei dir. Das nervt!

"Der" Bürger nickt und sagt ja - welchen Bürger meinst du? Ich nicke nicht und sehe durchaus mancherlei Probleme. "Die müssen weg" - wohin denn?
Zurück in die Kriegsgebiete, zurück zu den Mullahs?"

Das sagten viele Bürger und wenn ein Hetzer kommt, sagen es noch mehr. Ich nicht, du musst andersrum denken, auch hier. Du kapierst eben nicht, wie ich es meine, empörst dich aber wie gewöhnlich.


Mensch Heinz gebe es doch auf, du verstehst nix und gehst einem auf den Sack.
Hera Klit ist offline  
Alt 11.12.2022, 20:42   #4
männlich Heinz
 
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Ach soooooo!
Das ist alles umgekehrt gemeint! Das muss man einem Dummen natürlich erklären.
Ja klar, ich nerve. Immerhin eine einzige Reaktion auf dein unsägliches Geschreibsel.
H.
Heinz ist offline  
Alt 11.12.2022, 20:55   #5
Hera Klit
 
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Beiträge: 193

In einem anderen Forum hat das jeder verstanden, nur natürlich hier wieder nicht.

Herrgott nochmal, warum tue ich mir das an???????????????????????????????????????????????? ?????????????????????????????????????????????????? ??????????????????????????????????
Hera Klit ist offline  
Alt 11.12.2022, 21:33   #6
männlich Heinz
 
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es gibt manchmal ganz einfache Lösungen. Eigentlich müsstest du selbst darauf kommen.
H.
Heinz ist offline  
Alt 12.12.2022, 14:55   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ich habe mir erlaubt, die letzten beiden Beiträge zu löschen, da sie mit dem Gedicht nichts zu tun hatten, sondern die persönliche Ebene bedienten. Das ist nicht Sinn des Austauschs in einem Literaturforum.

Zum Text:

Da ist viel Wahres dran, trotzdem nervt die grantelige Art der Beschreibungen. Ein typischer Mecker-Text, ohne zu sagen, wie es besser ginge. Manches ist zu kurzsichtig, wie z.B.
Die USA liegen im Todeskampf
und können uns kaum helfen,
100 Jahre Freiheitstraum ausgeträumt.
Die USA haben es nicht nötig, uns zu helfen, und wir haben die USA nicht nötig, die Löcher zu stopfen, die wir selbst verschuldet haben. Unser deutscher Staat hat sich lange genug auf das Pampern der Amis verlassen, und viele unserer "tapferen" deutschen Landsleute haben dafür den Frauen ihrer Soldaten auf offener Straße ins Gesicht gespuckt. Nach wie vor der Herrenmensch, und der kann es sich so ein Verhalten erlauben.

Wer im Wirtschaftsteil der Zeitung liest, dass wir nicht in der Lage sind, in der notwendig kurzen Zeit genügend Munition herzustellen, um das "große Ziel" einer Fitmachung der Bundeswehr schnellstmöglich zu erreichen, muss erkennen, dass dies nicht die Amis zu verantworten haben, sondern unsere großartigen Waffen- und Munitionshersteller, die sich am Bedarf im Ausland bislang eine goldene Nase verdient haben. Beim Eigenbedarf brechen die Kapazitäten ein - so sieht es aus. Was nun? Bundeswehr first? Oder Ukraine first?

Dein Text reißt viele Probleme an, zerfließt aber - wie gesagt - in pure Nörgelei. Das reißt nicht vom Hocker. Die Vertonung erspare ich mir, nicht aus mangelndem Wohlwollen oder sturer Verweigerung, sondern aus Notwehr.
__________________

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Ilka-Maria ist offline  
Alt 13.12.2022, 09:06   #8
Hera Klit
 
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Bob Dylan sang: "The answer is blowin in the wind."


Ein Text, ohne Antworten, nichts Ungewöhnliches also, für ein Lied.


Ich sehe es etwa so wie Teresa von Avila: "Es gibt auf Erden keinen Frieden."


Hera
Hera Klit ist offline  
Alt 13.12.2022, 09:54   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hera Klit Beitrag anzeigen
Bob Dylan sang: "The answer is blowin in the wind."
Soll das ein Witz sein, deinen Text mit Dylans "Blowing in the Wind" zu vergleichen? Dort gibt es auf konkrete Fragen nämlich eine konkrete Antwort (abgesehen davon, dass Dylans Text lyrische Qualität aufweist): Niemand weiß, wieviel Zeit der Mensch braucht, um zu sehen und zu begreifen. Dort geht es nicht um das Anprangern von politischen Mißständen, sondern um menschliche Unzulänglichkeiten. Die kann nur jeder für sich erkennen und an ihnen arbeiten.

Wer aber an politischen Zuständen nörgelt, ohne zu sagen, was er Besseres erwartet und entschiede, erklärt seinen Bankrott. Wie es scheint, ist er nämlich selber ein zu kleines Kaliber, um das Spießroutenlaufen auf dem politischen Parkett auf sich zu nehmen. Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist dagegen eine simple Übung, die keiner sonderlich körperlichen und geistigen Anstrengung bedarf. Kaum ein Mensch hat bisher seine Gewohnheiten geändert, um sich den Anforderungen unserer Zeit entgegenzustemmen. Das ist zwar auch eine Antwort im Sinne einer Reaktion, aber keine Lösung.
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