Avenida das Américas

[Mingo]

Blinker links, durch die Unterführung durch.
Ein lauter Knall, der Wagen wackelt.
Nicht aufgepasst,
Schlagloch in der Mitte - gleich weiter.

Blinker rechts, richtiger Moment-
kleine Lücke- schnell einfädeln,
im Radio läuft ein Liebeslied,
Fenster runter- weiter geht's.

Blinker links, entschlossen rein,
freundlich bedankt- wir sind im Strom.
Vier-, gleich sechs- dann achtspurig.
Auto an Auto, so weit das Auge reicht.
Im Radio das Lied der unerfüllten Liebe.

Rechts: Shopping Mall an Shopping Mall,
Konsum ist mehr als kaufen.
Hupen links, Hupen rechts,
Motorboys leben gefährlich.

Links: Grünstreifen an Grünstreifen,
auch Armut braucht ein Zuhause.
Ampelanlage rot, Autostrom von rechts,
Erdnusstütchen am Seitenspiegel.

Blinker rechts, kleine Straße am Kanal,
Kaiman im Schilf.
Wie im Radio,
jedes Ende ist ein neuer Anfang…

[Ilka-Maria]

Hm ... die "Amerikanische". Für mich war das immer die Sechste in New York. Die kann nicht gemeint sein. Dort hupte niemand, und nirgendwo sonst, nicht mal in Frankfurt, konnte ich sicherer über die Straße gehen als dort - ohne Ampeln. Ich wünschte, wir hätten hier die "Hektik" amerikanischer Großstädte, denn es ginge gemächlich zu.

Wir Deutschen sind in vielen Disziplinen Weltmeister - Hektik gehört dazu.

Aber bei dem Gedicht geht es offensichtlich um eine hispanische Umgebung. Aber wo?

[Mingo]

Fast, es gibt wahrscheinlich viele Avenidas das Américas, die in meinem Text liegt in Rio de Janeiro.

[Rumpelstilz]

Über diesen Text lässt sich ganz gut debattieren, wobei die Autofahrer sicher die treibende Kraft sein könnten. Leider bin ich nur Beifahrerin und muss mich da enthalten. Leider.

Lieben Gruß, Rumpelstilz