Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Literatur und sonstige Themen > Sonstiges und Small Talk

Sonstiges und Small Talk Sonstige Themen, Foren-Spiele und Small Talk.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 10.05.2022, 21:50   #298
weiblich PetScha
 
Benutzerbild von PetScha
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: NRW
Alter: 60
Beiträge: 78

Standard Everything Everywhere All at Once

Habe mir gestern Everything Everywhere All at Once im Kino angesehen.

Eine wirre Achterbahnfahrt voller verrückter Einfälle: Mit (zu!) wenigen, aber feinen Martial Arts Kampfeinlagen, sehr deftigem Humor und einer Botschaft, die die Regisseure - sowohl inhaltlich als auch visuell - sehr deutlich rüberbringen: Immer voll auf die Zwölf! - wie die Faust von Evelyn in Deirdres Gesicht!

Der Film dürfte nicht für jeden was sein: wer bei der Besetzung/dem Trailer auf "Tiger&Dragon-Fantasy-Action" hofft, sollte lieber Abstand nehmen.

Ich fühlte mich von der rasanten bunt bebilderten Berg-und Talfahrt gut unterhalten und kann den Film empfehlen.

Nur der häufige Wechsel von deutscher zu chinesischer Sprache (mit Untertiteln) war manchmal etwas anstrengend.

Und Jamie Lee Curtis als Oma im Wrestling-Modus ... muss man doch mal erlebt haben.
PetScha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 00:56   #299
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von PetScha Beitrag anzeigen
Habe mir gestern Everything Everywhere All at Once im Kino angesehen. ...
Ich fühlte mich von der rasanten bunt bebilderten Berg-und Talfahrt gut unterhalten und kann den Film empfehlen.
Vielleicht interessiert dich dazu die Filmanalyse von Wolfgang M. Schmitt, der aktuelle Filme, oft aber auch Klassiker sehr gründlich unter die Lupe nimmt:
http://https://www.youtube.com/watch?v=avnXa3vMqdY
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 07:48   #300
weiblich PetScha
 
Benutzerbild von PetScha
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: NRW
Alter: 60
Beiträge: 78

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Vielleicht interessiert dich dazu die Filmanalyse von Wolfgang M. Schmitt, der aktuelle Filme, oft aber auch Klassiker sehr gründlich unter die Lupe nimmt:
http://https://www.youtube.com/watch?v=avnXa3vMqdY
Danke. Aber: Nein, danke.
Ich konnte mir ja bereits meine eigene Meinung zum Film bilden.

Für Unentschlossene sicher auch eine gute Adresse um zu klären, ob der Film etwas für einen sein könnte oder nicht.
PetScha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 08:04   #301
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von PetScha Beitrag anzeigen
Danke. Aber: Nein, danke.
Ich konnte mir ja bereits meine eigene Meinung zum Film bilden.

Schade. Du hättest dich zwar größtenteils in deiner Meinung bestätigt gefunden, aber Wolfgang Schmitt geht in seinen Analysen, die weit mehr als eine Meinung oder eine typische Zeitungsbesprechung sind, wesentlich tiefer. Er ist sehr belesen und in der Lage, Parellen zu ziehen, die in die Philosophie und Politik hineinreichen. Was er außerdem erwähnt, sind die zahlreichen Zitate aus Filmklassikern, die ihm bei dem hier in Rede stehenden Film aufgefallen sind. Ich schaue mir fast alle seiner Analysen an, weil sie einem Film zusätzliche Spannung geben. Er zitiert auch aus Quellen, und durch seine Empfehlungen bin ich schon auf manches sehr gute Buch gestoßen.

Aber ich verstehe auch, wenn jemand in erster Linie ins Kino geht, um sich unterhalten zu lassen. Nicht jeder kann so bekloppt sein wie ich, eine ganze Bücherwand voller Filmliteratur und einige tausend Filme gesammelt zu haben. Für mich ist Kino mein Hobby Nummer eins.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 08:57   #302
weiblich PetScha
 
Benutzerbild von PetScha
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: NRW
Alter: 60
Beiträge: 78

Ich würde mich selbst als Film-Verrückte bezeichnen, gehe aber tatsächlich ganz anders an Filme/meine Filmauswahl heran als du: Weniger Hintergrundwissen, mehr Bauchgefühl würde ich es kurz zusammenfassen.

Wolfang M. Schmitt schätze ich sehr, bevorzuge aber seine politischen und wirtschaftlichen Analysen. Auch seine philosophischen und kritischen Anmerkungen zum Zeitgeschehen finde ich immer wieder anregend. Einige seiner Buchempfehlungen habe ich dankbar angenommen. Der junge Mann hat echt was drauf und vermittelt seine Inhalte authentisch und sehr sympathisch.
PetScha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 12:43   #303
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von PetScha Beitrag anzeigen
Wolfang M. Schmitt schätze ich sehr, bevorzuge aber seine politischen und wirtschaftlichen Analysen. Auch seine philosophischen und kritischen Anmerkungen zum Zeitgeschehen finde ich immer wieder anregend.
Bei mir kommt er auch gut an. Einen großen Teil seiner Politikanalysen und seine Reihe "Wohlstand für alle" (mit Ole Nymoen) habe ich mir abgespeichert. Ein bisschen verrückt ist sein Fimmel für Mode. Er trägt nicht nur piekfeine Anzüge, sondern analysiert auch gerne die Fummel, mit denen die Stars für ihre Filmrollen ausgestattet werden. Er verbringt viel Zeit im Kino, fährt auch manchmal hunderte von Kilometern, um einen Film sehen zu können. Dabei liest er viel - und dann noch die Internet-Reihen sowie Vorträge an Universitäten. Keine Ahnung, wie er das alles schafft.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 12:57   #304
weiblich PetScha
 
Benutzerbild von PetScha
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: NRW
Alter: 60
Beiträge: 78

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Bei mir kommt er auch gut an. Einen großen Teil seiner Politikanalysen und seine Reihe "Wohlstand für alle" (mit Ole Nymoen) habe ich mir abgespeichert. Ein bisschen verrückt ist sein Fimmel für Mode. Er trägt nicht nur piekfeine Anzüge, sondern analysiert auch gerne die Fummel, mit denen die Stars für ihre Filmrollen ausgestattet werden. Er verbringt viel Zeit im Kino, fährt auch manchmal hunderte von Kilometern, um einen Film sehen zu können. Dabei liest er viel - und dann noch die Internet-Reihen sowie Vorträge an Universitäten. Keine Ahnung, wie er das alles schafft.
Und nebenbei schreibt er noch ein Buch (zusammen mit O. Nymoen) > https://www.youtube.com/watch?v=Me6KVCe4jUI

Gibt Interviews und tritt im Fernsehen auf.

Man könnte fast meinen, er verdient sein Geld damit (Internette-)Menschen kulturell weiterzubilden und zu eigenständigem kritischen Denken anzuregen.
Als Selbstständiger muss man viel Zeit investieren um über die Runden zu kommen, und Überstunden gehen doch immer leichter von der Hand, wenn man Job und privates Vergnügen verknüpfen kann.
PetScha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2022, 01:36   #305
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Gesterm angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=xDoouTnWo6A

"Berlin 36"

Im Mittelpunkt der Sportler, die für die olympischen Spiele 1936 fitgemacht werden sollen, steht die Hochspringerin Gretel Bergmann. Ihr Makel: Sie ist Jüdin. Am Ende des Spielfilms gibt es ein kurzes Interview mit Gretel Bergmann, die in die USA auswanderte.

Der Film ist kein Meisterwerk, aber anerkennend inszeniert und gespielt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2022, 21:17   #306
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

"A Man for All Seasons".
https://www.youtube.com/watch?v=Io8pDyalMps

Die Bildqualität ist lausig, aber der Film trotzdem sehenswert. Es handelt sich nicht um die preisgekrönte Version mit Fredric March, sondern um eine Regiearbeit von Charlton Heston, der auch die Titelrolle spielt. Und zwar beeindruckend.

Es geht um Thomas Morus, der unter Heinrich VIII. ein hohes Amt bekleidete und seinem König die Zustimmung zur Suprematsakte verweigerte, d.h. zur Loslösung von Rom und Begründung der anglikanischen Kirche. Thomas wurde dafür wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und 1535 hingerichtet. Uns ist er durch seine Schrift "Utopia" bekannt.

Heston beweist in diesem Film, dass er mehr konnte, als in Monumentalfilmen große Gesten auszuführen und markige Sprüche loszulassen. Schließlich ist der Mann auch auf Londoner Bühnen in Shakespeare-Stücken aufgetreten.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2022, 02:31   #307
weiblich Donna
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 406

Wem skurrile Filmsprache liegt, dem seien die dänischen Regisseure Roy Anderson und Anders Thomas Jensen ans Herz gelegt. Letzterer wusste mit Mads Mikkelsen ( bekannt aus Casino Royal 007) und Ole Thestrup (†) wunderbar schräge Charakteren auf die Leinwand zu zaubern. Bekannt sind Adams Äpfel, Dänische Delikatessen oder Men & Chicken. Die Erzählweise hebt sich wohltuend von den üblichen Blockbuster Filmen und dem Mainstream Hollywood ab. Roy Anderson brilliert mit “Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach”, in welchem Scherzartikelverkäufer nicht trostloser gespielt werden können. Man muss den subkutanen und schrägen Witz mögen, sonst langweilt man sich vermutlich zu Tode. Ist wohl eher etwas für die Programmkinos, und ich liebe es.
Donna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2022, 03:56   #308
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Donna Beitrag anzeigen
Bekannt sind Adams Äpfel, .. .
Ein klasse Film. Mads Mikkelsen gehört zu meinen Favoriten, wie auch sein Film "Nach der Hochzeit" mit dem großartigen Rolf Lassgård an seiner Seite. Sehr düster die Verfilmung "Kohlhaas" mit Mikkelsen in der Titelrolle.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2022, 19:21   #309
weiblich PetScha
 
Benutzerbild von PetScha
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: NRW
Alter: 60
Beiträge: 78

Standard Meine Stunden mit Leo

In der Sneak-Preview im Programmkino meiner Wahl wurde mir dieses gräßliche Machwerk vorgesetzt.

Hey, Einsamkeit, Alter, Sex - müsste doch was für mich sein ... Aber so?! Bitte nicht!

Na klar, ne ältere Frau, die in Punkto Sex was Neues probieren möchte, ist immer für nen Lacher gut, aber darüber hinaus ....
Nur weil man mal drüber "spricht", wird der Film noch lange nicht gut.

So vorhersehbar! Alles mitnehmen was irgendwie einen (peinlichen) Lacher generiert und die wirklich interessanten Fragen wurden nur so nebenbei abgehandelt.

Und bei einem Film in dem es nur ZWEI relevante Figuren gibt, sollten beide auf Augenhöhe agieren. Emma Thompson hat's so halbwegs rausgerissen, aber Daryl McCormack muss man sich -jedenfalls nach diesem Auftritt - eher nicht auf die Liste der 'bemerkenswerten' unbekannteren Schauspieler setzen.
PetScha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2022, 14:03   #310
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Habe gerade eine Doku zum Making von "Das Boot" entdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=gLtlWBBSGP4

Ein Film, mit ich nie warm wurde, sondern der mich tödlich langweilte. Dennoch ist der Hintergrund seines Entstehens hochinteressant.

Ich war sogar in den 70er Jahren in Geiselgasteig gewesen und selber durch den Teilrumpf des Film-U-Bootes gegangen. Ein Wunder, wie der Kameramann in den Alarmszenen durch diese engen Gänge rennen konnte. Ich kam nur mit eingezogenem Kopf von einem Bootsteil in den nächsten, und da musste ich noch aufpassen, nicht an den Schwellen zu stolpern.

Wer sich freiwillig in solch einem Stahlkorsett beerdigen lässt, muss völlig meschugge sein.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2022, 13:04   #311
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Gestern ein klasse Interview mit Werner Herzog auf youtube gesehen. Für Interessenten hier zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=yAuwQyLfueE&t=4330s
(in Englisch mit aufrufbaren Untertiteln).
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2022, 23:51   #312
männlich Kurt
 
Benutzerbild von Kurt
 
Dabei seit: 08/2007
Ort: Menzenschwand-Las Vegas
Beiträge: 451

Standard Betr.: Kamera "Das Boot"

Der Kameramann hei0t Jost Vacano, der für die Kameraführung ein selbst entwickeltes Gyroskop benützte. Ein gewiefter Fachmann auf seinem Gebiet, preisgekrönt und mehrfach oscarnominiert.
Durch die engsten Stellen wird er bestimmt mit seiner Kamera nicht gerannt sein. Möglicherweise wird durch entsprechende Filmschnitte die Illusion einer durchgehenden "Fahrt" durch das ganze Boot vermittelt.
Man müsste sich das im Film im Hinblick auf diesen Aspekt mal genau ansehen...
Kurt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2022, 23:58   #313
männlich Kurt
 
Benutzerbild von Kurt
 
Dabei seit: 08/2007
Ort: Menzenschwand-Las Vegas
Beiträge: 451

Standard Sehenswert

Ein alter US-amerikanischer Film, "Adoptiertes Glück", Originaltitel "Sun Valley Serenade".
Glenn Miller tritt mit vielen bekannten "Ersttiteln" auf. In einer Hauptrolle die damalige Eiskunstlauf-Weltmeisterin Sonja Henie (leider viel zu früh verstorben).
Ein sehr schöner Film mit phantastischen Musik-, Tanz-, Skifahr- und Eiskunstlaufszenen.
Ansehbar im Netz auch als ganzer Film (möglicherweise nur englischsprachig).

MfG.
K.
Kurt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2022, 15:16   #314
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Gestern nochmal "Jack Reacher" angesehen, den ich vom ersten Mal in guter Erinnerung hatte. Beim zweiten Anschauen hat der Film allerdings an Zauber eingebüßt. Trotzdem halte ich ihn für einen der guten Stoffe, auf die sich Tom Cruise einließ. Die Mission-Impossible-Serie kann man abwinken, ebenso eine Reihe weiterer Action-Spektakel. Am besten ist er mir in Erinnerung in nur zwei Filmen gebliebren, einmal als Samurai und ein andermal als fanatischer Prediger, wo er beweisen konnte, was er als Schauspieler draufhat.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2022, 20:44   #315
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Standard ZDF heute: "Narziss und Goldmund"

Falls es noch nicht jeder entdeckt hat: Heute, 20.15 h, zeigt das ZDF die Verfilmung von Hesses "Narziss und Goldmund".
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2022, 21:04   #316
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Gestern lief nochmal im der ARD der Film "Trautmann" von 2018. Ist noch in der Mediathek abrufbar.

Es geht um den deutschen Bernhard Trautmann, der gegen Ende des 2. WK von den Briten gefangen genommen wurde. Bei Fußballspielen im POW-Camp fiel er als hochtalentiert auf und wurde von Manchester City angeheuert. Das löste einen landesweiten Protest gegen den "Kraut" aus. Trautmann verzichtete auf eine Repatrisierung, blieb bei Manchester und avancierte durch hervorragende Leistungen als Torhüter zum Publikumsliebling. Er ging in die Fußballgeschichte ein, weil er in einem Endspiel gegen Birmingham mit einer schweren Verletzung, später als Genickbruch und Fraktur mehrerer Wirbel diagnostiziert, bis zum Ende und zum Sieg seiner Mannschaft durchspielte. Auswechslungen gab es damals noch nicht.

Er überlebte die Verletzung und spielte später weiter.

Der Film beschränkt sich auf die wichtigsten Stationen seines Lebens, lässt also einiges aus, sowohl was seinen Einsatz als Soldat als auch seinen Aufenthalt in England betrifft. Auch endet der Film in der Zeit seiner noch ersten Ehe, die jedoch zerbrach, nicht zuletzt an dem Schicksalsschlag, den fünfjährigen Sohn durch einen Autounfall verloren zu haben. Trautmann war danach noch zweimal verheiratet.

Der Film endet mit seiner Rückkehr ins Fußballgeschäft. Sehenswert ist er trotz der Auslassungen, denn Trautmanns Leben verlief außerhalb der Trampelpfade.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2022, 17:25   #317
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

"Das Geheimnis der Hebamme", Teil 1 + 2 (mit dem Programm "MediathekView" abrufbar).

Ich wollte erst nicht an den Stoff heran, habe mir die beiden Teile aber doch runtergeladen und angesehen. Als Unterhaltung ganz nett, trotz der Ansammlung von Klischees, die man in Historienfilmen schon x-mal gesehen hat: Gut gegen Böse, Intrigen, Rache, Vergewaltigung, Mord und Totschlag etc. Aber gut gespielt. Vor allem überrascht war ich von dem Darsteller Sabin Tabrea, einem Mann von beinahe überirdischer Schönheit, der kontrapunktisch zu seinem Aussehen die personalisierte Niedertracht und Bosheit gibt. Störend fand ich, dass die Figur der Hebamme bzw. Heilerin schon fast etwas Göttliches hatte, so etwas wie die weibliche Inkarnation Jesu Christi.

Ins Auge sprang mir eine Szene, als der alte Markgraf bei Tisch nach einem makellos reinen, zierlosen Glas griff und daraus trank. Dieses Requisit schien mir unpassend zu sein, also sah ich nach, wann Glas erfunden wurde. Zu meinem Erstaunen gab es schon im antiken Ägypten Glas, das als Schmuck genutzt wurde, und die Römer kannten Trinkgefäße aus Glas, allerdings nicht glatt, sondern reich verziert. Die Herstellung war in den antiken Zeiten höchst aufwendig und teuer, so dass sich kaum jemand Glasgefäße leisten konnte. Das änderte sich erst ab dem Übergang zur Neuzeit, und das Venezianische Glas ist legendär. Kostbar blieb es aber immer noch.

Aber kein Wort über die Herstellung und Nutzung von Glas im Mittelalter (die "Hebamme" spielt im mittelalterlichen Sachsen). Warum also hatten die Ausstatter gemeint, die Szene mit einem stinknormalen Trinkglas statt eines silbernen Pokals bestücken zu müssen?

Wahrscheinlich ist das eine Frage, die nur jemand mit einem filmgeschulten Auge stellen kann. Und letztendlich bekam ich oft auf kritische Fragen zu Filmen die lapidare Antwort: "Ist doch egal. Es ist doch nur ein Film."
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2023, 13:41   #318
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Ich habe mir gestern in der ZDF-Mediathek den Film "Ende einer Affäre" angesehen (steht noch die nächsten drei Tage zur Verfügung: https://www.zdf.de/filme/spielfilm-h...faere-110.html).

Die Geschichte ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch komplex und wird einige Male aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was den Zuschauer anfangs verwirren kann. Man bekommt die Fäden aber schließlich doch schnell zusammen. Es geht um ein Dreiecksverhältnis, in dem die Protagonisten sich völlig anders verhalten, als man es als Zuschauer erwarten würde. Eigentlich passiert nicht viel, denn durch die Wiederholungen im Perspektivwechsel sieht man einige Handlungsstränge nochmal, nur eben einmal aus der Sicht des Liebhabers und einmal aus der Sicht der Frau, dennoch hat der Film eine Normallänge von knapp 100 Minuten. Das Reizvolle an der Story ist das Verhältnis zwischen dem Ehemann und dem Geliebten seiner Frau, die am Ende in ein beiderseitiges Abhängigkeitsverhältnis hineinsteuern, ohne dass man das Gefühl hat, aus der Rivalität sei eine Freundschaft entstanden.

Schauspielerisch erfüllt der Film hohe Ansprüche, allerdings waren mir die Liebesszenen (sehr mutig von den beiden Hauptdarstellern mit viel Nacktheit präsentiert) zu häufig und zu langatmig, da mir für "Handlung", die nichts an der Geschichte vorantreibt, meistens die Geduld fehlt. Das hat nichts mit Prüderie zu tun, sondern es geht mir mit ausufernden Gewaltszenen oder zu viel erklärendem Geschwätz (besonders beliebt in Krimis) genauso. Die Bilder im Film müssen für mich im Erzählmodus bleiben, anstatt zu lange in einer Szenerie zu verharren oder gar zu erstarren.

Insgesamt jedoch: Sehenswert.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2023, 14:42   #319
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

"Die Nonne", noch auf ARTE in der Mediathek zu sehen. Ein sehr guter Film, der den Zuschauer bildlich und sprachlich in eine Welt führt, die ihm zeigt, was Entmenschlichung heißt.

Die Geschichte findet Mitte des 18. Jahrhunderts statt. Eine uneheliche Tochter wird gezwungen, in ein Koster einzutreten. Aus den Fängen einer solchen Institution kommt ein Mädchen nicht mehr heraus. Bei Widerstand drohen Einzelhaft, Kälte und Nahrungsentzug. Hilfe bei der Familie zu suchen bleibt ohne Resonanz, denn das Erbe ist längst aufgeteilt.

Für viele junge Frauen war das Kloster früher nicht freiwillig, sondern wie Knast. Irgendwohin musste man die "Bälger", die sich nicht verheiraten ließen, hinbugsieren. Und so leben sie auch: hinter Gittern, in dicken Gewändern und nach einem streng geregelten Tagesablauf, dessen Regeln auf permanenter Unterwerfung abzielte.

Ich wundere mich noch heute, wie es Martin Luther ca. zweihundert Jahre früher geschafft hatte, seine Katharina aus so einem Kloster herauszuholen.

Menschen, das ist meine Meinung, gehören nicht eingesperrt, denn auch Freiheitsentzug ist Gewalt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2023, 08:46   #320
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

„The Nightingale - Schrei nach Rache."
Selten einen so beeindruckenden Film und eine solche, unglaublich gute Hauptdarstellerin gesehen. Der Film zieht den Zuschauer von Anfang an in seinen Bann.
Zur Handlung: Australien im Jahr 1825, Strafkolonie. Eine junge Irin, Clare, wurde als Strafgefangene nach Australien verschifft und ist hier eine Art Leibeigene des Leutnant Hawkins. Sie wird von Hawkins und einem seiner Männer vergewaltigt, ihr Mann und ihr Baby werden umgebracht. Danach will Clare nur eines: Rache.
Die ausführliche Filmbeschreibung kann man hier nachlesen:
https://www.kino-zeit.de/film-kritik...ach-rache-2018

Der Film ist nichts für zarte Gemüter, und es gibt auch keine Szene, wo der Zuschauer sich mal kurz gemütlich zurücklehnen könnte. Der ganze Film ist Spannung pur.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2023, 23:07   #321
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Standard Dokumentarspiel über Remarques "Im Westen nichts Neues"

Offensichtlich aus aktuellem Anlass zeigte ARTE eine Doku über Remarques Werdegang bis zu seinem Exil 1933, teilweise von Schauspielern nachgestellt. Der Roman "Im Westen nichts Neues" wurde neu verfilmt und steht im Wettbewerb der Oscar-Verleihung, die am heutigen Sonntag stattfindet (bei uns übertragen in Pro7 ab 1 Uhr).

Hier der Link zur Halbdoku:
https://www.youtube.com/watch?v=8SDaxeCNZ6Y&t=1660s
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2023, 18:27   #322
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Habt ihr eine Meinung zu der Neuverfilmung von "Im Westen nichts Neues", für die mächtig die Werbetrommel geschlagen wurde und die mehrere Oscars bekommen hat?

Die Preise scheinen nicht das Widerzuspiegeln, was ich als Reaktionen darauf bislang gehört habe. Das war fast nur strikte Ablehnung. Die Argumente waren z.B.:

- Die Erstverfilmung sei bereits hervorragend und, da zeitnah, passend gewesen.
- Die Erstverfilmung sei sinnvoll gewesen, denn sie räumte mit dem Mythos des Heldentods auf und habe dahin geführt, dass die Soldaten nicht mehr mit Enthusiasmus in den 2. WK zogen.
- Original-Ton: "Was brauche ich einen Film über den 1. WK und Stellungsgräben, wenn ich das jeden Tag im Fernsehen mit Berichten aus der Ukraine sehen kann?"
- Weiterhin: "Angesichts der aktuellen Lage ist ein solcher Film geschmacklos."
- Es gebe genug sehr gute Kriegsfilme, die Aufklärung gebracht haben, z.B. "Wege zum Ruhm" oder "Die Brücke".

Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen: "Von Krieg will ich nichts wissen. So etwas schaue ich mir nicht an."
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.03.2023, 23:35   #323
männlich Erebos
 
Benutzerbild von Erebos
 
Dabei seit: 03/2023
Ort: Rheinland
Beiträge: 20

Liebe Ilka-Maria,

Auch ich habe eine kritische Meinung zu dem Film, der sich "Im Westen nichts Neues" nennt. Zuvor möchte ich allerdings auch auf die Argumente eingehen, die in den Reaktionen zum Tragen kamen, die dich erreichten.

-Eine Neuverfilmung von einem Film zu wagen, der fast 100 Jahre alt ist (Erstverfilmung 1930), finde ich erstmal nicht allzu abwegig. Obwohl ich sogar noch ältere Filme wärmstens empfehlen kann (Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920), kann es natürlich in so einem Zeitraum passieren, dass sich filmisch Dinge mittlerweile anders umsetzten lassen und nochmal eine neue Perspektive bieten können.
-Der O-Ton wirkt recht unbedacht daher gesagt.. auch wenn es wahrscheinlich in die Kerbe schlagen soll, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ein absolute Gräueltat ist, so schmeckt der Vergleich doch sehr schwierig in meinem Mund.
-Wenn der Film angesichts der aktuellen Lage geschmacklos ist, wann wäre denn der richtige Zeitpunkt für einen Kriegsfilm?
-Was den letzten Punkt betrifft... also nach diesem Argument hätten wir eigentlich nach dem Gilgameschepos mit der Literatur auch wieder aufhören können, der bediente so ziemlich alle Topoi und Spielarten der menschlichen Klaviatur; da hätten wir auf einer hohen Note geendet.

Könnte Spoiler enthalten
Warum ich trotzdem ein Problem mit dem Film habe: Vielleicht ist es bereits in der hölzernen Formulierung des ersten Satzes aufgefallen, der Film nennt sich nur so. Für mich hat der Film mit dem Buch nichts zu tun. Und das liegt nicht daran, dass der Film sich jetzt nicht Seite für Seite am Buch entlanghangelt. Das kann keine Buchverfilmung leisten, dem bin ich mir bewusst. Geschenkt. Ich habe ein tonales Problem mit dem Film. In dem Buch von Remarque herrscht ein ganz anderer Erzählton, der ununterbrochen gegen das Klischee schreibt. Das Gefühle im Krieg nicht so linear sind. Es wird gezeigt wo Menschen gleich bleiben, aber auch wo sie sich verändern. Wie befremdlich angepasste Mindsets auf den unbeteiligten Leser wirken und dann, warum so gedacht wird. Das sind die Dinge, weshalb das Buch so ein grandioses Werk gegen Krieg ist und weshalb es damals von den Nationalsozialisten verboten wurde. Weil es eben nicht die große Klischeebox öffnet mit Krieg=Tod also Krieg=Böse, sondern weil es zeigt, was Krieg mit Menschen macht.
Und auch das Buch hat eine klassische Heldenreise des Protagonisten (mit Erfolgen und Selbstwirksamkeitserfahrungen etc.), die aber dadurch konterkariert wird, dass Paul Bäumer einfach dabei belanglos stirbt. Das wäre so, als hätte man Herkules nach Aufgabe 7 einfach in einem Wirtshaus erdolcht und dann wäre vorbei.
Der Film tut dies alles nicht und ich weiß nicht wieso. Wo er Grausamkeit zeigen will, ist es meist keine Gewalt-, sondern eher eine Actionszene. Wo der Protagonist an einem Tag stirbt, der ansonsten so still war, dass als Bericht an die Heeresleitung rausging "Im Westen nichts Neues", dort muss es der letzte Tag des Krieges sein und nochmal Aktion und ich erschlage den mit einem Spaten und dem Granate ins Gesicht.. da ist halt sehr viel los an diesem Tag im Westen.. Ich hatte beim Schauen oft den Eindruck, dass da thematisch eher ein Film über den zweiten Weltkrieg gemacht worden ist. Man hätte den Ton im Buch treffen können und es wäre bestimmt ein wesentlich besserer Film geworden.. dafür hätte man sich aber von einigen Stilmitteln entfernen müssen, wo man weiß, dass das Publikum damit schon vertraut ist und damit direkt etwas anfangen kann ohne nachzudenken.

Ich denke trotzdem, dass er bei vielen Menschen den Gedanken aufkommen lässt "Krieg ist Scheiße", aber ich kann jedem nur ans Herz legen: Lies das Buch.

Ich hoffe meine Meinung hat nochmal eine andere Perspektive gegeben.

LG,
Erebos
Erebos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2023, 09:05   #324
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
. Habt ihr eine Meinung zu der Neuverfilmung von "Im Westen nichts Neues", für die mächtig die Werbetrommel geschlagen wurde und die mehrere Oscars bekommen hat?
Ich habe den Film nicht gesehen, nur den Trailer, und der erinnerte mich mächtig an den Film „Der Soldat James Ryan" von der Ästhetik her.
Habe gelesen, was an Geschichtswissen in diesem Film vermittelt wird, würde auf eine halbe Seite passen; schon allein deshalb würde ich ihn mir nicht anschauen.

Habe auch gelesen, der Film wurde bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges gedreht.

Und meine Meinung zu den Oscars ist: Hätten wir keine Waffen geliefert, hätte es keinen einzigen Oscar gegeben. (Vielleicht wäre der Film aber trotzdem nominiert worden.)
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2023, 09:28   #325
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Ich habe mir gestern in der ARD-Mediathek "Ballon" angesehen. Der Film stand bei seinem Release im Schatten des Vergleichs mit dem Vorgänger "Mit dem Wind nach Westen", deshalb waren meine Erwartungen nicht sonderlich hoch. Doch ich muss sagen: Das Anschauen hat sich gelohnt. Die Neuverfilmung hält sich nicht lange mit dem ersten, gescheiterten Fluchtversuch auf, sondern konzentriert sich stärker auf die Angst vor der Entdeckung der Beteiligten und die Überwindung, einen zweiten Versuch zu starten. Auch arbeitet der Film stärker die beklemmende Atmosphäre des täglichen Lebens in einem Staat heraus, in dem kein Mensch dem anderen trauen kann.

Kurz gesagt: Gutes Drehbuch, spannend erzählte Geschichte, hervorragende Darsteller.

Ärgerlich nur - wie so oft bei heutigen Filmen - die teilweise schlampig vorgetragenen Dialoge, von denen man kein Wort versteht.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.11.2023, 12:17   #326
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Vor ein paar Tagen habe ich mir "Music Box" mit Jessica Lange und Armin Müller-Stahl angeschaut. Der Film befindet sich in Annes ("Thing") Sammlung, die sie mir hinterlassen hat.

Ein harter Stoff, der lange nachklingt. Wie geht man mit einem geliebten Menschen um - in diesem Fall ein Vater und Opa -, der den schlimmsten Verbrechen an der Menschheit angeklagt, aber mangels Beweisen freigesprochen worden ist, doch sich aufgrund neuer Beweise als das Monster herausstellt, das zu sein er immer bestritten hat?

Es zerreißt den Zuschauer, wie Jessica Lange am Ende den Vater, den sie liebt, aus ihrem Leben stößt, weil die von ihm begangenen Greueltaten zu gewaltig sind, um verziehen werden zu können.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2023, 20:52   #327
Tanka
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard Killers of the Flower Moon

Achtung SPOILER

Hatte meine Sport-Kumpels zu einem "Kulturabend" überredet, weil Besetzung und das per se spannende, berührende Thema des Films grosses Kino versprachen. Nach 3,5 Stunden vertaner Lebenszeit musste ich much nur deshalb nicht bei ihnen entschuldigen, weil allesamt eingeschlafen waren ... und ich ihnen so die white lie auftischen konnte, sie hätten einen Oscar-Anwärter verpasst. Fakt, bzw. meine Wahrnehmung: Di Caprio, als hätte er ein paar Murmeln im Mund, de Niro wie ein schmieriger Staubsaugervertreter... nur Lily Gladstone sehenswert, aber angesichts der endlos lieblos erzählten Geschichte auf verlorenem Posten. Better love next time... leider keine Empfehlung.T.
  Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2023, 14:24   #328
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Tanka Beitrag anzeigen
Di Caprio, als hätte er ein paar Murmeln im Mund, de Niro wie ein schmieriger Staubsaugervertreter... nur Lily Gladstone sehenswert, ...
Deckt sich mit allen Kritiken, die ich bisher über diesen Film, insbesondere die schauspielerischen Leistungen, gelesen habe. Dafür muss man nicht ins Kino gehen, da kann man warten, bis der Film im Fernsehen kommt und runtergeladen werden kann, weil man die Chance hat, sich ein paar Szenen rauszusuchen, um sich ein Bild zu machen, und den Rest vorlaufen zu lassen. Mit der MTV-Software kann man die meisten Filme, die in den öffentlich-rechtlichen ausgestrahlt werden, völlig legal runterladen.

Anderes Thema:

Auf Arte läuft eine Reihe mit Filmen von Lars von Trier (auch nicht gerade dafür bekannt, sich mit seinen Erzählungen auf 90 bis 120 Minuten zu beschränken). Habe mir gestern "Dancer in the Dark" rausgepickt, durchaus eine Geduldsprobe, denn der Film startet langatmig. Streckenweise nervt die unruhige Kameraführung (wahrscheinlich wurden viele Szenen mit der Handkamera gefilmt). Allmählich gewinnt die Story jedoch an Substanz und steuert auf ein tragisches und zugleich schockierendes Ende zu. Die Schauspielerischen Leistungen sind ausnahmslos hervorragend. Zudem war es ein gewagtes Spiel des Filmemachers, die Story teilweise als Musical zu erzählen, d.h., er ließ die Vorstellungen seiner fast blinden Protagonistin von ihrer idealen Welt - sie wäre gerne Tänzerin geworden - als Gesangs- und Tanznummern darstellen (daher der Titel des Films). Genres zu vermischen ist immer ein Risiko, aber hier hat es funktioniert.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2023, 19:57   #329
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Zitat:
Zitat von Tanka Beitrag anzeigen
Achtung SPOILER

Hatte meine Sport-Kumpels zu einem "Kulturabend" überredet, weil Besetzung und das per se spannende, berührende Thema des Films grosses Kino versprachen. Nach 3,5 Stunden vertaner Lebenszeit musste ich much nur deshalb nicht bei ihnen entschuldigen, weil allesamt eingeschlafen waren ... und ich ihnen so die white lie auftischen konnte, sie hätten einen Oscar-Anwärter verpasst. Fakt, bzw. meine Wahrnehmung: Di Caprio, als hätte er ein paar Murmeln im Mund, de Niro wie ein schmieriger Staubsaugervertreter... nur Lily Gladstone sehenswert, aber angesichts der endlos lieblos erzählten Geschichte auf verlorenem Posten. Better love next time... leider keine Empfehlung.T.
Da bin ich ja froh, dass ich mir den Film nicht angesehen habe. Ich wollte ursprünglich reingehen, aber die immense Filmlänge hat mich von vornherein abgeschreckt. Wenn er dann auch noch langweilig war ... Danke fürs Berichten!

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.12.2023, 20:11   #330
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Habe mir gestern zwei Filme angesehen, einen US-amerikanischen von (nicht mit) Clint Eastwood und einen französischen mit Isabelle Huppert. Ich erwähne beide gleichzeitig, weil sie ein gemeinsames Grundthema haben: Die Protagonisten werden zunächst als Helden gefeiert, wenig später jedoch als Betrüger auf die Anklagebank gesetzt und gesellschaftlich fertiggemacht. Beide Filme beruhen auf wahren Begebenheiten.

Der Fall Jewell:

Der Polizist Robert Jewell entdeckt während einer Feier im Cetennial Park in Atlanta anlässlich der Olympischen Spiele unter einer Parkbank einen verdächtigen Rucksack. Allen Widerständen zum Trotz setzt er durch, dass die Bevölkerung fortgedrängt wird. Tatsächlich kommt es zu einer Explosion, und dank Jewells Beharrlichkeit wird ein größeres Massaker verhindert. Zwei Tage lang wird er von den Medien als Held gefeiert. Da man jedoch keinen Tatverdächtigen ermitteln kann, nimmt ihn die Polizei als möglichen Täter einer Inszenierung ins Fadenkreuz und wirft ihm vor, sich selbst zum Helden stilisieren zu wollen. Aufgrund fehlerhafter Ermittlungen und Beweisführungen wird er verurteilt. Es dauert fünf Jahre, bis der wahre Täter gefunden wird, Jewell seine Reputation zurückerhält und er wieder eine Stelle in einer Polizeistation ausfüllen darf.

Die Gewerkschafterin:

Maureen, eine engagierte Gewerkschafterin, ist dubiosen Geschäften in der Atomindustrie auf der Spur. Trotz aller Warnungen lässt sie nicht locker, wird eines Tages in ihrem Haus überfallen, misshandelt und vergewaltigt. Von den Tätern fehlt jede Spur. Da dies gegen die Erfahrung der Ermittler ist - man findet immer Spuren -, gerät Maureen unter Verdacht, den Überfall fingiert zu haben. In den Verhören schüchtert man sie ein und macht sie solange mürbe, bis sie ein Geständnis ablegt. Doch als ihr klar wird, dass ihr eine Gefängnisstrafe droht, nimmt sie den Kampf wieder auf und bekommt dank der eigenmächtigen Ermittlungen einer Polizistin unerwartet Hilfe von einer Frau, die das gleiche wie Maureen Jahre zuvor erlebt hatte. Auch gelingt ihr der Nachweis von Fehlern in den Ermittlungen. Sie geht in die Berufung und erwirkt ihren Freispruch.

Von diesen Filmen kann man kein Action erwarten, auch sind sie nicht auf Suspense angelegt. Ein gewisses Maß an Spannung enthalten sie dennoch, denn es geht um Gerechtigkeit, den Kampf um Vorturteile bzw. Vorverurteilung, aber auch um das schnelle Kippen der öffentlichen Meinung (= der Medien) und deren Einfluss auf die Bevölkerung, wenn sie sich von einem (vermeintlichen?) Helden betrogen fühlt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Kino, Kino ...

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Kino Ilka-Maria Humorvolles und Verborgenes 10 02.05.2017 19:34
Kino Ex-Peace Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte 15 06.08.2012 14:51
Kino! Ilka-Maria Geschichten, Märchen und Legenden 3 28.10.2011 17:53
Kino- Küsse Princess-of-Anywhere Liebe, Romantik und Leidenschaft 3 30.07.2007 00:44


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.