Roter Teich

[TravisBeamer]

Blut rinnt auf die taubetropften Wiesen,
die sich im düsteren Dämmerschein spiegeln .
Es sprudelt aus dem aufgesägten Torso eines Jungen,
den dunkle Mächte heimsuchten und der im
wonnigen Licht des Mondes mit seinem Leben abzuschließen beginnt.
Das Blut sammelt sich zu einem kleinen Teich,
der mit purpurroter Farbe auf hell-glitzernde Gräser tropft
und von funkelnder Finsternis umhüllt wird
Daneben fließt ein schmaler Bach von den Bergen
hinab ins Tal, ehe ein Gewitter das weite Grün heimsucht,
das Wasser über sein Ufer schwappt
und den roten Teich mitreißt,
bis er in Unkenntlichkeit verschwimmt.

[Candlebee]

Hallo TravisBeamer,

und die Leiche bleibt liegen oder wird sie auch fortgeschwemmt? Das Bild ist klar, aber irgendwie wiederholtst du dich. Die blutgetränkte Wiese, die purpurrote Farbe auf den den Gräsern ... Das könnte man enger schnüren. Aber vielleicht ist es so gewollt.

Mich erinnern deine Worte an Bilder aus der Ukraine, auch wenn ich da jetzt keine Berge sehe.

Nette Grüße, Candlebee

[TravisBeamer]

Zitat von Candlebee

Hallo TravisBeamer,

und die Leiche bleibt liegen oder wird sie auch fortgeschwemmt? Das Bild ist klar, aber irgendwie wiederholtst du dich. Die blutgetränkte Wiese, die purpurrote Farbe auf den den Gräsern ... Das könnte man enger schnüren. Aber vielleicht ist es so gewollt.

Mich erinnern deine Worte an Bilder aus der Ukraine, auch wenn ich da jetzt keine Berge sehe.

Nette Grüße, Candlebee

Es ging mir darum, diese dunkle Naturidylle mit dem vor sich hinsterbenden Körper zu verbinden. Ob das gelungen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, da misch ich mich nicht ein.^^

[Heinz]

Hallo TravisBeamer,
dein Versuch ist nach meiner Meinung daneben gegangen, darüber kann auch eine erkennbare Wortmächtigkeit nicht hinweg täuschen.

Blut rinnt auf die taubetropften Wiesen,
die sich im düsteren Dämmerschein spiegeln .

Möge das Blut auf taubetropfte Wiesen rinnen, das ließe ich mit Mühe durchgehen, wie aber spiegeln Wiesen sich im Dämmerschein?

Es sprudelt aus dem aufgesägten Torso eines Jungen,
den dunkle Mächte heimsuchten und der im
wonnigen Licht des Mondes mit seinem Leben abzuschließen beginnt.

Wie ist das Blut in den Torso gekommen, aus dem es nun, da er von dunklen Mächten endlich gefunden und (zu welchem Zeck) aufgesägt wird?
Ein Torso, da sind wir uns doch hoffentlich einig, ist ein Rumpf, Rest eines Körpers, dem Arme und Kopf abhanden gekommen sind. Wer kommt nun noch auf die Idee, weiter am Torso rum zu sägen. Blut fließen zu lassen - das wäre vergebliche Mühe.

Das Blut sammelt sich zu einem kleinen Teich,
der mit purpurroter Farbe auf hell-glitzernde Gräser tropft

Das nicht vorhandene Blut sammelt sich zu einem kleinen Teich? An wieviel Liter hast du denn gedacht (abgesehen davon, dass die Zapfsäule- der Torso - nichts mehr zu liefern hat?
Und, nehmen wir mal an, der Teich hat jede Menge Blut gesammelt, wie schafft er (der Teich) es denn dann, purpurrot gefärbt auf hell glitzernde Gräser zu tropfen, die auch noch von funkelnder Finsternis umhüllt werden?

und von funkelnder Finsternis umhüllt wird
Daneben fließt ein schmaler Bach von den Bergen
hinab ins Tal, ehe ein Gewitter das weite Grün heimsucht,
das Wasser über sein Ufer schwappt
und den roten Teich mitreißt,
bis er in Unkenntlichkeit verschwimmt.

Ich übersehe nicht ein paar hübsche Alliterationen, aber sie werden angesichts des Textinhalts zum Wortgeklimper.
(düstrem Dämmerschein -- Licht Leben -- glitzernde Gräser -- funkelnde Finsternis -- Bach Berge -- Gewitter Grün).

Liebe Grüße,
Heinz

[TravisBeamer]

so noch ne andere Version^^

Süßes Blut fließt kühl im Hain,
tropft auf dunkelgrüne Wiesen,
in des Mondes Dämmerschein,
lassen sich vom Rot berieseln.

Es sammelt sich zu einer Lache,
die sich an den Bach anschmiegt,
in Finsternis dort ruht der Junge,
der reglos in der Pfütze liegt.

Die Dunkelheit erfasste ihn,
zog ihn in seinen Bann,
er wollte nicht in ihr erfrieren,
bis man ihn leblos fand.

Gewitter zieht auf in dem Wald,
lässt das Wasser überschwappen,
es spürt des Donners Widerhall
reißt Blut mit sich in Etappen.

Leise schlängelt es sich durchs Gestrüpp,
in den Schatten der Bäume,
bis der Lebenssaft im Bach verschwimmt
und mit ihm alle Träume.