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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 14.01.2023, 21:08   #1
männlich Walther
 
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Beiträge: 1.874

Standard Abschied im Anzug.

Abschied im Anzug

Der Anzug hängt zerknittert da. Wie ich
Ist er total und völlig durch den Wind.
Ich weiß nicht, wie der letzte Satz beginnt.
Ob sie‘s verzeiht? Ich bete flehentlich

Zu allen Göttern, die mir gnädig sind:
Ob’s einen gibt, das weiß ich leider nicht.
Die Hände halte ich vor mein Gesicht
Und weiß, dass im Moment mein Glück zerrinnt.

Ist’s ihr Parfüm dort am Revers? Nein, meins.
Den Anzug hänge ich auf den Balkon.
Wenn mein Parfüm, dann will ich lieber keins.

Und warum spielt der Sender unsern Song?
Ich wahre nicht den Rest des falschen Scheins:
Der nächste Sänger grölt: This love went wrong.
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Alt 15.01.2023, 00:17   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Hat was. Gefällt trotzdem nicht.

Das Bild stimmt, aber die Wortwahl nicht. Sie wirkt verkrampft. Das enge Korsett des Sonetts würgt die gute Idee ab. Jedes Gedicht braucht seine eigene Form, deshalb ist ein Sonett ist nicht immer die beste Wahl. Inhalt und Form müssen zusammenpassen, und da sollte man auch mal auf weniger pretentiöse Formen zurückgreifen, die trotzdem anspruchvoll sein können.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 15.01.2023, 13:28   #3
männlich Walther
 
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Beiträge: 1.874

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Hat was. Gefällt trotzdem nicht.

Das Bild stimmt, aber die Wortwahl nicht. Sie wirkt verkrampft. Das enge Korsett des Sonetts würgt die gute Idee ab. Jedes Gedicht braucht seine eigene Form, deshalb ist ein Sonett ist nicht immer die beste Wahl. Inhalt und Form müssen zusammenpassen, und da sollte man auch mal auf weniger pretentiöse Formen zurückgreifen, die trotzdem anspruchvoll sein können.
lb Ilka,
danke fürs reinlesen und kritisieren. wagt hier ja sonst keiner.
damit wir wissen, wo von wir sprechen, bevor der stab gebrochen wird:
Zitat:
Der Anzug hängt zerknittert da. Wie ich / ist er total und völlig durch den Wind. / Ich weiß nicht, wie der letzte Satz beginnt. / Ob sie‘s verzeiht? Ich bete flehentlich // zu allen Göttern, die mir gnädig sind: / Ob’s einen gibt, das weiß ich leider nicht. / Die Hände halte ich vor mein Gesicht / und weiß, dass im Moment mein Glück zerrinnt. // Ist’s ihr Parfüm dort am Revers? Nein, meins. / Den Anzug hänge ich auf den Balkon. / Wenn mein Parfüm, dann will ich lieber keins. // Und warum spielt der Sender unsern Song? / Ich wahre nicht den Rest des falschen Scheins! / Der nächste Sänger grölt: This love went wrong. //
so sähe der text aus, wenn die form durch / für zeilenumbruch und // für strophenende ersetzt würde. nix mit gezwungen, vielmehr eine demonstration, was gut gemachte lyrik auszeichnet: der sprachfluss wird nicht der form geopfert. ein sonett muss nicht in getragener hochsprache geschrieben sein. in einer solchen situation ist man eh nicht in hochstimmung, sondern eher rotzig-flapsig.
einspruch abgelehnt. sieh's mir bitte nach.
lg W.
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