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Alt 02.01.2023, 02:27   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Standard Piraterie

Über alle Weltmeere dieser Welt fühlt sich Fox eigentlich aufgeklärt.

Er wußte, dass Rotkäppchen den Wolf gegessen hat, weil es sonst verhungert wäre. Die große wilde Suppe des Meeres, ist wie metzeln auf nem Kreuzzug, nur das wir der Knochenzug sind, im Blutrausch der französischen Revolution und Napoleon und all den Typen. Die Welt wäre ohne grundlegende moralische Gesetze nicht so leicht zu berauben. Schließlich braucht man vom Reich des weiten Meeres all die schönen Schätze.

Rückkehr Piraten sind in vielen Staaten populär, wenn sie Geld ins Land bringen. Wir stören den Traum vom kapitalistischen Paradies, das angeblich bessere Leben.

Jeder weiß, die Chance im Lotto zu gewinnen ist gering und Scheitern ist fast immer wahrscheinlicher als Erfolgreich zu jagen.
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Alt 05.01.2023, 21:40   #2
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Ich steh schon wieder mit Bruno dem alten Wikinger-Piraten-Bär an der Reling und da labert der so einen Seekrauthumus, dass seine Mutti von seinen anderen 12 Geschwistern ins Altenheim gebracht wurde, weil sie angeblich Plemmplemm wird und als er mit ihr am Laberkasten rumschwadroniert hat, also so richtig geklönt über dies und das, sagte sie, dass sie total schlapp wird da drinnen. Vor mir blinkten gleich alle Alarmweintrauben.

"Die bringen die dort um!" schlug ich auf den Tisch.

Mera: "Oh großer Neptun, nein nein nein. Das nicht."
Bruno: "Die Warzenschweine knöpf ich mir vor!"

Bruno strudelt gleich wieder voll durch im Kopp und plant seine Schlacht im Teutoburger Wald.
Ich klopf ihm auf die Schulter und er packt mich an meinem Gurgelhals, woraus ich ihm was abgeschilftes vorgurgel, denn Fox hat einen Plan.

Fox:"Bleib ruhig alter Problembär. Wir müssen das ganze in heimelicher Verheimlichung verknusen. Wenn wir uns den Weg freiprügeln, kriegt die Täterlandratte Seegang in der Hose und die Ratte verlässt das sinkende Schiff und macht woanders weiter. Wir müssen klug vorgehen, wie dein Loki da, aus deinen Geschichten von den Seebären hinter der Regenbogenbrücke, die dort zur wilden Jagd rumwehen mit ihren Jogginganzügen."
Bruno:"Uaaaahrrrr."

Denn lässt der mich fallen, muss mich erstmal kurz verfangen im Netz des Atem holens.

Mera: "Oh man, wir müssen diese arme Frau da raus holen."

Eine Seemeile weiter stehen wir mit 8 Knoten endlich wieder auf festgefahrenem Landrattengebiet, hier passieren die seltsamsten Dinge, aber zum Plündern gehört auch der Landgang.
Bruno reißt, mit einem gekonnten Ruck, die Kasse des Vertrauens auf, am Eingang des Heims. Wir werden berieselt wie Goldmarie.
Jetzt sind wir bereit für die Rezeption.

Ein seltsamer, magerer Geselle, sitzt an seinem abgeschabten Schreibtisch und gafft uns an mit seiner Froschfresse, der hat doch Schwimmhäute zwischen den Fingern.

Frosch: Guten Tag, was treibt sie in unser Tieraltenheim für ungeliebte Pelztiere."

Quakt die Froschfresse mit seiner quakigen Stimme, zum Glück ist Bruno noch im Saufkoma von Gestern. Aber ich zeige den anderen trotzdem an die Klappe mit nem Reißverschluss zu zu machen. Damit mir keiner in meine Ermittlungen funkt.

Fox:"Tag du Hüpfer, wie wird das Wetter?
Kommt es dir nicht so vor als ob, hier in deinem Heim, was ungewöhnliches vorgeht? Ich meine, du siehst aus wie eine durchwachsene Landratte mit einem aufblitzenden Geist am Straßenrand."

Irgend eine alte Wildschweindame mit Buckel steht plötzlich mit ihrem Rollator neben uns und lauscht mit nem krummen Trichter, was ich da rede.
Zur Sicherung der Ladung, zeige ich allen, meinen alten Polizeiausweis, den ich mal auf einem Frachter gefunden habe.
Die alte grunzt sich einen ab.
Der Frosch mustert uns.

Frosch: "Ihr seht ungewöhnlich aus für Polizisten."
Fox: "Wir sind ja quaki unter Koffern unterwegs, wir tarnen uns als Seefahrer um möglichst nicht für Geheimagenten gehalten zu werden und deine Aufgabe ist es jetzt uns auf dieser Mission zu unterstützen."

Frosch: "Dürfe ich vielleicht auch meine Kollegin Berserka überwachen.
Sie ist so schön wenn sie schreit."

Jetz blickt der Idiot verträumelt auf seinen Zettel auf dem Schreibtisch, das könnte ein Beweis sein.

Fox: "Was ist los mit dieser sogenannten Berserka? Hat die sich etwas schuldig gemacht? Oh, was ist das dahinten?"

Er dreht sich um, ich schnapp den Zettel und stecke ihn Bruno in die Jacke.

Frosch: "Was meinen sie denn? Dahinten ist nicht auffälliges."
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Alt 06.01.2023, 07:10   #3
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Fox: "Da muss ich mich wohl vertäuscht haben. Was ist nun mit dieser Berserka?"
Frosch: "Ach sie hasst das Leben so wie ich und wir reden immer darüber, was für erfolglose Versager wir sind und wir lieben beide Inspektor Barneby.
Sie ist so wunderbar toxisch."

Ich glotz zu Bruno und Mera und flüster: "Toxisch, habt ihr gehört?"
Sie nicken beide.

Fox: "Ja, überwach dieses Flittchen und mach Meldung wenn du was handfestes hast."

Ein paar Ecken weiter, sitzen die Rentner mit Brunos Mutti im Zwinger und lauschen der alten Wildschweinbraut mit dem krummen Trichter, den sie beipflichtend auf den Rollator kloppt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es bestimmt um den alten vergilbten Luchs geht der immer in der Raucherecke hin und her schleicht. Immer am Gitter lang mit seiner Kippe und dann röchelt der immer rum und beißt den Damen ins Hinterteil mit seinem Zahnlosen Rachen. Niemand mag ihn, keiner redet mit ihm. Er muss einfach der Gesuchte sein. Die Alte hatte zwar nicht wirklich verstanden worum es ging, aber er muss der Täter sein. Sie beschließen ihn zu übergeben.

Der Frosch ist ausgeschwärmt zur Berserka und wir laufen durch alle Räume und suchen die nicht oft vorkommenden Wertsachen.
Dann begutachte ich den Zettel, den hätte ich fast vergessen.

Fox: "Stehen nur komische Namen drauf, Fuselmelotan, Karibunella 800 gramm und noch mehr so Schrott. Ich glaube ja, der hat was damit zu tun. Der hat sich so komisch benommen. War wie so weggetreten?"

Bruno: "Ahhhurrr, wieso hast du das nich gleich gesagt."
Mera: "Ein seltsamer Typ aber irgendwie traurig. Vermutlich überträgt er seine Trauer über sein Leben, auf seine armen Opfer."

Der Frosch beobachtet die Pflegerin Berserka von Weitem wie sie am Käfig rumwirtschaftet. Er striegelt sich die Haare und geht auf sie zu.
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Alt 08.01.2023, 01:44   #4
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Alt 09.01.2023, 07:17   #5
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Dem Frosch geht die Pumpe. Vor seinem geistigen Glubscher spielen sich die mohnblumigen Szenen ab. In seinem Schädel trägt sie ihn über die Schwelle zu seinem wahren Leben und plötzlich kriegt der Muffensausen. Seine Backen blähen sich auf und er springt ins nächste Gebüsch, kurz bevor sie sich umsieht, weil sie heimlich ihrem Hanteltraining nachgehen will. Er wischt sich den Krötenschleim von der Stirn und zieht sein edelmütiges Bukett-Pappier aus der Tasche. Seine Flossen zittern und die Worte treffen den Zettel wie gehaucht, während sie die Hanteln hochreißt.

Frosch(schreibt) :

"Unbeschreibliche Berserka,

ich stell mir gerade vor wie verzaubernd es wäre in deiner Nähe, es wäre so als könnte ich lernen wie Inspektor Barneby zu sein.
Er geht ja nicht zu seiner Arbeit und verlangt, dass die Fälle sich von alleine lösen, ohne das er sich damit beschäftigen müsste.
Er findet so einen Rahmen von Nähe und Distanz, in dem er sich bewegt.

Mein oder dein Rahmen,
wir finden ja beide diesen Rahmen als Last, weil der Rahmen uns immer wieder in Situationen führt, in denen wir wieder im selben Zustand von Nähe und Distanz sind wie immer.

Solange der Rahmen der gleiche bleibt, werden wir wohl nie mehr Nähe erfahren können.

Ich könnte dir nie näher sein, als dein Rahmen es zulässt.
Aber ich scheine ja darauf zu stehen, auf Distanz zu bleiben und in den alten Filmen zu leben.

Darum habe ich beschlossen, als Beweis meiner Liebe, werde ich in die Vergangenheit reisen um zu verhindern, dass Jurassic Park gedreht wird. Damit diese verdammte Computergrafik aus den Filmen verschwindet.

Das war der Beginn, des Verfalls der ganzen Filmindustrie.

Ich hoffe, wir können danach etwas zusammen machen, einen Film sehen vielleicht?

Mit freundlichen Grüßen Marmelade."

In der Zeit kommen wir da auch lang spaziert um die Tante mal unter die Luke zu nehmen. Was die mit den Alten da macht. Für mich als den Chefpirat des Diebstahls von Kleinteilen für den täglichen Bedarf, ist es einer Herzensangelegenheit, dass unser abgeschilftester Schläger seine Mutti retten kann.

Eine graue Hundetrulla mit Einkaufswagen latscht gebückt zickzack und reißt sich Tannenzapfen vom Baum in den Korb, bellt eine Wand an und bemerkt uns scheinlich nicht gar. So vergart wie die is.

Aber dafür bemerkt uns unser Obserreklamationsobjekt , die haut nämlich ganz schnell was großes unter dem Käfig.

Fox: "Aha, habt ihr das gesehen?"
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Alt 10.01.2023, 00:29   #6
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Sie verschwindet im Käfig, Bruno rennt ihr hinterher, aber ich als ausgefoxter Ermittler, habe mir die Faltschifftaktik zurecht gelegt.
Der große Salzschmuggler, Kapitän Speckbart, ein Vorfahre dritten Grades, hat in so einem Fall die Senkzertifikate für das Recht auf Salz in ein Schiff dieser Machart gelegt und es ist von der Last der Beweise belastet versunken.
Tragisch nur, dass er damit auch, den einzigen Beweis seiner Unschuld vernichtet hat.
Darum werde ich jetzt den Kasten durchsuchen, denn Schränke und Kästen durchsuchen, war seine Lieblingsaufgabe neben dem Schmuggeln. Er war mit diesem Gen der Unauffälligkeit gesegnet. Er war ziemlich depremiert in seiner Jugend, niemand beachtete ihn.

Fox: "Wir gehen erst zu dem Kasten, Mera.
Ich vermute dort werden wir finden was Bruno freuen wird, nachdem er sie verwindelt hat."
Mera: "Oh man, vielleicht gerade in letzter Sekunde. Könnte es sein, dass Bruno, sich nach dem Verlust seiner Beherrschung in einer Situation wiederfindet, die ihn auch nicht klüger macht? Auch wenn er etwas ausgleichen kann?"
Fox: "Was denn ausgleichen, wir retten seine Muttsch."

Ich wühle da rum in dem Kasten.

Mera: "Und? Ist da was?"
Fox: "Ja, diese Gewichte hier.. Orr puh, sind die schwer, aber hier dahinter, aha. Eine große Plastikbox mit weißem Pulver drin. Es riecht komisch."


Der Frosch kuckt mit seinem fertig gekitzeltem Brief hinterm Busch vor und sieht Fox mit der Box.

Frosch: "O nein, wollen die meine große Liebe verhaften?"
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