Ritterschlag für Flatateeta

[Heinz]

Ich fass es nicht und wag es kaum zu denken:
Der Blankvers ist ganz meisterhaft gelungen,
ich lieg zu deinen Füßen, küsse staunend
die Hand, die Feder auch, die fehlerfrei
ein geniales Werk mit Leichtigkeit,
Esprit, humorvoll zu Papier gebracht.

Wie sehr beneide ich des Nubiers Hintern,
an dessen zweigeteilter Wölbung Wünsche
der adelsstolzen Dame rasch erblühen,
gewiss zum Handeln sie alsbald verführen.
Ich träum davon und möchte liebend gern
statt an des Nubiers Arsch an deinem Busen,
verzeih!, die nächsten Jahre überwintern.

Wir könnten dann im Rhythmus blanker Verse
der Liebe frönen, auch den Pompoir
probieren, später auch im Daktylus
antike Dichterkunst studieren, schöner,
so bilde ich mir ein, gelänge uns
des Hexameters sanftes Wellenspiel,
in dem der Wunsch entsteht, wir könnten hoch
zum Himmel über allen Wolken fliegen.

[ftatateeta]

gemach, mein Freund, wir wolln‘s nicht übertreiben
mir reicht zum Zeitvertreib allein das Verseschreiben
zwar seh ich Euch zu meinen Füßen gern
jedoch mit Euren Küssen bleibt mir tunlichst fern
nicht mal Herrn Goethe hätt ich mir erwählt
nur weil er Metren keck auf meine Haut gezählt
ich öffne einzig meine strenge Bluse
fürs Techtelmechtel mit der Freundin, meiner Muse

[Heinz]

Das nenn ich doch mal gut pariert,
liebe Ftatateeta.
Mit den allerbesten Wünschen für die kommenden Festtage, die ich bei guten Freunden in Berlin verbringe, und einem fröhlichen Glück Auf (du siehst, ich war mal Bergmann) für den Jahresbeginn und -verlauf grüße ich dich herzlich und alle Leser/innen dieser Zeilen.
Liebe Grüße,
Heinz