Fuchsaugen/manchmal bei Poetry.de

Nepokrim · 22.12.2022, 21:07

Manchmal,
wenn ich dich anseh',
vermeintlich heimlich,
doch in Wirklichkeit wahrscheinlich
so schwarz auf dein Weiß
so ungehobelt auf deine Sinnlichkeit,
dann komm ich mir vor wie
ein versponnener Förster,
ein Walderemit, der
am Feldrand eine Füchsin sieht,
sich anpirscht mit Indianerschritten,
Zweige knacken, Flurvögel fliehen davon.
Die Füchsin bleibt und wartet.
Sie weiß um seine Harmlosigkeit.
Lässt ihn näher kommen,
ganz nah,
er, der Narr, der ihr zuflüstert
wie einer Hauskatze,
streckt seine Hand aus,
sucht einen Freund hier draußen in der Wildnis.
Im letzten Augenblick,
seine Hand halbwegs mitten im Nichts,
ein eleganter Schritt nach hinten,
umgedreht, weg ist sie.
So fühl ich mich,
manchmal,
wenn ich dich anblicke, im Verlangen,
unter deiner rötlichen Mähne
deinen Augenblick zu erhaschen,
und dann, in dem Augenblick,
zu sehen,
dass du fühlst,
das, was ich für dich
auch du für mich.
Manchmal,
wenn ich in deine Fuchsaugen blicke...

dunkler Traum · 23.12.2022, 16:15

... ich kann jetzt nachvollziehen, wie es deinem lyrischen Ich geht. Schön geschrieben, gern gelesen. Als Gedicht würde ich es so nicht bezeichnen, ohne mit der Theorie vertraut zu sein.

22.12.2022, 21:07	#1
Nepokrim Dabei seit: 10/2021 Beiträge: 10 Meine Gedichte	Fuchsaugen/manchmal Manchmal, wenn ich dich anseh', vermeintlich heimlich, doch in Wirklichkeit wahrscheinlich so schwarz auf dein Weiß so ungehobelt auf deine Sinnlichkeit, dann komm ich mir vor wie ein versponnener Förster, ein Walderemit, der am Feldrand eine Füchsin sieht, sich anpirscht mit Indianerschritten, Zweige knacken, Flurvögel fliehen davon. Die Füchsin bleibt und wartet. Sie weiß um seine Harmlosigkeit. Lässt ihn näher kommen, ganz nah, er, der Narr, der ihr zuflüstert wie einer Hauskatze, streckt seine Hand aus, sucht einen Freund hier draußen in der Wildnis. Im letzten Augenblick, seine Hand halbwegs mitten im Nichts, ein eleganter Schritt nach hinten, umgedreht, weg ist sie. So fühl ich mich, manchmal, wenn ich dich anblicke, im Verlangen, unter deiner rötlichen Mähne deinen Augenblick zu erhaschen, und dann, in dem Augenblick, zu sehen, dass du fühlst, das, was ich für dich auch du für mich. Manchmal, wenn ich in deine Fuchsaugen blicke...

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23.12.2022, 16:15	#2
dunkler Traum Dabei seit: 02/2021 Ort: mit beiden Beinen in den Wolken Alter: 60 Beiträge: 1.606 Meine Gedichte Meine Favoriten	... ich kann jetzt nachvollziehen, wie es deinem lyrischen Ich geht. Schön geschrieben, gern gelesen. Als Gedicht würde ich es so nicht bezeichnen, ohne mit der Theorie vertraut zu sein.