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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 01.12.2022, 19:51   #1
männlich Luigi B
 
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Standard Gott? Religionen?

Ein Gott braucht keine Religionen,
er mag uns frei von Repressionen.
All die künstlichen Gebote
und ebenso auch die Verbote
zum Nutzen nur von Machtstrukturen
gegenüber gläubig´ Kreaturen!
statt uns in Schuld mit Zwängen zu belehren.
kann Gott man still für sich verehren –

Es reicht, wenn dankbar wir
in Demut und bescheiden hier
den Nächsten respektieren
und uns mit Helfen engagieren,
das Böse einfach lassen,
nicht neiden und nicht hassen,
auch frei davon, zu gieren;
und andere zu dominieren
mit Hochmut, Macht, Schikanen
vor allem gegenüber Untertanen.

Ob es Gott gibt, das lass ich offen,
wer will, mag auf ihn hoffen.
Von dem Diktat der Religionen frei,
sei mein Gewissen die Arznei.
Du Gott magst vielen Hirnen wohl erscheinen,
und bleibst als Rätsel immer im Geheimen,
auch wenn es dich am Ende wirklich gibt -
so es dem Göttlichen einfach beliebt,
dem Menschen Grenzen aufzuzeigen:
sich vor dem All voll Fragen zu verneigen.

Geändert von Luigi B (02.12.2022 um 01:11 Uhr)
Luigi B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2022, 20:20   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Luigi B Beitrag anzeigen
Ein Gott braucht keine Religionen,
er mag uns frei von Repressionen.
All die künstlichen Gebote
und ebenso auch die Verbote ...
Na ja ... dagegen wäre einiges einzuwenden.

Zwar ist richtig, dass Gott keine Religionen braucht, falls damit gemeint ist: für ihn selbst. Aber sicherlich kann er nichts dagegen haben, wenn die Menschen Religionen entwickeln, die ihm huldigen. Es stimmt aber nicht, dass die Gebote "künstlich" sind, denn sie wurden nicht von Menschen gemacht, sondern von Gott auferlegt und durch seine Medien (in der jüdischen Religion von Moses) verbindlich gemacht.

Richtig ist, dass Gebote keine Verbote sind. Obwohl die Grenzen fließend sind. Die meisten Gebote des mosaischen Kanons sind in die weltlichen Gesetze aufgegangen, ganz einfach, weil sie vernünftig sind und den sozialen Frieden sichern. Man kann halt nicht einfach Nachbars Garten umpflügen, seine Kirschen klauen und seine Frau vernaschen, ohne Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Was sind Repressionen? Ich vermute, dass "Repressalien" gemeint sind.

Und jetzt ans Eingemachte: Braucht man überhaupt einen Gott? Nein, heute nicht mehr. Heute hat man Richter und Vollstrecker, und was früher der Engel mit dem Flammenschwert war, ist heute der Gerichtsdiener und der Gefängniswärtner. Nur dass man heute die Menschen in Räume mit wenigen Quadratmetern einsperrt, wo sie verrückt werden, während sie in der biblischen Geschichte aus dem Paradies vertrieben wurden und immerhin ihre Radieschen und ihren Kohl noch selber anbauen durften.

Wer glaubt, unser säkulares System sei humaner als ein von einem jüdischen Gott gelenktes Rechtssystem, sollte nochmal darüber nachdenken. Große Fortschritte haben wir nämlich nicht gemacht. Menschen gehören nicht eingesperrt, denn das macht sie nicht besser, sondern physisch und psychisch restlos kaputt. Wer Menschen auf wenigen Quadratmetern und mit einem strikt getakteten Tagesablauf kirre macht im irrigen Glauben, sie damit erziehen zu können, muss sich nicht wundern, wenn sie erst recht jedes Vertrauen in unsere Gesellschaft und in unseres System verlieren.

Damit meine ich nicht die Psychopathen, die kriminell geworden sind, weil ihnen ihre Mitmenschen egal sind, sondern all die vielen, vorwiegend jungen Leute, die aufgrund widriger Umstände Fehler begangen haben, die sie wahrscheinlich nie mehr begehen würden.

Ich will das Thema hier nicht ausweiten. Man kann von der Religion, den Geboten, Verboten, Schuld und Sühne und heutigen Recht vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen.

Aber einfach scheint mir der Ausruf "Gott ist tot!" nicht zu sein.
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Alt 09.12.2022, 18:22   #3
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Standard ZU Ilka Maria

Chronologisch zu deinen Ausführungen:
Wenn Religionen nur zum Huldigen da wären! Aber auch das wäre für einen Gott weniger wichtig als der Menschen Dankbarkeit, Bescheidenheit und ethisches Handeln.
All das geschehene Üble der Religionen in vielen Jahrhunderten bis hin zur Ideologie von heute möchte ich hier nicht vertiefen, es würde ein Buch füllen.
Ich betone es, alles was von Religionen kommt, ist menschengemacht. Auch die Gedanken von Jesus wurden verzerrt und was insbesondere die kathol. Kirche daraus gemacht hat, war eine Verdummung (Dreifaltigkeit, Jesus Gottes Sohn, Erbsünde, Hl. Geist, Himmelfahrt Christi, Unbefleckte Empfängnis, Christi Auferstehung, Reliquienverehrung, etc.) und eine Gängelung der Gläubigen (Hölle, Fegefeuer, Ablass, Beichte, Sünde, Schuld mit Ängstigung, Hexenverbrennung), von den Übeltaten und Nutznießern der Vertreter der religiösen Institutionen aller Religionen gar nicht erst zu reden. Nicht umsonst musste ein Luther kommen.
Wenn wir von den Machenschaften der Religionen sprechen, dürfen wir die vielen Sekten nicht ausklammern, sie sind sozusagen die Ausgeburt der Bibel in der Jetztzeit.
Was die „Gottes-Offenbarungen“ über Moses und Mohamed (Erscheinungen und Himmelsritt) anbelangt, so sind das Halluzinationen von Mystikern mit schizophrenen Gehirnen. Menschengemacht!!
Der Hinduismus eine Märchenwelt und der Buddhismus nur halbwegs eine Religion.
Gerade die vielen unvernünftigen Gebote z.B. zur Sexualmoral haben über Jahrhunderte die Menschheit gequält bis heute (Homosexualität, Abtreibung, jeder Sex außerhalb der Ehe). Dieses und die Ideologie der Religionen insgesamt sind bestens geeignet, auch von der Staatsgewalt missbraucht zu werden (ich denke an Trump mit der Bibel im Fernsehen, Diktate bis hin zum islamische Recht). Frauen-Unterdrückung ist Grundsatz von Islam und Katholizismus.
Gerade die von Dir so gepriesene jüdische Religion, gipfelnd in den wahnwitzigen Orthodoxen, kennt so viele Vorschriften wie keine andere, darunter so unvernünftige und unnötige wie gewisse Essensvorschriften.
Repression ist die Unterdrückung persönlicher Bedürfnisse bis hin zur freien Entfaltung, Repressalien wären die Mittel und Wege der Unterdrückung, was hier nicht gemeint ist.
Religionen sind lebensfeindlich und wirklichkeitsfremd, weil sie alle auf das Leben nach dem Tod ?? ausgerichtet sind.
Gegen Gefängnisse würde ich nichts einwenden, wenn sie so gehandhabt werden wie bei uns in Deutschland. Wie soll man denn sonst strafen, wenn Geldstrafen nicht möglich sind. Viele Religionen aber können als Gefängnisse der Seele wirken, insbesondere bei Armen, Hilfsbedürftigen und einfachen Menschen, die eine Zuflucht erhoffen.
Dem Übrigen von Dir Geschriebenen kann ich zustimmen, nicht alles trifft mein Thema.
Beste Grüße
Luigi B
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Alt 09.12.2022, 18:57   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Gerade die von Dir so gepriesene jüdische Religion, gipfelnd in den wahnwitzigen Orthodoxen, kennt so viele Vorschriften wie keine andere, darunter so unvernünftige und unnötige wie gewisse Essensvorschriften
Ich wüsste nicht, an welcher Stelle ich die jüdische Religion "gepriesen" hätte. Ich habe einen Vergleich gezogen, der mit meiner persönlichen Einstellung zu dieser Religion nichts zu tun hat. Diesen strafenden, sich selbst "eifersüchtig" nennenden Gott des Altertums würde ich jedenfalls nicht haben wollen. Aber ich muss dir in pucto Essensvorschriften widersprechen: Sie hatten durchaus Sinn und waren aus der Erkenntnis über Gesundheit und Schutz vor der Aufnahme von Speisen in warmen Ländern gestützt, wo sie schnell verdarben und mit gefährlichen Keimen versetzt waren. Besonders Schweinefleisch wurde als schnell verderblich erkannt. Man hatte seine Erfahrungen, konnte das aber noch nicht wissenschaftlich erklären wie wir heute. Die Vorschriften wurden in die religiösen Traditionen aufgenommen, weil sie zugleich Gesetzesbüchern waren, d.h., es gab noch nicht die Trennung zwischen religiösen Geboten und säkularen Gesetzen wie heute. Die Menschen hätten etwas anderes auch gar nicht akzeptiert, weil sie eben noch keine wissenschaftlichen Kenntnisse hatten. Die Herrscher waren in ihrer Vorstellung von Gott ausersehen, und deshalb galten die Vorschriften ebenfalls als von Gott gegeben. Deshalb waren die Herrscher auch die obersten Richter.

Es ist ein bisschen billig, diese Schutzmaßnahmen zur Vermeidung einer Lebensmittelvergiftung als "unvernünftig" abzutun in einer Zeit, in der die Menschheit über Kühlschränke und Tiefkühltruhen verfügt.

Zitat:
Der Hinduismus eine Märchenwelt und der Buddhismus nur halbwegs eine Religion.
Der Buddhismus ist überhaupt keine Religion, sondern eine Philosophie, und deshalb gibt es darin auch keinen Gott. Jeder Mensch kann ein Buddha werden.

Zitat:
Gerade die vielen unvernünftigen Gebote z.B. zur Sexualmoral haben über Jahrhunderte die Menschheit gequält bis heute (Homosexualität, Abtreibung, jeder Sex außerhalb der Ehe).
Die Sexualmoral hat keine religiösen Wurzeln und hat lange Zeit niemanden interessiert. Bis weit in die Neuzeit hinein haben selbst die Geistlichen offen ihre Konkubinen finanziert und sich öffentlich mit ihnen gezeigt. Heiraten war ihnen nur deshalb verwehrt, weil es ums Geld ging: Der Zölibat sollte verhindern, dass ein Geistlicher, dessen Vermögen einer kirchlichen Einrichtung zugeflossen war, Kinder zeugte, die als Erbe legitimiert waren und nach dem Tod des Vaters das Vermögen einklagen konnte. Bastarde hatten diese Rechte nicht, von ihnen ging keine Gefahr aus, also konnte ein Geistlicher in "wilder Ehe" soviele Kinder zeugen, wie er wollte. Auch ansonsten konnten die Menschen sexuell treiben, was sie wollten, sogar öffentlich und ungeniert. Die Jagd auf Menschen, vornehmlich Frauen, wegen angeblicher sexuellen Falschverhaltens war eine Entwicklung, die im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung stand. Die Vorwürfe waren aber fast immer ein Vorwand, in Wahrheit ging es auch hier meistens um die Aneignung von Besitz. Auch waren die Geistlichen im Verurteilen von Hexen eher zurückhaltend, die meisten Todesurteile gingen von weltlichen Gerichten aus.

Die Entwicklung zu einer ungesunden Prüderie ist eine Entwicklung seit der Zeit der Bourgoisie und des Frühkapitalismus: Männliche Erben waren jetzt nicht mehr nur dem Adel wichtig, sondern auch den bürgerlichen Schichten, denn es galt, das akumulierte Vermögen an einen legitimen Nachfolger weiterzugeben. Die Männer wollten sicher sein, dass sie es mit ihrem leiblichen Sohn, nicht mit einem Kuckuckskind zu tun hatten. Deshalb wurde von Frauen absolute Treue verlangt (von den Männern natürlich nicht). Eine andere Sache war, dass die Männer immer mehr sensibilisiert wurden für die Seuchengefahr, die von den Badehäusern ausging. Als das klar war, wurden viele dieser Badeanstalten geschlossen. Gerade die jungen Männer lebten in ständiger Angst vor Geschlechtskrankheiten, von denen es lange Zeit keine Heilung ab, und mieden deshalb freiwillig sexuelle Erfahrungen.

Erst seit Beginn des Bürgertums und des Kapitalismus ist auch die sog. "Kindheit" entstanden. Davor galt ein Kind mit fünf, spätestens sechs Jahren als Erwachsener und wurde zum Schuften auf die Felder und in die Manufakturen und ersten Fabriken geschickt. Mit der weiteren Entwicklung des Kapitalismus und der Anhäufung von Kapital wurden Kinder, die späteren Erben, immer wertvoller, so dass man sie hegte und pflegte, immer mehr von der Arbeit freistellte und ihnen Erziehung und Bildung angedeihen ließ.

Es ist zu einfach, all diese Entwicklungen immer nur den Religionen (die tun sowieso nichts unrechtes, es sind immer die Menschen, die sich ihrer bedienen) zuzuschreiben. Viele Ursachen und ihre Interdependenzen müssen herangezogen werden, um das Urteilen und Handeln der Menschen früherer Zeiten zu verstehen, die längst nicht das Wissen hatten, über das wir heute verfügen. Aber selbst heute haben wir noch so wenig gesichertes Wissen, dass wir ohne Vermutungen und Glauben (und damit sind nicht die Religionen und ihre Götter gemeint) auskommen. Wir müssen handlungsfähig sein, also Entscheidungen treffen, und wenn wir uns einer Sache nicht sicher sein können, aber auch nicht untätig bleiben können, müssen wir uns auf das Risiko einlassen, am Ende falsch gelegen zu haben.
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Alt 10.12.2022, 12:50   #5
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Liebe Ilka-Maria,
ich stimme dir fast vollständig zu, aber deine Behauptung
Erst seit Beginn des Bürgertums und des Kapitalismus ist auch die sog. "Kindheit" entstanden
weckt meine Widerspruchsgeister.
In allen mir bekannten Kulturkreisen gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Kind (Mädchen/Knabe) und Erwachsenen.
Im jüdischen Bereich gibt es die Bat/Bar Mitzwa, im Christentum die Firmung oder Konfirmation, lange vor der Übernahme des Begriffs durch die DDR gab es die Jugendweihe usw., usf. Initiationsriten gibt es auf der ganzen Welt.
Der Beginn des Bürgertums/des Kapitalismus, das gestehe ich gern zu, ist man sich wieder der Kindheit bewusst geworden und Goethe, dieser kluge Hesse, fordert im Werther mit deutlichem Hinweis auf den Ursprung dieses Lehrspruches auf: (Matthäus 18:3)
Wahrlich, ich sage euch, es sei denn, dass ihr euch umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Mit anderen Worten: In allen Kulturen gibt es einen deutlich markierten Übergang vom Kind zum Erwachsenen (mit leichten Verschiebungen des Alters, fast überall an die Geschlechtsreife gebunden).
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 10.12.2022, 13:26   #6
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
In allen mir bekannten Kulturkreisen gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Kind (Mädchen/Knabe) und Erwachsenen.
Lieber Heinz,

ich habe das bisher anders gelesen. Vor allem Philippe Ariès hat umfassend zur Geschichte der Kindheit recherchiert und gab seinem Buch auch diesen Titel.

Klappentext:
Die Abgrenzung zwischen Kindern und Erwachsenen hat das Mittelalter nicht gekannt: Kinder lebten, sobald sie sich allein fortbewegen und verständlich machen konnten, mit den Erwachsenen, waren kleine Erwachsene. Was wir »Familie« nennen - die Gemeinschaft von Eltern und Kindern -, entwickelte sich in Europa erst im 15. und 16. Jahrhundert allmählich aus den größeren Sippen- und Stammesverbänden; sie wird dann zu einer moralischen Institution. Diese und andere grundlegende und oft überraschende Erkenntnisse gewinnt Ariès aus seinem Studium der sozialen, rechtlichen und kulturellen Entwicklung der Familie und der Erziehung. Er findet sein Material nicht in den Theorien und Programmschriften und den Äußerungen der Maßgebenden, sondern hauptsächlich in den vielfältigen, oft stillen Zeugnissen des Alltagslebens aller Volksschichten.
Zugegeben: Aus viel mehr Quellen speisen sich meine Kenntnisse nicht, außer noch aus der Beschäftigung mit dem Vormärz, der Deutschen Revolution und der Frühindustrialisierung. Und natürlich mit Rousseaus "Emile".
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Alt 10.12.2022, 23:59   #7
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eine andere Quelle ("Kindheit im Mittelalter", Verfasserin muss ich erst nachschauen) sagt:
"Bei der Beschäftigung mit diesbezüglicher Literatur gewann ich immer mehr den Eindruck, dass Kinder im Mittelalter durchaus nicht als "kleine Erwachsene" betrachtet wurden, wie manchmal behauptet wird. Vielmehr denke ich, dass sie in ihrer Lebensstufe als Kind akzeptiert wurden und einen festen Anteil innerhalb des Hauses und der mittelalterlichen Gesellschaft innehatten. Die Kindheit ist sicherlich als solche gesehen worden, ebenso wurden die Kinder, zumindest bis zum Alter von sieben Jahren, als Kinder behandelt."
LG,
Heinz

Geändert von Heinz (11.12.2022 um 01:48 Uhr)
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Alt 11.12.2022, 06:45   #8
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Die Kindheit ist sicherlich als solche gesehen worden, ebenso wurden die Kinder, zumindest bis zum Alter von sieben Jahren, als Kinder behandelt."
Sorry, Heinz, dass ich jetzt mein Geschütz in Stellung bringen muss:

Da das Buch von Ariès umstritten ist und es auch schon viele Jahre her ist, seit ich es gelesen hatte, habe ich mir gestern zwei Dokus zum Thema angesehen und einen Podcast des BR angehört. Danach stimmt es nicht, dass Kindheit durchgängig bis zum siebten Lebensjahr galt, auch waren die Rituale, die Kinder in die Erwachsenenwelt einführten, nicht in allen Kulturen gleich.

Grundsätzlich sah man Kinder nicht als Menschen an (auch nicht nach dem siebten Lebensjahr), sondern stellte sie auf die gleiche Stufe wie Tiere und Sklaven. Unerwünschte oder mißgestaltete Kinder konnten straflos getötet werden, darüber bestimmte der Patriarch. Das änderte in der Antike Kaiser Augustus per Gesetz aufgrund des um sich greifenden Christentums. Getötet oder ausgesetzt wurden Kinder trotzdem noch lange Zeit.

Gefördert wurden Kinder (d.h., die Jungen, nicht die Mädchen), die als legitim anerkannt waren, ausschließlich in der dünnen Oberschicht, also die Söhne der Latifundienbesitzer, später des Adels. Das ist jedoch nicht vergleichbar mit der Entwicklungsunterstützung, wie wir sie heute kennen. Die Kinder wurden im Unterricht regelrecht zum Erwachsenensein getrimmt und bei Nichtgehorchen gezüchtigt. Sie unterstanden dem Lehrer, der mit ihnen verfahren konnte, wie er wollte. Rechte hatten sie keine. Sozialisierung und Unterricht erfolgten ausschließlich zu dem Zweck, den Herrschenden und deren Sache zu dienen. Mädchen wurden zwischen dem zwölften und fünfzehnten Lebensjahr verheiratet, was in erster Linie ein Kostenfaktor und somit ein Problem war, denn die Ausrichtung der Hochzeit musste sich der Brautvater leisten können.

Bei der ärmeren und weitaus breiteren Schicht war die Kindheit mit dem dritten Lebensjahr abgeschlossen. Dann mussten die Kinder auf Hof und Feld oder in den Handwerksbetrieben mitarbeiten. Besonders krass war die Schufterei in den Silberminen und Bergwerken. Archäologen fanden Knochen in Kindergräbern, die bereits in jungen Jahren völlig deformiert waren.

Den Dokus zufolge gab es auch keine innere Bindung der Erwachsenen zu ihren Kindern. Die Erklärung dafür soll die früher hohe Kindersterblichkeit sein: Man ließ Empathie nicht an sich herankommen, um den Verlust der Kinder besser verkraften zu können. Ob diese These, die etwas steil wirkt, wirklich vertretbar ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau, die viele Monate lang ihr Kind im eigenen Leib gespürt und gesehen hat, wie es sich bewegt und gegen ihre Bauchwand strampelt, dieses Kind ohne Emotionen ins Grab legen kann.

Tatsache ist jedoch, dass selbst ein J.-J. Rousseau, der messerscharf erkannt hatte, was Kindheit ist und was sie braucht, seine eigenen Kinder in ein Heim abschob.

Fazit: Der Wert eines Kindes bemaß sich daran, ob es aus lästigem oder nützlichem Material bestand.

Die Sicht auf die Kindheit und wie lange ein Kind braucht, um erwachsen zu werden, änderte sich erst mit der Aufklärung und mündete dann - wie ich bereits weiter oben schrieb - in das Aufkommen des Bürgertums.

Ich kann zum Thema den Spielfilm "Die schwarzen Brüder" empfehlen, in dem gezeigt wird, wie mit Kindern früher gehandelt wurde, um sie zu arbeiten heranzuziehen, die Erwachsene nicht ausführen konnten. In diesem Fall handelt es sich um die Reinigung von Essen, in die nur kleine, schmale Körper passten.

Hier die Links zu den Dokus und zum Podcast:

https://www.youtube.com/watch?v=M-XoOq5X2UA
https://www.youtube.com/watch?v=SLAoYOoqRkA&t=22s
https://www.youtube.com/watch?v=yzQnOrtXy8w

Der Film "Die schwarzen Brüder" ist leider auf youtube, wo ich ihn mir runtergeladen hatte, nicht mehr verfügbar (nur in Einzelszenen). Hier der Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=2VuGYDEt2Bo

Zum Abschluss:

In diesem Faden bzw. in meinem Kommentar geht es in erster Linie darum, diesem "Religions-Bashing" etwas entgegenzusetzen. Ich bin zwar nicht religiös und gehöre keiner Konfession mehr an, aber deswegen kann ich Tatsachen nicht in das Korsett meiner Ideale pressen. Und diese Tatsache ist: Das Christentum war nicht zum Nachteil der Kinder, sondern der erste Schritt, sie in eine bessere Zukunft zu führen. Der zweite Schritt war die Philosophie der Aufklärung, der dritte Schritt die Entdeckung der menschlichen Psyche durch Sigmund Freud. Heute, im Zeitalter der Geburtenkontrolle, ist unsere Gesellschaft soweit, dass sie jedes Neugeborene als in einer Christuskrippe geboren ansieht und es wie einen Gott und Gebieter behandelt: "His divinity and majesty, the baby."

Käme heute ein alttestamentarischer Gott daher und verlangte von einem Vater, ihm zum Gehorsam seinen Sohn auf dem Altar abzuschlachten, reckte ihm dieser Vater die Faust entgegen und donnerte ihm entgegen: "Alter, hast du keine anderen Sorgen? Geh zum Therapeuten!"

Na ja ... es sei denn, dieser Gott hieße Putin. Und dessen Altar ist gewaltig groß und breit. Aber das ist ein anderes Thema. Oder?

Oder könnte man mal darüber nachdenken, wieso die schlimmsten Massenmörder der Menschheitsgeschichte - Stalin, Hitler, Mao - Diktatoren waren, die jeglichen religiösen Glauben abgelehnt hatten?

Und dann wäre da noch das riesige, sich rasant ausbreitende Feld der Kinderpornografie, auch ein Spiegel dessen, auf welcher Stufe Kinder immer noch in gewissen Milieus gesehen werden. Aber auch das ist ein anderes Thema und jenseits jeglicher Religion. Oder?
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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2022, 16:04   #9
männlich Luigi B
 
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Standard Zu Ilka Maria

Ich muss gegenhalten.
Zu den Essensvorschriften: Die Begründung bzgl. des Schweinefleischverzehrs ist höchst fragwürdig (ich kenne dazu auch andere Begründungen), ist ja nicht die einzige unsinnige Essensvorschrift in der Thora und was sollen derartige Tabus in einer gottgefälligen Religion. Glaubte wirklich jemand, dass z.B. Hühnerfleisch weniger schnell verdirbt als Schweinefleisch. Und man bedenke, bei frommen Juden gelten diese Regeln auch heute noch.
365 Verbote (so viele wie das Jahr Tage hat ?! ) und 248 Gebote ( soviel wie der menschlicher Körper Knochen hat ??!! ), ich habe mir noch einmal jeweils die ersten 50 davon angeschaut, da hat es mich voll Grauen durchzuckt, auch für die Zeit vor knapp 3000 Jahren unglaublich unvernünftig, aber auch eine Zumutung. Allein die vielen Gebote lassen kein menschenwürdiges Leben mehr zu – und die Orthodoxen transportieren das in die Jetztzeit hinein, dafür gibt es dann keine Gelegenheit mehr, einem Beruf nachzugehen, sie lassen sich vom Staat aushalten. Sie übernehmen auch heute noch, wie die nicht wenigen Evangelikalen in den USA die Bibel 1:1 und glauben, dass die Welt in 7 Tagen erschaffen sei usw.
Die moderneren frommen Juden allerdings lassen die ständigen, aber auch widersprüchlichen Transformationen der Thora zu.
Zum Buddhismus:
Per definitionem zwar keine Religion, in praxi dann doch wie eine Religion gehandhabt. Deswegen meine Bezeichnung „halbwegs eine Religion“. Wenn in Büchern über alle Religionen geschrieben wird, dann steht der Buddhismus immer auch da miteingereiht.
Zur Sexualmoral:
Wenn Du schon mal die Offenbarungen Gottes über Moses angesprochen hast, dann weiß Du ja, dass da Keuschheit ein weitgehendes strenges Gebot ist, also einen ursprünglich rein religiösen Charakter hat, was später von den Klerikalen über Jahrhunderte bis heute übelst missbraucht wurde. Im Islam wird Sexualität außerhalb der Ehe in manchen Ländern auch heute noch mit Steinigung zum Tode bestraft, nach der Vergewaltigung einer Frau auch diese im Gegensatz zu ihren Vergewaltigern. Die Religion wurde und wird vom Staat instrumentalisierend einverleibt.
Die Pfaffen führten in früheren Jahrhunderten sehr wohl ein ungezügeltes Sexualleben, während man den Gläubigen sexuelle Übertretungen als Todsünde verkaufte.
Die katholische Kirche lehnt immer noch die entscheidenden Formen der Empfängnisverhütung ab.
Euer Disput über „Kindheit, Kindsein etc.“ ist kulturhistorisch nicht uninteressant, dieses Thema könnte mit meinem Gedicht allenfalls so viel zu tun haben, als man sich fragen muss, warum die Religionen Jahrhunderte keinen Einfluss darauf genommen haben.
Hitler, Mao, Stalin (warum nicht auch noch Pol Pot) als Argument, dass diese alle nichts mit Religion auf sich hatten, finde ich in diesem Zusammenhang schon sehr gewagt. Denn das bleibt unbestritten, dass es ohne Religion auch immer schlimmstes Ungemach gegeben hat und geben wird. Die entscheidende Frage muss heißen, was haben die Religionen an Verbrechen verhindert. Wie stark der Einfluss von Religionen sein könnte, zeigt allein schon das eine Beispiel des Canossaganges.
Die 3 genannten Diktatoren mit den hohen Mordzahlen (bei Mao und Stalin immerhin zeitlich und räumlich beschränkt) haben sich immerhin überlebt und nach Hitlers Diktatur erblühte in der BRD eine der besten Verfassungen der Welt mit einer fast schon zu hohen Liberalität.
Wie vielfältig und immens ist dagegen das angehäufte Leid in mehr als 2000 Jahren in allen Regionen der Welt, auch heute noch, was nicht nur von der Zahl der Toten höher liegt, dazu kommen viel seelisches Leid und Restriktionen.
Fazit:
Bashing: Ich gehe nur auf Deine Kommentare ein.
Immer waren es zuerst die Religionen, ehe sie von Staaten vereinnahmt wurden.
Jede Religion nimmt für sich die letzte Weisheit und die einzige Wahrheit in Anspruch und damit führen sie sich alle ad absurdum.
Unbestritten bleibt auch, dass es in den Religionen Positiva gibt z.B. die geistigen Entwicklungen in den Klöstern, die wunderbare religiöse Architektur und zu allen Zeiten gab es herausragende religiös verwurzelte Menschen, vereinzelt auch Vertreter der religiösen Institutionen, die Bedeutsames geleistet haben.

LG Luigi B
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Alt 15.12.2022, 17:14   #10
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Schweinefleisch galt weithin, nicht nur in der jüdischen Religion, als minderwertig und hohes Krankheitsrisiko. Es gibt noch heute überall Menschen, die generell weder Schweinefleisch, noch Schinken oder Wurst essen. Beispielsweise habe ich eine Freundin, die Schweinefleisch meidet, aber auch im Elternhaus meines Ex-Mannes kam es nicht auf den Tisch. Natürlich überträgt auch Hühnerfleisch Krankheiten, jedenfalls in rohem oder unzureichend gegartem Zustand. Deshalb wasche ich mir bei jeder Berührung von ungegartem Hühnchen immer gründlich die Hände, bevor ich etwas anderes anfasse. Keime sind nämlich höchst resistent, davor schützt auch der Kühlschrank nicht.

Abgesehen davon ist das Einlegen von Fastenzeiten durchaus sinnvoll, denn nachweislich beugt es Krankheiten vor, die wir heute als Zivilisationskrankheiten bezeichnen (z.B. Diabetes Typ 2). Die Menschen, die einst solche Regeln aufgestellt hatten, waren nicht so blöd, wie man sich in der Moderne anmaßt, über sie urteilen zu können. Aber wenn ich 130 Kilo schwer wäre, stünde ich vielleicht auch auf deren Seite.

Zitat:
Die katholische Kirche lehnt immer noch die entscheidenden Formen der Empfängnisverhütung ab. Euer Disput über „Kindheit, Kindsein etc.“ ist kulturhistorisch nicht uninteressant, dieses Thema könnte mit meinem Gedicht allenfalls so viel zu tun haben, als man sich fragen muss, warum die Religionen Jahrhunderte keinen Einfluss darauf genommen haben.
Das hat sie ja getan. Das Christentum hatte Einfluss auf die Philosophie und vor allem die Aufklärung, und diese Wiederum hat sich um das Wohlergehen der Kinder gekümmert. Die christlichen Klöster waren schon früh eine Anlaufstelle für unerwünschte Babys oder für Kinder, deren Eltern sich nicht in der Lage gesehen hatten, sie durchzubringen, da hatte noch niemand von der "Babyklappe" gesprochen. Das war für Nonnen und Mönche eine Selbstverständlichkeit. Sie stellten auch die ersten Alten- und Pflegeheime, wenn Familien ihre Alten zu Hause nicht selbst betreuen konnten.

Mir geht es aber gar nicht ums Detail, sondern um die undifferenzierte Verurteilung der Religionen und ihrer Vertreter in einem einzigen Rundumschlag. Das ist "bashing". Es gab nämlich immer Leute, die ihre Position mißbraucht haben, aber auch solche, die zum Wohle der Menschen Großes geleistet haben. Der christlichen Religion und der Kirche wird jede Schandtat der Geschichte aufgebürdet, obwohl hinter vielen Vorwürfen nur ein Mythos steht und man feststellen muss, dass in Wahrheit die weltlichen Machthaber und Richter sie zu verantworten hatten. Das schreibe ich nicht, weil ich parteiisch, sprich: fromm wäre. Das Gegenteil ist der Fall, ich bin noch nicht einmal ein Agnostiker, sondern überzeugter Atheist. Aber Geschichtsklitterung kann nicht unwidersprochen bleiben, schon gar nicht, wenn sie die gesamte Geistlichkeit ungerechterweise in die Haftung nimmt.
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Alt 22.12.2022, 15:53   #11
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Zur Beschönigung der Untaten des Katholizismus mit dem Begriff von Mythen: Vielleicht gibt es vereinzelt auch solche, sicher aber erscheint mir, dass viel Schaden und Einzel-Vergehen seitens der Vertreter des Katholizismus nie bekannt wurden und jene die einst bekannt wurden, heute gar nicht mehr hinterfragt werden. Also alles schlimmer als bewusst, wer denkt heute noch über derartige Historien nach.
Wenn man aber das Buch der Pfaffenspiegel liest, so wird man feststellen, dass wir alle wenig Ahnung haben, was in Jahrhunderten auf diesem Gebiet an Üblem passiert ist.
Der Pfaffenspiegel ein Klassiker von 1845, der in nur 15 Jahren, also bis 1860 eine Auflage vom 1,6 Millionen erreicht hat, in meiner 23. Auflage (sicher nicht die letzte) wird das Werk gar zur Weltliteratur gezählt. Dabei ist alles, was nach 1850 geschehen, darin gar nicht enthalten (z.B. der heutige vielfache Missbrauch von Jugendlichen, der heutige Vatikan als Maffia-Staat).
Wenn auch im Buch vom Autor so polemisch beurteilt wird, wie ich es gar nicht will, so sind die geschilderten Fakten historisch verbürgt.
Gleichwohl brauchte ich das Buch nicht für meine Meinungsbildung, die habe ich mir selbst durch Beobachtung, Erleben und Studien erworben.
Ich habe mich bewusst in der Faktenbenennung und vor allem in der Beurteilung weitgehend zurückgehalten (ein dickes Buch müsste ich da schreiben), z.B. über den Islam von heute mit Terror und IS, Unterdrückung der Frauen u.a. habe ich gar nicht erst erwähnt.
Wenn diverse Gebote als Verletzung der persönlichen Freiheitsrechte bezeichnet und die Missstände in der Praxis so zahlreich und folgenschwer sind, dann ist deren Aufzeigen noch keine Pauschalverurteilung des religiösen Lebens.
Dass nicht alles schlecht war und ist, habe ich bereits zuletzt angesprochen.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass der Schaden der Religionen über die Jahrhunderte bis heute den Nutzen per Saldo überwiegt.
Dass heute Religionen nur noch wenig Sinn machen, darüber sind wir uns ja eh schon einig.
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