Momentaufnahme
Was ist schon ein Moment? Machtlos zucken sie vorbei, gleich eines Augenzwinkerns, erfüllt uns jeder mit erwartungsvoller Angst vor dem nächsten, der leicht unabsehbaren Zukunft, schleppen sich Hoffnung und Zuversicht über die unerreichbare Schwelle der Überwindung, kriechend betteln sie um Gnade, fürchten den Torwächter, Angst versperrt den Weg.
fernab aller Möglichkeiten, die grausame Schönheit eines verstreichenden Augenblicks wieder zu geben, wechseln ihre Stimmungen doch wie herbsttägliche Windböen, wenn sie dich berühren, angenehm leicht, eine Brise von Zufriedenheit, sie fest zu halten, unmöglich.
Sanft werden schmerzhafte Liebeleien dir zugeflüstert, wandelst starr in deinem Netz aus Gedanken, findest kein System, Nonsens, spürst du stechende Wärme, bei jedem weiteren schönen Moment, zum greifen nah, zum erleben zu weit. Dir wird genommen, was du nie besaßt.
Empörte Tränen formen den Fluss, der dein Leben bildet, verrinnt nutzlos im Boden, als hätte er nie existiert, jeder Tropfen gefüllt mit Glück, es fließt aus dir, unaufhörlich.
Gefühle, die dir den Atem rauben, halten ihn fest, die Geisel des eigenen Unmuts.
Doch ist Trauer um vergangene Momente nichtig,
denn du lebst nicht für den Moment, sondern für den Zeitpunkt, an dem er endet.
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