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03.02.2016, 13:40 | #826 |
R.I.P.
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Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder, um meine Zukunft konnte sich auch niemand Sorgen machen, dazu fehlte die Zeit. Man musste die Gegenwart aufbauen !
Im März 1946 hat meine Mutter Kartoffelschalen in der Pfanne gebraten (der Rest vom Vortag). "Kinder schaut's aus dem Fenster" hat sie gesagt. "Frühling lässt sein blaues Band ..." Ja, es flattert heute noch ... Merith |
03.02.2016, 14:41 | #827 |
Liebe Merith,
es ist gut, dass noch einer da ist, der weiß, erstickt das Land erst in Angst und Eis, bleibt die Wahrheit doch begraben, ausgesät in dem Boden für Krähen und Raben, gestern sah ich Nester hoch oben in den Bäumen, ob sie wohl auch von dem bunten Frühling träumen, schön, dass Du da bist, wenn auch nur virtuell ;-) LG |
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03.02.2016, 15:46 | #828 |
Forumsleitung
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Da ist sie wieder, die deutsche Romantik, das Heftpflaster für alle Wehwehchen in unserem Land. Nur leider haben romantische Empfindungen mehr mit Vogel-Strauss-Politik oder dem Pfeifen im Walde als mit Realismus zu tun. Bunte Flatterbänder und der Frühling haben weder 1946 die Deutschen vom Faschismus erlöst, noch hatten sie etwas mit den Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen aus den Ostländern und dem Wiederaufbau von Deutschland zu tun, komischerweise auch nicht mit dem Linksterrorismus der RAF und dem Rechtsterrorismus des NSU.
Alle diese Vergleiche führen nicht weiter. Es geht darum, dass wir es mit der Zuwanderung von Kulturen zu tun haben, die mit unserer Kultur nicht kompatibel sind und in vielen Fällen zu Problemen führen. Über die Migranten allgemein muss sich sicherlich niemand Sorgen machen, zu übersehen ist aber nicht, dass mit der Zuwanderung immer mehr radikale Elemente in unser Land kommen. Allein in Hessen ist die Zahl der Salafisten im vergangenen Jahr von ca. 1.200 auf über 1.600 gestiegen, und hier - nicht in den Flüchtlingsunterkünften, wo aufgrund engen Raums Streit ausbricht, der mit Messern ausgetragen wird - liegt die größte Sorge. Was ist, wenn wir es eben nicht "schaffen"? Dann steht ein Heer an unzufriedenen, ungeduldig werdenden Männern - vor allem eine Masse junger Männer - bereit, den Salafisten auf den Leim zu gehen. Und dann bekommen wir ein richtig großes Problem. Abgesehen davon treibt die unausgegorene, geradezu hilflose Politik immer mehr Menschen rechtsradikalen Parteien in die Arme - nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Westeuropa. Ich behaupte, dass dies der Hauptgrund ist, weshalb auch die deutsche Regierung jetzt den Massenzustrom reduzieren will: Unserer GroKo laufen die Wähler scharenweise davon. |
03.02.2016, 18:25 | #829 | |
Zitat:
Und schön, dass es noch Leute gibt, die nicht verbissen glauben, die Welt retten zu müssen. |
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03.02.2016, 18:35 | #830 | |
Zitat Merith
Zitat:
In der Flüchtlingsunterkunft Stegskopf im Westerwald beschweren sich die Flüchtlinge...weil sie nicht täglich 2x warmes Essen bekommen. Sie bekommen derzeit ein ausgiebiges Frühstück (mit Brötchen usw...), ein warmes Mittagessen, abends kaltes Essen und 2x die Woche auch warmes Essen am Abend Insgesamt 2200 Kalorien pro Kopf und Tag). Sie wären es von Zuhause gewohnt jeden Tag 2x warm zu essen und verlangen das auch in Deutschland. Da kommt mir wieder das Große Kotzen. Zum Glück muss das deine Mutter nicht mehr miterleben. |
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03.02.2016, 18:52 | #831 | |
Forumstechnik
Dabei seit: 10/2004
Beiträge: 162
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Zitat:
http://www.swr.de/landesschau-aktuel...z7j/index.html Abgesehen von der völlig falschen Wiedergabe der obigen Nachricht, ermahne ich dich hiermit nochmals, selektierte Nachrichten-Quellen zur Untermauerung (d)einer einseitigen Sichtweise zu missbrauchen. Siehe auch meine Ermahnung im Beitrag #735 hier in diesem Faden. |
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17.02.2016, 13:33 | #832 |
EU-Gipfel
Was erwartet ihr euch vom morgigen zweitägigen EU-Gipfel?
Ich bin darauf gespannt wie ein Flitzebogen, auch wenn ich nicht glaube, dass etwas wirklich entscheidend Veränderndes besprochen wird. |
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17.02.2016, 14:29 | #833 |
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Beiträge: 573
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Ich finde vor allem die Vorstellung, Ankara durch die Flüchtlingspolitik an die Union binden zu wollen, gefährlich. Das hat nichts damit zu tun, dass ich Türken oder die Türkei "nicht mag" - aber die Russische Föderation ist in eine Phase radikalen Expansionismus' getreten, wie dies für einen jungen, auf fruchtbarem Boden wachsenden Kapitalismus natürlich ist. "The progressive historical role of capitalism may be summed up in two brief propositions: increase in the productive forces of social labour, and the socialisation of that labour. But both these facts manifest themselves in extremely diverse processes in different branches of the national economy.", Lenin, The Development of Capitalism in Russia, Chapter VIII.
Russland hat seit Iwan dem Schrecklichen wieder und wieder derartige Phasen erlebt, und, abgesehen von der Sowjetischen Epoche, jedes Mal strebte der östliche Gigant gen Westen. Dies bedeutete auch, dass Russland ein großes Interesse am Schwarzen Meer entwickelte, an den Dardanellen und, damit einhergehend, an der Sicherung des Kaukasus - das führte immer zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich bzw. der Türkei - es hat nicht umsonst zehn (!) Russisch-Türkische Kriege gegeben. Warum ist dies wichtig? Eine Anbindung der Türkei an die EU und Deutschland während einer solchen Periode bedeutet, dass man sich zwangsläufig wider die Russischen Interessen stellt und damit einen gewaltigen Konflikt im Osten heranschürt - darin liegt beispielsweise der große Fehler Wilhelms II. Er opferte die Deutsch-Russische Freundschaft und band mit der Türkei, um jene Berlin-Bagdad-Bahn zu verwirklichen. Man kann sagen, dass praktisch der gleiche Prozess von Neuem beginnt, nur dass dieses Mal niemand die historische Unwissenheit für sich in Anspruch nehmen kann. Das sind Weichenstellungen für einen großen Krieg. |
17.02.2016, 17:32 | #834 |
Danke für deine Ausführungen, Larkin.
Also wäre es richtiger, auf nationale Lösungen zu setzen als auf eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise mit der Türkei? (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe). |
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17.02.2016, 19:26 | #835 |
Merkel wird das Ergebnis, egal wie es ausfällt, als Erfolg verkaufen. Man wird einen Konsens auf dem kleinst möglichen Nenner finden. Das könnte z.B. heißen, dass jede Nation die bereits zugesagte Quote erfüllt. Aber selbst wenn, hieße das z.B. im Falle Frankreichs...dass sie 30.000 Flüchtlinge aufnehmen. Wenn jeder seine Quote erfüllt, dann werden 200.000 Flüchtlinge verteilt. Aber was heißt das im Angesicht dessen...dass sich in den nächsten Jahren zwischen 20-60 Millionen Flüchtlinge auf den Weg machen werden? Deutschland nimmt neunzehnmillionenachthunderttausend und der rest von Europa 200.000?!? Das wird so oder so eine vernichtende Niederlage für Merkel, aber vor allem für Deutschland. Da aber der Durchschnittsdeutsche eher unterbelichtet ist...wie letzten 12 Monate zeigten...wird das kaum einer merken.
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17.02.2016, 19:53 | #836 |
Was hier berichtet wird, ist recht interessant:
http://www.focus.de/politik/deutschl...d_5290816.html @Larkin Sarah Wagenknecht scheint die Problematik ähnlich zu sehen wie du. Aus dem verlinkten Artikel: "14.10 Uhr: Wagenknecht fordert Merkel dazu auf, die grundlegende Ausrichtung ihrer Politik zu ändern. Ob sich die Kanzlerin davon beeindrucken lassen wird, ist wohl zumindest fragwürdig... Wagenknecht beendet ihre Rede. 14.05 Uhr: Wagenknecht betitelt Recep Tayyip Erdogan als "personifizierte Fluchtursache". Sie verurteilt es, dass Europa auf den türkischen Staatschef zukommt, als "moralische Bankrotterklärung". "Wollen sie sich von diesem unberechenbaren Erdogan allen Ernstes in einen Krieg mit Russland hineinziehen lassen?", fragt Wagenknecht die Kanzlerin." @Andere Dimension Möglich, dass uns etwas als Erfolg verkauft wird - was ich aber wirklich erstaunlich finde, ist das hier (auch ein Auszug aus dem verlinkten Artikel): "13.45 Uhr: Fluchtursachen bekämpfen, EU-Außengrenze schützen, Flüchtlingszuzug ordnen und steuern: So will Merkel die Flüchtlingskrise lösen, betont sie noch einmal. 13.44 Uhr: Merkel wolle sich auf dem Gipfel der Frage widmen, ob die Zusammenarbeit mit Ankara tatsächlich zu einem besseren Schutz der EU-Außengrenze und weniger irregulärer Einwanderung führt. "Lohnt es sich, diesen Weg weiterzugehen?" Oder müsse Europa "jetzt schon aufgeben und stattdessen die griechisch-mazedonisch-bulgarische Grenze schließen?" Sie wolle jedenfalls in Brüssel den europäisch-türkischen Ansatz verteidigen." |
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17.02.2016, 20:04 | #837 |
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Liebe DieSilbermöwe,
ich erwarte mir - so viel steht jetzt schon fest - mehr als dieser Gipfel bringen kann. Warum? Weil man die wirklich wichtigen Punkte doch schon im voraus ausgegrenzt hat: es wird nicht über Kontingente verhandelt, also wird sich nicht wirklich was ändern. Die Länder die nicht unmittelbar vom Flüchtlingszustrom betroffen sind werden wohl ruhigen Gewissens weiter ignorant sein dürfen, auf die die vorher schon aufgenommen haben werden sich wieder schämen und verantworten dürfen, weil sie aufgenommen haben und niemand wird auch nur einen Schritt von seinem Unwillen zu helfen da oben abrücken. Griechenland wird bedrängt werden, man wird scharfe Drohungen formulieren und immer wieder darauf hinweisen welche Pflicht Griechenland hat und Griechenland wird halt sagen was es ja schon seit langem sagt: "mehr können wir nicht tun - unsere eigene Bevölkerung hat fast nix mehr zu essen, unsere Alten keine Rente, die jungen Menschen keine Arbeit". Und es stimmt alles - niemand lügt dabei. Und die Russen bomben einstweilen lieb und brav für Assad die restlichen 3/4 von Syrien frei, treffen versehentlich dabei aber die Häuser, in die die Syrer irgendwann mal wieder zurückkehren sollten, nach dem Bürgerkrieg. Aber das dürfen sie ja, oder etwa nicht? Europa wird ihnen das kaum verbieten können und selbst wenn sies versuchten, das würde die Russen wohl nicht wirklich kratzen und warum? Weil man ja selber wollte das Russland mitmischt - mitmischt in einem Krieg, in dem Russland halt vor allem für Russland kämpft (weil mMn ist ihnen Assad schon längst egal) und sich als im Moment einzige wirklich handlungsfähige Macht präsentiert. Und warum? Weil wir das zugelassen haben. Achso: die Briten jammern ein bisserl. Da wird man eine Lösung finden. Das dürfte aber die einzige sein und die findet man auch nur, weil man sich eine Schwächung wie sie durch den Austritt Großbrittaniens aus der EU stattfinden würde, nicht leisten kann. Dann bleibt die Uneinigkeit innerhalb Europas wenigstens ein Schulterschluss mit Großbrittannien - also: mit Großbritannien, aber eben uneinig ist doch viel besser als ohne England uneinig. Nicht? Missversteht mich bitte nicht: für mich ist dieser Gipfel nichts weiter als Personenkult unter Menschen, die gern in die Kamera lächeln und sich dabei nicht schämen über tausende von Toten hinweggelächelt zu haben, die ein Krieg in Syrien schon gefordert hat und über abertausende Menschen hinwegzulächeln, die ihre Heimat verloren haben. Lächeln, weil man machtlos ist und sich dennoch an die Macht klammern will. Weil einem Bomben auf Aleppo halt in Brüssel nicht belästigen und weil es in der Nähe der Tagungsstätten halt keine Flüchtlingslager gibt, die auf die eine oder andere unangenehme Art die feinen Nasen der Mächtigen Europäer stören könnten. Und mal ehrlich: womit genau sollte unsere Kanzlerin denn drohen? Ich meine so drohen, dass es auch irgendwas bewegen könnte? Aber das "irgendwas" ist hier nicht angebracht, weil hinter diesem "irgendwas" Millionen von Menschen stehen, die Hilfe brauchen, die eine Heimat brauchen und Millionen, die sich fürchten, dass sich ihre Heimat so verändert, dass sie sie nicht wiedererkennen können. Mein Standpunkt ist aber völlig klar: ich würde lieber allen Menschen eine Heimat geben, als sie weiterhin ungeschützt den russischen Bomben und den Terroristen von Assad auszusetzen. Aber da werde ich wohl alleine bleiben auf weiter Flur, mit dieser Meinung. LG |
18.02.2016, 09:53 | #838 |
Lieber Lichtsohn,
danke für deinen langen und interessanten Beitrag. Ein wenig lächeln musste ich über die Wortwahl "drohen" - das sind ja keine kriegerischen Auseinandersetzungen, was auf dem EU-Gipfel besprochen wird. Was ich noch interessant finde, ist dein Eindruck über die Räumlichkeiten. Ich finde das so in Ordnung. Im Gegenteil: Würde das Ganze woanders stattfinden, würde es mich beunruhigen. |
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18.02.2016, 11:20 | #839 | |
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Zitat:
Sieht das nach "ein bißchen Jammern" aus? |
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18.02.2016, 12:50 | #840 |
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Liebe Ilka-Maria
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18.02.2016, 12:54 | #841 |
R.I.P.
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GB hat "die Schotten dicht"
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18.02.2016, 13:23 | #842 |
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Eine Frage beschäftigt mich
Wie kam es eigentlich dazu, dass eine mächtige Wirtschaftsorganisation wie die EU nie versuchen wollte eine stärkere Militärmacht zu werden ?
Die Sache beschäftigt mich, weil man im Augenblick ja sieht wie sehr ein "Gegengewicht" fehlt - rein militärisch. Sobald die Amerikaner sich aus einem Konflikt zurückziehen und Russland agiert, gibts niemanden der da bisserle Druck ausüben könnte. Die NATO wirkt im Augenblick schwach, irgendwie. Entschuldigt bitte diese bisserl "unsachlich formulierte Frage". Sie beschäftigt mich einfach irgendwie. Danke im voraus für eure Antworten. LG |
18.02.2016, 17:49 | #843 |
Auf dem Eu-Gipfel wurde, wie nicht anders zu erwarten, mal wieder gar nichts beschlossen...von Umsetzung will ich erst gar nicht reden. Das gleiche BLABLABLA wie seit Monaten. Wirklich erbärmlich.
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18.02.2016, 19:53 | #844 |
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Die Frage kann Dir Larkin mit Sicherheit besser beantworten als ich, denn er beschäftigt sich wesentlich tiefer mit Geschichte und Politik. Ich kann nur das dazu sagen: Schau Dir an, welche Staaten NATO-Mitglieder sind, und da wird Dir von selbst aufgehen, dass eine einmütige Partnerschaft schwierig ist, da unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Wie in der EU, will auch in der NATO jeder dazugehören, aber niemand will angeguckt werden, wenn es Ernst wird. Dann schielen alle in Richtung U.S.A., aber Obama hält sich bekannlich bedeckt. An Deutschland nagt immer noch die jüngste Geschichte, deshalb hält es sich militärisch zurück, so weit das irgend möglich ist. Letztendlich ist das alles auch eine Finanzierungsfrage.
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18.02.2016, 20:46 | #845 | |
Zitat:
@Lichtsohn So aus dem Bauch heraus auf deine Frage: Vielleicht, weil genau das keiner wollte. Kennst du den Spruch: "Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen?" Als ich jung war, wurde dieser Spruch sogar auf Konzerten gesagt und mit viel Beifall beklatscht. Wer haette da etwas Militärisches gründen wollen? Das war verpönt. |
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18.02.2016, 21:01 | #846 | |
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Zitat:
Erst mit der Abrüstung der Weltmächte wurde auch bei der NATO abgerüstet, und nach dem Zerfall der UdSSR und somit des Ostblocks, wodurch die U.S.A. die einzige Weltmacht wurden, speckte die NATO nochmal kräftig ab. |
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18.02.2016, 22:18 | #847 |
R.I.P.
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Demokratie und/oder Freiheit - diesmal der EU - erneut am Hindukusch und anderswo verteidigen?
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19.02.2016, 07:23 | #848 |
19.02.2016, 18:37 | #849 |
Das Gipfeltreffen geht in die Verlängerung und Frau Merkel ist (laut Artikel) "sehr zufrieden mit der Diskussion":
http://www.gmx.net/magazine/politik/...druck-31363904 |
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20.02.2016, 00:55 | #850 | |
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Beiträge: 573
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Zitat:
Was soll diese Unionsarmee eigentlich für Aufgaben haben? Die Verteidigung des Europäischen Kontinents - und nun wird es interessant: Hast du dir einmal Gedanken gemacht, was es geostrategisch wie ökonomisch bedeutet, einen ganzen Kontinent im Kriegsfalle zu sichern? Nehmen wir als Beispiel die Marine: In den europäischen Streitkräften finden sich derzeit elf Flugzeugträger im Dienst - die Türkei nicht mit eingerechnet. Ehemalige Seefahrernationen wie Italien und das Vereinigte Königreich bedürfen einer entsprechend großen Flotte um Seewege und Küsten verteidigen zu können - wie würde es aussehen, wenn neben diesen Steuergeldverschlingern noch eine kontinentale Marine aufgestellt werden würde?! Man bräuchte eine gewaltige Streitmacht, um den Kontinent wenigstens halbwegs auch nur verteidigen zu können. Hinzu kommen die Kosten für Überwachungssysteme (AWACs), Unterbringung der Einheiten, Ausbildung und Verpflegung, Herstellung aller Ausrüstung und Fahrzeuge, sanitäre Einrichtungen, Ausbildung und Bezahlung von Fachpersonal, geheimdienstliche Einrichtungen, Transportkapazitäten und, und, und.... Wer soll das Oberkommando über dieses gewaltige Konglomerat militärischer Macht erhalten? Wo sollen Truppen und Einheiten untergebracht werden - Liechtenstein?! Wer stellt welche Ausrüstung her? Welche Sprache wird die Sprache dieser internationalen Armee sein? Diese Armee erfüllt keine Aufgabe, die nicht jede nationale Streitkraft im Verbund mit ihren Partnern nicht auch erfüllen könnte und läge, obwohl sämtliche Nationen zu ihr beisteuern, außerhalb ihres faktischen Machtbereiches. Eine kontinentale Streitmacht wäre nur ein gewaltiger Kostenfaktor, der diese Union in den Bankrott getrieben hätte. Die NATO ist auch anders aufgebaut* - und das bringt mich zu meinem zweiten Punkt: Du sprichst hier faktisch von Krieg mit Russland. Wenn du schon das Säbelrasseln befürwortest, dann solltest du dir wenigstens im Klaren darüber sein, dass die Russische Föderation keine Streitmacht in Europa zu fürchten braucht. Russland ist der einzige Staat dieser Erde, der autark überleben kann - und er hat es bereits getan, nebenher den größten wirtschaftlichen Sprung in der Geschichte der Menschheit durchgeführt. (In den 1930ern nahm die Sowjetunion eine wirtschaftliche Hürde innerhalb eines Jahrzehnts, während andere Nationen dafür ein halbes Jahrhundert oder länger brauchten.) Aber nun sollen wir Putin "auf die Finger schauen", das "nicht mehr zulassen". Und nachher nehmen wir Gott und den Teufel gleichzeitig in die Mangel. Ich wäre vorsichtig mit diesen Rufen nach Säbelrasseln - das ist politisch kurz gedacht und endet in einem Fiasko. *: Dazu suche ich gleich noch etwas heraus. |
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20.02.2016, 01:10 | #851 |
Die Eu-Staaten haben sich darauf verständigt ....dass jeder macht was er will ...und nennen das dann Einigung. Das haben wir alle verstanden - ich denke da sind wir uns einig.
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20.02.2016, 12:39 | #852 |
Der Beweis ist erbracht. Man hat sich auf 7 Jahre Sonderstatus für die Briten geeignet, sich also erpressen lassen...statt diesen Teetrinkern Tschüss zu sagen.
Die Eu ist für alle ein goldener Esel...nur für uns Deutsche nicht...wir sind der Esel. |
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20.02.2016, 16:08 | #853 | |
Zitat:
http://www.tagesschau.de/ausland/eu-...linge-107.html Aus dem Artikel: Zitat "Merkel setzte zwar durch, dass in der Abschlusserklärung des EU-Gipfels gefordert wird, die Praxis des Durchwinkens von Flüchtlingen müsse beendet werden. De Facto geschieht aber genau das Gegenteil: Österreich vereinbarte mit den Ländern der Balkanroute, gemeinsam Flüchtlinge Richtung Deutschland zu transportieren, und zwar bis zu 3200 Menschen pro Tag. An der griechisch-mazedonischen Grenze entsteht dazu sogar ein Registrierungszentrum." In der Hinsicht hat der Gipfel nun wirklich noch weniger als nichts gebracht. |
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24.02.2016, 17:59 | #854 |
Am Freitag kommt Sahra Wagenknecht in unsere Stadt. Ich gehe hin - bin gespannt, ob man Fragen stellen kann.
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25.02.2016, 10:04 | #855 |
Leute wie Sarah Wagenknecht (gilt für alle Spitzenpolitiker) werden in ihrem Alltag mit der Integration von Flüchtlingen gar nichts zu tun haben. Die Integration findet in der unteren und mittleren Schicht unserer Gesellschaft statt - überwiegend in der unteren. Dazu passt der vorgestern veröffentlichte Armutsbericht für Deutschland. 15% der Deutschen leben in Armut - diesen Menschen hat man über Jahre erzählt, dass kein Geld für sie da ist. Betroffene sind vor allem Alleinerziehende Frauen. Gerade die Kinder dieser Frauen ... werden in Deutschland keine Zukunft haben. Wir bekommen Millionen von Hartz4 Empfängern zu den jetzigen dazu. Alle Untersuchungen zeigen, dass 90% der Flüchtlinge nicht zu vermitteln sind - nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Unsere Kinder werden nicht nur unsere Renten zahlen müssen, was ja ohnehin schon kaum möglich ist, sondern zusätzlich auch die Last der Flüchtlinge tragen müssen - was definitiv unmöglich ist. Ich kann jungen Leuten...welche die Möglichkeit haben, nur raten auszuwandern.
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25.02.2016, 10:44 | #856 |
Forumsleitung
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28.02.2016, 17:46 | #857 | |
Zitat:
Ich fürchte nur, auch Frau Wagenknecht ist nur eine dieser Politiker-Darstellerinnen, die unter Merkels Augen ein bischen rumstänkern darf. VG Pitti |
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29.02.2016, 18:30 | #858 |
Ja, woher das wohl kommt (genauso eifrig wie einstmals Lafontaine).
Geändert von DieSilbermöwe (29.02.2016 um 19:39 Uhr) |
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