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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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12.01.2018, 11:09 | #34 |
Forumsleitung
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Für mich ist eine solche Interpretation weit hergeholt, wenn nicht gar völlig widerlegbar. Wenn jemand nächtlichen "Besuch" bekommt, ohne im Schlaf gestört zu werden, kann es sich nur um eine Traumfigur handeln. Wie soll denn ein ungestörter Schlaf zum Vollziehen eines Missbrauchs passen?
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12.01.2018, 11:31 | #35 |
abgemeldet
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Hallo Ilka
es ist keine Interpretation! "Nächtlicher Besuch" ist eins von vielen Gesichtern des Missbrauchs. Als anderes Beispiel zum verdeutlichen (wenn es darum geht, ob dinge passen): Ein Mann mit beiden Beinen im Leben stehend. Glücklich, zufrieden und aus ökonomischer Sicht erfolgreich. Wird über nacht selbstzerstörerisch. Verbrennt seine Lieblingsbücher, seine Lieblingskleidung, beendet seine Beziehungen und eine Woche später, wird er zum Vergewaltiger. Unauffällige Kindheit, gutes Elternhaus. Ich denke nicht, dass es gewinnbringend wäre nach logischen Zusammenhängen zu suchen. Ich arbeite in dem Bereich und Du glaubst gar nicht, was mir schon alles erzählt wurde, was Menschen getan haben. Einfach nur traurig. Was aber das Gedicht angeht, so habe ich in einem zweiten Post in dem Faden ja meine Meinung widerrufen. vlg gursky |
12.01.2018, 12:37 | #36 |
Forumsleitung
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Doch, das glaube ich wohl. Aber für mich ist das Bekenntnis in einem realen Fall etwas anderes als die Auslegung eines fiktionalen Textes. Wenn du beruflich mit Missbrauchsfällen zu tun hast, verstehe ich jedoch, dass du eine besonders feine Antenne für mögliche Andeutungen hast.
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12.01.2018, 12:47 | #37 |
Es gibt zum Glück viele Lesarten von manchen Texten, wie ja auch hier deutlich wird. Das ist, was manche Gedichte so brilliant macht, und auch so schwer zu interpretieren, oder so facettenreich!
Ich persönlich hatte hier einen Perversen auch im Kopf, allerdings hat der spätere Verlauf des Gedichtes mit den Schwingen mein Verständnis hin zu einem Dämon, oder schwarzem Engel gelenkt. Die Art und Weise wie Missbrauch geschieht, die gursky kurz geschildert hat, widert mich in der Fantasie an. Mir bricht es immer den Magen und es kriecht ein Ekel in mein Herz, wenn ich so etwas lese, was Menschen leider wirklich tun. Schlimm. Aber das obige Gedicht handelt für mich nicht vom Missbrauch, das wäre nie mein Gedanke gewesen, sondern es handelt eher von jemandem, der vielleicht der schwarze Mann ist, oder ein Kind mitnimmt, das eingeschlafen ist, oder sowas ... Auf Zehenspitzen, dann aber wieder "tanzen" und naja, das "liebkosen" wie ein Freund. gursky, krass, was es gibt ... sowas macht mich in der Vorstellung fertig. |
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12.01.2018, 14:58 | #38 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe Diskutanten,
zurück zum Gedicht: Leise kam er in der Nacht, hier stellt sich zunächst die Frage: Wer ist "er"? störte dich nicht im Schlaf, Dieser "er" störte einen zweiten Protagonisten nicht im Schlaf, sondern "tanzte" und "betrachtete" das Gesicht (des Schlafenden) im Licht des Mondes. Mich verwirrt, liebe Autorin, der helle Klang, der nur von einem "o" (in Mond) der ersten Strophe und die Neugier auf das "er" wächst. Er sang für dich sein Lied, Er tanzte, betrachtete und sang - ist das eine verklausulierte Beschreibung eines sich unsittlich Nähernden? zog dich sanft in seine Arme, (dann) zog "er" den Schlafenden "sanft" in seine Arme und liebkoste dich wie ein Freund, hob dich (dann) auf seine Schwingen, (und) flog mit dir davon. Spätestens hier kam für mich der Hinweis auf die wahre Natur des "er" - damit konnte nur der Todesengel (bildlich dargestellt als Figur mit Schwingen (Flügeln) gemeint sein. Ich verband die geistige Vorstellung mit einem älteren Symbol des Seelenbegleiters, nämlich "Hermes Psychopompos", dessen geflügelte Füße von den Christen zu Engelsflügeln umfunktioniert wurden. Nichts deutet in dem Gedicht auf Missbrauch hin. Näher liegt die Vermutung, dass dieses "er" (ein wenig seltsam "gezeichnet") der Todesengel ist. Immerhin: Das Gedicht hat viele berührt und zu eigenen Assoziationen angeregt. Liebe Grüße, Heinz |
12.01.2018, 18:45 | #39 | ||
Lieber Heinz,
Zitat:
Zitat:
Vielleicht hätte ich es doch nicht unter "Düstere Welten" stellen sollen, zuerst wollte ich es unter "Experimentelle Texte" einordnen, fand es da aber dann auch nicht richtig platziert. LG DieSilbermöwe |
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12.01.2018, 19:25 | #40 |
Forumsleitung
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Ich dachte bei dem Gedicht zuerst an das Monument von Walter Hancock im Bahnhof von Philadelphia. Dort hebt ein Engel einen Leichnam vor seinen Körper, um ihn mitzunehmen.
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12.01.2018, 20:17 | #41 |
Lesezeichen für Wie ein Freund |
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