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14.04.2018, 11:27 | #34 | |
abgemeldet
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Jap, vollkommen richtig.
Zitat:
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14.04.2018, 21:29 | #35 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich komme nochmal zurück auf den Anspruch, die Grenze zu ziehen zwischen Möchte-gern-Künstlern, überschätzten Künstlern (Goehte! Muss ich das als Bewertung ernst nehmen?) und den wahren Künstlern (Rilke? Muss ich ihn nach dem hier Geschriebenen so bewertet sehen?), und möchte einen Auszug aus dem "Mephisto"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts zitieren, das sich in seiner Entscheidung zu der folgenden Definition von "Kunst" geeinigt hat: "Das Wesentliche der künstlerischen Betätigung ist die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden." Dazu die Interpretation des Rechtsanwalts und Schriftstellers Georg M. Oswald: "Sobald sich ein gestalterischer Ausdruckswille in welcher Form auch immer manifestiert, kommt zumindest ernsthaft in Betracht, dass es sich um Kunst handelt. - Es muss sich im Übrigen keineswegs um ein gelungengenes Werk handelt, auch schlechte Kunst wird von der Kunstfreiheit geschützt. Das muss schon allein deshalb so sein, weil Urteile über Kunstwerke oft einem starken Wandel unterliegen. ..." Hätte ich das eher gewusst, hätte ich die Sandkastenförmchen meines Sohnes als Reliquien aufgehoben. |
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14.04.2018, 22:04 | #36 |
Ich finde es beruhigend, aber ich war auch nicht aufgebracht deswegen, dass es bereits Menschen gab, die das was Kunst ist schön in Worten zusammengefasst haben.
Sehr gut Ilka. |
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15.04.2018, 08:35 | #37 | |
Ihr seht...es ist gar nicht so einfach Kunst zu definieren.
Zitat:
Kunst weckt Interesse und schafft Nachfrage - und zwar immer! Das kann auch tausend Jahre nach dem Ableben des Künstlers sein. Und wenn wir nun zum Ausgangspunkt der Diskussion zürückkehren...dann sollten wir uns eben genau diese Frage stellen. Die hießige Lyrik wird nicht nachgefragt - weder heute (Tatsache) noch morgen (bin ich mir sicher). Außerhalb der Foren interessiert sich höchstens noch Omi dafür, honoriert das Gedichtlein der geliebten Enkelin sogar mit 5 Euro und einer Tafel Schokolade. Aus Liebe! Omi findet alles gut...was das Enkelchen macht...selbst wenn es einen Pudding an die Wand nagelt. Und umgekehrt ebenso. Das Enkelchen will Oma Gertrud motivieren..wenn diese die Internetforen mit ihren Herz/Schmerz Gedichten tapeziert - schließlich wurde Oma Gertrud von zwei Männern vferlassen...und der dritte starb an plötzlichem Herzversagen. Oma hat ja sonst nichts, also lasst ihr diese Freude und und klopft ihr anerkennend auf die Schulter...wenn sie vier Zeilen unfallfrei reimt. Versteht ihr...was ich damit sagen will? Das HIER zählt nicht! Aber ist es nicht sowieso egal?!? Es soll allen hier Spaß machen - ist das der Fall, dann ist doch alles gut. Und keine Kunst heißt ja nicht=schlecht. Es gibt auch außerhalb der Kunst das Schöne. |
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15.04.2018, 09:30 | #38 |
Forumsleitung
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Das kann ich wiederum nicht unterschreiben, denn diese Beispiele tragen nicht die Eigenschaft "gestalterisch". Es handelt sich um Routine-"Geschäfte" nach vorgefassten Formen. Natürlich könnte jeder an das Finanzamt einen Brief in einem sprachlich kunstvollen Stil schreiben, aber wer käme schon auf eine solche Idee?
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15.04.2018, 09:37 | #39 | |
Ein Brief ist, ganz gleich wie originell oder langweilig geschrieben, der gestalterische Ausdruck eines Willens. Zumal es weiter heißt: ...
Zitat:
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15.04.2018, 09:44 | #40 |
Forumsleitung
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Du zitierst den Interpreten, nicht den Gesetzestext. Der lautet ziemlich anders und spricht nicht von "welcher Form auch immer", sondern von einer "bestimmten Formensprache".
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15.04.2018, 09:55 | #41 |
Es macht doch aber keinen Sinn von "bestimmter Formensprache" zu reden...ohne diese Form zu bestimmen. So bleibt es bei der unbestimmten...
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15.04.2018, 10:14 | #42 |
Forumsleitung
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Was keinen Sinn ergibt, ist das Herausreißen eines Teils aus dem Gesetzeskontext. Der Gesetzgeber hat sich bei der Formulierung des gesamten Textes etwas gedacht.
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15.04.2018, 11:11 | #43 |
Lyrik hat, jedenfalls soweit ich das bisher verstehe, noch nie einen größeren Teil der Bevölkerung interessiert. Sie wurde allerdings als Instrument aus politischen Gründen benutzt.
Wen "interessierte" bei der Erschaffung das Bild "Die Mona Lisa"? Wen juckten die Werke von manchem lebenden Künstler, der erst Jahrzehnte nach seinem Tod überhaupt als "wertvoll" deklariert wurde? Was maßt sich also ein "Lebender" an, den Wert von aktueller Kunst beurteilen zu können? Niemand kann die Zukunft vorhersagen, egal wie sicher er sich ist. Es geht doch ja wohl bei Lyrik auch nicht darum "der oder die Größte" zu sein. Woher soll man wissen, ob das, was man schreibt, später als besonders oder als üblich gewertet wird? Vielleicht sind in den Nuancen eines Werkes später die Anfänge zu finden, die in eine Hauptströmung führten? Aus dem jetzt das jetzt zu beurteilen, hinsichtlich seines künstlerischen Wertes, mag zwar dem Subjektiven für sich selbst gelingen, aber so etwas hat, durch die Subjektivität eben auch keine Auswirkung auf die Zukunft. Selbst wenn man zu seinerzeit ein anerkannter Künstler ist, heißt das eben nur das. Abgesehen davon ist das Erkennen der aktuellen Strömungsrichtung grade in der Zeit der Digitalisierung (Richtung?) von vollkommen neuen Möglichkeiten geprägt, die alle auf uns einwirken. Möglicherweise splittert sich auch alles in der Kunst, grade seinen Bereichen, auf. Hat es sich wohl eh schon und es werden Untergenres kreiert, die im Zuge der exponentiellen Weiterentwicklung, auch von der Kunst, erst noch untersucht werden müssen. Da zu behaupten etwas sei nicht von Bedeutung ist nicht korrekt. AndereDimension, dein schönes Gedicht mit den Regentropfen hat mich auch nachdenklich gestimmt, dadurch schreibe ich etwas anders. So, du hast mich also beeinflusst, andere auch. Jeder von den Beeinflussten trägt nun etwas in den Kanon der Welt weiter. Somit hat dein Kleines hier stehendes Gedicht etwas bewirkt und war schon bedeutend, allein deswegen war deine Aussage nicht richtig. Alles was gelesen wird hat eine Auswirkung, denn es beeinflusst Menschen in ihrem Denken und gibt ihnen ein gewisses Maß mehr an Erfahrung. Abgesehen von all dieser Diskussion: Das Verfassen mancher Gesetzestexte erachte ich als Kunst. |
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