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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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10.09.2009, 21:04 | #1 |
Viva la revolution!
Man lernt den Kindern der heutigen Zeit:
sei immerzu zu allem bereit! Du musst lernen "Nein!" zu sagen und auch mal etwas Neues wagen. Lass dies und das niemals geschehen auch Verborgenes, das musst du sehen! Lass das Unrecht nicht ziehen und walten und lern, dich an Ideale und Gesetze zu halten! Es ist so wichtig, kein Schaf darzustellen und manchmal auch Dinge in Frage zu stellen! Kaum zu Hause angekommen wird man ins Visier genommen. Huch, plötzlich kriegt man eine rein Du sollst doch nicht so vorlaut sein! Überhaupt...wie siehst du aus? Wie übles Gesinde aus schlechtem Haus! Man hat heut sein Essen 'nem Armen gegeben? Wir haben doch selbst kaum genug zum Leben! Außerdem soll man's nicht immer besser wissen, mit Alter und Weißheit lässt sichs nicht missen! Nun sitzt man da, ganz baff und geschlagen Dies Zwispalt, der liegt einem schwer im Magen Das eine da, das andre hier wie soll man jetzt sein, Mensch oder Tier? Was ist denn nun Unrecht, was ist denn nun Recht? ...Ich geh ins Bett, denn mir ist schlecht!!! |
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10.09.2009, 21:56 | #2 |
Nach all diesen Überlegungen kann ich den letzten Satz sehr gut verstehen.
Aber du hast recht, ich sehe das auch immer häüfiger. Erst sagt man mir, wehr dich endlich, und wenn ich es tue heisst es, du sollst dich nicht immer provozieren lassen. Meine Güte das Leben besteht aus Zwiespälten, wo man nur hinsieht... Wirklich sehr gut geschrieben, liebe Charly. |
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11.09.2009, 07:30 | #3 |
Forumsleitung
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Liebe Charly,
gut beschriebene Situation und ein deutlicher Beweis, daß Eltern und Erzieher auch nur Menschen und oft überfordert sind. Wenn Zweifel auftreten, kommt man vielleicht mit Albert Einstein weiter, der gesagt hat: "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muß man vorallem ein Schaf sein". Wahrscheinlich ist Dir dieses Bonmot bekannt. Ich hatte als Kind einmal 100 Mark auf der Straße gefunden und gleich bei der Polizei abgegeben, weil ich zur Ehrlichkeit erzogen war. Meine Mutter war darüber entsetzt, denn wir hätten das Geld selbst gut gebrauchen können. 100 Mark war damals (Ende der 50er) ein recht großer Betrag. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Wochenlohn (48 Std., Akkordarbeit) lag bei ca. 30 Mark, die Monatsmiete für eine kleine 2-Zimmer-Altbauwohnung ohne Bad betrug ebenfalls 30 Mark. Das Geld wurde beim Fundbüro nicht abgeholt, und ein Jahr später bekamen wir es zurück. Ich selbst hatte aber jederzeit das Gefühl, das Richtige getan zu haben. LG Ilka-M. |
11.09.2009, 20:33 | #4 |
Danke für das Lob
Ja, es ist bestürzend oft so. Die gesellschaft, das Sytsem, all diese Dinge werden mit der Zeit immer liberaler, man versucht den Menschen die Gedanken in den Kopf zu setzen dass es gut und wichtig ist, zu sich zu stehen, eigene Meinungen zu vertreten, ethisch korrekt zu handeln und nach seinen Idealen zu leben. Aber wieviel kann einem das geben, wenn man unter den Menschen noch immer Unverständnis für diese Dinge findet, wenn sie einfach so weiterleben, wie sie es von generation zu Generation kennen und so werden vor allem Kinder heutzutage extrem zwispältig erzogen. Es gibt Alphas, Bethas, Gammas und Deltas. (Unter den Menschen). Alphas sind die Führer, die die Bethas mit sich ziehen, die Bestimmenden, die "Mächtigen". Bethas sind die von dir, Ilka-Maria so toll beschriebenen Schafe, Gammas sind die MEnschen, die zu den Randgruppen der Gesellschaft gehören, und Deltas sind Alphas, die aber keine Führer sein wollen. Jeder Mensch passt in eines dieser Schemen hinein, aber du hast Recht: Die meisten sind Bethas. Aber mal im Ernst: Ohne die würde das ganze System nicht funktionieren, also ein Hoch auf sie Die einzige Möglichkeit, um einen verlorenen Geldschein zurückzuerhalten ist, die Identifikationsnummer auswendig zu kennen (schau dir mal einen Geldschein an, diese Endlos lange Nummer), sonst bekommt man ihn von keinem Fundbüro zurück. Köntne ja jeder kommen. Deshalb ist es nicht ethisch unkorrekt, wenn man sich verloren gegangenes Geld aneignet, da gilt eben: Pech gehabt. Aber es spricht sehr für ein Kind, wenn es tatsächlich 100 Mark ins Fundbüro gibt. Ich hab mal als kleines Mädchen 40 Schilling gefunden, und die sind schnurstracks in den Süßigkeitenladen gewandert ; ) |
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11.09.2009, 20:48 | #5 |
Forumsleitung
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Pfui, Charly, wer hat Dich denn erzogen? Und dann noch umgesetzt in Süßigkeiten?
Wenn ich das Geld behalten hätte, wäre ich eine ganze lange Zeit dafür ins Kino gegangen. Die Eintrittskarte kostete Ende der 50er DM 1,30. Ein Traum! Und weil man es sich leisten konnte, bin auch drei- bis viermal in der Woche im Kino gewesen. Die 50er und 60er waren aus der Sicht eines Cineasten eine tolle Zeit. Und Offenbach war klasse: Es gab neun Kinos - das war viel für eine Stadt, die damals noch nicht den Status einer Großstadt erreicht hatte. Was waren denn damals 40 Schilling in Euro wert, als Du in den Genuß kamst, die Süßwarenindustrie zu unterstützen? LG Ilka-M. |
11.09.2009, 21:11 | #6 |
Zwischen drei und Vier Euro =) Das waren zwei fette Tüten mit zahnfeindlichen Süßkram.
Daran denk ich heute noch =) War n toller Tag Meine Mutter hat ich so erzogen, wie sie gelebt hat. Sie vertrat viele Einstellungen, die von der ethischen Seite her manchmal durchaus anzuzweifeln waren. Und sie hat imemr gesagt "In einer unfairen Welt fair spielen, das können sich nur die Narren leisten". Uje, ich bin schlecht. Ich geh beichten ; ) PS. Ich hab schon einiges von den Kinozeiten damals mitbekommen, durch Erzählungen und Bücher. Mein Vater hat mir erzählt, viele Kinos früher hießen "Flohkinos", weil die Sitze voll mit Flöhen waren. Damals sind die Leute viel mehr ins Kino gegangen, weil sie noch keinen Fernseher hatten und das eifnach ein normales Abendprogramm für den Mittelstand war. Ein paar Schilling (nicht mal ein Euro heute) hat damals ein Ticket gekostet, die Kinder haben sich im Kino ihre Zeichentrickfilme angesehen. |
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11.09.2009, 21:24 | #7 |
Forumsleitung
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Na, über das mit der unfairen Welt könnte man diskutieren.
Und "Flohkino" gab es zu meiner Zeit auch nicht mehr - das war schon richtiges Kino Vielleicht sehe ich manches zu streng - liegt eben an meiner preußischen Erziehung. LG Gruß, Charly, und ein schönes Wochende. |
11.09.2009, 21:26 | #8 |
Ich hab die Grippe, "schönes Wochenende", darüber könnte man diskutieren ; )
ICh hoff ich frag nicht doof..aber was ist eine preußische Erziehung? Ich wünsch dir auch ein schönes Wochenende, und die Geschichten von den Flohkinos fand ich klasse =) |
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12.09.2009, 14:18 | #9 |
Schönes Gedicht.
Grippe? Oh.. |
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