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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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19.08.2008, 20:43 | #1 |
Aufgeschwungen
Der Kalle G aus Herne hatte
platte Konten, völlig Latte war der Zustand des Planeten, sein Interesse galt Moneten. Also sprach er so zu sich: hast du kein Moos, machs selber. Ich druck es besser und genau fünf Jahre fuhr er in den Bau. Kaum ist er wieder freigekommen, hat er sich Banken vorgenommen. Doch statt fortan im Kies zu baden, hat man ihn ins Verlies geladen. Dort konnte er sehr lange denken daran, den Bimbes umzulenken, las nur den Piepenteil der Zeitung und fand darin die rechte Leitung. So baut er mit geborgtem Zaster privatverwaltet einen Knast. Er weiß aus reichlicher Erfahrung: Knete macht man mit Verwahrung. |
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19.08.2008, 20:59 | #2 |
RE: Aufgeschwungen
heda lyrwir,
leichte kost, tatsächlich amüsant und für ein schmunzeln gut, soweit ich sehen kann verletzt es auch keine politischen befindlichkeiten. lustige reime hat es auch, so etwas wie eine leichte süffisante pointe sogar... ja...wüßte man es nicht besser, es könnte vom meister selbst sein, aber herr baumgartner ist ja leider nur noch schwer aufzutreiben. ja: kirmesbollo |
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19.08.2008, 22:30 | #3 |
Holla Bollo,
mit IHM auch nur ansatzweise verglichen zu werden ist mir (Ehre darf man ja hier nicht schreiben, dann kommen die miesgelaunten) Freude genug. Ein kleines Lächeln verhindert den dritten Weltkrieg. Bedankt, LW |
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20.08.2008, 00:16 | #4 |
Locker ist es auf jeden Fall, fast völlig werteneutral (so weit es eben geht) und ein gelungen geschriebenes Gedicht.
Lediglich der Übergang in S2 von "Ich" auf "drucke" ist durch die doppelte Betonung sehr ungelenk, besonders da es sich ja um ein Enjabement handelt. Gruß, TI |
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20.08.2008, 00:34 | #5 |
Hallo Terror,
danke für deine Antwort. Ja, der Übergang ist eine Hölle, irgendeine Idee? Ich hatte enjabementisch auf Lösung gehofft. LG, LW |
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20.08.2008, 17:37 | #6 |
lyrwir,
am anfang musst ich beinahe lachen. ja, die ersten beiden strophen sind zum schmunzeln. danach: naja. zuerst das problem mit der vorzeitigkeit zu beginn der dritten strophe. das hält auf. auch ist der rest eher umständlich und nicht mehr so mit dem überrascheden timing wie zuvor. vielleicht liegt es an den reimen. irgendwas mit weiblichen oder männlichen kadenzen oder so. vielleicht auch an den noch guten enjambements, die danach vernachlässigt werden. und die pointe am ende scheint mir zu forciert. schade. esb. |
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21.08.2008, 13:29 | #7 |
gesperrt
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hallo lyrwir,
das steht zwar hier unter "fein und bunt..." und passt auch formal hierhin, aber inhaltlich betrachtet ist es - bei dieser pointe - natürlich eine bitterernste angelegenheit. ich kann dich nur bestätigen: die verwaltungen blasen für betreuung unendlich kohle aus. ich habe da konkrete beispiele erlebt, da bleibt dir die spucke weg. du kriegst ja nicht nur kohle satt für die betreuung, du kannst damit auch alles machen, was DIR als betreuer "sinnvoll" erscheint, das wird kaum ernsthaft kontrolliert, du hast u.u. zugriff auf jeden privaten besitz, sorgenvolle eltern mit schlechtem gewissen lassen sich auch u.u. gut verwerten etc. es ist wirklich "fein und bunt..." liebe grüße norbert |
21.08.2008, 19:04 | #8 |
Hallo esb,
irgendwann krieg ich dich zum Lachen, warte nur ab! Mit den Reimen, dem timing und den Enjadingens hast du wohl recht, das müsste eleganter. Schade, dass es dir nicht großflächiger gefallen mochte. Danke für die Antwort. Hallo Norbert, auch dir danke für die Antwort. Du hast gesehen, dass es mir um ein wenig mehr als nur den Spaß geht (wobei es, wie ich finde, große Freude macht, gesellschaftliche Themen einfach nur Sprachverliebt zu behandeln). Schließlich vermag ein Gedicht ja nichts zu verändern. Liebe Grüße, LW |
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