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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.05.2008, 21:47 | #1 |
Sonnenstunden in der Ferne
Heidewitzka, zwei Monate hat diese schwere Geburt nun in mir gebrodelt. Ich hoffe die Arbeit hat sich gelohnt und es gefällt euch
Ein Abschied von den Erlballaden, als der Phönix sterben geht. Motten ziehen in die Lichter, bis der Tod vor Asche steht: Manch ein Ausweg schluckt den Faden. Auch die toten Ufer träumen, wenn die Flut aus Feuer droht. Sandzeit schmilzt zu trüben Gläsern, fließt ein Stück und formt ein Boot: Spiegel, die sich südwärts bäumen. Kalter Rauch kann nicht mehr wüten, krankes Land liegt wieder brach. Tränen löchern stumpfe Scherben, sieh der Morgensonne nach: Sie hütet wieder Trümmerblüten. |
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22.05.2008, 11:18 | #2 |
Erster Eindruck: 8o
So, hallo Terror Mal wieder der Titel, mein lieber Freund bei "Spaghettieis", hab ichs ja schon gecheckt, aber hier versteh ich den äußeren zusammenhang nicht, bin aber so nicht so dafür, weil ich mal wieder abscheuliche assoziationen schiebe "Sonnenstunden in der Ferne", das klingt nach einer zdf-reportage über italienische dörfer mit barrockkirchen, oder einer zdf-filmproduktion mit ausgelutschten deutschen schauspielern (ich weiß, für dich tut es das vermutlich nicht, sonst hättest du den titel ja wohl nicht gewählt) wieso gefällt mir dieses gedicht so? egen der ständigen anspielungen... Erlballaden, der Abschied von denselben, vom altbekannten, vom dumpfen, düsteren auch der phönix stirbt (und wird wieder auferstehen... vielleicht phönix ~ sonne/sommer?), begraben in der Asche der Motten die in seine letzten lichter fliegen, und die fluchtwege mancher labyrinthe schlucken den faden der ariadne, der ausgang ist unauffindbar dann ein leichter bruch in dem ganzen, man ist an toten ufern, wo niemand mehr ist oder schon zu viele waren, sie träumen, die feuerflut (ein vulkanausbruch vielleicht? ein abrupter aufbruch also) kommt und zerschmilzt ihren sand, die zeit, die bereits durchgerieselt ist und nun vorrüber, denn die strände sind ja schon tot zu etwas neuem, zu einem boot (auf zu neuen ufern!) vielleicht spiegeln die seiten des glasbootes (ist das näherliegende, wegen des doppelpunktes), aber ich hatte zunächst spiegel im sinn, die in der luft entstehen, durch die hitze (eine art fata-morgana) sich bäumende spiegel, die richtung süden weisen. Man selbst, wenn auch schon verzerrt (sich bäumende spiegel verzerren ja das bild), beginnt bereits, sich nach süden zu strecken in der letzten strophe entspannt sich dann das ganze wieder, der rauch ist erkaltet und das kranke land (zu dem die toten ufer wohl gehörten) liegt wieder ruhig, wenn auch brach, der (nächtliche?) ausbruch hat insofern nichts gebracht. Und wärend noch die Tränen (der hinterbliebenen? oder vielleicht einfach nur ein erlösender, löschender regen) auf die stumpfen scherben gläserner rettungsbote, (mit denen man zu neuen ufern nach süden fliehen wollte?) (abgeschliffen, sie haben sozusagen ihren biss verloren) fallen, soll das lyrische du bereits der morgensonne (dem wieder auferstehenden phönix?) nachblicken, die nun wieder friedlich die ruinen des nächtlichen spektakels beleuchtet und bewacht, die wie blüten in der landschaft ruhend, vielleicht irgendwanneinmal staunend besichtigt werden. Unter dem gesichtspunkt des vulkanausbruches könnte man allerdings die erste strophe neu beleuchten (ein ascheregen verdeckt die sonne, die menschen sterben noch vor der asche an den lichtern -> an bränden, vielleicht durch erdbeben ausgelöst? und verirren sich in den labyrinthen einer stadt, die ausgänge werden verschüttet und schlucken so die ariadnefäden, es geht nichtmehr hinaus) durch die zweite strophe erhält man gleichzeitig durch das bot und die sih nach süden bäumenden spiegel den eindruck, es könnte auch der metaphorisch ausgedrückte vorgang eine metapher sein (*gg*) und der vulkanausbruch ist ein versuch, zerstörerisch und wütend aus dem eigenen, düsteren land zu fliehen, erfolglos am ende vor den scherben der flieh-boote zu stehen hach, ich bin begeistert von dem ganzen ding ich hätte nur ein, zwei kleine kritikpunkte (außer dem titel, den ich abscheulich finde, siehe oben und der auch kaum zu meiner interpretation passt, aufklärung, ob ich falsch lag oder ob ich den titel nicht verstehe wäre also echt nett) "bis der Tod vor Asche steht" mh... ich dachte zuerst, es soll so viel heißen, dass der tot vor lauter asche (dreck) steht...(ich weiß nicht, ob man das bei dir so sagt, bei mir heißt es eben, etwas ist so dreckig, dass es schon von alleine steht) bis mir klar wurde, dass das mehr als umgangssprachlich ist und außerdem keinen sinn ergibt, dann erst konnte ich es interpretieren ich wäre für einen bestimmten artikel vor "Asche", aber dann hackt das versmaß (das ich übrigens sehr gelungen finde) Tjaja, das wars schon an sinnlosem lichtel-geschwurbel, ich hoffe, du kannst zumindest einigermaßen verstehen, was ich sagen wollte XD Engelsgruß, Lichtel |
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23.05.2008, 09:48 | #3 |
Vielen Dank für die Kritik, lichtel.
Um vielleicht meinerseits ein wenig Licht in die Fragezeichen die du gesetzt hast zu bringen: Ich schrieb in Richtung Fernweh/Sehnsucht, deswegen auch der Titel. Wenn du noch spezielle Fragen hast, schreib mir ne pn, ich will hier jetzt nicht meine eigene Interpretation schreiben, das nimmt den anderen vermutlich den Spaß, den sie hoffentlich haben. Gruß, TI |
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