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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.05.2008, 00:47 | #1 |
Meine Schuhe und deine Seele
Ich weiß noch so gut...
Du warst noch Kind und ich war im Wasser und spielte. Meine Füße waren nackt und schämten sich. Mir wurde kalt und ich rief... ich weiß nicht wen. Niemand kam, nur du und du brachtest mir meine Schuhe und ein Stückchen Seele - als kleiner Stein darin versteckt. Sie drückte mich bei jedem Schritt. Ich drückte Nie zurück! Du warst zu bald - zu bald warst du! Jetzt drückt es mich wo anders, doch in einem fremden Schuh liegt nun dein warmer Stein! |
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09.05.2008, 17:05 | #2 |
Hallo Sephallas,
dein Titel hat mich hergelockt, und ich hatte gehofft, in Verbindung mit dem ergiebigen Wort (& Bild) der Schuhe mal zur totgezwiebelten „Seele“ was zu finden, das vielleicht nur ein Schlaglicht wirft und in der Verbindung beider wieder wirksam werden kann. Das Gedicht als Ganzes und auch in der Umsetzung in Verbindung der Einzelstücke hat mich dann aber nicht überzeugt oder angesprochen. Dass es einen ungeplanten Eindruck macht, ist nicht zwingend schlimm, sofern man eine Funktionalität dessen dahinter entdecken kann, oder dass es wirkt wie eine erste, ungeschliffene Niederschrift. Auch das kann klappen, hat’s hier für mich aber nicht. An einzelnen Päckchen wird hoffentlich sichtbarer, warum. Ich weiß noch so gut... Du warst noch ein Kind … Z1 wirft mich in eine Erinnerung – so weit, so klar. Unschön finde ich, dass die beiden altbekannten Sätze der Erinnerungseinleitung und des „warst noch“ ein Kind“ direkt aufeinanderprallen. Das hat den Nebeneffekt der „noch“-Ballung auf kleinem Raum, das wäre aber nur ein kleineres Detail. Kann man auch zur Verstärkung einsetzen und klingt somit, als läge alles lang, lang zurück. Was mich hier mehr umtreibt: LI „erinnert sich“, dass LD „noch ein Kind“ war, damals. Und LI? Nicht mehr? Immerhin steht dort nicht „wir waren noch Kinder“. und ich war im Wasser und spielte. … ergäbe dann ein Zerrbild, sollte LI kein Kind mehr gewesen sein in der Erinnerung. Das könnte ein inhaltlicher Kniff sein, aber ich finde nicht genug Unterstützung für ihn. Zum Ende des Textes hin fasert er inhaltlich immer mehr aus und wird versatzstückhafter, so dass kaum ein rötlicher Faden zu greifen ist. Ein Stück weit sollte es evtl eine offene Grundline geben, immerhin geht’s nicht zuletzt um die gegeneinander positionierten LI und LD, aber die Figuren bleiben allzu unklar. LI könnte also auch noch ein Kind sein, oder nicht, aber nur dem äußeren Anschein nach erwachsen. Dann ergäbe sich eine Verbindung zum Hass, den es dem Kind entgegenbringt. Ich greif es später noch mal auf. Meine Füße waren nackt. Mir wurde kalt und ich rief... ich weiß nicht wen. … Das kann ich mit Gutwillen noch an den angedachten Strang knüpfen, da LI ziemlich hilflos & unselbständig erscheint. Füße aus dem Wasser ziehen? Abtrocknen? Nein, es ruft und weiß nicht, wen. Sollte LI auch noch Kind sein, ließe sich der Persönlichkeitszug noch aufrecht erhalten. Niemand kam, nur du und du brachtest mir Meine Schuhe und deine Seele! … LI weiß nicht, wen es gerufen hat, somit deute ich das etwas ungelenke „niemand kam, nur du“ (es kam ja jemand), als Bruch in einer Kommunikation – sie funktioniert nicht, was beidseitig bedingt ist. LI weiß nicht, wen es ruft, es fühlt sich auch wohl niemand in der Unbestimmtheit angesprochen. Nur LD scheint was verstanden zu haben, bringt Schuhe und dann kommt auch noch die Seele ins Spiel, einfach so & aus dem Nichts. Es ist nicht ersichtlich, warum sie hier erwähnt wird. Das Kind bringt bloß Schuhe, worin das Bringen der Seele bestehen soll, wird auch überhaupt nicht mehr aufgegriffen oder bebildert und scheint mehr der Titelkonstruktion geschuldet, oder umgekehrt, damit es nach „mehr“ klingt. Du warst zu bald - zu bald warst du! … Jetzt gehen wir ins Ausrufen, wobei mir der gesamte Griff wenig zu gefallen vermag. „Jemand ist zu bald“? Entweder wird in der Kürze nicht gut genug transportiert, was es für den Text mitgeben soll, oder es ist wieder ein „mehr“-Griff, ich weiß es nicht. Bleib ich also bei den bloßen Begrifflichkeiten in der Verbindung zu allem und vermute, dass LI das LD beneidet, weil es von Moment zu Moment gehen kann im Erleben und einer Entwicklung unterworfen ist, die LI vielleicht versagt bleibt im stehen- oder zurückgeblieben-sein. Sprachlich treibt es voran und fällt zurück, verstärkt, aber die Wortwahl wirkt zu gekünstelt und gewollt aussagekräftig, so besteht die Gefahr, dass der Inhalt hier zurückfällt. Vergebe mir, ich habe dich gehasst! Aber nun weiß ich genau, Dass es kein Morgen mehr geben wird … (Imperativ ist „Vergib“). LI bittet also um Vergebung an jene, die ihm Schuhe gebracht hat & in die Kommunikation eingetreten ist, für einen Hass, der vielleicht aus Neid entstanden ist. Laut Textkonstruktion ist LI immerhin nicht als spielendes Kind auszumachen. Dann kommt der Riss, der mit dem übrigen nicht in Einklang zu bringen ist und als desolater Abgesang für mich fehlschlägt, weil die eigentliche Beziehung zwischen LI & LD nur allzu schwach herausgearbeitet ist. „Nun“ weiß LI genau? Was ist „nun“? In welcher Situation steckt er/sie/es, wer war er/sie/es in der Erinnerung? So kann ich das „nun“ nicht einordnen, weil völlig unklar ist, ob und was sich seitdem für LI verändert haben mag. „Aber nun“? Du schreibst damit, dass es in direktem Zusammenhang zum Hass, der ja nun aufgelöst scheint, steht. „Aber nun“ ist der Hass verflogen, aufgelöst, und keiner, außer dem LI bislang, weiß, warum. Und es wird „kein Morgen“ mehr geben ist hier sehr phrasenhaft eingesetzt, weil die Verbindung zum Rest im Dunklen liegt. Darauf kann ich mir als Leser keinen Reim machen und frage mich, wo denn „der Rest“ der Bebilderung einer Verbindung zwischen LI & LD ist. Soweit eine erste Rückmeldung, wie der Text wirkt und wo er noch kränkelt. Die Versatzstücke scheinen nicht am glücklichsten gewählt, um eine Verbindungslinie zu zeigen, an der sich LI & LD aufeinander zu und wieder fortbewegen, und das ist immerhin der Kernpunkt des Ganzen. So kann man nicht nachvollziehen, worin der plötzliche Ausbruch des LI zum Textende hin eigentlich begründet liegen mag. Da reißt der Inhalt und wirkt auf mich wenig durchdacht oder noch nicht mit den Bildern bestückt, die ein Fremder bräuchte, um zu sehen, was da eigentlich in der Erinnerung lief & heute läuft. Vielleicht liegt die Quintessenz darin, dass LI nach langem empfindet, dass der Hass unbegründet war, weil er es ist, der in den Augen & im Verhalten des Restes "falsch" ist/war. Könnte sein. Mal sehen. Soweit eine erste Textsicht. VG r~~~ |
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09.05.2008, 17:44 | #3 |
Der letztere Abschnitt scheint nicht so ganz mit dem obrigen zusammenzuhängen. Ein Leitsatz darunter wäre gut Abgesehen von ein paar Schreibfehlern gefällt es mir ganz gut, nur braucht man mehrere Anläufe, weil es irgendwie...als hätte man nur Pfeffer beigemischt, obwohl es noch Salz und Zucker bräuchte, verstehst du? Es fehlt das gewissse 'Etwas'.
Lg Paloma |
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09.05.2008, 23:32 | #4 |
Ihr habt wohl beide recht! Tatsächlich beruht dieser Text auf eine Begebenheit aus meinem Leben und ist für alle die die Hintergründe nicht kennen eher schleierhaft. Vielleicht war es ein Fehler es hier zu veröffentlichen. Hab mir nichts dabei gedacht. Außerdem war ich beim verfassen dieses Gedichts darauf bemüht es so einfach und kindlich wie möglich wirken zu lassen. Es ist für mich einfach ein Persönliches und zu alle dem stecken da viele Geheimnisse zwischen den Zeilen die ich in anderen Gedichten verwendet habe. Ihr dürft sie gerne lesen
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09.05.2008, 23:52 | #5 |
Uff.
Hallo nochmal. Naja, vielleicht hat, zumal hier keiner weiß, welche und wie viele Erfahrungen du mit fremden Lesern schon hast, die bisherige Auswahl an Wortmeldungen zumindest gezeigt, wo Intransparenzen liegen, an denen man noch arbeiten kann, damit auch für andere was rüberkommt. In der Regel sind die Texte, die man nicht "nur mal für sich" geschrieben hat, für andere ergiebiger, und u.a. darum geht es ja hier. Manchmal funktionieren auch die, aber oft bei sehr geübten Leuten mit Sprachgefühl wie ein Schnürchen. Evtl könntest du das bei der nächsten "Auswahl" überlegen, damit's für Leser & Kritiker nicht darauf hinausläuft, Insider zu kauen, wo wahrscheinlich was Wichtiges fehlt, das man nicht wissen kann. Oder beim üben ab und an nen Gedanken an mögliche Fremdleser einbeziehen, zwischendurch. Das mit dem sehr persönlichen mag nett & für einen selbst hilfreich sein, aber für Leser bleibt's oft trotzdem unbefriedigend. Die Stimmen zum Text sagen hoffentlich trotzdem was Weiterverwendbares. Gut Holz! LG r~~~ |
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09.05.2008, 23:58 | #6 |
hi Sephallas,
mir gefällt der Kern Deiner Geschichte ... da ist etwas an Substanz, was Du uns aber noch vorenthältst. Du schreibst ja selber etwas über die uns (Lesern) unbekannten Hintergründe. Offenbarst Du uns die noch und baust sie in Dein Gedicht ein? Das wäre super. Freue mich auf Deine überarbeitete Version. einen LG, east |
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14.05.2008, 23:32 | #7 |
langsam finde ich dieses gedicht zum zerreißen. vielleicht sollte ich es mal für einige monate zurücklegen. irgendwie spüre ich eine blockade sobald ich es vor mir habe. würde es am liebsten wieder löschen!
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