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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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19.03.2008, 22:32 | #1 |
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 493
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Hitze
(bei der Titelgebung war ich mir unsicher. Also entweder Schritte, oder Hitze. Aber ich bervorzuge Hitze)
- Auf dem Asphalt flimmerte die Hitze. Die Sonne brannte vom Himmel. Die Luft stand. Durch die Sohle meiner Chucks spürte ich noch allzu deutlich die abnormale Wärme der Straße unter mir. Wenn ich in die Ferne blicke, verschwamm alles. Was war das für ein Ort? Eine endlose Straße, Asphalt und Teer im Rücken und Asphalt und Teer soweit meine Augen sehen wollten. Links und rechts war nichts. Gar nichts. Nur Schutt, Asche, Trümmer. Was für ein Krieg hatte hier gewütet? Was für ein Hass? Ich hörte keine Vögel. Kein Leben irgendwo, nicht mal das trockene Zirpen von Grillen, wie man es in Sommernächten immer hört. Was einen so wunderbar in den Schlaf singen kann, weil es gleichmäßig ist. Zusammen mit dem leisen Summen von kleinen Tieren, Rauschen von Autos und den Sommergerüchen. Die heiße Luft brannte mir nur allzu heftig in die Nase, als ich die Luft einsog, um den Sommergeruch noch mehr zu fühlen, um ihn einzuatmen, den Sommer zu riechen. Ich keuchte. Ich schwitzte. Kein Wind war da. Was war das? Die Zunge klebte mir am Gaumen, mein Mund war verdorrt, meine Lippen wie Sandpapier, aufgesprungen und trocken. Trotzdem ging ich die Straße weiter. Doch: Wo kam ich her? Wo wollte ich hin? Die Straße wand sich nicht, keine Kurven, nur diese endlose flirrende und flimmernde Weite, die irgendwo wohl zu ende sein musste. Ich senkte den Kopf, fast blind vom hellen Licht. Die Sonne biss mir in den Nacken, wie ein wildes Tier, das seine Beute reißt. Mein Atem ging unregelmäßig und flach. Ich hatte das Gefühl meine Lungen würden brennen und bersten, bei jedem Atemzug. Ich lief- zehn Schritte, zwanzig Schritte, fünfzig Schritte. Atmete ein, aus, ein, aus. Scharf ein, setzte ich meine Lungen in Brand. Hustete und spuckte Blut auf die Straße. Meine Luftröhre kratze. Das Trümmerfeld erstreckte sich weiterhin. Zweihundert Schritte. Wohin? Woher? Ich sah auf. In der Weite flimmerte etwas. Zweihundertfünfzig Schritte. Es waren Stühle. Zweihundertsiebzig Schritte. Ich näherte mich ihnen, Schritt für Schritt. Die Hitze biss mir in die Augen und brachte sie zum Tränen. Es waren drei Stühle. Er sitzt zur Rechten Gottes, des Allmächtigen. Zweihundertneunzig Schritte. Ich kam immer näher heran. Sie waren aus grobem und schlichtem Holz. Zweihundertfünfundneunzig Schritte. Sauber blockierten sie die ganze Straße. Sie waren verstaubt und hinter ihnen flirrte die Hitze. Ich stoppte. Woher? Wohin? Ich verbrannte mir die Knie, als ich auf den Asphalt fiel. |
20.03.2008, 14:54 | #2 | |||||||||
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Hallo Princess,
interessant, was Du so schreibst, während hier draußen überall Schnee liegt. Zum Titel: Hitze ist besser als Schritte. Zitat:
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Klingt sonst blöd. Zitat:
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Luft ist im letzten Satz doppelt und kann sehr leicht mit einem Personalpronomen ersetzt werden. Zitat:
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Zitat:
Ansonsten sind die ganzen Absätze nicht so meins. Sieht immer so zerpflückt aus. Liebe Grüße Struppi |
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20.03.2008, 15:03 | #3 | ||
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 392
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Zitat:
"Ende" gehört hier meine ich auch groß. Wie Struppi schon sagte, die vielen Zeilenumbrüche passen nicht zu einer Geschichte. Ein wenig fragmental. (gibt es das Wort? Egal, ich finds schön) Passt hier leider nicht so gut, etwas mehr Gedankengänge wären schön. Gemeint ist dieser Abschnitt: Ich sah auf. In der Weite flimmerte etwas. Zweihundertfünfzig Schritte. Es waren Stühle. Zweihundertsiebzig Schritte. Drei Stühle. Er sitzt zur Rechten Gottes, des Allmächtigen. Zweihundertneunzig Schritte. Sie waren aus grobem und schlichtem Holz. Zweihundertfünfundneunzig Schritte. Sauber blockierten sie die ganze Straße. Sie waren verstaubt und hinter ihnen flirrte die Hitze. Ich stoppte. Sie verbrannte sich die Knie? Kurze Hose? Dazu Chucks? Bah... Gruß, TI |
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20.03.2008, 15:22 | #4 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Noch ein Zusatz: Inhaltlich gefällt es mir und gerade der letzte Abschnitt ist für meinen Geschmack vollkommen in Ordnung. Die Sinne schwinden immer mehr, der Prot hat weniger Kraft, noch irgendwas zu denken --> die Sätze werden kürzer und fragmental. Das stört mich also nicht, ich finds gut so. Die Geschichte ist nicht umsonst in "Zwischen den Zeilen" eingeordnet.
@Terror: Hast recht, winden geht auch. Bei Ende bin ich mir nicht sicher, aber Princess wird bestimmt einen Duden daheim haben. |
21.03.2008, 14:47 | #5 |
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 493
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Hallo ihr zwei.
Erstmal danke für die, doch recht ausführlichen Kommentare. danke Struppi, ein Haufen meiner Schreibfehler sind mir echt unangenehm, weil ich das eigentlich weiß. Passiert halt, wenn man so runterschreibt. Ich möchte die Zeilenumbrüche erklären. Für mich sind das beim Schreiben so "Szenen" die Bilder kommen so abgehackt hintereinander in meinen Kopf und daher möchte ich sie auch nur ungerne näher verbinden. Für mich gehört das so =D aber ich hab jetzt mal was eingefügt zum verknüpfen, auch wenns nicht viel ist. @Terror: Kann ja auch ein Rock sein =D oder ein leichter Sommerstoff durch den sie sich die Knie verbrennt. und Chucks passen zu allem lg Princess |
21.03.2008, 14:54 | #6 | |
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 392
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Zitat:
Ein leichter Sommerstoff? Zu Chucks hat man lange Jeans zu tragen, oder man lässt die dämlichen Chucks weg hrm, naja [/off-topic] Was die Zeilenumbrüche angeht, man kann auch innerhalb einer Zeile abgehacktes erzeugen, ein Woher? Wohin? Kann auch für meine Begriffe durch ein Und ich fragte mich: "Woher?" und "Wohin?" ersetzt werden. Beide Fragen stehen immer noch für sich alleine und sind durch das "und" hier relativ scharf abgegrenzt, sieht meiner Meinung nach auf jeden Fall besser aus als das jetzige. Absätze und "unnötige" Zeilenumbrüche würde ich mir wirklich für die wichtigsten Stellen aufheben, wenn du dieses Stilmittel alle paar Worte verwendest verliert es seine Wirkung. Gruß, TI |
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