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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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26.03.2024, 13:14 | #1 |
Die Wahrheit über den Osterhasen
Herr Lampe ist ein alter Hase
Man sagt, dass er unsterblich sei, trägt eine Brille auf der Nase und manchmal legt er auch ein Ei Dies wird ganz sacht ins Nest getragen, denn drinnen schläft ein kleines Kind Er brütet und an kalten Tagen beschützt er es vor Eis und Wind Sein Freund Herr Winter ist sein Nachbar, der kaum mehr richtig laufen kann Kein Lebensgeist in ihm entfachbar, er legt sich hin und stirbt sodann Sofort zerbricht im Sonnenstrahle der Seen Eis, der Wolken Grau - und so bricht auch die Eierschale Der kleine Lenz bringt Grün und Blau Im Sommer ist er Herr der Farben, zu einem Jüngling wächst er dann, bringt Blütenpracht und Weizengarben und ist im Herbst ein reifer Mann Sein braunes Haar wird grau und sachte wird alles weiß auf Feld und Flur Worüber früher er laut lachte, beschmunzelt er im Alter nur Sein Freund, Herr Lampe, lächelt milde und kratzt sein langes Hasenohr Ein neues Ei hat sich gebildet und dringt aus seinem Leib hervor Der alte Winter legt sich nieder, ein neuer Lenz wächst schon heran Zufrieden schließt er seine Lider, er hustet kurz und stirbt sodann Nun kennt ihr Lampe, so sein Name, und kennt sein Lied mit jedem Reim In Wahrheit ist er eine Dame Doch das, ihr Kinder, ist geheim |
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26.03.2024, 20:51 | #2 |
Hallo Lee Berta,
das ist ja zauberhaft: Uralte Naturmythen für erwachsene Kinder in gefällige Reime gebracht. Also mir gefällt es. Für mich schon jetzt das Ostergedicht des Jahres (egal was noch kommt, und es steht zu befürchten, dass noch einiges kommen wird).
Gruß Cornelius |
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26.03.2024, 21:00 | #3 |
Hallo Cornelius,
danke für deine freundlichen Worte. Ein bisschen umdichten werde ich es vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle.
Ob es das "Ostergedicht des Jahres" wird, bleibt noch abzuwarten Liebe Grüße, Lee |
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26.03.2024, 21:14 | #4 |
Oh, Lee Berta, endlich, endlich. Ich ahnte doch, die Sache mit Herrn Lampe birgt ein Geheimnis. Danke für die wunderbar dahingezeilte österliche Erhellung!
Da du umdichten möchtest, hier ein kleiner Vorschlag. Kein Lebensgeist in ihm entfachbar, legt er sich hin und stirbt sodann Ansonsten bin ich gepannt, was du selbst zu kritteln hast. Denn aus meiner Sicht ist das Gedicht gelungen. Liebe Grüße Lizard |
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26.03.2024, 23:37 | #5 | |
Hallo Lizard,
freut mich, dass dir das Gedicht gefällt. In meiner Eigenschaft als Investigativjournalist habe ich jahrelang mühevoll recherchiert, um die Wahrheit über den Osterhasen herausfufinden. Zitat:
Man sagt, dass er unsterblich sei, er schnuppert mit der Schnuppernase und manchmal legt er auch ein Ei Dies wird ganz sanft ins Nest getragen, denn drinnen schläft ein kleines Kind Er brütet und an kalten Tagen beschützt er es vor Eis und Wind Sein Freund, Herr Winter, ist sein Nachbar, der kaum mehr richtig laufen kann Kein Lebensgeist ist mehr entfachbar, er legt sich hin und stirbt sodann Sofort zerbricht im Sonnenstrahle der Seen Eis, der Wolken Grau - und so bricht aus der Eierschale Der kleine Lenz in Grün und Blau Im Sommer trägt er alle Farben, zu einem Jüngling wächst er dann, bringt Blütenpracht und Weizengarben und ist im Herbst ein reifer Mann Sein buntes Haar wird grau und sachte wird alles weiß auf Feld und Flur Worüber er als Bub laut lachte, da schmunzelt er im Alter nur (...) So würde ich das noch besser machen. Liebe Grüße, Lee |
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