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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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18.12.2023, 15:52 | #1 |
Lebensfluss
Ich lasse mich treiben
Strömungen erfassen mich Immer wieder, immer wieder Ich lasse mich treiben Harte Steine, weiches Gras Mein Kopf unter Wasser Mein Körper betäubt Ich lasse mich treiben |
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19.12.2023, 13:03 | #2 |
Forumsleitung
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Der große Wurf ist dieses Textlein nicht. Was soll sich ein Leser unter "immer wieder" vorstellen? Ist das so eine Szenerie wie in "Und täglich grüßt das Murmeltier", die sich ständig wiederholt, also nicht vorankommt?
Wenn etwas mit der Strömung fließt, dann allenfalls "immer weiter". Ein Körper, der kopfunter im Wasser treibt, dürfte schwerlich "betäubt" sein, es sei denn, er habe vorher Drogen zu sich genommen. Im Normalfall handelt es sich jedoch um einen Ertrunkenen, was sich anhand von Wasser in der Lunge feststellen ließe, oder um einen bereits Toten, der im Wasser "entsorgt" wurde (kein Wasser in der Lunge). Was das "weiche Gras" im Wasser zu suchen hat, bleibt das Geheimnis der Autorin. Die Steine sind okay, sofern sie sich auf dem Grund des Gewässers befinden. Wenn jedoch der Körper kopfunter so tief treibt, dass er mit den Steinen in Berührung kommt, ist er gewiss nicht betäubt, sondern mausetot. Kurz: Was will der Text dem Leser sagen? Dickes Fragezeichen. |
19.12.2023, 15:50 | #3 |
Dieser Text soll ein „dickes Fragezeichen“ hinterlassen. Er ist individuell lesbar, wie wir alle individuell sind. Man muss nicht immer verstehen, die Dinge sind zumeist undurchsichtig und schwer begreifbar. Das „immer wieder“ bezieht sich auf das, von der Strömung erfasst werden und auch wenn Worte Worte sind muss man sie nicht wörtlich nehmen, dies ist metaphorisch zu lesen.
Um jedoch trotzdem auf die Frage zurückzukommen: Der Text beschreibt den Fluss des Lebens mit seinen Höhen und Tiefen (Gras und Stein) sowie die passive Teilnahme eines Menschen daran und soll infrage stellen, inwieweit wir Bestimmer der Richtung unseres Lebensflusses sind. Vielen Dank für den Kommentar. |
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19.12.2023, 17:13 | #4 |
Forumsleitung
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Das ist eine Binsenweisheit, denn jeder Text wird individuell gelesen, so er überhaupt gelesen wird. Über seinen Wert sagt das nichts aus.
Wenn das der Anspruch ist, braucht man erst gar nichts schreiben oder sagen, sondern kann gleich Kaffeesatz zum Lesen anbieten. |
19.12.2023, 17:23 | #5 |
Wüsste nicht wo Kaffeesatz mit Worten vergleichbar ist? Ich wollte ausschließlich darauf aufmerksam machen, dass einem die Aussage eines Textes nicht immer direkt vorgelegt sein muss. Ein Text darf undurchsichtig sein, ist deswegen aber noch lange kein Kaffeesatz.
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19.12.2023, 18:14 | #6 |
Forumsleitung
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Richtig: Ein Text darf geheimnisvoll bleiben, wie besagter Kaffeesatz, aus dem man die Wahrheit zu lesen glaubt. Aber er sollte kunstvoll sein, wenn er sich "Lyrik" nennen will. Was sprachlich null zu bieten hat, kann nicht mit der faulen Ausrede der "Undurchsichtigkeit" verteidigt werden, ansonsten könnte jeder beliebig Wörter aneinanderreihen und dem Leser vorwerfen, er sei intellektuell nicht in der Lage, damit etwas anzufangen. Im übrigen ist dein Text nicht "undurchsichtig", er ist Wort für Wort klar zu verstehen. Es geht darum, dass er weder inhaltlich noch formal etwas taugt und mit Poesie rein gar nichts zu tun hat. Er liest sich, wie runtergerattert, ohne sich dabei sonderlich viel gedacht zu haben.
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gedanken, leben |
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