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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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19.10.2023, 18:42 | #1 |
Waldgeflüster
Zwei Schritte von der Dorfkapelle
liegt ein verträumter, stiller Hain. Ich nehm mir Zeit an dieser Stelle und tauch ins grüne Zwielicht ein. Hier schweigen alle lauten Rufer. Die Quelle gluckst im weichen Moos. Ein Käfer will ans andre Ufer, ein Ahornblatt dient ihm als Floß. Der Grünspecht lacht, die Amseln singen, die Turteltaube gurrt und klagt. Mir scheint, als ob aus all dem Klingen mir deutlich eine Stimme sagt: "Du findest, wenn die Sorgen lauern, dein müdes Herz nach Ruhe schreit, mich niemals hinter Kirchenmauern, doch hier im Walde jederzeit." |
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20.10.2023, 12:26 | #2 |
Pssst, ich flüstere, um die Idylle nicht zu stören... Ein Waldspaziergang, ein Verweilen in der Natur kann Wunder wirken. Gern gelesen.
LG Faber |
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20.10.2023, 15:56 | #3 |
Hallo Cornelius,
so beruhigend und ja, der Wald ist ein absoluter Erholungsort. Mich zieht es immer wieder hinaus in meine Wälder. Dort komme ich runter, zur Ruhe und der Kopf wird wieder frei. Seufz! Nette Grüße, Candlebee |
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21.10.2023, 11:49 | #4 | |
Hallo Cornelius,
ein sehr schönes Gedicht von dir, aber mit den letzten sechs Versen kann ich mich inhaltlich nicht anfreunden: Zitat:
Aber ich möchte keine Diskussion über Religion lostreten, deswegen schreibe ich nicht mehr dazu. LG DieSilbermöwe |
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21.10.2023, 20:12 | #5 |
Liebe Silbermöwe,
danke für deinen Kommentar. Eine Diskussion möchte ich mich diesem Gedicht ganz gewiss nicht auslösen, es soll einfach eine Naturidylle (mit einem daran geknüpften Hintergedanken) sein. Glaube ist eine sehr persönliche Sache, wohl die persönlichste überhaupt, und etwas, worüber sich nicht streiten lässt (was nicht verhindert, dass über nichts anderes so erbittert gestritten wird). Gott lässt sich überall finden, ich selbst glaube ihm aber in einer Kirche noch nicht begegnet zu sein. Aber hier kann ich nur für mich selbst (respektive das LI für sich) sprechen. Wünsche dir einen schönen Samstagabend Cornelius |
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22.10.2023, 10:34 | #6 | |
Danke für die Antwort, lieber Cornelius.
Zitat:
Einen schönen Sonntag wünsche ich dir LG DieSilbermöwe |
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23.10.2023, 16:18 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Cornelius,
Du machst dem Namen des Forums - Poetry - alle Ehre. In sauber kreuzgereimten Jamben, die mal weiblich, mal männlich enden, fließt Deine Rede, beruhigend und mit einer mehrdeutigen Conclusio präsentierst Du ein "schönes" Gedicht mit Tiefgang und einem poetischen Hauch. Ich bin begeistert! Liebe Grüße, Heinz |
23.10.2023, 19:39 | #8 |
Dankeschön, lieber Heinz...
Bin sprachlos ob solchen Lobes. Gruß Cornelius |
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23.10.2023, 20:27 | #9 | ||||
Zitat:
XxxXxXxX xXxXxXxXx xXxXxXxX Zitat:
xXxXxXxX xXxXxXxXx xXxXxXxX Zitat:
xXxXxXxX xXxXxXxXx xXxXxXxX Zitat:
xXxXxXxX xXxXxXxXx xXxXxXxX Ich übe mich nach wie vor darin Betonungen zu erkennen. Die Jamben sind durchgehalten, nur in S1/Z2 frage ich mich, wonach sich dort die Betonung richtet. Ich habe das Bedürfnis "Liegt" zu betonen. Oder wird das Augenmerk Kontextbezogener auf "ein" gerichtet? Ich mag die Aussage vom Gedicht, ich bin ebenfalls der Meinung, dass es keine Kirchenmauern benötigt zu Glauben. Die Kirchenmauern sind nur dazu gedacht sich zu Sammeln und den Klingelbeutel zu befüllen. Gott ist nicht weniger bei mir, nur weil ich nicht auf einer Kirchbank sitze. Im Gegenteil. Ich glaube sogar Gott meidet Menschenansammlungen. Lg Mono |
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23.10.2023, 20:45 | #10 | |
abgemeldet
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Zitat:
Das Werk ist eins A geschrieben. Sehr klar und wohl formuliert. LG EV |
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23.10.2023, 21:20 | #11 |
Also liegt es nur daran, dass man bei "ein" einen Akzent auf dem "e" hört und die Verkürzung des "e" derart kurz im schwa-laut ist, dass dieses "e" bei dem Wort "liegt" sozusagen stumm wird?
Das "e" je länger (bzw. akzentuierter) bestimmt die Betonung? Danke schön. |
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23.10.2023, 21:36 | #12 |
abgemeldet
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Wenn du aus "liegst" mal den Konjunktiv machst "läge ein", wäre Liegen betont und "ein" unbetont. Machst du aus Läge Liegen, wäre Liegen auch betont. Nimm ein Wort, das eine Silbe mehr und den Schwa besitzt und du bestimmst die Betonung fürs nächste Wort. Super hilfreich für viele Einsilber.
Gerade bei Amphibrachys oder Pentameter ist das Vokaltrapez, insbesondere der Schwa, die geheime Waffe zum korrekten Metrum. Im Grunde ist das Metrum immer Vokal orientiert, wenn es um die Anatomie und Physiologie der Sprache geht. Die Zunge und die Stimmbänder haben bei Vokalbildungen die meiste Arbeit. Schau dir bspw Buschsprachen an. Die sind quasi vokallos. LG EV |
23.10.2023, 22:07 | #13 | |
Zitat:
Für mich klang vieles einfach nur rhythmisch und flüssig und zu meiner Schande hat es so gut wie immer gepasst, dass ich nie darüber nachdenken musste. Liegt/ Lie[gn]/ Lä[ge]/ lieg[nd]/ gele[gn]/ Lie[ge] Danke schön. Das bedeutet im Text wird derart mit dem Schwa-laut gespielt, dass er beide Worte sozusagen ohne Akzent setzt und das dritte Wort das Metrum für beide festlegt? "Liegt ein verträumter" womit automatisch "ein" innerhalb eines wiederkehrenden Jambus eine Betonung erfährt? |
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23.10.2023, 22:39 | #14 | |
abgemeldet
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Zitat:
Nehmen wir bei "Liegt ein" das "ein" heraus und streichen den schwa durch "das", formt sich daraus ein anderes Bild: "Liegt das Haus am Straßenrand": XxXxXxX Oder: "Liegt ein verdorrter Ast im Hofe": xXxXxXxXx Deshalb gehören Wörter wie "teilweise" oder "beruhigt" zu den komplexeren, wo sich die Leute auch die Köppe wegen des Metrums einschlagen. Besonders in Amphibrachen gibt es viele zweisilbige Wörter, die eigentlich trochäisch sind, aber ohne Betonung ausgesprochen werden. Xx -> xx (bspw: "keinen", "seinen", "vielen" etc.) Wenn die Vokale nicht korrekt dem Metrum folgen, fällt das oft auf, indem Gedichte sich sehr nach Gedichten anhören - abgehackt, eingeschnürrt und Silben sind teilweise amputiert (bspw: anderen -> and'ren). Man hat den Eindruck, sie klingen ungelenk als ob die Zeilen nicht atmen können. Auf der anderen Seite gibt es jambische Gedichte, die sich so fließend lesen lassen, als wären sie keine Gedichte. Da fallen die Reime im Fluss nicht auf und das Metrum entfaltet sich wie ein aufgehender Hefeteig. Das wäre dann Perfektion. Ingeborg Bachmann beispielsweise hatte dafür ein Händchen! Das Metrum ist völlig natürlich und frei und es fließt. Kästner hat auch Gedichte, die erste Sahne sind. "Einmal war ich ein Baum und gebunden, dann entschlüpft ich als Vogel und (,) war frei, ("und" ließe sich hier streichen) in einen Graben gefesselt gefunden, entließ mich berstend ein schmutziges Ei. Wie halt ich mich? Ich habe vergessen, woher ich komme und wohin ich geh, ich bin von vielen Leibern besessen, ein harter Dorn und ein flüchtendes Reh." Etc... Betrachte hier die Schwa-Reihung. Finde ich ziemlich beeindruckend. Und es ist gut, wenn es dir auf natürliche Weise "abgeht". Das bietet dir technisch vielerlei Vorteile. Lg EV |
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24.10.2023, 06:34 | #15 | |
Zitat:
das ist ja hochinteressant. Vokaltrapez und Schwa-Laut, die Begriffe habe ich noch nie gehört Edith: Nachdem ich nun nach „Schwa-Laut" gegoogelt habe, stellt sich mir die Frage: Ist der Schwa-Laut quasi ein unbetontes e? Wie in dem Wort „Tante"? LG DieSilbermöwe |
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24.10.2023, 06:51 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Cornelius,
mit spitzigen Fingern wird vor allem der zweite Vers der ersten Strophe seziert. Mir fiel beim Lesen seltsamer Weise Goethes Gedicht "Die Freuden" ein: Es flattert um die Quelle Die wechselnde Libelle, Mich freut sie lange schon; Bald dunkel und bald helle, Wie das Chamäleon, Bald rot, bald blau, Bald blau, bald grün. O daß ich in der Nähe Doch ihre Farben sähe! Sie schwirrt und schwebet, rastet nie! Doch still, sie setzt sich an die Weiden. Da hab ich sie! Da hab ich sie! Und nun betracht ich sie genau, Und seh ein traurig dunkles Blau – So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden! Nach nochmaligen Lesen Deines Gedichts neige ich sehr dazu (und lass das sezierende Skalpell mal außen vor), den betreffenden Vers liegt ein verträumter, stiller Hain so zu lesen: Liegt ein verträumter, stiller Hain. XxxXxXxX Ein kleiner Ausbruch aus den ansonsten regelmäßigen Jamben - na und? Braucht es nun eine Lupe, ein Skalpell oder einen Spaten, um aus dem schwebenden, die Sinne erfreuenden Gedicht mit seinem Marque de beauté einen umgegrabenen Acker zu machen? Und da bin ich nochmal bei Goethe: "So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden!" Liebe Grüße, Heinz |
24.10.2023, 08:23 | #17 | |
abgemeldet
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Zitat:
Die Logopäden beschäftigen sich viel damit und natürlich die Phonetiker in den Unis. Aber grundsätzlich hat das "e" in unserer Sprache eine besondere Wichtung. Phonetik erklärt Sprachrhythmen und jede Sprache hat ihre eigene Phonetik. Im Französischen bspw werden aufgrund von Vokalüberlagerungen Ausdrücke verwaschen. Das Wort "Wasser" bspw. Frage einen Franzosen, ob er das Deutsche "Helium" aussprechen kann. Er wird verzweifeln. Super interessant, aber super komplex. Hatte dir vor paar Jahren mal einen Link geschickt. Vokalisation wurde da auch behandelt. LG ev |
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24.10.2023, 11:43 | #18 |
Hallo...
Danke erstmal an alle Kommentatoren. Vielleicht könnte Z 2 auch so lauten: da liegt verträumt ein stiller Hain Wenn die Konstruktion mit "da" zu behelfsmäßig wirkt, hätte ich noch anzubieten: verführt den Blick ein stiller Hain Beides dürfte metrisch eindeutig sein. Mir persönlich gefiele Letzteres besser. Weitere Meinungen sind willkommen. Gruß an alle Waldspaziergänger Cornelius |
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24.10.2023, 14:58 | #19 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.676
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Hallo Cornelius
... wahrlich schön, ich hör den Wald schon rufen. Seit dem Tod meiner Hündin war ich selten dort, er vermisst mich und ich ihn.
wsT dT |
24.10.2023, 17:39 | #20 |
Gut geschrieben! Gefällt mir. Die letzte Strophe goutiert besonders.
Über den Rhythmus würde ich mich nicht sorgen. Cornelius, Dein letzter Vorschlag würde gut passen. Emilie |
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25.11.2023, 16:07 | #21 |
Der Wald ist eine Kathedrale
Hallo Cornelius, Deine Zeilen sprechen mir aus dem Herzen. Ich denke, dass ich, um mich dem Himmel nahe zu fühlen, nicht in eine Kirche gehen muss. Gerade in der Natur, besonders im Wald, finde ich Frieden, Entspannung und Ruhe und fühle mich als Teil des großen Ganzen.
Sei gegrüßt von mir, Silver |
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25.11.2023, 16:48 | #22 | |
Forumsleitung
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Gefällt - Zeile für Zeile. Diese beiden haben es mir besonders angetan:
Zitat:
Lieben Gruß Ilka |
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25.11.2023, 22:45 | #23 |
Guten Abend Ilka-Maria,
habe in der Tat schon daran gedacht, dass der Käfer der Held einer eigenen kleinen Geschichte sein könnte, den Gedanken aber noch nicht weiter verfolgt. Würde mich sehr interessieren, was dir dazu einfiele. LG Cornelius |
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26.11.2023, 01:23 | #24 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es war einmal ein Marienkäfer namens Billy, der trug ein flammendrotes Kleid mit fünf schwarzen Schönheitspunkten. Er wäre der Traum jeder Marienkäferfrau gewesen, hätte er sich auf der richtigen Seite des gurgelnden Baches befunden. Denn die saftigen Hecken, an denen sich sein Volk gütlich tat und wo die jungen Marienkäfermänner um ihre Gefährtinnen warben, wuchsen am jenseitigen Ufer.Jetzt bist du dran, Cornlius. Wie geht's weiter? |
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26.11.2023, 02:46 | #25 |
Aber Marienkäfer können fliegen...bis zu 60 Kmh schnell und um die 150 Km weit.
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26.11.2023, 10:33 | #26 |
Forumsleitung
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Richtig, aber Billy kann es nicht. Vielleicht denkt sich Cornelius einen Grund dafür aus. Er hat den Käfer auf dem Blatt im Wasser erfunden.
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26.11.2023, 10:42 | #27 | |
Zitat:
Nichts für ungut. Tatsächlich merke ich gerade dass ich davon ausgehe, das nicht alle Käferarten fliegen können. Was natürlich nicht der Fall ist. Allgemein betrachtet können die meisten Käfer tatsächlich fliegen und nur wenige nicht. |
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26.11.2023, 18:35 | #28 |
Die Geschichte geht weiter...
Entzückend, liebe Ilka. Dann versuche ich mich mal an einer Fortsetzung:
...da trennte sich der Ahorn vom ersten Blatt, das locker genug am Zweig saß, und ließ es zu Boden segeln. Der Käfer wollte es sogleich davonschleppen, um in einer kleinen Pfütze ein paar Runden zur Übung zu drehen, und winkte dem Baum mit einem Fühler zu. Konrad konnte sich die Frage nicht verkneifen: "Sag mal, du bist doch ein Marienkäfer, richtig?" "Ja", hauchte Billy, der ahnte, worauf sein Freund hinauswollte, und am liebsten noch röter geworden wäre, als er schon war. "Du kannst doch fliegen, oder?" "Im Prinzip ja, aber..." "Aber was? Warum krabbelst du immer auf dem Boden herum? Du könntest dir Vieles erleichtern, wenn du deine Flügel gebrauchen wolltest." Billy schluckte und antwortete: "Ich spreche nicht gerne darüber, aber es hat da in meiner Familie ein paar Vorfälle gegeben. Mein Onkel Edgar wollte mal mit ein paar Blattläusen zu viel im Bauch nach Hause fliegen und hat einen Herzanfall erlitten. Genau über einem Haufen von Waldameisen. Er plumpste mitten hinein. Hat meine Oma mir erzählt. Was die roten Teufel mit ihm gemacht haben, wollte sie nicht erzählen. Und Tante Helga ist nach dem Genuss von überreifem Birnenmark beschwipst ins Wasser gefallen und ertrunken. Hier in diesem Bach, zu Fuß eine halbe Tagesreise stromabwärts. Ich möchte nicht der Dritte in diesem Bunde sein. Meine Flügel breite ich nur aus, um sie ein wenig zu schütteln, damit sie nicht einrosten. Ansonsten bleiben sie hübsch zusammengefaltet." Konrad knarzte mitfühlend und sagte: "Das tut mir leid, Billy. Dann kann ich dich wohl nicht aufhalten. Gute Reise!" Ein paar Tage später schleppte der Käfer sein Floß ans Ufer und stach in See. Mit dem Ruder kam er nun sehr gut zurecht. Wie erwartet, trug ihn die Strömung ein ganzes Stück davon, aber mit der Kraft seiner sechs Beine konnte er den tückischen Wasserwirbeln geschickt ausweichen und sich von einer aufbrandenden Welle ans ersehnte Ufer tragen lassen. Von dort wandte er sich wieder zum Ahorn um, der jetzt auf der anderen Seite stand. "Danke, mein Freund. Nun muss ich nur noch ein Stück zurück zu den Hecken laufen." Wieder knarzte der Baum, diesmal bedenklich, und sage: "Mein lieber Billy, ich habe nachgedacht. Deine Überfahrt war sehr gefährlich. Auf der Erde und zu Wasser ist es keineswegs sicherer als in der Luft. Im Bach wimmelt es von Fischen. Eine sehr gesunde Population von Stichlingen und Elritzen. Hunderte hungrige Mäuler, die nach dir hätten schnappen können. Und am Ufer patrouilliert die Bachstelze! Wenn die dich gesehen hätte! Marienkäfer auf Ahornblatt - du wärst ein köstliches Tapas-Häppchen für sie gewesen. Willst du wirklich auch den Heimweg mit dem Floß übers Wasser wagen? Wenn nicht - und wenn du auch nicht fliegen willst - nun, dann können wir uns künftig nur noch fernmündlich über diesen Bach hinweg unterhalten. Ich werde deine Nähe vermissen, mein Freund." Billy nickte stumm, winkte mit dem Ruder und versteckte es mitsamt dem Blatt unter der Wurzel einer Erle. Dann machte er sich auf zu den Hecken. Nachdem er dort bei seinen Artgenossen einige Tage lang wie im Schlaraffenland gelebt hatte, zog es ihn nach Hause zu seinem Freund, dem Ahorn. Er war zwar jetzt nicht mehr allein, denn eine hübsche Marienkäferdame namens Daisy begleitete ihn. Seinen knarzigen Freund aber begann er doch bereits sehr zu vermissen. Als das junge Paar den Bach erreicht hatte, hielt Billy an der Erlenwurzel kurz inne, ließ dann aber Blatt und Ruder links liegen. "Suchst du etwas?" fragte Daisy. "Nein, nichts", entgegnete Billy. An ihrer Seite marschierte er weiter an den Uferrand. Dann spannten beide Käfer ihre Flügel aus und erhoben sich in die Lüfte. Eine elegante Flugbahn führte sie über den Bach hinweg, der sich wie ein silberner Faden unter ihnen durch den Wald zog. Wohlbehalten landeten sie auf einem von Konrads Blättern. "Willkommen zuhause", raunte der Ahorn. Dann hob er die Ränder des Blattes leicht an, und die beiden Käfer kuschelten sich hinein. |
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27.11.2023, 13:12 | #29 |
Forumsleitung
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Schau an, Cornelius, jetzt hat du zu einer Episode deines Gedichts auch noch eine passende Fantasy-Geschichte. Du könntest sie noch ein bisschen ausbauen, und wenn du einen Zeichner für sie fändest, könntest du tatsächlich ein Kinderbuch daraus basteln. Ich glaube, die Kleinen hätten Spaß daran, und bis zu einem gewissen Alter kann man ihnen eine Menge erzählen, auch wenn es nicht realistisch ist.
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28.11.2023, 11:23 | #30 |
Guten Morgen Ilka-Maria,
habe ich jetzt wirklich eine Geschichte geschrieben? Das war bislang nicht mein Metier...auch zweifle ich sehr, dass es mir gelingen wird, sie zwischen zwei Buchdeckel zu bekommen. Falls sich wider Erwarten doch die Gelegenheit dazu bieten sollte, dürfte ich denn dann deinen ersten Teil der Geschichte verwenden? Gruß Cornelius P. S. Ich kenne eine Malerin, die wunderschöne Tier- und Landschaftsbilder zaubert und so ein Buch illustrieren könnte. Aber wie finde ich einen Verleger? Das Ganze wird wohl ein Traum bleiben. |
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28.11.2023, 11:35 | #31 | |
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Zitat:
Außerdem kann man auch Co-Autoren nennen. Verlage, die auf Kinderbücher spezialisiert sind, findest du ganz einfach, indem du dir bei Amazon Kinderbücher raussuchst und die die Herausgeberdaten anschaust. |
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