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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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07.11.2023, 00:47 | #1 |
Eindruck aus einer U-Bahnfahrt
Die U-Bahn hält, ich steige ein,
auch fünfzig andre drängen rein. Mit schnellem Schritt und großer Hetze, belegt, wer jung ist, freie Plätze. Die Alten – gebrechlich und langsam im Gehn - teilen sich redlich! den Platz zum Stehn. So scheint denn - wie des öftren in der Welt - auch in der U-Bahn alles wohlbestellt. |
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07.11.2023, 13:29 | #2 | |
Hallo miau,
nette Idee für ein Gedicht. So kann man es in Bus und U-Bahn wohl täglich beobachten. Anfangs war ich mir nicht ganz sicher, ob der Rhythmus hier stimmt: Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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07.11.2023, 22:27 | #3 |
Muss man sich auch erstmal motivieren können, ein übersichtliches Alltagsgedicht zu schreiben, dessen Einzelaufnahmen auf breiter Front einem großen Publikum sogar bekannt sind.
Die wiederkehrende Nervigkeit des Alltags in frischer Form und kurzer Länge gerahmt. |
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07.11.2023, 23:36 | #4 |
Forumsleitung
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Guten Abend, miau,
tja, wieder mal die Jugend. Ohne Erziehung und Anstand und ohne Respekt vor den Senioren - wie schon im antiken Rom . Damals lag es bestimmt daran, dass auf den Pferdegespannen nicht viel Platz war und es keine Sitzplätze gab, da war mit maximal zwei Stehmöglichkeiten Schluss. Aber schon die jungen Römer wussten, wie sie den Alten auf die Nerven gehen oder ihnen ihre Verachtung zeigen konnten. So zieht sich die Rücksichtslosigkeit der jugendlichen Rüpel gegen die älteren Semester vom Untergang Roms, den Völkerwanderungen über das Mittelalter und die Neuzeit bis zu unserer Moderne durch und ist nicht auszurotten. Spaß beiseite. Ich sehe ja auch, sowie ich die Nase vor meine Haustür stecke, wie überall die Stimmorgane auf hohe Dezibellevel gedreht, die Zungen geschärft und die Ellbogen ausgefahren werden. Aber nicht nur bei dem, "wer jung ist". Früher hätte man die Behauptung, wer jung ist, habe die grundlegendsten Anstandsregeln nicht mehr drauf, mit einem nachsichtigen Lächeln abgenickt; heute greift man zu Begriffen wie "narzisstisch", "rassistisch" (merke: alle Personen, egal , auf welche Weise sie sich zurückgesetzt fühlen, sehen sich als Rasse, weshalb sie jeden, von dem sie sich zurückgesetzt fühlen, einen "Rassisten" nennen können; obwohl es den Begriff "Rasse" gar nicht mehr gibt ) oder "faschistisch" (oder "rechts", was heute allgemein für dasselbe gehalten wird). Der Begriff "diskriminierend" ist nicht mehr scharf genug, und ich bin gespannt, wann dies für die jetzt so beliebten Begriffe gilt und durch welche sie einmal abgelöst werden sollen. Wieviel Luft nach oben mag es dafür wohl geben? So, nach dieser Litanei ein Schwenk zum Eigentlichen des Gedichts. Der Bogen vom zwangsweisen Stehen mancher Fahrgäste - hier vorzugsweise der "Alten" - zum "alles wohlbestellt" ist witzig. Wäre interessant zu wissen, ob du zuerst die Pointe im Sinn hattest und sich daraus ein Bild geformt hat, auf dem du dein Gedicht aufgebauen konntest, oder ob es von Anfang bis Ende zur Pointe hingeflossen ist. Wie auch immer: Es hätte, so wie ich es lese, gut in die Rubrik "Humorvolles" gepasst. Jetzt habe ich mal wieder viel geschwafelt. Aber nach dreieinhalb Stunden in einer Eigentümerversammlung, in der noch viel mehr geschwafelt wurde, als ich es je könnte, musste ich an Deck frische Luft atmen. Betrachte dich als mein Opfer dieses Abends. Liebe Grüße Ilka |
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