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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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20.07.2023, 08:44 | #1 |
Ein hübsches Fräulein
Ein hübsches Fräulein, das hab ich gesehen.
Ich kann einer Schönheit nicht widerstehen. Das hübsche Fräulein zeigte marmorne Haut. Da war der Sommer schon nicht mehr versaut. Das hübsche Fräulein gefiel mir so gut. Ich ging zu ihr, lupfte den Hut und sagte mit ganzem Charme: „Ich heiße Otto und bin nicht arm. Ich habe deine Schönheit gesehen und kann einfach nicht widerstehen. Sag, Fräulein, wärst du denn bereit mit mir zu leben für alle Zeit?" Das Fräulein schwieg, mir schien, voller Grimm. Geduldig und bange sah ich zu ihr hin. Da drehte, ich schwöre, den Kopf die Statue und sagte: „Otto! Lass mich heut bloß in Ruhe!" |
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20.07.2023, 10:27 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Hallo Silbermöwe,
ja, ich weiß, dass ich Dir auf den Wecker gehe. Aber fünfmal "Fräulein" in vier Strophen, meistens (was richtig ist, "das" Fräulein) sächlich mit zwei Ausrutschern ("Ich ging zu ihr" statt "ihm" und " sah ich zu ihr hin" statt "ihm"). Schwamm drüber? Der vierte Vers in der ersten Strophe "Da war der Sommer schon nicht mehr versaut" bei dreimaliger Beteuerung, es handele sich um ein "hübsches" Fräulein, erscheint mir arg deplaciert und reimgeschuldet. Der charmante Otto versucht das hübsche Fräulein anzubaggern und der Versuch klingt alles andere als charmant "Ich heiße Otto und bin nicht arm". Metrisch, das sag ich mal ganz uncharmant, metrisch liegst Du (fast bin ich versucht zu sagen) wie meistens neben der Spur. Ein hübsches Fräulein, das hab ich gesehen. (was soll das Füllwort?) Ich kann einer Schönheit nicht widerstehen. Das hübsche Fräulein zeigte marmorne Haut. Da war der Sommer schon nicht mehr versaut. xXxXxxXxxXx xXxxXxXxxXx xXxXxXxXxxX xXxXxxXxxX Um beim Daktylus zu bleiben, wäre eine Möglichkeit: Ein reizendes Fräulein, das hab ich gesehen Ich konnt seinem Liebreiz nur schwer widerstehen. Wie Marmor erglänzte die seidige Haut, ich habe verliebt auf die Schöne geschaut. xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX Das niedliche Wesen gefiel mir so gut. Ich ging zu ihm hin und ich lupfte den Hut und bot ihm mit allem verfügbaren Charme: zuerst meine Hand, gleich darauf meinen Arm. xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX Ich habe, mein Fräulein deine Schönheit gesehen und kann einfach nicht widerstehen...Das wissen wir schon aus Strophe 1 O Mädchen, mein Mädchen, sag wärst du bereit, vom Sockel zu steigen, zu leben mit mir allezeit? ... ... xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxXxxX Das Fräulein schwieg, mir schien, voller Grimm. Geduldig und bange sah ich zu ihr hin. (unreiner Reim) Da drehte, ich schwöre, den Kopf die Statue (wie betonst Du "Statue"?) und sagte: „Otto! Lass mich heut bloß in Ruhe!" Die letzte Strophe schreit nach Überarbeitung. So, nun biete alle Gelassenheit auf und schau Dir an, wie ich die Änderungen vorgenommen habe. Gruß, Heinz Geändert von Heinz (20.07.2023 um 19:04 Uhr) |
20.07.2023, 12:01 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.643
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... ungeachtet des scheinbar berechtigten Einwandes von Heinz hättest du dem schönen Fräulein sagen sollen, dass du Inhaber eines Schuhgeschäftes bist. lol
dT |
20.07.2023, 13:20 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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und ich dachte an Otto-Versand. Aber da gibt es keine Statuen (und anderswo ist man gleich paar tausend Euro los, wenn sie ein bisschen was hermachen sollen).
H. |
20.07.2023, 17:28 | #5 | |
Zitat:
Schöne Grüße Die Silbermöwe |
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20.07.2023, 17:42 | #6 | |
Hallo Heinz,
Zitat:
Mit deinen Beispielen dagegen kann ich was anfangen, auch wenn ich gar nicht wusste, dass ich im Daktylus schreiben wollte. Ich dachte, es sei Jambus. Aber da ich metrisch ja eh neben der Spur bin, auch egal. Mich wundert nur, dass dich das nur bei meinen Gedichten so unerhört stört. Ich habe das Gefühl, sobald ich etwas einstelle, stürzt du dich nur so darauf, um zu kritisieren und zu monieren (erst recht, wenn jemand anders mal ein Gedicht von mir gut findet), und ja, du hast recht, das geht mir auf den Wecker. Was den unreinen Reim betrifft: Als ob es immer ohne ginge. Und als ob es keiner außer mir so schreiben würde. Ich weiß nicht, warum du dir in den Kopf gesetzt hast, aus mir ein Metrik-Ass machen zu wollen. Klappt eh nicht, sieh es doch ein. „,Statue" betone ich so: Xx genau so „Ruhe". Xx Schöne Grüße DieSilbermöwe Geändert von DieSilbermöwe (20.07.2023 um 19:02 Uhr) |
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20.07.2023, 19:12 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Staue = schta tu e (Aussprache, geixt: Xxx)
Hallo Silbermöwe, Di irrst Dich, wenn Du glaubst, dass ich nur auf Gedichte von Dir warte, um mich drauf stürzen zu können. Ich führe zwar keine Strichliste, aber kommentiere weit mehr Gedichte von anderen als von Dir. Meinen Kommentar zu diesem Statuengedicht finde ich sehr gedicht-/sachbezogen und konstruktiv. Komm also wieder raus aus Deiner Schmollecke. Gruß, Heinz Geändert von Heinz (20.07.2023 um 21:52 Uhr) |
21.07.2023, 07:22 | #8 | ||
Zitat:
Zitat:
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21.07.2023, 10:58 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Guten Morgen, Silbermöwe
"Wie Marmor erglänzte die seidige Haut". Und wer wie ich das Glück hatte und die Frechheit besaß, sich heimlich der Statue des Hermes in Olympia zu nähern, um dessen nackten Hintern zu streicheln, wird mir bestätigen: Da ist kein vermeintlich kalter, harter Marmor, Da hat Praxiteles (mit einiger Sicherheit) vor fast zweieinhalb Jahrtausenden ein Kunstwerk geschaffen, dessen polierte Oberfläche sich seidenweich und handdwarm anfühlt. (Längst beschrieben in meinem Budicin II-Gedicht: Seidenweich der weiße Marmor, sonnenwarm das schlanke Bein, - weiter reich ich nicht empor. Bin wohl doch ein wenig klein neben Kypris Aphrodite. Schönes Wochenende! Heinz (Marmormusenbusenstreichler) |
21.07.2023, 13:51 | #10 |
Danke, dir auch ein schönes Wochenende!
Eine Marmorstatue habe ich noch nie angefasst ... Ich dachte, das sei verboten. |
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21.07.2023, 14:19 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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von einem Verbot, eine Marmorstatue anzufassen, weiß ich nichts. Beim Anfassen des Praxitiles-Kunstwerks sieht die Sache anders aus: Der Halbkreis um die Hermes-Statue aus einem dicken roten Seil verwehrt den Besuchern die Annäherung - also ganz klar: Anfassen verboten!
Meine Untat liegt über fünfzig Jahre zurück, dürfte also verjährt sein, aber den Griff an den nackten Hintern des Hermes - unvergesslich! Heinz |
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