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Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte Ursprünglich japanische Gedichtformen mit wachsender Beliebtheit. |
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30.01.2023, 23:31 | #1 |
Väterchen Frost
Väterchen Frost
zauberte Eisblumen ans Fenster und legte sich ins Bett Leider konnte ich hier, die klassische 5-7-5 Regel nicht einhalten:-( Es war im sehr frostigen Winter 1962/63, sogar der Bodensee war zugefroren. Ältere Häuser hatten noch keine Zentralheizung und waren schlecht isoliert. Hat es draußen stark gefroren, waren am Fenster Eisblumen geboren. Einmal hatte es über 20°- Die Gummi-Bettflasche war morgens zu einem Eisklumpen gefroren und ich bekam die Augen nicht auf, weil meine Wimpern verklebt waren. Geändert von Vers-Auen (31.01.2023 um 01:44 Uhr) |
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30.01.2023, 23:56 | #2 | ||
Hallo Vers-Auen
ich will nur schnell anmerken, dass dir hier vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen ist? Zitat:
isoliert, gefriert, verziert war die Wortreimfolge wichtig um eine Art "Flow" zu erstellen? Sie funktioniert so leider nicht. Lg Mono Zitat:
Was ist schon klassisch bei Silben und Moren... Der Text ist Ausdrucksstark, ich mag Frost und Eisblumen. |
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31.01.2023, 01:37 | #3 |
Hallo MonoTon,
dass du den Text als Ausdrucksstark empfindest, freut mich. Leider habe ich Fehler Nr. 2 gemacht, denn Haikus müssen einen Bezug auf die Gegenwart haben. Der andere Fehler war mir schon klar;-) Die alte 5-7-5 Silbenregel, muss heutzutage nicht mehr zwingend eingehalten werden. In der Nachgebesserten? Form, passt es wieder. Das Väterchen Frost malt Eisblumen ans Fenster und legt sich ins Bett |
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31.01.2023, 18:12 | #4 |
Ist der Bezug auf die Gegenwart im Haiku nicht einfach das Jahreszeitenwort?
Das hast du mit „Väterchen Frost" und „Eisblumen" doch und gleich doppelt oder war nur der Umstand gemeint, dass sie in der Gegenwart geschrieben sein müssen? Schönes Haiku! |
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01.02.2023, 06:20 | #5 |
Hallo Silberwöwe,
mit dem Jahreszeitwort „Väterchen Frost" sind wir aktuell schon in Bezug auf die Gegenwart. Aber wie sieht es aus, wenn jetzt jemand etwas über den Frühling schreibt, ist es dann die Zukunft oder die Vergangenheit? Aber wegen der Konkretheit müsste ich schon in der Vergangenheit schreiben, denn mein Kindheitserlebnis liegt jetzt schon 60 Jahre zurück!? Ich kann mich noch gut an das Ereignis erinnern, an dem ich nicht unschuldig war. Wir wohnten noch nicht lange in dem kleinen Haus, direkt neben dem Kindergarten. Im EG hatten wir im Wohnzimmer einen Kachelofen und in der Küche einen Holzherd. Die Schlafzimmer waren im OG und in der kalten Jahreszeit machten wir abends vor dem Bettgehen die Schlafzimmertüren auf und an den Fenstern die Fensterläden zu. Weil von unten die Wärme nach oben zog, hatten wir ca. eine 15° Zimmertemperatur. An dem Abend heulte draußen ein Schneesturm und neugierig, wie wir Kinder waren, haben wir am Fenster dieses Schneetreiben eine Weile beobachtet. Leider vergas ich nach dem zuziehen die Fensterläden wieder richtig zu verriegeln und dadurch konnte sich später Väterchen Frost sich im Schlafzimmer breit machen. Mein Vater hatte Winterdienst und stand schon um 5 Uhr morgens auf. Er schimpfte wegen der Eiseskälte im Haus und über das schlagen der Fensterläden. Ich war in Panik und schrie, ich kann nichts mehr sehen ich bin blind. Er trug mich die Küche runter und wusch mir mit einem Wachlappen und lauwarmen Wasser das noch im Herd-Schiff war, den Schlafsand aus den Augen. Wieder im Schlafzimmer zurück wollte er wissen wer die Fensterläden aufgemacht hat und wer die Fensterscheibe kaputt gemacht hat. Ich schob die Schuld auf den Wind und sagte, dass die kleine Fensterscheibe schon längere Zeit Risse hatte. Damals hatten die zweiteiligen Sprossenfenster noch je 4 kleine Scheiben. Vater wusste von den Rissen und flickte das kaputte Fenster provisorisch mit einem dicken Karton. Der folgende Songtext, spielte sich zuvor im Mai ab. https://www.poetry.de/showthread.php?t=97505 1966 lies Vater einen Neubau errichten und 1967 zogen wir ein. So ein Neubau war schon ein Luxus, kein Plumsklo mehr, jedes Zimmer mollig warm, Badewanne, 2 Duschen usw. Danke noch für deinen Kommentar! |
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01.02.2023, 07:47 | #6 | ||
Hallo Vers-Auen,
interessante Geschichte, ich lese solche Anekdoten immer gerne. In den 60ern war ich auch ein Kind , zum Glück hatten wir es im Winter immer warm. Im Winter 1962/1963 war ich (noch) nicht geboren. An Kälte mit minus 25 Grad kann ich mich erst in den 80ern erinnern. Zitat:
Also wenn du jetzt ein Haiku über den Frühling schreibst z. B., sollte es auch in der Gegenwart sein, auch wenn wir jetzt Winter haben. Zitat:
Ich glaube auch nicht, dass sich die Konkretheit im Haiku darauf bezieht, was man konkret erlebt hat, sondern nur darauf, dass ein Haiku eben nicht abstrakt sein sollte. Ein Haiku sollte für den Leser konkret erlebbar sein, aber nicht konkret Erlebtes 1:1 beschreiben. Hier sind ein paar Beispiele aufgeführt: https://www.haiku-heute.de/archiv/haiku-gute-beispiele/ LG DieSilbermöwe |
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02.02.2023, 06:39 | #7 |
Hallo Silbermöwe,
Danke für deine Haiku Beispiele und Erklärungen. Weil der Leser vermutlich kaum das Erlebte aus einem Haiku herauslesen kann, gebe ich zu den selbst erlebten Haikus, eine Anekdote, bzw. Schilderung dazu. In dem Link mit dem Songtext, verbirgt sich auch eine Geschichte dahinter. Weil Du gerne Anekdoten ließt, habe ich eine hinzugefügt. LG |
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