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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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12.09.2022, 17:45 | #1 |
Allgemeine Schwäche
Allgemeine Schwäche
Lasst sehn, was ihr leistet, mit Mühen und Plagen, auch wenn ihr die Arbeit kaum könnt noch ertragen. Manch Lasten sind wertvoll und Vorsicht ist gut. Erfüllt werden Pflichten, von dem, der nicht ruht. Geboren für Taten, die allen von Nutzen, sind Menschen, die dann auch Gefahren oft trutzen. Im Stress mit Vertracktem von wirkendem Sein, ist jeder Vergängliche schwächelnd allein. Doch trotz allen Schwächen bestehen wir Kämpfe gewinnend, verlierend im Trubel der Krämpfe die schrecklich uns schmerzlich für Körper und Geist durch Schicksal, das täglich die Wege uns weist. |
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13.09.2022, 18:28 | #2 |
Hallo Hans.
Die Idee deines Gedichtes finde ich gut. Formal lässt sich noch dran feilen. Zum Beispiel ist die Silbenanzahl nicht einheitlich und die Betonung nicht durchgängig flüssig. Das macht das Gedicht leider etwas unrhythmisch. Zudem bedienst du dich grammatikalischer Fehlstellungen, wo es nicht nötig wäre. "Man leistet viel, mit Mühen und Plagen und kann die Arbeit kaum noch ertragen" wäre beispielsweise eine elegantere Lösung. Für die dritte Strophe habe ich folgenden Vorschlag: "der Gewinn und Verlust verursacht stets Krämpfe. Sie schmerzen uns schrecklich an Körper und Geist". Das Schicksal ist es, das die Wege und weist." LG Schreibfan |
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13.09.2022, 18:58 | #3 | |
Lasst sehn, was ihr leistet, mit Mühen und Plagen,
auch wenn ihr die Arbeit kaum könnt noch ertragen. Manch Lasten sind wertvoll und Vorsicht ist gut. Erfüllt werden Pflichten, von dem, der nicht ruht. xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX Geboren für Taten, die allen von Nutzen, sind Menschen, die dann auch Gefahren oft trutzen. Im Stress mit Vertracktem von wirkendem Sein, ist jeder Vergängliche schwächelnd allein. xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX Doch trotz allen Schwächen bestehen wir Kämpfe gewinnend, verlierend im Trubel der Krämpfe die schrecklich uns schmerzlich für Körper und Geist durch Schicksal, das täglich die Wege uns weist. xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxXx xXxxXxxXxxX xXxxXxxXxxX Ich kann nicht erkennen, wo es nicht einheitlich sein soll, ich sehe in den Zeilen entweder 4 Amphybrache oder 4-hebige Daktylen im Auftakt, je nachdem was dem Dichter im Sinn lag. Zudem erkenne ich in den Zeilen 1 und 2 eine Thesis, weibliche Kadenz und in den Zeilen 3 und 4 eine Arsis, männliche Kadenz im Paarreim. Alle Zeilenanfänge stehen im Auftakt. Zitat:
Die grammatikalische "Fehlstellung" nennt man Inversion oder auch Anakoluth und solange sie poetisch ist und der Metrik dient, kann man das durchaus so anwenden. Mir gefallen Inversionen auch nicht, aber verbieten kann ich sie niemandem, das ist eher eigene Vorliebe in punkto Stilistik. Meiner Meinung nach passt eine Inversion aber gut zu antiquierter Schreibweise. Wobei ich antiquiertes Schreiben nicht als negativ betrachte. LG Mono |
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13.09.2022, 19:17 | #4 |
Das ist mir klar, liebe Mono, dass es mehr als nur Silben zählen gibt. Und auch mehr Auswahl an Rhythmen als den Jambus. Weitestgehend ist hier der Daktylus durchgehalten worden, aber in Zeile zwei Strophe eins beispielsweise meiner Ansicht nach nicht, bzw. Muss man "könnt" betonen, aber das fließt nicht richtig...
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13.09.2022, 21:41 | #5 |
Lb. Schreibfän, lb. MonoTon,
wenn der Leserhythmus erkannt wird, so wie bei MonoTon, kann auch das "könnt" betont gelesen werden. Vielen Dank für die guten Hinweise. LG Hans |
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13.09.2022, 22:29 | #6 | |
Zitat:
Ich ging davon aus, das alles im selben Metrum gehalten wurde und habe einfach durchge-ixt wie es der Daktylus vorgibt, ohne mich groß anzustrengen, da ich darauf vertraut habe, dass du schon wissen wirst, was du tust. Es liest sich aber tatsächlich nicht richtig. Ich ging sogar davon aus, dass die Beugung des Satzes sich dem Leserhythmus unterwirft. Aber ich habe bemerkt, dass ich danach nicht beurteilen kann. Vielleicht war die Beugung, wie Schreibfan andeutete tatsächlich zu viel des Guten und der Satz wurde somit zu künstlich. Was in diesem Sinne gerade nicht von künstlerisch abgeleitet ist. Im Nachhinein liegt mir ebenfalls die Betonung des Wortes "kaum" wesentlich näher, was ich auf die Alliteration zurückführe. Der Gleichlaut ist viel zu stark, zudem neige ich dazu ein Wort mit Diphtong in der Betonung höher anzusetzen, als ein Wort mit Umlaut. |
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15.09.2022, 13:07 | #7 |
Lb. MonoTon,
für sich gesehen würde ich das Wort "kaum" eher als das Wort "könnt" betont sprechen. Es fällt jedoch nicht schwer denn angefangenen Betonungsrhythmus beizubehalten. LG Hans |
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15.09.2022, 14:08 | #8 | |
Zitat:
Es fällt einem wesentlich schwerer bei zu synthetischen Satzkonstrukten die Betonung klar heraus lesen zu können. Zudem wirkt etwas das zu synthetisch und zu künstlich gewollt ist, nicht mehr sehr poetziös. Es verliert somit an Wohlklang. Und der Klang steht bei der Rhythmik doch im Augenmerk. LG Mono |
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15.09.2022, 17:02 | #9 | |
Forumsleitung
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Mit dem Rhythmus habe ich kein Problem, da gibt es nichts zu meckern. Das Gedicht leidet an der Komma-Krankheit.
Zitat:
"Trubel der Krämpfe" ist ein unglücklich gewähltes Bild, denn unter Krämpfen windet man sich, weil man die Kontrolle über seinen Körper verliert. |
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Stichworte |
arbeit, menschen, schicksal |
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