|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
17.08.2022, 16:51 | #1 |
Mathe
Mathematik kann auch schön sein.
Wie die Blüte der Blume, die eine bestimmte Abfolge von Samen hat. Wenn die Sonne senkrecht zum Garten steht und die Albedo der Kerne die Wärme absorbiert, wellt der Stängel, wie diese Kurve: y = r³/3 Eine Kurve, die uns auch die Geschwindigkeit ihrer Veränderung sagen kann, wie der Wachstum der Pflanze: dy/dr = r² Oder einfach nur amüsiert: dy = RDRR |
|
17.08.2022, 19:10 | #2 |
Lieber Paul Morphy,
Poesie und Mathematik liebe ich aus denselben Gründen: Beide sind Sprachen, die uns erlauben, mit wenigen Worten so viel mehr zu sagen, als uns in der Alltagssprache in ganzen Büchern zur Verfügung stünde. Darin liegt unendlich viel Schönheit. Musste mich kurz aus dem Off melden, um dies dazulassen, weil ich über dein hübsches kleines Mathe-Poem mit Freuden gestolpert bin. In der Hoffnung, mehr Mathe-Gedichte lesen zu dürfen und mit taylorreihenweise Applaus, liebe Grüße |
|
17.08.2022, 19:42 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Lieber Paul Morphy,
sei mir nicht böse, wenn ich sage, dass Dein Gedicht einen unschätzbaren Vorteil hat: Schmuddelkind lebt noch! Die Verbindung von Mathematik und Schönheit kann ich mangels mathematischer Kenntnisse nicht beurteilen, verfolge aber bei YouTube die Vorträge des Niederösterreichers Rudolf Taschner, der es fertig bringt mir ansatzweise ein anderes Verständnis für Mathematik mit ihren Verbindungen zu Natur und Musik zu vermitteln. Was er mindestens schafft, ist ein rudimetäres Gefühl der Bewunderung wach zu rufen. Liebe Grüße, Heinz |
17.08.2022, 22:35 | #4 |
Hallo lieber Schmuddelkind,
ich habe schon lange das Bedürfnis, die Schönheit der Mathematik mit der Welt zu teilen, vor allem mit Menschen, die nicht viel mit Mathematik zu tun haben. Nur ist das gar nicht so einfach, selbst wenn es sich um sehr einfache Mathematik handelt. Mathematiker haben einen großen Hang zur Ästhetik, ebenso wie Dichter. Nicht umsonst gibt es Ranglisten mit den schönsten Gleichungen. Wenn ich wieder eine Idee habe, reime ich etwas Mathe. Hallo lieber Heinz, das finde ich sehr schön. Ich habe mich später auch wieder in Mathe verliebt. Als ich jung war, war ich kein großer Fan von Mathe. Ich empfehle dir diesen Film. https://youtu.be/8WwLPep9xNg Merci für die netten Kommentare. |
|
18.08.2022, 05:24 | #5 |
Forumsleitung
|
Für mich ist Mathematik nicht "schön", sondern auf teuflische Art faszinierend und in ihren letzten Winkeln geheimnisvoll. Sie ist ein synthetisches Gebilde, ein Kunstprodukt, das Menschen auf den Mond brachte, ohne zu wissen, ob man sie von dort wieder zurückbekommen konnte. Sie hat uns in ihrer Paarung mit der Physik die Atombombe "beschert". Sie kommt mit dem Prädikat der Logik daher, stößt aber selbst damit an ihre Grenzen. Mir geht jedenfalls bis heute nicht auf, weshalb 0 hoch 0 mathematisch eine Eins ergibt, 1 hoch 1 aber ebenfalls. Dafür gibt es komplizierte Erklärungsversuche, die allesamt nicht überzeugen. Bei all diesen Erklärungsversuchen, die zu einer Eins als Resultat führen, wird nämlich nicht die Null, sondern eine Zahl darüber als Basis gesetzt. Für mich ist das eine Mogelpackung.
Auf die mathebasierten Projekte lassen sich viele Menschen ein, ohne zu wissen, wie die Rechnung aufgeht. Genau darin liegt ihre Faszination, und deshalb lassen sich Menschen zu Abenteuern wie die Mondlandung verführen und mit Zahlen davon überzeugen, dass schon alles passt. Tut es aber nicht immer, aber das wird nicht an die große Glocke gehängt. An der Mathematik scheitern Jahrgänge von Schülern. Für nichts, denn im Alltag spielt sie keine Rolle. Da genügen die Grundrechenarten und das kleine Einmaleins. Wenn ein Artikel um 10 Prozent reduziert ist, klickt das Gehirn sofort, ohne jemals von Algebra und der binomischen Formel gehört zu haben. Und schon ein zweijähriges Kind weiß, ob es unter dem Sofa nach zwei oder fünf verschwundenen Kugeln suchen muss. Es hat von den Kugeln nämlich ein Bild im Kopf. |
18.08.2022, 20:02 | #6 | ||
Zitat:
Und die Aufgabe null durch null (und deswegen eben auch null hoch null) wurde daher aus der Mathematik genommen, weil da im Prinzip jedes Ergebnis möglich wäre. Man könnte ja sagen, null durch null sei eins, denn ein mal null ist null; oder null durch null sei zwei, denn zwei mal null gleich null; oder ist null durch null tausend? Schließlich ist tausend mal null auch null, usw.. Das ist also keine wirklich befriedigende Aufgabe, wenn da jede beliebige Zahl rauskommen könnte und daher wird es gemeinhin nicht definiert. Wenn ein einzelner Mathematiker aber unbedingt, um jeden Preis möchte, darf er auch null durch null (oder null hoch null) definieren, wie er möchte (schließlich könnte das Ergebnis ja theoretisch alles Mögliche sein) - meistens dann als 0^0 (bzw. 0/0) = 1, weil dies der Grenzwert nahezulegen scheint. In vielen Lehrbüchern wird leider abgedruckt, dass n^0=1, wobei der Zusatz vergessen wird, dass n ungleich null sein muss. Wenn dieser Zusatz fehlt, kommt man leicht auf die falsche Idee, dass man für n 0 einsetzen darf und folgerichtig 0^0=1 sein müsse. Leider ist der Irrtum so weit verbreitet, dass auch viele Mathe-Lehrer diese Nuance nicht kennen und daher selbst diesen Irrtum im Unterricht verbreiten. Zitat:
1. in ihrer Schönheit und 2. darin, dass sie zu einer Reise in die eigene Ideenwelt einlädt und dadurch Kreativität, strukturiertes Denken und geistige Ausdauer stärken kann - d.h. wenn Mathematik richtig vermittelt wird, was die Lehrpläne allerdings nur sehr bedingt hergeben. |
|||
18.08.2022, 20:57 | #7 | ||
Forumsleitung
|
Zitat:
Und tausend Verbeugungen gehören dir, dass du mich vor diesem Trauma befreit hast. Noch in den 90er Jahren versuchte sich ein Physiker darin, mich davon zu überzeugen, dass 0 hoch 0 eins ergibt. Auf youtube gibt es Videos, die zu beweisen suchen, dass sich bei dieser Rechnerei tatsächlich eine 1 ergibt. https://www.youtube.com/watch?v=1kXW7xLNWf0&t=57s Das ist doch Irrsinn. Wie kann , wenn man mit nichts rechnet, etwas dabei herauskommen, das mehr als null ist? Brauche ich höhere Mathematik, um zu wissen, dass ich mit null Cent im Portemonnaie nicht einen Cent mehr drin habe, wenn ich die Null mit der Null potenziere? Da reicht es völlig, den knurrenden Magen zu befragen. Ja, die Mathematik hat eine Schönheit Die kenne ich auch, siedele sie aber in der Kunst an. Zitat:
Diese Kritik könnte man aber bei allen Fächern anführen. Und da weiß ich, wovon ich spreche und wieviele Nachhilfestunden ich leistete für bequeme Lehrer, die ihre Schüler nach Hause schickten mit dem Auftrag, mal einfach zwei Seiten im Buch zu lesen, deren Stoff sie nicht verstanden, weil er im Unterricht nie besprochen worden war. |
||
18.08.2022, 21:33 | #8 |
Ein dirty proof:
2^3 = 1* 2 * 2 * 2 2^2 = 1 * 2 * 2 2^1 = 1 * 2 2^0 = 1 0^3 = 1* 0 * 0 *0 = 0 .. 0^1= 1 * 0 = 0 0^0 = 1 not q.e.d aber wenn man möchte, kann man irgendwie. Ilka, wir Ingenieure sagen auch zu pi 3, aber das ärgert die Mathematiker/Physiker. Schmuddelkind wird das nicht erfreuen. Aber diese Definition hat tatsächlich auch Vorteile und weil es die Mathematik nicht bricht, wird es verwendet. |
|
18.08.2022, 22:06 | #9 | ||
Zitat:
Zitat:
Das mit Pi=3 habe ich auch mal gehört, hielt es aber bis dato für einen Witz über Ingenieure. Ist das also tatsächlich auch eine Annäherung, die ihr betreibt? Ist ja krass! Könnte ich zwar auch noch verstehen (verkraften nicht, aber verstehen), aber im Widerspruch zur Mathematik steht es halt schon. Naja, als Ingenieur darf man von mir aus gerne mal Fünfe gerade sein lassen, solange nichts zusammenstürzt. |
|||
18.08.2022, 22:46 | #10 |
pm, gehört nicht in ein poetry Forum denke ich
|
|
18.08.2022, 23:16 | #11 |
Dann sollte ich meinen Post wohl auch lieber ins Private verlagern. Sorry wegen Spam, falls es jemandem quer im Magen gelegen haben sollte!
|
|
18.08.2022, 23:28 | #12 |
19.08.2022, 01:30 | #13 |
Forumsleitung
|
Mal eine Frage der Nichtfachfrau an die Fachmänner:
Wie hätte man denn früher so ein mathematisches Problem gelöst, als die Null noch nicht erfunden war? Meines Wissens war sie nämlich eine etwas verspätete Entdeckung. |
19.08.2022, 07:49 | #14 |
Ja, die Null war eine Erfindung der Inder und ist erst spät über die arabische Welt nach Europa gekommen. Wie man zu der Zeit (im Mittelalter) irgendwas hoch null gerechnet hätte? Naja, die Frage hätte sich damals vermutlich gar nicht gestellt. Das wäre wohl zu abstrakt für die damalige Auffassung von Mathematik in Europa gewesen. Und da den Leuten ja nicht nur das Zeichen, sondern die Vorstellung von "null" als Zahl gefehlt hat, wäre so eine Frage den Gelehrten der Zeit wohl als bedeutungslos erschienen.
Genau weiß ich es auch nicht, aber anders kann ich es mir kaum vorstellen. |
|
19.08.2022, 13:29 | #15 |
abgemeldet
|
Ich habe grundsätzlich nicht das Gefühl, dass in der Schule Mathematik gelehrt wird. Meine Wahrnehmung würde das eher als "Rechnen" bezeichnen.
Und eigentlich braucht das niemand, bis auf die Grundrechenarten und wie man sie anwendet. Hilfreicher wäre angewandte Mathematik oder Bereiche, die die kindliche Neugier fördern. (Mathematik in der Natur oder Bereiche die Mathematik im Alltäglichen aufzeigen oder auch Mathematik in Verbindung mit Kreativität und Kunst.) Man könnte mit Kindern Wanderungen veranstalten und den Druck berechnen, den es braucht, damit ein Baum Wasser befördern kann. Das ist nichts Konkretes, und dient nur als Beispiel. Viel ist es mehr Physik... Keine Ahnung. =) Als Kind wäre ich rückblickend froh gewesen, man hätte uns auf die Steuererklärung vorbereitet, anstatt uns der Polynomendivision auszusetzen. Von Mathematik im Allgemeinen oder höhere Mathematik habe ich nicht viel Ahnung. Jedoch bin ich jemand, der Bilder der Strömungsmechanik sammelt. (Vgl. Gary Neal, Milton van Dyke) und auch die mathematischen Gedanken dazu interessant findet und hin und wieder beschäftige ich mich mit Modellen wie das "Game of Life" (Conway) oder alles was die Geometrie und Astrophysik betrifft. Eine ordinäre Flächenberechnung mit Integralen, würde ich wohl nicht mehr schaffen. |
19.08.2022, 14:14 | #16 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Ein Realschul- oder Gymnasiallehrer kann nicht so ein Riesenthema wie Steuerrecht und Steuerpflicht für jeden möglichen Fall behandeln. Warum sollte das einen Schüler auch interessieren? In den seltensten Fällen hat er eine Vorstellung davon, ob er einmal Angestellter, Selbständiger, Unterhaltspflichtiger, Fernfahrer mit Zweitunterkunft, Immobilienbesitzer oder was auch immer sein wird. |
|
19.08.2022, 15:57 | #17 |
abgemeldet
|
Wieso nicht? Eltern müssen sich um die Erziehung kümmern und gleichzeitig Geld verdienen. Wir jedenfalls hätten für sowas keine Zeit.. Für irgendwas muss die Schule ja gut sein. In meinem Leben hatte meine schulische Bildung, bis zu dem Punkt als Universität aufm Plan stand, keinen Mehrwert für mein Leben. Vielleicht sozial. Freundschaften, ja. Danach ging aber jeder seinen Weg. Wir lernten nur Dinge, die fürs Leben unnütz waren. Mathematik war da keine Ausnahme.
In der Uni war das schon anders, da wurde einiges nachgeholt.. |
19.08.2022, 16:34 | #18 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Den Mathe-Unterricht möchte ich auf keinen Fall missen, auch wenn meine eigentlichen Intereressen und Stärken im sprachlichen Bereich lagen. Zwar stimmt es, dass man im Alltag wenig bis gar nichts von der höheren Mathematik mehr braucht, aber es hat noch nie geschadet, logisches Denken zu trainieren. |
|
19.08.2022, 16:52 | #19 |
abgemeldet
|
Ein Hexenwerk ist es nicht, kann aber zu einem werden.
Deine Ausführung verstehe ich. Ich bin ein großer Freund für mehr Musik, mehr Kunst und mehr Bewegung in Schulen. Und wenn Naturwissenschaften, dann praktikabel und relevant fürs Leben. Vielleicht ist es abhängig vom Lehrer. Ich hörte, jüngere Lehrer seien mehr bemüht, dass System etwas zum Positiven zu drehen. Vielleicht ist mein Blick zu kritisch oder zu kulturpessimistisch. Mein Schulweg brachte für meine Arbeit und für mein Leben nichts. Im Studium war das anders. Da hieß es „vergesst alles, was ihr gelernt habt, wir fangen von null an“. Gefolgt von einem Vortrag über Abbrecherquoten. Alles in allem, war es aber eine gute Erfahrung. Meine Mathe Lehrerin jedoch erlaubte keinerlei Neugier, die nichts mit dem Schulplan zu tun hatte. Das ist viele Jahre her und ich hoffe, dass Kinder heute mehr Freiraum haben. Das hielt ich damals für bedenklich und heute immer noch. |
19.08.2022, 17:46 | #20 | ||
Zitat:
Und v.a. sollte es darum gehen, die Schüler selbst Mathe ausprobieren zu lassen. Dass sie eben mit Zahlen spielen und Muster finden, wie eben in der richtigen Mathematik. Dieses stupide Auswendiglernen und Manipulieren von Formeln bringt doch niemandem etwas. Jedenfalls wird man dadurch nicht schlauer und Spaß macht es natürlich auch nicht. Das führt nur dazu, dass Generationen von Schülern eine falsche Vorstellung von Mathematik bekommen und am Ende jeder Mathe hasst. Will gar nicht daran denken, wie viele Eulers und Cantors uns verloren gegangen sind, weil sie dachten, Mathe drehe sich um's Rechnen und nie im Leben auf die Idee gekommen wären, dieses "trockene, langweilige" Fach zu studieren. Zitat:
1. Game of Life 2. Mandelbrot'sche Menge 3. Fibonacci-Musik |
|||
19.08.2022, 18:19 | #21 | |
Ich bin an Mathe im Gymnasium gescheitert. Nachts hatte ich Alpträume vom Mathelehrer, wie er mich anschrie, ich solle aufpassen. „Wenn du nicht aufpasst, dann ..." Das danach blieb unausgesprochen. Was war ich glücklich an den Tagen, an denen ich kein Mathe hatte.
Aber das Gedicht hier und die Diskussion gefällt mir. Zitat:
|
||
19.08.2022, 19:09 | #22 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Dabei entstehen viele Missverständnisse. Die mathematische Syntax ist ein Werkzeug, eine Sprache, die dabei hilft Schönheit sichtbar zu machen. All dies „Auratische“ wäre in meiner Kindheit wegweisend gewesen. Nun denn. Ich denke, dass die Schulmathe viel kaputt macht und einigen Schülern ihr Talent verbaut oder alles versalzt, bis das Interesse verloren geht. Dabei ist Mathe in unserer Zeit so wichtig.. Vielen Dank für die Links, Schmuddlkind! |
|
19.08.2022, 19:23 | #23 |
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ein bisschen überrascht bin, wie viele hier dieses Thema besprechen. Ich hatte ein bisschen Angst, dass ich den Leuten vor den Kopf stoße, was ich nicht will, schon gar nicht mit Mathe, denn ich hatte auch einen sehr schlechten Mahtelehrer im Gymnasium, der mir gesagt hat, dass ich Mathe nie(niemals!) verstehen kann und es aufgeben soll.
Aber mit Mathe kann man echt viel machen, wie Schmuddelkind schon sagte, ist es eine Sprache, der Logik(wie Ilka richtig sagt). Ich wollte euch einen interessanten ontologischen Beweis geben, den ihr mögen könnt oder nicht(Für Philosophen geeignet). Wenn ihr Fragen dazu habt, lmk https://arxiv.org/abs/1308.4526 Hier ist noch etwas, falls jemand Albträume haben möchte: https://www.symmetrymagazine.org/art...model-equation |
|
01.09.2022, 17:31 | #24 |
Hi Paul Morphy,
ein interessanter Ansatz, den ich gut nachvollziehen kann. Ich liebe an der "mathematischen Ästhetik" besonders die Symetrie, die einfachen Muster eines rautierten oder karierten Papieres, wiederzuerkennen in Fengshui, Tapeten, Fliesen oder reißbrettartigem Städtebau - alles was sich mathematisch relativ einfach beschreiben lässt. Der chaotische Gegensatz wie z.B. die Nachkommastellen der Kreiszahl π gehört zu einem perfekten Kreis dazu. Letztendlich lässt sich jede physische Wirklichkeit mathematisch beschreiben und zum Schluss wird die mathematische Unordnung unendlich, bzw. für uns komplett unübersichtlich. Zu dieser mathematischen Ästhetik gehört das wiederkehrende Verlässliche, die Proportion eines goldenen Schnitts, oder die Fibunacci - Folge (Schneckenhaus) und das scheinbar Zufällige, wie z.B. die Mandelbrot Menge (bekannt ist das Apfelmännchen). Gleiche Blätter an Bäumen, gemusterte Tiere, ein Wellenrelief stehen dem Chaos der Wolken gegenüber. Den Verlauf einer Geraden, eines Kreises oder eines Bogens können wir theoretisch unendlich weit verfolgen, und damit Realitäten beschreiben, welche für Teleskope nicht mehr zugänglich sind. Stephen Hawking hatte dabei das mathematische Konstrukt eines ganzen Universums im Kopf - nicht soweit das Auge reicht, sondern soweit wie die mathematische Beschreibung es zulässt. Wer weiß, was die Supercomputer unserer Zukunft noch alles ans Tageslicht befördern und welche Zahlenfolgen und Formeln dabei entdeckt werden. Dass es soetwas wie eine Weltformel gibt, bezweifel ich allerdings. Sie entspricht wohl eher der plumpen Sehnsucht nach Ordnung, der Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit. Wenn auch die Buchstaben nicht vorhersagbar sind, so unterliegen die Ästhetik und Form von vielen Gedichten ebenso solchen Gesetzmäßigkeiten, die wir gemeinschaftlich als angenehm aufnehmen und begreifen können. L.G. Donna |
|
Lesezeichen für Mathe |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Mathe Liebe | Orakel | Philosophisches und Nachdenkliches | 1 | 18.09.2016 06:01 |
M wie Mathe oder M wie Mobber | DieSilbermöwe | Kolumnen, Briefe und Tageseinträge | 12 | 28.08.2016 15:06 |
Mathe-Klausur | Reste Biene | Gefühlte Momente und Emotionen | 0 | 26.01.2015 15:25 |
Mathe | Jeronimo | Gefühlte Momente und Emotionen | 10 | 07.09.2014 11:39 |
Mathe | Rocky | Lebensalltag, Natur und Universum | 3 | 23.09.2012 13:45 |