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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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08.08.2022, 19:08 | #1 |
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Opfer und Täter
Pfui, schäm dich! Du hast meine Seele verletzt,
gerissen, um dich auf den Sockel zu heben, mein Selbstwertgefühl in den Senkel gesetzt, dich daran ergötzt, es mir richtig zu geben! Jetzt stellst du dich dumm wie ein harmloses Lamm, und spielst mit mir wieder das „What-about“-Spiel, nennst mich das Geschöpf vom hysterischen Stamm und dich zu vernichten mein einziges Ziel. Im Staube soll ich dein Verzeihen erflehen, doch damit ist Schluss, denn ich spiel nicht mehr mit, auch kürze ich dir den Schmerz für mein Gehen, denn dafür genügt mir ein einziger Tritt. 08.08.2022 |
09.08.2022, 12:49 | #2 | |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.648
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Zitat:
Ansonsten tendiert das Gedicht für mich in Richtung Wutbürger, Verschwörung. Opfer und Täter scheinen hier zu wechseln, nicht nur die Rollen, auch von verbal zu körperlichen Attacken. wünsche schöne Träume |
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09.08.2022, 12:54 | #3 |
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Wieso ist das Adjektiv bzw. Adverb "gerissen" unverständlich? Es ist ein Synonym für "raffiniert", "hinterlistig", "hinterfotzig".
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09.08.2022, 13:57 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ilka-Maria,
selten ist etwas so gut, dass es nicht kleiner Änderungen bedarf. Gestattest Du? Pfui, schäm dich! Du hast meine Seele verletzt, gerissen, um dich auf den Sockel zu heben, mein Selbstwertgefühl in den Senkel gesetzt, dich daran ergötzt, es mir richtig zu geben! Jetzt stellst du dich dumm wie ein harmloses Lamm, und spielst mit mir wieder das „What-about“-Spiel, nennst mich das Geschöpf vom hysterischen Stamm und dich zu vernichten sei mein einziges Ziel. (fett: hinzugesetzt) Im Staub soll ich dein Verzeihen erflehen, ("um" gestrichen/er...dazu) doch damit ist Schluss, ich spiel nicht mehr mit, ("denn" gestrichen) auch kürze ich dir den Schmerz für mein Gehen, denn dafür genügt mir ein einziger Tritt. Petitessen, aber doch überlegenswert. Liebe Grüße, Heinz |
09.08.2022, 14:11 | #5 | |
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Zitat:
Grüße |
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09.08.2022, 14:18 | #6 |
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Danke für die Resonanz. Vers 1 in Strophe 3 angepasst (Staube / erflehen). Das "sei" ist überflüssig, denn der Vers ist in der Verkürzung verständlich: "... nennst ... dich zu vernichten mein einziges Ziel". Außerdem ginge mit einem Wort mehr der Daktylus kaputt. Deshalb muss auch das "denn" bleiben, sonst stimmt der Rhythmus nicht mehr.
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09.08.2022, 14:25 | #7 |
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Dann kann ich den Kommentar ja stehen lassen ^^. Ich wäre mir allerdings selbst nicht ganz sicher, ob die vollständige Wiederherstellung des Amphibrachys in der Intonation nicht falsche Erwartungen weckte, denn V3 müsste dann eigentlich auch noch mal ein wenig geglättet werden, glaub ich. Das erschiene mir hier ohne eine größere Umstrukturierung des Verses allerdings recht knifflig.
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09.08.2022, 16:28 | #8 | |
Zitat:
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09.08.2022, 16:48 | #9 |
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Die Stelle ist Quark, da der Bezug fehlt. Einerseits ist es gut zum Grübeln, andererseits ist es kein gutes Handwerk. Das Metrum ist auch wieder für die Katz.
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09.08.2022, 17:54 | #10 | ||
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Zitat:
Zitat:
Es ist nicht mein Problem, wenn euch der Sprachschatz fehlt, das richtig zu verstehen. Zu meiner Zeit war die Redewendung "der ist gerissen" noch gang und gäbe und bedeutete, über die Fähigkeit zu verfügen, jemanden zu täuschen und über den Tisch zu ziehen. Macht aber nix, denn wie ich inzwischen weiß, ist den Deutschen in den letzten 30 Jahren 50 Prozent ihres Sprachschatzes verlorengegangen. Die restlichen 50 Prozent werden Political Correctness und Genderismus auch noch plattkriegen. Freut auch drauf und lernt schon mal das Grunzen unserer Vorfahren. |
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09.08.2022, 18:04 | #11 |
„gerissen" ist nicht nur ein Adjektiv. Man sagt auch, der Wolf hat das Schaf gerissen.
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09.08.2022, 19:47 | #12 | |
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Zitat:
Du hast meine Seele verletzt, (du hast meine Seele) gerissen, Du hast meine Seele verletzt, du bist gerissen, um dich auf den Sockel zu heben. Bitte was? Ich lasse das stehen, einen weiteren Kommentar dazu verkneife ich mir, bevor es erneut peinlich für Dich wird. Und zum Metrum werde ich nichts sagen, weil das gesamte Konstrukt fürn Papierkorb ist. Oder warte: doch damit ist Schluss, denn ich spiel nicht mehr mit, XxXxXXxXxxX auch kürze ich dir den Schmerz für mein Gehen, xXxxXxXXxXx Soll ich weiter machen? Okay - was ist das für ein Deutsch? Du kürzt jemandes Schmerzen für Dein Gehen? Mit einer Schere? Was soll das für ein Ausdruck sein? Soll das lyrisch sein? Was soll das darstellen? Lass gut sein Ilka, bei mir stößt du auf Granit und deine Beleidigungen gehen mir am Popo vorbei. @DieSilbermöwe vgl. oben |
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10.08.2022, 01:04 | #13 | |
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Zitat:
Wenn jemand damit ein Problem hat, kann ich es nicht ändern. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Wort vom Verständnis her derart diskutabel sein könnte. Wie ist es denn, wenn jemand sagt: "Seine Sinne sind geschärft." Denkt da auch gleich jeder, dass die Sinne ein Messer sein müssen, das geschärft worden ist? |
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10.08.2022, 01:26 | #14 |
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Welche?
Du nanntest meinen Vers "Quark", und ich gab deinem Kommentar den "Quark" zurück. Also worüber hätten sich deine Hinterbacken Sorgen machen müssen? Texte kann man nicht beleidigen. Übrigens kann man ein Wort wie "damit" sowohl auf der ersten wie auf der zweiten Silbe betonen. Solche Wörter sind im Deutschen zahlreich, die mit wechselnder Betonung eine bestimmte Gewichtung legen, je nach Sinn der Aussage. Liegt bei "damit" die Betonung auf der zweiten Silbe, ist es eine Begründung; liegt sie auf der ersten Silbe, verweist sie auf ein Objekt bzw. auf einen Sachverhalt. Aber sei's drum. Ich bin nicht im Forum, um Nachhilfe in Deutsch zu erteilen. |
10.08.2022, 06:57 | #15 | ||
Zitat:
Wenn im Gedicht stünde: „gerissen, wie du bist" wäre der Zusammenhang klar. Das „gerissen" klingt im Gedicht für mich nach dem Verb „reißen", nicht nach einem Adjektiv. Das hat auch nichts mit fehlendem Wortschatz zu tun. Bei manchen Lesern weckt es eben andere Assoziationen, zumal mit „haben" angefangen wird und nicht mit „du bist" weitergemacht wird. Alles außer dem „gerissen" kann man in dieser Strophe mit „haben" ergänzen. Also denkt der Leser, vor das „gerissen" gehört auch ein „haben" sinngemäß. Darüber bin ich jedenfalls als Leser gestolpert. Zitat:
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10.08.2022, 07:24 | #16 |
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Für mich ist der Kontext klar, wie mir auch völlig klar ist, dass man sich gegen versteinerte Überzeugungen alle Argumente sparen kann. Die Diskussion ist ohnehin überflüssig, denn dass das Wort "gerissen" im Zusammenhang mit der Seele keinen Sinn ergeben und deshalb kein Partizip sein kann - wer schriebe denn so einen Blödsinn wie "du hast meine Seele gerissen", denn schließlich ist die Seele kein Rehbock oder Hoppelhase oder sonst ein Beutetier in freier Wildbahn? -, sondern sich auf den nachfolgenden Nebensatz bezieht, weil dort die Gerissenheit begründet wird, was unfraglich an dem "um ... zu" erkennbar ist - jedenfalls für geübte und erfahrene Leser, die einen Satz oder Vers auch dann richtig verstehen, wenn er verkürzt ist.
Wenn ich im Duden "gerissen" eingebe, bekomme ich prompt das Adjektiv präsentiert, aber keine Form des Verbs "reißen": https://www.duden.de/rechtschreibung...rieben_gewitzt Man kann aus einer falschen Auffassung aber auch eine Glaubenssache machen. Das ist allerdings nicht mein Problem, und deshalb war das mein letzter Beitrag dazu. Mir ist für diese lächerliche Diskussion die Zeit zu schade. Abgesehen davon, dass mir das Gedicht sowieso danebengegangen ist, und zwar inhaltlich. Ursprünglich wollte ich nämlich auf eine ganz andere Aussage hinaus. Es landet in meiner Ablage unter "ferner liefen ...". |
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