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Zitat von Roisin
Eines schönen Herbstmorgen wurde Paul von einem lauten Hundegebell aufgeweckt und rieb sich beim Aufstehen müde die Augen. ,,Es ist noch viel zu früh", murmelte er miesepetrig, öffnete das Fenster und als der ältere Mann erkannte, dass das Gebell aus dem Stall kam, bekam er auf der Stelle ein unangenehmes Bauchgefühl..
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Nettes Beispiel, was man mit überflüssigen Adjektiven anrichten kann. Ich würde mich mal gerne mit "leisem Hundegebell" wecken lassen und mir die Augen reiben, die nicht mehr "müde", sondern hellwach sind, feststellen, dass es noch viel zu früh ist, ohne zu überlegen, für was, und miesepetrig aufstehen, ohne den Grund dafür zu kennen, miesepetrig zu sein. Dann wird Paul als der "ältere Mann" benannt, wobei ich als Leser einfach davon ausgehe, dass es sich um Paul handelt, aber mich frage: Der ältere von welchen zwei? Und statt dass es Paul mulmig wird, bekommt er ein "unangenehmes Bauchgefühl". Da kann sich der Leser aussuchen, ob Paul das Gebell als Warnung nimmt oder auf die Toilette muss.
Und das alles an einem "schönen" Herbstmorgen, als ob es eine Rolle spielte, in welcher Wetterlaune der Tag ist, obwohl es für die Geschichte völlig unerheblich ist.
Zitat:
Zitat von Roisin
Schleunigst zog er sein Hemd und seine Latzhose an, schlüpfte in seine schwarzen Stiefel rein und sprintete nach draußen. Plötzlich rannten zwei Beagle auf ihn zu, zerrten an seinem Hosenbein und führten ihn im Stall hinein.
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Kein Mensch der Welt in Alarmbereitschaft zieht sich an, schon gar nicht auf seinem eigenen Hof. Er rennt im Schlafanzug raus und schaut, was los ist.
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Zitat von Roisin
Im diesen Augenblick blieb Paul beinahe das Herz und der Atem stehen.
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Au weia! Wäre interessant, in welcher Reihenfolge.
Zitat:
Zitat von Roisin
Die Hunde beschnüffelten die Leiche des toten Pferdes, der Mann untersuchte den Körper, in der Hoffnung, dass er ein Herzschlag finden konnte, doch vergeblich. ,,Ruhe in Frieden, Kommissar", sagte er in einer zittrigen Stimme, stand auf und forderte die gesamte Nachbarschaft zu einer Versammlung auf.
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Und jetzt kommt der Höhepunkt des ersten Abschnitts, die "Leiche des Pferdes". Von Leichen spricht man bei Menschen, bei Tieren sind es Kadaver.
Einen Moment lang habe ich bei der Anrede "Kommissar" gestutzt, ob da nicht wirklich ein toter Mensch gelegen hätte, bin aber zu der Erkenntnis gekommen, dass dies der Name des Pferdes ist.
Nee, so geht das nicht. So kann man keine Geschichte erzählen. Weniger ist mehr. Und Genauigkeit erzielt man nicht damit, die Steifel schwarz zu nennen oder einer Hose einen Latz anzudichten, sondern zu erzählen. weshalb der Tod des Pferdes erschütternd ist.
Paul wurde in den früßhen Morgenstunden von Hundegebell geweckt. Er rieb sich die Augen, stand auf und öffente das Fenster. Das Gebell kam aus dem Stall. Er griff sich aus der Kammer eine Taschenlampe, eilte über den Hof und wurde sofort von seinen Hunden umringt. Als er in den Stall kam, stockte ihm der Atem: Kommissar war tot.
Der Hannoveraner lag in einer Blutlache, denn jemand hatte ihm die Halsschlagader durchtrennt.
Paul hatte monatelang in den Hegst investiert und ihn zu seinem erstem Turnier angemeldet.
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