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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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29.03.2022, 22:18 | #1 |
Flügelschlag
Ich bin so unendlich traurig
Weil ich nie wieder glücklich sein kann Mein Schmetterling fliegt nicht mehr Sie war immer für mich da Und nun vermisse ich sie jede Nacht Meine Tochter, meine Schwester, Cousine, Enkelin und Freundin Hat eine Überdosis genommen Obwohl sie so sehr geliebt wurde Dass mein Herz ihr gefolgt ist Über den Tod hinaus Bete ich jede Nacht für sie Damit sie hört Dass sie mein Alles ist Und ich sie jede Sekunde vermisse |
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30.03.2022, 10:26 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Guccinism,
Du bist noch nicht lange hier im Forum, deshalb erst einmal: Herzlich Willkommen! Ich bin so unendlich traurig, weil ich nie wieder glücklich sein kann.Mein Schmetterling fliegt nicht mehr, sie war immer für mich da und nun vermisse ich sie jede Nacht. Meine Tochter, meine Schwester, Cousine, Enkelin und Freundin hat eine Überdosis genommen obwohl sie so sehr geliebt wurde Dass mein Herz ihr gefolgt ist über den Tod hinaus, bete ich jede Nacht für sie, damit sie hört, dass sie mein Alles ist und ich sie jede Sekunde vermisse. Ich habe Dein Gedicht mal ohne Zeilenumbrüche geschrieben und heraus kommt eigentlich ein Prosatext, der in Teilen Kopfzerbrechen macht. Das literarische Ich ist unendlich traurig, weil es nie wieder glücklich sein kann. So mag ein Hinterbliebener empfinden. Er schiebt seine Empfindungen in den Vordergrund und das gleich zu Beginn des Gedichts (das in meinen Augen keines ist). Goethe hat mal mahnend gesagt: "Bedenke wohl die erste Zeile!" Mein Schmetterling (der Schmetterling) fliegt nicht mehr, sie war immer für mich da. Diesen Satz müsste man anders konstruieren. Z.B.: "Sie war für mich wie ein bunter Schmetterling und immer für mich da." Wobei sich da eine Frage heranschleicht: Kann ein Schmetterling immer für jemanden da sein? Meine Tochter Schwester Cousine Enkelin Freundin hat eine Überdosis genommen... Was ist da geschehen? Die halbe Familie inkl. Freundin hat sich vergiftet. Oder war die Vermisste alles gleichzeitig (du warst im abgelebten Leben meine Schwester oder Frau). Die Aufzählung verwirrt und die Aufzählung würde verlangen "... haben eine Überdosis genommen." Dass mein Herz ihr gefolgt ist... ist irritierend. Müsste es nicht heißen: "Weil mein Herz..."? Also: Das Setzen von Zeilenumbrüchen macht aus einem Prosatext noch lange kein Gedicht. Durch die Zeilen klingt ein bisschen viel Selbstbezogenheit. Was will uns die Dichterin sagen? Dass sie traurig ist, weil ein lieber Mensch sich umgebracht hat. Das ist für ein Gedicht zu mager. Lass Dich aber bitte nicht von meiner Kritik erschrecken! Liebe Grüße, Heinz |
31.03.2022, 10:10 | #3 |
abgemeldet
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Hallo Heinz,
ich sehe in dem Schreibstil ihrer bisher geposteten Texte viel Potenzial, allen voran im jeweiligen Ton. Die LIs klingen auf eine authentische Weise sehr lieb und altruistisch. Verglichen mit dem, was andere (wenige) Neulinge kürzlich an narzisstischer Künstelei gepostet haben für mich sehr angenehm zu lesen. Viele Grüße |
31.03.2022, 10:51 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Tristanhirte,
Du erahnst aus Guccinisms Premierenwerk Potential bei ihr. Da gebe ich Dir Recht und hätte das in meinem Kommentar erwähnen sollen. Wobei: Wenn ich mir die Arbeit mache, ein Erstlingswerk so ausführlich zu bekritteln, ist das ein eindeutiger Hinweis darauf, dass ich dasselbe vermute. Wäre es der Poetin gedient, wenn ich sie mit Lob überschütte? Mir hat eine textbezogene Kritik immer weiter geholfen. Und Kritikwürdiges habe ich an Beispielen aufgezeigt, nicht um sie in der Luft zu zerreißen, sondern um Denkanstöße zu vermitteln. Liebe Grüße, Heinz |
31.03.2022, 11:03 | #5 |
abgemeldet
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Weiß ich doch Heinz - wollte nur für den kleinen Ausgleich gesorgt haben.
Liebe Grüße |
31.03.2022, 11:04 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Gehen wir mal, Heinz folgend, von einem Prosatext aus: Da ist dieser unselige Hang zu Superlativen, die Eindruck machen sollen, aber das Gegenteil bewirken: Sie schwächen die Aussage. Es genügt der Autorin nicht, dass die Protagonistin des Textes (ich nehme einfach an, dass es sich um eine weibliche Figur handelt) traurig ist und glaubt, nicht mehr glücklich sein zu können, sie muss "unendlich" traurig sein und kann, weil doppelt gemoppelt besser hält, "nie wieder" glücklich sein. Etwas merkwürdig klingt der Satz: "Nun vermisse ich sie jede Nacht." Wie bitte? Nur in der Nacht? In der letzten Zeile relativiert die Protagonistin ihre Aussage: "... jede Sekunde." Was denn nun? Dann folgt eine Aufzählung: Tochter, Schwester, Cousine usw., doch das Verb steht im Singular: "hat" anstatt "haben". Und so geht es im Singular weiter. Tja, fragt sich der Leser, diese Menschen haben wohl alle Suizid zu begehen versucht, aber erwischt hat es nur einen - aber wen? Die Tochter, die Schwester, die Freundin? Ich wundere mich, dass so etwas nicht auffällt oder einfach akzeptiert wird, geschweige denn, dass ein derart misslungener Text als "angenehm" zu lesen empfunden wird. |
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31.03.2022, 11:41 | #7 |
abgemeldet
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Geschmäcker sind halt verschieden - mir sagen ihre Texte aus genannten Gründen zu und Potenzial ist auch da. Kleinigkeiten lassen sich mit Zeit und Übung eh „beseitigen“, sofern von der Autorin erwünscht.
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31.03.2022, 13:30 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Sorry, aber das sind keine Kleinigkeiten, und einem kritischen Leser den Schwarzen Peter zuzuschieben, indem man suggeriert, er habe eben einen anderen Geschmack, ist für das Banalisieren von Schlampigkeit ungeeignet. Es handelt sich um einige wenige Verse in literarisch völlig anspruchslosen Formulierungen, und da kann man vom Schreiber, der die entscheidenen Schuljahre hinter sich hat, erwarten, dass er einen Text in sauberem Deutsch hinbekommt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit daran erinnern, dass dies eine Forderung der Nutzungsbedingungen dieses Forums ist und jeder User bei seiner Registrierung zugestimmt hat, gewissenhaft mit Rechtschreibung und Grammatik umzugehen. Wem die Sprache völlig schnuppe ist, sollte seine Ergüsse lieber in seiner Privatschatulle verwahren. Normalerweise schaue ich über derartig banale und fehlerhafte Texte hinweg. Aber wenn sie verteidigt werden, geht mir das zu weit. |
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31.03.2022, 13:37 | #9 |
abgemeldet
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Ich seh keinen schwarzen Peter, sondern habe nur meine Meinung geäußert. Und die Forenregeln scheinen hier oft eh nur Alibi-Funktion zu haben. V.a der Paragraf zum respektvollen Miteinander. Dürfte auch an den schwammigen Formulierungen der Regeln liegen, die lassen allgemein sehr viel Freiraum zu
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31.03.2022, 13:37 | #10 |
Dann folgt eine Aufzählung: Tochter, Schwester, Cousine usw., doch das Verb steht im Singular: "hat" anstatt "haben". Und so geht es im Singular weiter. Tja, fragt sich der Leser, diese Menschen haben wohl alle Suizid zu begehen versucht, aber erwischt hat es nur einen - aber wen? Die Tochter, die Schwester, die Freundin?
Danke für die Antworten. In meinem Gedicht geht es allerdings um drei Selbstmordversuche von mir selbst, sozusagen aus der Sicht meines Umfeldes, wenn diese geglückt wären. |
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31.03.2022, 14:09 | #11 |
Forumsleitung
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Das ändert nichts an der falschen Grammatik und macht die Satzbildungen noch unverständlicher. Denn was du erklärst bzw. meinst, geht aus dem Text in keiner Weise hervor.
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31.03.2022, 14:16 | #12 |
Forumsleitung
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Es steht jedem frei, mir Verstöße gegen die Regeln zu melden. Das gilt auch im Falle von Belästigungen per PN.
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31.03.2022, 14:29 | #13 |
abgemeldet
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Das war bei mir Gott sei Dank noch nicht der Fall, aber mal sehen, was die kommenden Wochen noch so mit sich bringen. Ich werde dann aber auf dein Angebot zurückkommen, danke.
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31.03.2022, 14:46 | #14 |
abgemeldet
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31.03.2022, 15:43 | #15 |
Forumsleitung
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Es gibt diverse Möglichkeiten. Aber ich bitte darum, bei weiteren Auskunftwünschen die PN-Funktion zu benutzen, weil das nicht in diesen Faden gehört.
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31.03.2022, 15:58 | #16 |
abgemeldet
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Klar, sorry
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Lesezeichen für Flügelschlag |
Stichworte |
beziehungen, familie, suizid |
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