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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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11.03.2022, 16:08 | #1 |
Erklär's mir
Welch Theatral der Welt sich bietet,
ganz unverblümt die Wirklichkeit. Von intrigant bis psychopatisch, verrinnt in letzter Zeit die Zeit. Der Keim sich stetig pflanzt in Köpfe, wie Viren schleicht es leis dahin. Bis hin zum Ausbruch einer Krankheit, bis hin zum Krieg, wo liegt der Sinn? Erklär mir doch woher die Fäulnis, die Abart unsrer Taten rührt! Zu testen aus die tiefe Leere, wenn keiner wirklich Reue spürt. Gewissen fehlt in vielen Hirnen, wenn Zufall hier Nährboden war. Erst Pandemie, dann Größenwahn, ist der Grund mir noch nicht klar. Erklär mir endlich diesen Irrsinn, der suizidgefährdet scheint! Wenn Krieg die Seuche weiter beutelt, wenn atomar die Erde weint. Sind Macht und Habgier wirklich Gründe, zum Genozid auf lange Sicht? Nein, nicht direkt wie es ein Tumor, nein eher schleichend wie bei Gicht. Erklär mir diesen Drang zum Bösen, wie masochistisch ist die Welt? Ist Selbstverletzung ein Geburtsrecht, wie Regen stets vom Himmel fällt? Ich kann den Mist nicht mehr ertragen, von Hungersnot noch nicht ein Wort. Von Schändung will ich nicht anfangen, sonst ginge es in einem fort. Wo ist die heile Welt geblieben, die stets zerbricht, wenn man nur schaut? Erklär mir unser Recht auf Leben, das die Geschichte uns versaut! Sind Freiheit und der Frieden Lügen, die stetig werden widerlegt? Die Menschenrechte nur ein Märchen, weil sie so manchem widerstrebt? Erklär mir deine Sicht der Dinge, denn ich verlier den Überblick. Die heile Welt die uns verkauft wird, bezahlt man teuer, Stück für Stück. (c) SchwarzPoet |
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11.03.2022, 18:37 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Da gibt es nicht viel zu erklären. Die Natur brachte im Lauf der Evolution, die sich über Millionen Jahre hinzog, in ihrem Bemühen immer mehr Lebensformen zu entwickeln, auch Arten hervor, die langfristig nicht überlebensfähig waren. Fehlentwicklungen nennt man sowas. Wenn man die Geschichte der Menschen von den Anfängen bis jetzt verfolgt, stellt man sehr schnell fest, dass diese Spezies sich über kurz oder lang selbst vernichten wird. Die Voraussetzungen die der Mensch mitgebracht hat und wie sich weiterentwickelt haben zeigen deutlich, dass der Mensch als Spezies keine Chance hat den Planeten langfristig zu bevölkern. Er wird untergehen und vom Bild der Erde verschwinden wie viele andere Arten auch. Ob das nun morgen, in einem Jahr, in hundert oder tausenden Jahren sein wird weiss man nicht, aber man weiss, dass der Mensch die Ursache für seinen Untergang selbst herbeiführen wird. Danach hat die Natur wieder Jahrmillionen Zeit eine bessere Spezies zu entwickeln. Wie die aussehen wird das wird der Mensch nie erfahren, er ist dann schon lange Geschichte.
Corazon |
12.03.2022, 00:17 | #3 |
So irgendwie komme ich aufs gleiche Ergebnis. Zum Glück werden wir mit etwas Glück den Zeitpunkt des Untergangs am eigenen Leib nicht mehr miterleben.
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12.03.2022, 10:13 | #4 |
Starke Worte und es trifft den Zahn der Zeit.
Leider sieht es so aus, dass wieder das Recht des Stärkeren gepriesen wird. Menschlichkeit und echter Fortschritt sind leider wie wir wieder sehen können nur ideell vorhanden. |
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12.03.2022, 10:39 | #5 |
Forumsleitung
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Du wirst den Untergang erleben, nämlich deinen eigenen, wie wir alle, denn wir werden alle eines Tages sterben. Ob und wann die Menschheit sich ausrotten wird, ist Spekulation. Bisher konnte kein Lebewesen in der Fauna nachgewiesen werden, das über eine ähnlich starke Kompetenz zur Anpassung an veränderte Lebensbedingungen verfügt wie der Mensch, erstaunlicherweise, obwohl er ohne natürliche Waffen zur Welt kommt. Selbst die größten Katastrophen mit vielen Millionen Toten - 30jähriger Krieg. 1. und 2. WK, Stalins und Maos Massenmorde, Hungersnöte riesigen Ausmaßes, jahrelange Massaker in Afrika, Pest- und Choleraepidemien sowie die hohe Kindersterblichkeit, die vor wenigen Generationen gäng und gäbe war, weil noch keine fundierten medizinischen Kenntnisse vorhanden waren - wirkten sich nicht auf das Wachstum der Menschheit hemmend aus.
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12.03.2022, 11:41 | #6 | |
Zitat:
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12.03.2022, 11:59 | #7 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
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12.03.2022, 13:12 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Mir ist zwar klar, dass manche Menschen von apokalyptischen Vorstellungen fasziniert sind und sie deshalb gerne herbeireden würden, aber derartige Szenarien haben eine uralte Tradition und sind im Vergleich mit Typen wie Stalin, Mao, Hitler, Pol Pot und Putin vergleichsweise harmlos. Was den berüchtigten Asteroiden betrifft, so hat sein Einschlag - falls diese Theorie überhaupt stimmt - das Leben auf der Erde nicht völlig eliminiert, sondern im Gegenteil den Weg führ höherentwickelte Arten wie die Säugetiere und somit für uns Menschen geebnet. Aber urzeitliche Arten gibt es noch heute, wie z.B. die Haie und Krokodile. Den Riesenechsen hingegen weint bestimmt niemand eine Träne nach. |
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12.03.2022, 14:57 | #9 |
@Ilka-Maria
Dafür braucht man nicht spekulieren und sind ja nicht Mal apokalyptische Vorstellungen notwendig. Und die Einstellung, man habe ja selbst nur 80 - 100 Jahre auf der Erde zu leben und was in einer Millionen Jahre passiert könne einem egal sein, ist ja noch harmlos. Es gibt leider auch sehr viele Menschen die denken, was zu Lebzeiten passiert ist das was wichtig ist und was danach passiert, geht ihnen am Allerwertesten vorbei. Die Denkweise ist viel schlimmer und hat uns, abgesehen von den Errungenschaften, von denen auch viele gut gewesen sind, das streite ich nicht ab, doch in eine von Müll, Leid, Tod, teils Hunger und Krieg verseuchte Welt verwandelt. Wenn das so weiter geht, ist die Welt in 100 - 200 Jahren so im Arsch, dass es nicht mehr weit entfernt sein wird, bis der Mensch sein Grab findet. Schauen wir mal abgesehen von den Kriegen auf den Raubbau, die Luftverschmutzung, auf die Bodenvergiftung und so weiter, haben wir in den letzten gut 250 Jahren die Erde zugrunde gerichtet. Nochmal 250 Jahre drauf, dann wird irgendeiner nicht mehr zurückschrecken, den obligatorischen Knopf zu drücken, weil er vielleicht nur noch 10 oder 20 Jahre zu leben hat und sich sagt: "Nach mir die Sintflut". Dafür braucht es keine apokalyptischen Vorstellungen, dafür muss es nur so weitergehen wie bisher. |
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12.03.2022, 17:31 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es gibt einen Unterschied, ob einem etwas egal ist oder ob man die Nutzlosigkeit gewisser Unterfangen erkennt. Die Weichen kann ich für meine direkten Nachkommen zu stellen versuchen, was erfahrungsgemäß nur zu einem gewissen Prozentsatz akzeptiert wird, denn Söhne, Töchter, Enkel und Urenkel entwickeln ihre eigenen Ideen, wo und wie sie leben wollen. Wer meint, er könne wie ein kleiner Gott alles für sie regeln und müsse sich für alles, was in Zukunft passiert, verantwortlich fühlen, unterliegt einer gewaltigen Selbstüberschätzung. Wenn sich schon die direkten Nachfahren dem Einfluss ihrer Eltern und Großeltern entziehen, was mehr oder weniger ein normaler Prozess ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie in der heutigen Zeit auf die Welt in einigen hundert oder tausend Jahren Einfluss nehmen können, indem sie sich darüber Gedanken machen, wie die Menschen dann wohl leben könnten - wenn überhaupt noch. Der Mensch muss in seiner Zeit leben, und damit hat er mehr als genug zu tun. Nach mir sind die Generationen meines Sohnes und die noch Jüngeren dran, die aktuellen Probleme zu lösen, wie das schon bei den Generationen davor war, denn anders funktioniert das Leben nicht. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass sich der Mensch mit etwas Anstrengung die nächsten 30 Jahre vorstellen kann, aber bei 50 Jahren wird es schwierig, und bei 100 Jahren klappt es nicht mehr, denn mit jedem Jahrzehnt werden Planungen unberechenbarer und abstrakter. Was die Figuren mit Einfluss angeht, also diejenigen der Machtapparate, so hat man oft genug in der Geschichte gesehen hat, dass man sich nicht dagegen wehren kann, wenn diese Typen verheerende Entscheidungen treffen. Daran hat sich seit Karthago bis zu den Genoziden der heutigen Zeit nichts geändert. Mir geht die Hybris auf den Senkel, mit der vornehmlich die Deutschen mit ihren vollgefressenen Bäuchen und ihren Zivilisationskrankheiten darüber urteilen, was für die Menschheit richtig oder falsch ist und wie man gefälligst zu denken hat. Aber am deutschen Wesen sollte ja schon immer die Welt genesen. Derweil schaue ich mir die Weltverbesserer an, die Greta, Louisa und Karla auf den Sockel heben und Kröten einsammeln, aber die Gehwege und Vorgärten mit Rotzfahnen, Schutzmasken, Kaugummi, Tüten, Tetrapacks, Kippen und Plastikbechern verschönern. Aber wen kümmert es, sich über grüne Heuchelei und über die verschandelte Umwelt von heute Gedanken zu machen, wenn man so herrlich über die Welt in ein paar Millionen Jahren räsonieren kann? |
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12.03.2022, 18:23 | #11 | |
Zitat:
Als Gott habe ich auch nicht versucht mich aufzuspielen, nur weil ich durch die Blume angedeutet habe, dass man jetzt anfangen muss etwas zu tun und das nicht seinen Kindern, Enkeln und restlichen Generationen überlassen sollte, sondern jetzt handeln muss. Denn wenn jede Generation das so sieht, wer macht denn dann den Anfang, bevor es zu spät ist. Ja die Machtapparate, Machthaber, gegen die kann man nix machen, sich nicht wehren als Einzelperson, aber wenn jeder so denken würde, wo kommen dann Veränderungen zustande, wo werden dann Regierungen gestürzt? Dann wären die französische Revolution, die amerikanische Unabhängigkeit, der Niedergang des dritten Reiches usw. nie passiert. Greta, Louisa, Greenpeace oder die Grünen kann man als Beispiel dafür so oder so nicht hernehmen, als Beispiel für wirksame Veränderungen. Das sind Tropfen auf den heißen Stein, die man teils nicht mal ernst nehmen kann. Da muss man am Beispiel von Russland, das russische Volk unterstützen, damit vllt. mal Hunderttausende oder Millionen Menschen sich zusammentun und Putin und den russischen Machtapparat stürzen. Sowas muss im Untergrund passieren und dann vernünftig geplant werden. Sowas muss aber wie gesagt schon heute begonnen werden, damit ggf. spätestens die nächste Generation auch handeln kann. Als Einzelperson kriegt man das nicht hin, es sei denn man ist Scharfschütze und hat das Glück, Putin vor die Linse zu bekommen. |
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12.03.2022, 19:36 | #12 |
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Du hast auch nicht indirekt zitiert, sondern gar nicht.
Niemand, der einigermaßen verantwortungsbewusst ist, überlässt seinen Nachkommen, insbesondere den Kindern und Enkelkindern, absichtlich einen Schrotthaufen. Andererseits kann es nicht angehen, dass man sie ausschließlich auf Rosen bettet. Sie sollten auch selber anpacken und bestimmen, wie ihre Welt aussehen soll. Was deine Vorstellungen von Aktionen im Untergrund angeht, kannst du sie vergessen. Die russische Revolution und der Sturz des Zaren hat die Menschen dort nicht freier und wohlhabender gemacht, die französische Revolution endete im Terror, im Kaisertum und der Verheizung der damals stärksten Armee auf dem Kontinent. Die "demokratische" Verfassung der neugegründeten USA sorgte dafür, dass die Wahl- und Steuerprivilegien der Oberschicht vorbehalten waren, wobei vor allem die Sklavenhaltung für die Großgrundbesitzer gewährleistet blieb. Die deutsche Revolution von 1848 führte zueinem sog. "Professorenparlament" in der Frankfurter Paulskirche, in dem kein einziger Mensch aus dem Volk vertreten war, ehe die Revolution 1851 scheiterte. Die Geschwister Scholl hatten keine Chance gegen das Naziregime, die Attentate auf Hitler scheiterten bekanntlich alle, und im besetzten Frankreich ließen die Nazis reihenweise Mitglieder der Resistance hinrichten. "Väterchen" Stalin überlebte als Massenmörder und wird noch heute verehrt, und die Mauer fiel nicht allein wegen der Montagssdemonstrationen, sondern weil die UdSSR und die DDR wirtschaftlich am Boden lagen und Gorbatschow erkannt hatte, dass Reformen notwendig waren, ferner weil die Tschechen und Ungarn ihre Grenzen geöffnet hatten. In welcher Traumwelt lebst du eigentlich? |
12.03.2022, 20:41 | #13 |
Müssen wir das jetzt wirklich weiter austragen, oder sehen wir das nun als erledigt an?
. . . Was die geschichtlichen Ereignisse und ihre Folgen angeht, die du aufgezählt hast, sind Folgen von Veränderung nicht immer so, wie man sie sich vorgestellt hat, aber um die Folgen in die richtige Richtige Richtung zu lenken, muss jemand den ersten Schritt wagen und in den nächsten Generationen müssen die Folgeschritte gemacht werden. Wenn man aber im Hier und Jetzt nicht anfängt, wird sich in der Zukunft nichts ändern. Alleine kann man nichts erreichen, dafür müssen sich Menschen, die mit dem Ist-Zustand unzufrieden sind, zusammenschließen und gemeinsam dagegen angehen. Das muss geplant, organisiert und dann geschlossen umgesetzt werden. Mit dem Haudraufhammer kann man vllt. einen Anstoß geben, allerdings müssen die Leute am Ball bleiben, damit sich wirklich etwas ändert. Sich dem ganzen dann aber nicht zu stellen und zu resignieren bringt keinem was und das ist auch im normalen Alltag so. Deswegen gibt es auch Betriebsräte, Gewerkschaften usw. um nicht allein gegen Windmühlen angehen zu müssen und dann logischer Weise allein zu scheitern. Ich hab nie gesagt, dass du oder ich allein dazu in der Lage wären Veränderungen herbeizuführen, aber wenn sich das russische Volk, welches sich auch Stück für Stück gegen Putin richtet, organisieren würde und aus einzelnen irgendwann Millionen werden die gemeinsam und organisiert agieren, könnten irgendwann Putin und der Machtapparat fallen und neues, möglicherweise besseres entstehen. Dazu müsste dann aber jemand den ersten Schritt wagen, anstatt sich seiner Angst hinzugeben. |
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12.03.2022, 21:22 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und nein, wir müssen das nicht weiter austragen. Du träumst einfach weiter vom weißen Ritter, der die Jungfrau vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen rettet - natürlich gegenüber einen Übermacht von Kettenhunden, Stiefelleckern und Fleischtopfverwaltern, die dabei seelen ruhig zuschauen. |
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12.03.2022, 22:03 | #15 | ||
Zitat:
Zitat:
Und wie gesagt, ich träume nicht vom Ritter der die Jungfrau vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen rettet. Ich prophezeie nicht, dass es so kommen wird, was ich als das, was beispielsweise passieren müsste, hier aufzeige. Ich bin kein Narr, der von seiner rosaroten Märchenwelt lebt. Wenn du mir etwas in etwa derartiges unterstellen oder andeuten möchtest, dann kennst du mich nicht mal ansatzweise und jemanden so leicht ins Lächerliche zu ziehen, ist nun auch nicht die feine englische. Sowas senkt auch irgendwie das Niveau einer Diskussion, oder siehst du das anders? |
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12.03.2022, 22:09 | #16 |
Forumsleitung
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Wo habe ich das behauptet? Mein Signal war doch klar, dass die Sache erledigt ist.
Schönen Abend noch und weiterhin heldenhafte Träume. |
12.03.2022, 22:23 | #17 |
Wenn die Sache erledigt ist, warum kam dann gleich im Anschluss und im gleichen Absatz, dein ins Lächerliche ziehen mit dem "weißer Ritter" Vergleich? Wenn man mit sowas ankommt ist das, logisch geschlussfolgert, eher ein Fehdehandschuh, den man dem Gegenüber hinwirft. Wenn etwas erledigt ist, erspart man sich solche Schnippischkeiten.
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