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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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02.03.2022, 13:17 | #1 |
Der Mensch wird menschlich erst…
Der Mensch wird menschlich erst,
so will mir scheinen, kommt er ins Unglück und muss weinen. Bricht über ihn der Krieg und Not herein, fällt von ihm Stolz, Hochmut und er wird klein. Doch ist er klein, voll Angst: wirkt er ganz groß! Ich frage mich: Was ist das Menschsein bloß? Nachsatz: Die ganze Menschheit, so will‘s mir manchmal scheinen, sollte vielleicht besser dauerhaft weinen. |
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02.03.2022, 13:26 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Ottilie,
ich kann Deinen Gedanken soweit folgen, dass der Mensch erst lernt und "geschliffen" wird, wenn er durch Versagen, Unglück, Leid und Trauer gegangen ist. Es scheint wohl so, dass erst das Abfallen von der Idee, dass uns Menschen alles möglich ist, uns zur wahren und echten Menschlichkeit erhebt. Wenn der Mensch klein wird, wird er authentisch, echt. Dass die Menschheit dauerhaft weinen sollte, kann ich als Resümee aus dieser Tatsache nicht ziehen. Vielleicht muss es eine andere und neue Art des Lernens und Lehrens geben - eine, die nicht durch so harsches Leid führt. Gerne gelesen und bedacht. Viele Grüße 4WS |
02.03.2022, 22:22 | #3 |
Ja, leider ist der Mensch, wenn er gesund und wohlhabend, meist stolz und selbstsicher, im Extremfall sogar gemein und mitleidlos - es ging mir selber so. Ich weiß keinen anderen Weg der Läuterung...
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02.03.2022, 22:24 | #4 |
...als den durchs Tal der Schmerzen, Krankheiten, Entbehrungen, Schicksalsschläge. Eine Besserung der Menschheit? Keine Ahnung, vermutlich gelingt sie nicht. Würden alle Menschen weinen - so mein Gedanke -, wäre nicht soviel Krieg und Gemeinheit in der Welt...
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05.03.2022, 01:14 | #5 |
abgemeldet
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Moin Ottilie,
da ist wohl viel Wahres dran und genau wie Du es am eigenen Leib erfahren hast, ist es auch bei mir gewesen. Man neigt leider dazu, in den Hochphasen seines Lebens vor lauter Glück bestimmte Blickwinkel außer Acht zu lassen. Aber das Gute ist, dass man daraus lernen kann. Denn die guten Phasen im Leben sind oft launisch. Ich hab es gern gelesen. Den Nachtrag hätte es glaube ich gar nicht gebraucht. Mir gefällt der Text ohne den Nachtrag besser. Gruß Pennywise |
06.03.2022, 00:33 | #6 |
Nachtrag...
Guten Abend Pennywise,
Du hast ja recht, der "Nachtrag" konterkariert das Gedichtlein. Trotzdem denke ich momentan, es wäre besser für die Menschheit, das Gros der Menschen würden sich hinknien und weinen - über den Zustand, in den unsereins die Welt gebracht hat. Hochmut, Stolz und Selbstgewissheit sind wie "Panzer", die uns unempfänglich-unempfindlich-unverwundbar machen - für die Gefühle anderer... Besser wäre es z.B., die Menschen in der Ukraine träten nackt und weinend vor die russischen Panzer - wer könnte da noch schießen? |
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06.03.2022, 01:01 | #7 |
abgemeldet
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Das ist denke ich etwas einfach gedacht. Warum sollten sie sich dermaßen erniedrigen? Zumal zwar vielleicht nicht geschossen würde, allerdings wäre das eine Kapitulation mit der es Ihnen mit einem Putin als Sieger zum Verlust sämtlicher Ihrer Werte käme.
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Stichworte |
angst, mensch, weinen |
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