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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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11.11.2007, 17:30 | #1 |
Brechung des Lichts
Deine Schulmalfarben reichen
für keinen stillen Tränenbogen über den Herbst. Jeder Morgen beißt Dir feuchter in den Nacken. Restwarm Deine nackten Worte. "Sieh, ich bin noch handbemalt vom Sommer." Ich sehe. Selbst Dein Sturmtief ist schon luftleer. Lass nur. Lass mich. Ich bringe das in Ordnung. |
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11.11.2007, 19:11 | #2 |
Abend, tagedieb.
Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet, als ich auf dein Gedicht geklickt habe, aber die Sprache hat mich dennoch umgehauen und gefesselt (schäm dich, jetzt will sie auch noch ganz dreist Lösegeld fordern ). Fast greifbare Melancholie hinterlassen die Worte, obwohl ich gerade undefinierbare gute Laune habe. Sie berühren und überraschen einen mit Neologismen wie "Tränenbogen", wo man "Regenbogen" erwartet hätte und froh ist, kein "Regenbogen" zu lesen. Schön ist auch das Wiederaufgreifen des Malens. Erst die Schulmalfarben und dann nochmal das handbemalt. Ich kann einfach nichts kritisieren, aber Lösegeld gibts trotzdem nicht. Dafür nochmal lesen gleich! glg. |
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11.11.2007, 19:16 | #3 |
Ich habe mich schwer getan mit diesem Text. Ich weiß woher er kommt und wohin er gehen soll. Ob ich zufrieden bin, weiß ich jedoch nicht. Ein bisschen mehr - nach Deinen Worten. Danke, Cute.
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11.11.2007, 19:20 | #4 |
Hallo Tagedieb!
Ich muss da Cute absolut recht geben. Ein klasse Gedicht, v.a. der stille TRänenbogen über den Herbst ist ein packendes Bild. Ein gelungenes Zusammenspiel von Farben und Worten! Liebe Grüße Manfred |
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11.11.2007, 19:22 | #5 |
Danke / Franke.
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12.11.2007, 09:25 | #6 |
Hi Tagedieb.
Dein Gedicht ist wirklich wundervoll. Selten sowas Gutes gelesen. Davon könnten sich hier viele eine Scheibe abschneiden. Allerdings gefällt mir der Titel jetzt nicht mehr so fällt mir gerade auf. "Brechung" klingt irgendwie ganz komisch. Noch nie gehört das Wort. Ich hätte wahrscheinlich ganz ordinär "Brechen" geschrieben. Die Worte scheinen alle sehr sorgfältig gewählt, jedes sitzt genau an der richtigen Stelle um markerschütternd zu wirken. Ich bin in den Bann gezogen. Herbst-Melancholie und Trennungsschmerz vom Feinsten. Lg, Kim |
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12.11.2007, 11:16 | #7 |
mir gefällt dein text auch.warum, sollte ich wohl sagen...
er ist typisch für dich? ja, glaub schon. dein stil: schwermut mit augenzwinkern, verbitterung mit freundlichkeit, süßwassertränen, die zu nebel zerstäuben und ganz nebenbei die blumen vorm verdursten retten. ich mag die mischung des greifbaren mit intuitiv festzumachendem gefühl.. so empfinde ich deinen text. ein bisschen eigen, aber schön. lg a |
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12.11.2007, 11:39 | #8 |
Hi tagedieb,
kann mich dem Lob bzgl. der geschliffenen Sprache nur anschließen. Wollte aber noch anmerken, dass das Wort Brechung völlig korrekt ist, und sehr gut mit dem Thema der Farben korrespondiert. Der Sinn ist für mich jedoch nur sehr schwer zu erfassen. lg Thoreauianer. |
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12.11.2007, 11:42 | #9 |
nur eine kurze anmerkung: ich kann mich selten mit anführungszeichen anfreunden. wie wäre kursiv für die rede, oder 'sowas zum beispiel'?
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13.11.2007, 22:47 | #10 |
Ich möchte Euch allen ganz herzlich danken. So viele Kommentare ... das tut gut. Ich werde auf jeden antworten in Kürze.
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14.11.2007, 22:13 | #11 |
Hallo, ich las soeben dein Gedicht und bin noch immer fasziniert. Es ist ein sehr gelungenes Werk und die Worte wirken mit Bedacht gewählt. Es ist immer wieder schön derartige Texte zu lesen, danke für dieses Vergnügen.
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