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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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26.09.2021, 09:34 | #1 |
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Wählerstolz
Die Politik kann auf mich zählen,
denkt sich Herr Anton pflichtbewusst, und deshalb geht er artig wählen mit demokratisch breiter Brust. Doch erst einmal in der Kabine, schaut er den Wahlschein ratlos an: Bleibt er auf seiner alten Schiene? Ist jetzt mal etwas Neues dran? Ach was, schließt er und schnalzt die Zunge, zu welchem Zweck hab ich mein Hirn? Ich bin ein guter, smarter Junge und biete allen meine Stirn! Und flugs setzt er in jeden Kringel ein Kreuzchen, überdeutlich dick, fühlt sich als ausgebuffter Schlingel und findet Wählen einfach schick. 26.09.2021 |
30.09.2021, 16:20 | #2 |
Lb. Ilka-Maria,
lange vor jeder Wahl sollte sich jeder Wähler genau informieren: über das Programm der Parteien, ob sie bisher ihre Versprechen gehalten haben, ob sie sich an das Völkerrecht gehalten haben, ob sie uns belogen haben, welche Interessen sie bisher verfolgten, ob ihre Mitglieder sich bisher nichts zu schulden kommen ließen. ob sie Geheimbünden angehören oder mit ihnen sympathisieren, welches Vorleben sie hatten, wie sie ausgebildet sind. ob sie unabhängig sind. All dies müsste zuvor diskutiert und berücksichtigt werden. Wird bei jeder Partei ein Kreuz gemacht, ist der Wahlzettel sicher ungültig. Es könnten jedoch auch nicht ausgefüllte Wahlzettel noch bei der Zählung für eine bestimmte Partei gezählt werden. Bei Wahlen gab es schon öfter Unregelmäßigkeiten. Ob sie von Bedeutung (entscheidend) waren ist nicht sicher. LG Hans |
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30.09.2021, 17:24 | #3 | |
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Zitat:
Du kannst offensichtlich niemals abschalten. Mein Gedicht steht unter "Humor" und war keineswegs dazu gedacht, eine Diskussion über das Wahlverhalten loszutreten, geschweige denn, meine Mitmenschen zu belehren. Mit Humor kommt man bei dir offensichtlich nicht weit. Ich gehe übrigens seit dieser Bundestagswahl nicht mehr wählen, solange unser Wahlrecht nicht geändert wird und dieser Koalitions-Käse aufhört. Meinetwegen sollen die Parteien in Stichwahlen gehen bis zum Umfallen, aber ich wähle erst wieder, wenn Aussicht darauf besteht, dass auch die Partei regiert, die die Mehrheit an Stimmen einsammelt. Außerdem bin ich strikt dafür, dass der Kanzler persönlich gewählt wird. Parteienprogramme interessieren mich nicht, interessant ist erst, was die Parteien nach der Wahl gegen den Widerstand ihrer Koalitionspartner durchsetzen können und wie weit der Finanzminister bereit ist, für das Einlösen von Versprechungen in die Schatulle zu greifen. Nach den Erfahrungen der vergangenen 50 bis 60 Jahre ist sowieso egal, wer regiert. Geändert hat sich nämlich seitdem an den Umverteilungvereinen, die sich Parteien nennen, überhaupt nichts. So, jetzt hast du deine Diskussion. Schade, dass du über meinen Anton (mit ihm als humorige Figur gibt es eine ganze Reihe an Gedichten) nicht lachen konntest, der hatte nämlich nicht die schlechteste Lösung drauf. Man könnte es aber auch machen wie Herr Sonneborn von "Die Partei". Als er gefragt wurde, ob er auch noch in einer anderen Partei Mitglied sei, antwortete er: "Ich bin in allen Parteien Mitglied." Vielleicht stimmt dich diese Aussage ja ein bisschen heiter. |
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30.09.2021, 21:49 | #4 |
Hallo Inka,
mich erinnert Dein Gedicht ein bißchen an Wilhelm Busch, der auch einen ähnlichen Humor hat. Mir gefällts und regte mich zum Schmunzeln an. Grüße wolfmozart |
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30.09.2021, 21:55 | #5 |
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Ja, könnte angehen. Als Kind habe ich seine Geschichten bis zum Erbarmen wiedergelesen.
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02.10.2021, 12:27 | #6 | |
Zitat:
Zum Gedicht: nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts wirklich Neues, was der Anton da anstellt. Trotzdem ganz lustig. |
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02.10.2021, 13:15 | #7 | |
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Zitat:
Was sauer aufstößt: Die Grünen haben sich mit ihrer berühmten, angeblich der Ausgewogenheit dienenden Doppelspitze als eine Partei der Diskriminierung erwiesen. Habeck war der Wunschkandidat, aber er musste allein aus dem Grund weichen, dass eine Frau ins Rennen geschickt werden sollte, um "Gleichberechtigung" zu demonstrieren. Da frage ich mich: Wo bitte war die Gleichberechtigung, wenn über den Kopf der Mitglieder und potentiellen Wähler hinweg entschieden wird? Habecks tapfer durchgehaltene Loyalität ist bewunderswert: Der Mann hat Charakter. Desgleichen bei der CDU/CSU: Die Gunst des Wahlvolks gehörte Söder, niemand traute Laschet den Job zu. Aber da kommt Schäuble daher und spricht ein Machtwort, weil er nicht dulden kann, dass die kleinere Schwester (endlich mal) den Kanzler stellen will (Franz-Josef nickt heftig in seinem Grab). Man muss Söder nicht mögen, aber dazu ist er als Politiker auch nicht da; offensichtlich sprachen die Wähler ihm jedenfalls mehr Kompetenz zu. Wie kommt ein Schäuble eigentlich dazu, derart Einfluiss zu nehmen, ohne jede Rücksicht auf den Wunsch der wahlberechtigten Bürger? Es ist geradezu beängstigend, wieviel Macht er offensichtlich noch hat. Nun hat er aber auch die Quittung für seine Anmaßung bekommen, und sein Schützling Laschet kann sich in die Versenkung verabschieden, während man den Bayerischen Löwen die nächsten vier Jahre kreuz und quer durch die Republik brüllen hören wird. Der kann ja in Ruhe die nächsten vier Jahre abwarten. Der Einzige, der Land gewonnen hat, war nicht als Kandidat aufgestsellt, da ohnehin aussichtslos. Aber jetzt sitzt er am Hebel: Wie schon früher, ist jetzt die FDP wieder das Zünglein an der Waage, an dem Scholz - und er wird das Rennen wohl machen - nicht vorbeikommt. Obendrein hat Lindner aus dem letzten Wahlkampf gelernt und an sich gearbeitet. Humorlos ist er zwar immer noch, aber nicht mehr so spröde und mimosenhaft wie früher. Während Scholz meistens schwieg und höchstens, wenn er mal aus seinem lethargischen Zustand herauskam, um die Themen herumschipperte, und während Laschet sich um Kopf und Kragen quatschte, blieb Lindner immer sachlich, und was er sagte, hatte Hand und Fuß. Von nix kommt nix, wie die Tatsache beweist, dass er vor allem bei den jungen Neuwählern gepunktet hat. Diese Wahlperidode - Kampf will ich es nicht nennen - wird in die deutsche Geschichte fettgedruckt eingehen, aber keineswegs zu ihrem Ruhme. Sie beschert uns einen Kanzler, der von der eigenen Partei als Kandidat zunächst nicht gewollt war, der keine Hausmacht besitzt und den man schon jetzt schadenfreudig bgeäugt, wie er dem Gespannt Bojans/Esken entgegentreten wird. Eins jedenfalls hat die Sache: Sie bleibt spannend. |
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03.10.2021, 12:24 | #8 |
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dass ich mich wundere, dass jemand, der nach eigenen Angaben keine Nachrichten schaut, so treffsichere Analysen schreiben kann .
Noch etwas: Ich glaube, der Aufschwung von Scholz kommt wohl daher, dass er Merkel ähnlich ist (aus genau dem Grund habe ich ihn bzw. seine Partei nicht gewählt) und dass ich persönlich froh bin, dass Habeck nicht aufgestellt wurde. Sonst hätten die Grünen mit Sicherheit mehr Stimmen bekommen. |
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03.10.2021, 12:33 | #9 | |
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Zitat:
Außerdem habe ich Gabor Steingarts Newsletter abonniert, der mir täglich zugeschickt wird, inkl. der Podcasts mit den Interviews, die er mit Politikern und Journalisten führt. Im Internet habe ich auch ein paar Adressen, die ich regelmäßig ansteuere, z.B. die Interviews in "jung&naiv". |
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