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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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15.08.2019, 09:49 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Einklang
Wenn früh am Tag die Nebel steigen
und Wiesen glitzern wie Kristall, sich erste Sonnenstrahlen zeigen, spür ich die Schöpfung überall. Hier draußen zwischen hohen Bäumen, mit einer Hütte nah am See, kann ich enspannen, dichten, träumen, hier ist’s so schön, es tut fast weh. Das Auge hat so viel zu schauen, tief in mein Fühlen fließt es ein, und ich darf mich daran erbauen, dies Fleckchen Erde, es ist mein. Bleich liegen frisch gefällte Birken, und Pilze leuchten gelb im Moos. Der Biber kann hier nachts frei wirken, die Elchkuh zieht ihr Kälbchen groß. Gleich ringsherum auf grünen Hängen prangt Beerenobst in Rot und Blau, als wollt es mich zum Pflücken drängen, noch glänzt auf allem Morgentau. Wenn langsam in der Dämmrung Kühle das Abendrot im See versinkt und ich mich wie ein König fühle, ist mir, als ob mir Freya winkt. |
21.08.2019, 01:03 | #2 |
abgemeldet
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Hallo
Sehr poetisch und voller Gefühle eine Idylle beschreibend. Ich habe die Zeilen genossen, selbst wenn es diese Landschaft nur im Kopf des Autors geben sollte. LG HERBERT |
21.08.2019, 20:47 | #3 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Diese Idylle gibt es in der Tat und mein Gedicht ist zu 100 % identisch.
Danke, Nöck |
21.08.2019, 21:05 | #4 |
Lieber Nöck,
ein sehr schönes Bild, Natur pur mit ein paar Pinselstrichen ganz gut aufgezeichnet. Hab ich sehr gern gelesen. Eventuell in S2 Z4 der Schluss, den hätt ich vielleicht anders gemacht, aber eine Idee hab ich auch nicht. Vielleicht irgendwas mit Klee, kann dann aber auch schon wieder kitschig wirken. Beste Grüße St. |
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21.08.2019, 21:08 | #5 |
abgemeldet
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na ja der NEBEL steigt planetenweit nur in diesem text, ansonsten sinkt der immer. was mich ein wenig wundert ist, dass du (der residente wassermann) derart schwere aerodynamsiche dichtungsfehler begehst.
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22.08.2019, 10:10 | #6 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Lieber stephanius,
wie gefällt dir diese Version? Hier draußen zwischen hohen Bäumen, mit einer Hütte nah am See, kann ich enspannen, dichten, träumen, hier treff ich Muse und auch Fee. Schön, dass du vorbeigeschaut hast. LG Nöck Unbelehrbarer Ralfibubi, Theodor Storm (1817-1888) Der Nebel steigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden! Merke: Wem faules Gas zu Kopf gestiegen, den werden bald die Motten kriegen. |
22.08.2019, 22:40 | #7 |
Lieber Nöck,
ich denke das ist gelungen, jetzt ist es rund. Besten Dank und Grüße St. |
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23.08.2019, 06:33 | #8 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Auszug aus dem Wetterbericht: Hier und da ist in den Morgenstunden mit aufsteigendem Nebel zu rechnen. Heißt, dieser Nebel entsteht aus Verdunstung der Feuchtigkeit am/im Boden.
Lieber Nöck, die Stimmung in deinem Gedicht erreicht mich auf zweierlei Weise. Einmal schafft sie mir Frieden und stilles Glück, auf der anderen Seite befällt mich Gram vor der Einsamkeit des Herbstes. Naturbeschreibungen gelingen dir immer sehr gut. Sommergruß Unar |
17.03.2021, 13:14 | #9 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe Unar,
den ersten Jahrestag deines Kommentares habe ich gründlich verpasst, sorry. Dein Auszug aus dem Wetterbericht sollte endgültig alle Zweifel am Verhalten des Nebels beseitigt haben. Zitat:
Danke für deine lieben Zeilen - und es war Sommer. LG Nöck |
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20.03.2021, 01:41 | #10 |
Worte gemalt oder klassisch Wortmalerisch.
Sehr gerne gelesen und Favorisiert |
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20.03.2021, 08:40 | #11 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
LG Nöck |
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20.03.2021, 09:24 | #12 |
Forumsleitung
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Stimmt, die Strophen sind schön gedichtet. Allerdings irritiert die erste Strophe inhaltlich, sie ist nicht stimmig. Wenn die Nebel steigen, vor allem in feuchten oder gewässernahen Gegenden, handelt es sich um eine Kondensation, d.h., dass Tröpfchen (Aerosole) in die Luft steigen. Wenn das der Fall ist, gibt es keine Sonnenstrahlen. Erst wenn die Tröpfchen wieder abgesunken sind, wird die Luft klar, so dass die Sonnenstrahlen sichtbar werden können.
Wenn Theodor Storm, der zum Vergleich herangezogen wurde, von steigenden Nebeln spricht, dann meint er also, dass die Luft neblig wird, nicht jedoch, dass sie klar wird. Folgerichtig ist in seinem Gedicht auch vom "grauen Tag" die Rede. |
20.03.2021, 10:15 | #13 | |
Gebe ich Ilka Recht und sehe es genauso, wenn schon Wortmalerisch, allerdings
habe ich in der ersten Strophe, den Moment, wo sich der Nebel lichtet, als Bild gesehen. Die Sonne wird ja erwähnt, mir persönlich reichte das. Zitat:
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20.03.2021, 16:39 | #14 | |
Zitat:
Landete gerade bei meinen Favoriten. LG DieSilbermöwe Geändert von DieSilbermöwe (20.03.2021 um 20:03 Uhr) |
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20.03.2021, 18:14 | #15 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Über dem Nebel, z.B. bei Bodennebel, kann sehr wohl die Sonne scheinen. Ich habe es oft genug erlebt. Es freut mich, dass meine Naturbeschreibung trotz der Irritation gefällt.
Zitat:
Nöck |
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20.03.2021, 21:18 | #16 |
Ein ganz wunderbares Gedicht
Hallo Nöck, hier hast Du uns ein ganz wunderbares Gedicht geschenkt. Du bist im Einklang mit der Natur, siehst und spürst sie, um sie derart zu beschreiben. Mich beschleicht beim Lesen ein warmes Behagen gepaart mit tiefer Demut der Natur gegenüber. Wirklich sehr gut in Worte gefasstes Gefühl.
Lieben Gruß Silver |
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21.03.2021, 08:31 | #17 |
Forumsleitung
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22.03.2021, 03:40 | #18 |
gesperrt
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Daß der Storm nicht über Sonnenstralen im besagten Gedicht schreibt, heißt noch noch lange nicht, daß es sie nicht gibt beim aufsteigenden Nebel. Nur das Wetter gestaltet sich unterschiedlich. Bei sinkendem Nebel bleibt es dauerhaft sonnig, beim aufsteigendem kommt es dann irgendwann im Laufe des Tages bzw Nacht zum Regen.
Das Gedicht ist bis an den letzten Vers wunderschön und fabelhaft. Grandiose Literatur pur. |
22.03.2021, 03:51 | #19 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Beim Kondensationsprozess bilden Wassertröpfchen Nebel, und je weiter er steigt (was ja nur eine Verteilung in der Luft ist), umso weniger kommt die Sonne durch. Man kann es drehen und wenden wie man will, in Wirklichkeit liegt ein Irrtum vor, weil der Volksglaube davon ausgeht, dass der Nebel sich nach oben auflöst, dann die Luft klar wird und Sonne sichtbar wird. Diese Vorstellung ist falsch, steckt aber so in den Köpfen. |
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22.03.2021, 15:31 | #20 |
gesperrt
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Ilka
Mag sein, daß Du recht hast, Ilka. Als notorischer Spätaufsteher kann ich es nicht nachvollziehen. Und meine Kindheitserinnerungen sind von aufkeimender Dementia betrübt.
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22.03.2021, 18:59 | #21 | |||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Danke Silbermöwe und Silver.
Du, Akibarubin, hast alles richtig erklärt, ich weiß wirklich nicht, warum du, Ilka-Maria so beharrlich deine Position verteidigst, wer die Kommentare aufmerksam gelesen hat, sollte mir ohne Vorbehalte zustimmen können. So hat alles begonnen: Zitat:
Zitat:
Dann: Zitat:
LG Nöck |
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