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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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30.12.2020, 14:56 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Allein im Schnee
Tief verschneiter Winterwald,
jeder Laut um mich verstummt. In der Ferne knistert’s kalt, alle Bäume sind vermummt. Schneekristalle, leicht wie Flaum, mogeln sich auf mein Gesicht, und ich wandre wie im Traum durch das fahle Nebellicht. Einsam stapf ich Schritt für Schritt durch den pulverweichen Schnee, die Gedanken ziehen mit, bis ich vor dem Bergsee steh. Hier, wo sonst Forellen steigen, dehnt sich glitzernd blau das Eis, ringsherum herrscht tiefes Schweigen, nur der See knirscht zart und leis. Reifverzierte Halme nicken, beugen sich und werden schwer, bis sie überladen knicken; und der Schnee wird immer mehr. Ich kann kaum noch etwas sehen, es wird Zeit, ich muss zurück. Eisgehauchte Schleier wehen, es ist noch ein weites Stück. Lautlos fallen schwere Flocken, dicht an dicht in großer Zahl, Wind lässt mir den Atem stocken, flimmernd grüßt ein Licht im Tal. Um mich wogen Baumgespenster wie ein Spuk aus Kinderzeit, endlich grüßen lichte Fenster, künden von Geborgenheit. Meine Schritte werden schneller, hinter mir die weiße Wand. Vor mir wird es zögernd heller, ich seh kaum noch meine Hand. Endlich steh ich vor der Hütte, im Kamin tanzt Feuerschein. Jetzt entspannen und dann schütte ich mir heißen Glühwein ein. |
30.12.2020, 19:19 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Das ist sehr schön, lieber Nöck.
Anmerkungen, bezüglich der Qualität, erübrigen sich. Wie immer malst du tolle Bilder, in denen ich spazieren gehen wöllte. |
30.12.2020, 21:26 | #3 | |||
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Lieber Nöck,
dein Gedicht liest sich beinahe wie eine Ballade. Da passiert etwas, und Bild reiht sich an Bild, eines nachfühlbarer als das nächste. Diese Strophe sticht für mich hervor: Zitat:
Zitat:
Letzte Strophe: Zitat:
Vorschlag: Freudig geh ich in die Hütte, ... Nun ja, man gießt sich Glühwein ins Glas oder in einen Keramikbecher, und daraus trinkt man ihn. Ihn in sich reinzuschütten ergibt eher das Bild eines Trunkenbolds. Hier muss man vor dem Reimzwang ein Auge zudrücken. Mein Deutschlehrer hätte darunter geschrieben: Fleißige Arbeit. 1- |
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30.12.2020, 21:38 | #4 |
abgemeldet
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Hallo Nöck
so wars gemeint... perfekt in dem Sinne geradeeben |
16.03.2021, 18:49 | #5 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Unar, Ilka-Maria und geradeeben,
ich bitte meine verspäte Antwort zu entschuldigen, ich weiß, das sollte nicht vorkommen. Zitat:
Zitat:
Freudig stampf ich in die Hütte, im Kamin tanzt Feuerschein. Jetzt entspannen und dann schütte ich mir heißen Glühwein ein. Und da ich mir keinen Glühwein reinschütte sondern ihn lediglich einschütte, haben wir hier doch keinen Reimzwang oder? Und mit einer 1- bin ich zufrieden. Ich freue mich auch nach so langer Zeit noch über eure positiven Rückmeldungen, danke! LG Nöck |
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16.03.2021, 19:30 | #6 |
Forumsleitung
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Mit dem Einschütten hast du natürlich recht, habe ich falsch gelesen. Mein Fehler. Hoffentlich war da nicht der Assoziationsteufel im Spiel .
Aber das hier leuchtet mir nach wie vor nicht ein: Meine Schritte werden schneller, hinter mir die weiße Wand. Vor mir wird es zögernd heller, ich seh kaum noch meine Hand. Wenn es sich nur um Gestöber gehandelt hätte, wäre die Sache harmlos gewesen, und es hätte keine Wand gegeben. Dein Gedicht steigert sich aber zu einem Schneesturm bzw. Blizzard. Also eine Wand. Aber komischerweise befindet sie sich hinter dem Lyrischen Ich, nachdem es schnellen Schrittes hindurchgegangen ist. Wenn der Schneesturm so dicht war, dass er wie eine Wand wirkte, wie ist das Lyrische Ich dann so mühelos durch diese Wand geschritten? Außerdem ist nirgendwo die Rede davon, dass sich das Lyrische Ich umgewendet, also die weiße Wand hinter sich überhaupt wahrgenommen hat. Woher weiß es, dass hinter ihm der Schneesturm wie eine Wand wirkt? Mir ist zwar klar, welche Bilder du beim Schreiben der Verse im Kopf hattest, aber ich habe bei dieser Strophe ein Störgefühl, das ich nicht loswerden kann. Wenn ich dieses Bild in Prosa hätte abfassen wollen, wäre ungefähr so etwas daraus geworden: "Bei jedem Schritt weiter voran spürte ich in meinem Rücken, wie sich die weiße Wand hinter mir schloss, immer wieder, rasend schnell und unumkehrbar." Vermutlich hattest du so etwas Ähnliches vor Augen. Du musst meiner Argumentation nicht folgen, ich versuche nur, Gründe vorzutragen, weshalb ich mit dieser Strophe in einem ansonsten wunderschönen Gedicht ein paar Problemchen habe. LG Ilka |
17.03.2021, 02:45 | #7 |
gesperrt
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Es werden in diesem Gedicht zwar einige Schnee- und Eisstimmungen hervor gezaubert, aber der lange Weg dahin endet so simpel beim Glühwein. Den könnte man am Ständchen um die Ecke auch bekommen. Das reicht mir nicht, schon gar nicht für eine Ballade, denn erzählerisch ist es auch nicht.
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17.03.2021, 07:39 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das Gedicht ist gespickt mit Verben der Bewegung. Der Begriff "Erzählung" leitet sich vom mhdt. Verb "erzeln" ab. Was will man mehr, um den erzählerischen Charakter dieses Gedichts zu erkennen? Bleibt lediglich die Wertung, dass dir der Text nicht genügt, der als Ausdruck deines persönlichen Geschmacks hingenommen werden kann. |
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17.03.2021, 10:40 | #9 |
gesperrt
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Den meisten reicht Glühwein als Ereignis aus. Die Balladen die ich so kenne enden immer in einer "Katastrophe" einer plötzlichen Wendung. Es gibt übrigens ausreichend viele formale Schwächen. Aber ich bin hier nicht der Lehrer sondern allenfalls der Helfer. Und nein, es ist durchaus nicht subjektiv. Ich habe das gar nicht gerne, wenn man mich in die Ecke "eine persönliche Meinung" drängt, auch wenn Du hier das Sagen hast Ilka-Maria. Ich muss hier nicht sein.
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17.03.2021, 11:27 | #10 |
Forumsleitung
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Wer sagt denn, dass es sich um eine Ballade handelt?
Ich sprach von "beinahe", nicht vom eigentlichen Ist-Zustand. Das war ein verweis auf eine Tonart, einen unterschwelligen Eindruck - mehr nicht. Ich habe, was Kommentare zu Gedichten angeht, nicht "das Sagen", sondern äußere allenfalls meine Meinung. Das Sagen findet auf anderer Ebene statt und betrifft den administrativen Teil. Du hast recht: Du musst hier nicht sein. Das entscheidet jeder User selbst, solange keine Gründe vorliegen, ihn auszuschließen. Aber um deine persönlichen Entscheidungen über von dir gewählte Aufenthaltorte geht es hier sowieso nicht. Das kannst du gerne im Plauderfaden erörtern. |
17.03.2021, 11:53 | #11 |
gesperrt
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"Unterschwellige Beinaheballade" was ist das? Erspare dir deine subjektive Meinung über meine Kritik und lasse die abwertende Äußerung weg. Es mag hier üblich sein, aber nicht bei mir. Ich schreibe meist nur zu Texten, die es auch wert sind. Andere beachte ich nicht.
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17.03.2021, 11:54 | #12 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
LG |
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17.03.2021, 12:00 | #13 |
Forumsleitung
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Kümmere dich um die Balken in deinen eigenen Augen, Karl-Heinz. Hier kommentiert jeder, wann und wie er will, solange er sich an die Regeln hält. Wenn sich dein Kommentar auf eine Aussage von mir bezieht, nehme ich dazu Stellung, wie es mir passt. Niemand hat dich gebeten, zuerst den Schnabel aufzureißen.
Vielelicht wärst du geneigt, die Kommentare Kommentare zu lesen, dann könntest du sie auch treffsicherer auslegen. |
17.03.2021, 12:02 | #14 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
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17.03.2021, 12:03 | #15 |
gesperrt
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Ja dann tschüss, wenn Du das Sagen hat. Nehme mich bitte aus dem Forum. Ich mag solche Admins nicht.
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17.03.2021, 12:07 | #16 |
gesperrt
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17.03.2021, 12:11 | #17 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.682
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Ich sehe keine, vermutlich bin ich nicht abgehoben genug. Jeder hat seine eigne Sicht - aber nicht jeder sieht etwas!
Mir gefällt dein Werk komplett, so wie es steht, aber du kannst Dir sicher sein, dass ich es viel viel viel ... schlechter hinbekommen hätte, wenn man mich nur gelassen hätte. *schluchz *wein *trän Ich wünsche schöne Träume |
17.03.2021, 12:14 | #18 |
gesperrt
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AN Nöck, weil er mich gefragt hat:
Vor mir grüßen lichte Fenster meint wohl grüßt das Licht aus Fenstern |
17.03.2021, 12:34 | #19 |
gesperrt
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Weiter?
Bis zum See folgte ich dir gerne, aber dann willst Du zurück, weil Du nichts mehr siehst. Es ist noch weit, nur wohin? vor oder zurück? Du gehst dann sicher weiter, sonst kämst Du ja nicht beim Glühwein an. Oder gibts den zuhause. Einschütten ist so eine Geschmacksfrage. |
17.03.2021, 12:45 | #20 |
Forumsleitung
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19.03.2021, 09:33 | #21 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Zitat:
LG Nöck |
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20.03.2021, 21:58 | #22 | |
abgemeldet
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Zitat:
hhhhhhhhhh aufpassen dass du nicht stolperst. alle beiträge von Omar wurden gelöscht, schade, er hatte eine begründete meinung zu einer wurzelseppiade abgegeben. mir fehlt: Allein im Schnee juhchhhheeee. |
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21.03.2021, 03:53 | #23 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ob eine Meinung begründet ist oder nicht ist völlig wurst. Sie ist und bleibt eine Meinung wie viele andere auch. Um zu überzeugen bedarf es handfester Beweise. |
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24.03.2021, 16:46 | #24 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
"Ich bin Nörgler von Beruf ..." |
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