|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
12.06.2020, 21:38 | #1 |
Das Profilbild
Jeder hat es
Jeder sieht es Jeder liebt es Dieses Runde Icon in der Ecke Das Bild hinter dem ich mich verstecke So ganz ohne Fehler Mein Gesicht 2.0 Ohne die Bugs des Originals Die will keiner sehen Nein, niemand hat Zeit sie zu verstehen Sehe mich im Spiegel Erkenne mich manchmal nicht Wende mich davon ab Vergesse mein eigenes Gesicht Um zu zeigen wie ich sein soll Kann ich nicht zeigen wie ich bin Aber solange ich das Profilbild hab Ist das nur halb so schlimm Nur wenn ich schreibe bin ich hier Finde mich zwischen den Zeilen auf Papier Wenn ich schreibe gibt es keine Filter Keine Emojis die meine Laune schildern Nur 100% ich Aber doch nicht ganz mein wahres Gesicht Und wenn ich aufstehe Von dem Schreibtisch weggehe meine Augen schließe Hab ich das Bild wieder im Kopf Rufe nicht: Stopp! Halt das bin ich nicht! Denn dann stellt sich mir die Frage nicht: Wenn ich nicht mein Profilbild bin, Wer bin ich? - LittleBlueDragon |
|
13.06.2020, 05:52 | #2 |
abgemeldet
|
Darf ich ehrlich sein? Selbst wenn du eine Anfängerin bist, glaube ich nicht, dass mir der Text gefällt. Nicht einmal ein Bißchen.
|
14.06.2020, 16:34 | #3 | |
Zitat:
Man schreibt doch Leuten (vor allem wenn man sie für Anfänger hält) keine bösen Kommentare - geht's noch Ich bin mir sicher, sie hätte sich über etwas konstruktive Kritik oder ein paar Gedichtvorschläge zum Lesen gefreut, aber so was sollte man einfach für sich behalten... |
||
14.06.2020, 20:24 | #4 | |
abgemeldet
|
Meine Meinung ist hier gefragt, wie auch deine Meinung gefragt ist. Egal, ob sie negativ oder positiv ist. Es gibt hier, in der echten Welt, immer Menschen, die ihre Meinung sagen werden, auch wenn sie eine andere haben, als die Deinige. Da du Erwachsen bist, wirst du wohl mit Kritik umgehen können.
Erstens. Versuche dich in meine Lage zu versetzen. Ich bin seit 2010 hier, also ein alter Hase. Der kurze Kommentar war mit Absicht so provokant geschrieben, denn ich habe schon viel Erfahrung mit Menschen, wie du, die jung sind und hier ein Gedicht veröffentlichen. Es passiert immer wieder das Gleiche. Diese jungen Menschen verirren sich und glauben, dass ihre Instagrammposts, ich meine Gedichte, echte Gedichte sind. So oft habe ich konstruktive lange Kommentare geschrieben und dann haben diese nie reagiert bzw. gar nicht geantwortet, eventuell haben die gar nicht verstanden, dass Gedichte ein wirkliches Handwerk darstellen. Aber da du auf meinen Kommentar reagierst hast, kann ich "konstruktiv" sein. Wo soll ich da anfangen? Ich könnte mir die Mühe machen, aber dann wirst du, was ich sage, nicht als Kritik wahrnehmen und mir Sachen vorwerfen, wie ich bin" negativ„ oder andere persönliche Charakterzüge, die nichts mit mir zu tun haben, darum wird es für eine konstruktive Diskussion gar nicht kommen,aber egal, ich wage es.(Ich hoffe es nicht) Mein Kommentar ist nicht negativ, sondern eher traurig. Ich bin es Leid zu sehen, dass junge Menschen nicht mehr wissen, was Gedichte sind. Das, was du hier gepostet hast, zeigt einfach, dass du dich nicht mal ein wenig mit anderen Gedichten auseinandergesetzt hast. Aber gut, ich werde jetzt einige Punkte bzw. Kommentare zu deinem Gedicht abgeben, was natürlich sowieso verschwendete Zeit sein wird, weil du darauf nicht eingehen wirst. 1. Fehler https://i.imgur.com/zv58f3Z.png Wie du im Bild feststellen kannst, habe ich einige Stellen markiert. Das alles sind Fehler, da fehlen Satzzeichen oder du hast an komischen Orten großgeschrieben. Ich habe da nur oberflächlich einiges markiert und könnte natürlich noch mehr finden, aber das ist nicht mein Job. Na ja, es gibt auch Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist. Trotzdem frage ich mich, ob du das nachvollziehen kannst, dass wenn so viele Fehler in einem Text sind, dass die Leute hier glauben werden, dass du diesen Text einfach dahin geklatscht hast, auch nur einmal deinen Text nochmals zu lesen. Das fühlt sich so an, als ob du dieses Gedicht, irgendwann mal ganz hektisch auf deinem Phone getippt hast und dann zufällig noch auf poetry.de eingeloggt warst und dann dir dachtest, na ja, wird wohl nicht schiefgehen. Die meisten hier bereiten sich vor, was sie schreiben, vor allem wenn es um Gedichte geht. Manche nehmen sich wirklich lange Zeit und basteln an ihrem Werk. Daran erkennt man die Qualität und die wahre Intention eines Textes und des Autors. Hier ein Zitat von Ilka, sie hat vor kurzem über dieses Thema etwas geschrieben. Zitat:
2. Der Inhalt. Positiv: Es ist ein aktuelles Thema und du benutzt Worte, wie Bug, Emojis, was ich persönlich feier. Du stellst gute Fragen und das Thema ist präsent. Wir alle wissen, dass wir online andere Menschen sind, weil wir uns leicht hinter Bilder oder Namen verstecken können, die wenig mit der Wirklichkeit gemein haben. Negativ: Du hast logische Fehler drin, wie bspw.: "Rufe nicht: Stopp!" Warum nicht? Es sollte ja genau das sein, weil das lyrische Ich innehält und sich kurz eine Pause nimmt, um zu verstehen, was passiert, wenn das lyrische Ich vom Schreibtisch weggeht und in die wahre Welt geht. Im Groben, gar nicht so schlecht. 3. Form Hier mangelt es am meisten. Es fehlt eine Struktur und eine rote Linie. Es wirkt alles sehr chaotisch. Der Anfang erinnert mich an eine "Diaphora" oder einer "Epipher". Du hast wiederholende Elemente, aber dann hört aus auch schon auf damit. Wenn man mit Wiederholungen arbeitet, sollte man das durchziehen und dieses Element mehrmals einbauen. Deine Paragrafen sind unterschiedlich lang und haben unterschiedliche Rhythmen. Die Zeilenanzahl innerhalb der Paragrafen unterscheidet sich ohne ersichtlichen Grund, was auch den Lesefluss stört und die Länge der Sätze unterscheidet sich. Solche Merkmale zeugen von Unsauberkeit. Man kann auch "vers libré" schreiben, aber der Aufbau muss trotzdem irgendwie da sein. Reime usw., gut, das muss nicht unbedingt sein. Abschluss: Der Inhalt ist gut, aber bitte versuche mehr Zeit in die Form zu investieren. Die ist für ein Gedicht enorm wichtig. Ich schlage dir mal vor das Gedicht "Der Zauberlehrling" von Goethe zu lesen, dann wirst du verstehen, wie ungemein schön es sein kann, wenn man mit der Form eines Textes arbeitet und sich damit ausdrücken kann. |
|
14.06.2020, 22:02 | #5 |
Zuerst möchte ich mich für deine ehrliche Kritik bedanken und möchte darauf kurz eingehen. Ich will nicht jede Kleinigkeit zitieren, die ich jetzt aufgreife. Bitte behalte im Hinterkopf, dass ich hier nicht versuche dich zu in irgendeiner Form zu beleidigen.
Deinen ersten Kommentar ignoriere ich getrost, da er nichts Konstruktives aussagt und auch sonst von deinem zweiten Kommentar wieder aufgegriffen wird. Zu deinem zweiten Kommentar: Ich verstehe, dass du ein alter Hase bist und eine Präferenz für gewisse Gedichttypen hast. Leider ist es schade, dass du deshalb neuere Autoren/Amateure ähnliche Kommentare hinterlässt (also dem ersteren ähnlich), was solche Leute von dieser Community abschreckt und damit Stagnation beschleunigt. Ich möchte diese Haltung mit dem Begriff "Gatekeeping" in einem Wort zusammenfassen und diese für ihre fehlende Offenheit kritisieren. Ich möchte klarstellen, dass ich durchaus weiß, was ein Gedicht ist und ich mich momentan auf einer täglichen Basis mit ihnen auseinandersetze. Daher finde ich es etwas perplex, dass du versuchst von einem einzelnen Gedicht auf mein breiteres Wissen zu schließen und würde dich bitten in Zukunft darauf zu verzichten. Die Fehler die du gefunden hast lassen mich tatsächlich etwas grübeln. Deine Tendenz großgeschriebene Zeilenanfänge als Fehler zu markieren, halte ich für etwas absurd, da selbst der gute alte Goethe seine Zeilenanfänge großschreibt, ohne, dass es sich um Substantiv oder einen Satzanfang handelt. Tatsächlich befinden sich mindestens zwei Rechtschreibfehler in meinem Text, was nicht optimal, aber noch meiner Ansicht nach noch in Ordnung ist. Es ist schön, dass du doch etwas positives an meinem Text im Inhalt gefunden hast. Lass mich den Ausspruch "Rufe nicht: Stopp!" und seine Implikation kurz erläutern: das Wegtreten vom Schreibtisch steht weniger für das Abschalten vom Internet, sondern vom Schreiben. Das lyrische Ich sieht sich dann wieder mit dem Profilbild konfrontiert, lehnt es aber nicht ab, da es die simplere Entscheidung ist (sagt also nicht stopp). Die Form ist immer wieder ein Punkt dem ich mich mit anderen Nutzern reibe. Ich genieße die Freiheit losgelöst von Reimschemen zu schreiben und denke mir meist nicht viel dabei. Das kommt dann natürlich auf Kosten des Lesers. Ich trage meine Gedichte gerne vor und sehe daher einen thematischen und klaren Flow für wichtiger als ein starres Schema. Natürlich sind nicht alle meine Gedichte wie dieses, aber selbst, wenn ich ein Reimschema gebrauche favorisiere ich klar den Paarreim über fast alle anderen Reimen, da dieser dem Flow besonders zugutekommt. Ich hoffe es erklärt im Ansatz warum das Gedicht eine solche Form hat und ich verstehe, wenn es einem nicht gefällt. - LittleBlueDragon |
|